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Urwähler-Zeitung : Organ für Jedermann aus dem Volke, Mittwoch, 29. Dezember 1852, Nr. 305.

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Academic year: 2021

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(1)

s[Vierter « W ErptditiongKommandautemstraßeNr. 7. «Jahrgang.)

Organ stir- Ieiternmtmsans dem Volke

Ikscheinttäglich,mitAusnahmederTagenachdenSonn-undFesttagen.Preiswöchentlich:1Sgr.9Pf.,mitBotenlohn2Sgt» Monutllch:7Sgr.6Ps- mitIotenlohuSSar.6Ps,vierteljährlich:22Sgr.6Als-,mitBoteulohn25Sgr.6Pf.—- DcrAbounements -Preis ist beiallenPostanstaltendes

Jnlaudei25Sgrqides Auslwl ThlusSgr.—-Jnseratediegest-altemPetitzeile2Egid »

!852.

lie?305 Berlin, Mittwoch,den29.-Dezember.

.

IF- Bestellungen aufdiei,,Urwiihler-Zeit1mg«fürdasszersteQuartal1853beliebe man hierorts bei denbekanntenZeitungs-Distributeuren,Spediteuren und derErpedition dieser Zeitungzu machen.Auswärtigewollenmöglichstfrühzeitigsichwegen desAbonnentents an dienächst-

y.

gelegenenPostanstaltwendenunddort denBetrageinzahlen.Die Preisesindoben angeführt

ZueEpkuikuugder englischenPolitik.

Manwundert sich überEngland, daßessich soent- schiedenindemwichtigstenMomentdereuropäischenKrisis ans die SeiteFrankreichsund nicht aufdiederheiligen Allianzgestellthat« »

« . .

Wäre dies’inEngland von einem·,Volksmitiisterium geschehen sowürdeman dasVoll verdammt haben. Es istaber Von einem-erklärtenTeich-Ministerium geschehen, von Männern, denen selbstdieKrenzzeitungbisdahinnur

dasvollsteLobzollte,VoneinemKabinet,demnicht der Lord-,,Feuerb«rand»«,wiedie-. Reaktion Palmerston nennt,

«Vvkstehk-sankDaheristeswohlan derZeit sich dieseEr- scheinungnaherzuerklären. - · ,

Die ErklärungdieserThatsache ist indessen sehr Ruf-Hoch.

, - -· .« -

Wand sah sichseitdemJ.1815 stetsvonden-ver- eiakskmxlasspluiichenKabineiten Europas mitschwerem Undankbelohnt ,»"-:sseinegroßenAnstrengungengegen den

Eroberer «Napvlessiitkz -

Esist.bekanntkz«

,ß"kein Staat inEuropamitgrößerer Aasdauer,mitgewaltsgetwOpfermmitungeheuerernAn- sirengnngendenErobkrungkvNapoleonsentgegengetreten istalsEngland. DiegroßeLastderungeheuer hohen StaatsschulddieEnglandtrotz derBlütheseines Landes zutragenhat rührt einzigundallein von denschweren Opfern her, welchees. demunausgesetztenStreben brachte, Vapvleonzu stürzen.AlleStaatenderheiligenAllianel lseßmsich zeitweiseinBündnissemit. Napolecn «ein, sei’s UVHHSCVWUAEQsers daß siedarinVortbeilsetifandemDer KaiserAlexanderhattezudenpersönlichenVerphrernNa- poleons gehört;"das HausQestreich nahmnichtAnstand, demErobererseinekaiserlichePrinzessinzurGattinzu,geben;

Preußen ließEssichgefallen,·-HannoverunddasFürsten-

thumWar-schausichzutheilenzulassenvon derHandNa- poleons.—«-Allewaren zeitweisedieFreundeundBundes- genossendesgroßenEroberersund suchten sichzu arran- giren so gutesging,sum mitihmin Friedenzuleben, wenn ernur Friedenhaltenwollteoderkonnte.

Einzigundallein England war derunausgesetztetm- versöhnticheFukeinem Zugeständntßzu-bewegende Feinv,.

und jede Nation diesich·gegen Napoleons Macht erhob konnteaus Englands Schutz, auf Englands Hilfe, aus Eng- landsGold, aus«EnglandsheimlicheAgitation zählen.Es mochtederKrieggegen Napoleongeführtwerden,wieer wollte,mochteesderKampfimoffenen Felde,mochtees dieheimliche Verbindung,mochteesderoffene Ausstand oderingdernachhaltigenFehdederPresse sein,«England standüberall.zu Gebote, englische Kriegsschisse,englisches Geld, englischeTalente waren usnausgesetztbereit den großen KampfinjedermöglichenFormauszuführen.

Was,müssenwirfragen,war es, das alle andere Staaten so schwachgegen denEroberer gemacht hatUnd Englandeinesolche Kraftver hihm alleininvollster

Feindschaftzubegegnen? . »

DieAntwort hieraus ist ,ßderEroberer mallen Staaten unfreie Völker antra. WoerdieGrenzeaber- schrittdapflanzteerdieFahnederFreiheit ausundrief dieVölker gegenx dieFesseln,Die sieleibli.tragenIMMEN- indenKampf,undwenn esauchWahr Ist- Daßerselber nichtminder ein TyrannWar,sohatErdoch die imGeiste derVölker überlebtm alten Zustände gestürzt-undeinen neuern zeitgemäßenZustandallenthalbeneingeführt.Und diesistderGrund, daß mit dem Namen diesesEroberers auch eineVegeisterungverbunden war, die·seinenSieg allenthalben leicht machteund dieselbstdienationalen Sympathien der Völkeraufeinegeraume Zeitinden Hintergrundzudrängen vermochte. s,

-

I

(2)

So war esaus demganzen Festland Europas der Fall,nur inEnglandnicht.Englandwar ein Staat von freien Einrichtungenund freiem Volksthum,vollSelbst- regierungund fernvon jchmachvoller Bewunderung. Da- herwar inEngland eine innige Einheit zwischenNation und Regierungund dieseEinheitmachteEnglandstark genugzuderunerhörtenAnstrengung,dieessolangege- gen dasRegiment Napoleons machte,bis der Eroberer überwundenwar.

WurdeaberdieseunerhörteAnstrengung vergolten?

InderNothdesAugenblicksdanahmenalleStaa- tenEnglandzuminnigsten Genossenan; indenAusrufen undVerheißungenandas Volk,dastelltederfestländiscbe Absolutismus dieZustände EnglandsalsMusterauf. Es wurden Verfassungen,derenglischen ähnlich,inAussicht gestellt,freievolksthümlicheRegierungen,nachderArtder englischen, sollten eingeführtwerden und eswurde heilig Versichert,daßstattderabsolutenHerrschaftüberall wahr- hafte RepräsentativverfassungenalsGrundgesetzederStaa- tenzurGeltungkommensollten. Dochesistbekannt,wie sich späterdieseHoffnungen,dieman indenVölkerner- weckte, vereiteltenz essisteinegeschichtlicheThatsache, daß jedefreiere Volksregung niedergehaltenwurde, undwie man blind diewahrenBedürfnissederVölkerunbeachtet ließ.AberauchEngland sah sich gehaßtundherabgesetzt, daes dieVölkerunterzdrückungnicht gutheißenwollte.

Der rrste Fall,dersehr schnellnachdemgroßenBei freiungskriegzurSprache kam,wardieThrannenwirthschast Ferdinands inSpanien. DortsollteunterBeseitigungdes geleisteten Schwursundsselbstüber Blut und Leichender absoluteThron wieder aufgerichtetwerden. »DerKönig Ferdinandrief die Fürsten Europas gegen sein Volk an, dasihnaufseinen Thron gehobenhatte,unddieFürsten versammelten sichzueinemKongreß,demKotigreßvon Verona,woderBeschlußgefaßtwurde, durchfranzösische TruppendenHerrscherinSpanien zuunterstützen.

. Und dieserFall ist es,wo Englandeinsah,wiees uui dieheilige Allianz steht.Durch Englands Geld, Eng- lands Kriegsschiffe,Englands heimlicheAgitationwardNa- poleons MachtinSpanien abgeworfen früheralsim übri- genEuropa. Ferdinand verdanite soder—englischen Hilfe undseinem Volke seinen Königsthron Jetzt aber,woer

ihneinmal inne hatte,hörteernichtaufEngland,dasihm zurAufrechthaltungderVerfassung rieth;er wandte sich abundliehabsolutistischemRatheseinOhr,und dieab- solutenMächteEuropas suchten Englands Einflußnunmehr zubrechen.

Undhierist derBeginn,woauch dieTorhssichvon der unzeitgemäßenPolitik«Europas lossagten. England schickteseinen berühmte« eldherrnund seinen stolzesten Hochto»rt),denHerzogv ellingtonzumKongreßsnach Verona, unddiesererllär «daselbstdenübrigen Mächien folgendes: »WenneseinentschiedenerPlan istinSpa- nien mitDrohungenoderGewalt einzuschreiten-,soistdie Regierung EnglandsvonderNutzlosigteitundGefahr einer solchenMaßregelsofest überzeugt,und sieerscheint ihr im Prinzipso uerwerfliehund in derAusführung so unthunlich, daßdieenglische Regierungsogleichund ent- schiedensichgegendieJntervention ertlärt.«

SeitjenerZeit istEnglandskonstitutionelleRegierungs- form einGegenstanddesHassesderheiligen Allianzge- WefenundWes-gebliebentrotzdesDankes,denman Eng-

land schuldete fürseinengroßen Antheilund seine über- großenOpfer fürdieBefreiungEuropasaus Napoleons

Händen. . « ,

Wirkönnen hiernichtdieReihederFälleaufzählen, wo EnglandeinRecht hätte sichüber Undank zubeklagen.

Wirwollennuran dasJahr1848erinnern,wowiederum inderNoth Englandnichtnur derZufluchtsortwar,son- dernenglische Freiheitwiederum alsMuster cmfgesielltund tm Volke damit Vertrauen erwecktwurde. Abermitdem Erstark»en«-derReaktion sieht slch Englandwiederum«»gehaßt undseinesTheilnahme fürunterdrückteNationen soll ihm zumschwersten Verbrechenangerechnet werden.

Nach solchen Erfahrungenistesnicht zuverwundern, wenn EnglandaufkeinBündniß mehrmit denMächten Europaseingeht,das esinKampfmitFrankreichbringen muß,undwenn man darüberstaunt, daßdies sogardie Torhsfühlen,so erinnsrn wir an dieWorteWellingtons aufdemKotigreßzuVerona,derdieHerstellungderab- solutenMachtschonimJahr 1822 als,,tterwerflich«be-

zeichnethat. ·

.—-

Berlirh den 28 Dezember. .

—- DerKönig nahm heuteVormittagimhiesigenSchloss denVortragdesHin.o.Manteuffel entgegen.

—- Nachdem»Fr. J.«wäreesnnbegründet, daßderHerr v.ChamborddemBundestageeinenProtestgegendasKaiserreich

habe überreichenlassen. « -

—- Die"»große konservative Partei-« inder2.Kam- mer zerfällts(vorläustg)infolgende Fraktionenund Fraktiönchem l.DieRechte; a.Fraktion GrafSchlieffen,b.Fraktion«Nöl- drehen,c.Ftaktion Hohenlohe.2.Zentrum; n.FraktionBeth- mann-Holliveg,b.(tail,·olische)FraitionOstertatlu3.DieLinke.

Mitletzterer stimmendiePolen. Die »eigentliehen«oder,,wgh- reit«Konservativen-UND ank- sefpa n- »- i( Jst

—- Uiiter diekatholischenAbgeornetenistzumFeste eine Schriftvertheilt worden, welchedenTitelführt:»Diekatholische Kirche in ihrer Freiheit der·politischenRevolutionGrabstein,der sozialen RevolutionPrellstein, derdeutschenEtttheitGrundstein, derfreien «WissenschaftTaufstein.« f

s—«DerBuchdrucker Dittmann wurdeheute aufGrund einesvonihn-r verfaßtenundinder»Nat·Ztg-« enthaltenen Be- richtsübereineSitzungdes hiesigenGewerberaihs,wegenBelei- digungdesMagistratezuzwei Monaten Gefängnißverurtheilt-

-—— GesteinundheutefandenimhiesigenSchlossedieChrist-»

bescheerungenfürdie 16 unter demSchutzederKönigin MMVM

Bewahransialten statt. , »

————«Die»N. Pr. Z.«übersetzteneulich11nf«3re»M»ittheilnng,

daßaus demRedakiionslokale der,,Ztg. f.FPWUdie surNees

v.Esenbeck bestimmten100ThalerMsp

"

Stwordensind,in

folgender Weise: « .

»DeralteVaterNeeshatindesThatPech.Mithetvtschet Aufopferung sammelt die, ,,Zett1mgf»UtNorddeutschland«sitt-»den demokratischenRestorder»Mttlsch»httt«inHaunoverundbringt richtig«100Thalerzusammen-sDiekleineMünzederSammlung wirdin KasseuscheineumgtstbtundineinemnachVreslau erdrei- siten BriefemitzweiatstftnPrieerin einBüreaufachimRe- daktionslokerlgelegt.PlotzlkchistderBrief»mitdenKassenanwei- suugenaus demZimmerentschwunden,—- diebeidenleerenBriefe aberliegen unoetfckittanderaltenStelle. Vater Reishatsich

nun miteinem«KOUdolenzbriefebegnügenmüssen.«

Die»He-ZUPreußischeZeitung« kannsiehberuhigen.

Vielleicht allerdings hätte.,,VaterReissichmiteinem Kondolenz-. briesc begnügenmüssen«,wenn die100Thaler im Zeitungslokale einerandern Partei wigappelirtworden wären! Aberdie ,,Ztg.

f. Nordd.« bemerktindernächstenNummer beiderFortsetzung derSammlung:»Dieentwendetgewesenenund wieder einge-

(3)

lieferten Einhundeist Thaler inKassenscheinen,die wiram l7.

d.M.für HerrnNeesv.Esenbeck einzusendenimBegriff gewesen, haben einstweilenzudenUntersuchungsakteubeimkönigl.Ober-

"

gerichtzurückbehaltenwert-enmüssen. Die Unternehmer,inderen Hand die»Ztg. f.Nordd« am l.Januar übergeht,haben den BetragvonEinhundertThalernvorläufigzuunsererVerfügung gestelltund wir haben denselbenheute nachBreslau abgesandt.«

Wiedie»N. O.Zig.««versichert, sind die 100-Thalei:bereitsin

Breslau eingetroffen. -

——«DerimKommunistenprozeßverurtheilteLiteratHeinrich Bürgers istdemVernehmennach vonKölnzurFestung Kosel (Schlesien)abgeführtworden«

———§DerSattlermeisterDeniuth, welchervom vereinigten Sattler-undRiemergewetkzumObermeistergewähltworden, und sichfür unbedingte Handels- u.Gewerbefreiheit ausge-«

sprochen hatte,hatdieBestätigungderKommunalbehörde nicht erhalten-.Beiderstattgefundenen Neutvahlbliebderselbe gleich

beihdeeerstenAbstimmungnur miteiner StimmeinderMin-

dereit.—-

IndemFriedrichWilhelmahospitalin der gr.Fraiiifurter- stiaßeweilt jetzteineMondsüchtige.DieKranke, jetzt schon vin einem Altervon51Jahren, vonkleinerFigur, blasssmmagerem Aussehen,röthlichemHaar leidet schon seit ihrem7—Jahrean dieserKrankheit. Negelmäßiganjedem Tage,anwelchem der Vollmond eintritt, sowieandemvorhergehendenwienächstfolgen- denTagewirddientranke von deinUebelbefallen. Während diesesZustandesist siehäufigmitdenMondkrämpfenbehaftet,die sichauiersten Tage sehr statt,am zweiten Tageschon schwächer und amdrittennur ingeringem Maße einstellen. Währendder übrigen ZeitdesMonats fühltdieKrankesichwohlundverrich- tetdieverschiedenstenHandarbeitenmitso großerSicherheit, daß man nieglaubenmöchte,daß siemiteiner so schrecklichenKrank- heitbshaftet sei-.—- Skltewwird wohl die Gelegenheit geboten,

einen so interessanten, inerknsürdigeu,·zugleichaberauch schreck-

lichen Krankheitsfallzusehen,und gestattetder Oberarzt des Hospitals, HerrSanitäterathDr. Lieber,sowiederHausarzt, HerrDr.Rudow, gern, währendderdrei Tage die Person inAugenscheinzunehmen«DerZustandbeginntAbends8Uhr und endetum 10Uhr anjedemdieserdreiTage. Den in- teressantesten Anblick jedoch gewährtdieKrankeam dritten, dem Tage nachdemVollmond, weilsiesandiesem Tageam wenigsten vondenKrämpsenbefallen istundman denZustandderMond- suchtgenauerbeobachtenkann.

—- Polizeiberichtvom 28.Dez. EineDroschke,welche gestern ausderVerbindungsbahnüberden Potsdamer Platz fuhr,wurde von einerLokomotive übereiltundvollständig zerschmettert, ohne daß-derKutscherunddiePferdeSchaden gelitten.Nachdenan-

gestellten-ErmiitelungentrafderUnfall einen Droschkenkuischerans derNeuenKönigsstraße,deraus derStadtkommend,dieBahn Und VMVomFrankfutthahnhose herkommenden Zug-kreuzte.

Wieverlautet sollbeimPassirendesZugesdasSignalmitder Glocke nichtgegeben,auch ein BahnwärtervordemZugenicht bslgfgaklgtnseimwas allerdingszurEntschuldigungderUnvor- sichtkgkatdes»umschaut-um ward-. JuderNachtzum26.

d. fandinderGk,««-Friedrichsstraße,sinderGegendder Linden, zwischenZioil-undMilitäspexsoneneinStreit undeineSchläge- rei statt,beiwelcherderHausknechtK. rineunbedeutende Stich- wundeam rechtenArmeerhielt. SämmtlichebeidemVorgange beiheiligte PrtsonmWAMIangetrunkeii.

«

«" .

d.istdaspreuß.BsiggschtffFlora,Kapt· Wut- autderReife vonNeweastlenach MaiseillemirSteintohleihinderNähe des Kai)TresForcasam7.d.Mis.von SUäubernausgeplündert worden,wobeieinMatiose, MocßelJMWet wUtdtsDas Schiff haltekeinGeschützanBord, das Seeräubeibootwarmit9 bis 10 Mann besetzt,diesofortscharf schossenundspäteranBordkamen.

Landesbiit. ZurGeschichtedetfreienevangelischen Gemeinde zuOber-Haselbach schreibtman der»N.O—Z-«

folgendes:Am23.Nachmittags, so erzählteliereinGravkbegleitm wardausRothenzechaueine KindesleichenachOec.-Haselbachbe- LautBriefdesKapitänsausMarseillevom 22..

erdigt,undineinerGruft iintergebracht, welcheeinemMitgliede derfreienevangelischen Gemeinde gehört.Natürlich hatteder PastorSchmidtvorherdieGenehmigungdeskatholischen Geist- lichen eingeholt,daderKirchhofderkatholischen Kirche gehört.

NachdemdieVersenkungdesSarges stattgefunden,kommt der evangelische Geistliche (Pastor Fuchs) aufdenKirchhof, fragt auf- gebrachtdieLeute,wiesie sichdiesunterstehen könnten,undver- langt, siesollte-ndieLeiche gleichwieder heraus-undmitnehmen, dadie Rothenzechaner nach Wüsteröhrsdorfbeerdigen müßten.Er werdeihnen zeigen,wer hierzugebieten«hätte.DenTodtengräber faßtdergeistlicheHerrbei derSchulterundführt ihnzumOrts- richter.DieLeichenbegleitungohnehinintrüberStimmung,wird ganzverstört darüber, weiß nichtwas sie thunsoll, verläßtden Kirchhofund schicktnachdemPastor Schmidt. Inzwischenwar PastorFuchsderLeichenbegleitungwiederentgegengetretenund sprach so staikund lautgegendie,Lente", daßman seinWortans ZOlTSchiittdeutlich hörenkonnte. Da kamendlichderPastor Schmidtan. AufdieunwilligeFragedesPastorFuchs-

»SagenSieeinmalHerrPrediger,wie könnenSie-sich Unter- stehen,eineLeicheausRothenzechau hier auf den Kirchhof beerdigen zulassen?«

entgegnete Pastor Schmidt ebenfalls fragend:

,,Sagen Sie, gehörtderKirchhof J·huen?«

»GehörterJhnen?«war die Antwort desPastor Fuchs-«

HieraussagtederPastor Schmidtzu uns: «

»Ihr Leute,vgeht ruhig nach Hauseundnehmt diesen Vorfall deinMannenicht übel,derinseiner Aufregung sich nicht beherr- schen kannz«und zumPastor Fuchs sagteer: »solch’einenAuf-

ttiitaufdeinKirchhofeundaufoffner Straßezumachen,wider- streitet der Stellungein«-eGeistlichen,gehenSieruhig nachHause, dasUebrigewirdsich si-.-.den.« ,

»Den Austritt werde ich verantworten,« riefderPastor Fuchs;»esistschlimmg-nug, daßderPrediger,daßderSeel- soeger, daßderPastor diePolizeianStellederOrtsgerichtehand- haben muß.«

·-Wtr gingenundderPastorFuchsauchundsahen nachth- wlcderHi. OrisrichterRade kam,mitwelchem PastorSchneidt sprachund ihmeinPapier zeigte-. Dann gingenauch diese beidennachHaufe. Eine solche Szene nacheinerBeerdigungwill unsmitChristi Evangelium nicht recht zusammenstimmen

Sachsen. Der derStadt Reichenbachoktroyitte Bürger- meister Klengel, welcher sichmit7000 Thlin.aus deinStaube machteundspätereiswischtwurde, soll jetzt,Twal)nsiiinig««geworden sein, so daßdieUntersuchung gegen ihnnichtweitergefühltwer-

denkann. -· «

Frankfurt a.»M. Nachdem dieNamen derjenigen 400 Bürgerbekannt geworden,die gegendir Gleichstellungder«Judin mitdenChristen protestitt habenundderenBemühungendie Ein- WischlmgdesBundestagesindieVerfassungsverhältnisseJlnsekkk Stadt herbeigeführthatten,beschlossendieJuden eineRevresslkllc anzuwendenundden400ihre Kundschaftzuentziehen»DieListe derProkestitenden enthält wederdenNamen irgendeinesKauf- manns von Belang,noch irgendeines GelehrtenoderBeamten

von Bedeutung, dagegendie Namen sehrvielerkleinerHandwer- kerundeineAnzahl jener Reaktionäre,dievon jeher gegenjede VerbesserungderLagederJuden geeiferthaben. Einzelnedc»110-«

nigen Handweiker, welchedenProtestunterzeichnet haben,erklaren jetzt öffentlich,daßman ihnendieTendenzderandenVundestag gegangenen Adresse nicht richtig angegeben, daß siekeineswengge- willtgewesen seien,gegendievolttischen Rechte ihrer jüdischen Mitbürgerzuprotestiren,sondern sie hätten geglaubt,eshandle sichbeidieser Eingabenur umgrößerenSchutz fürdieGewerbe, diedurchdieKonkurrenzvon Außenunddurchdieerleichtette NiederlassunginFrankfurt gefährdetseien. .

Wien. Eine Bestrafung VorKurzem sollsicheine ziemlicheinflußreichePerson die-Freiheit genommen haben,den

»Kaiserauf einige Mißbränchteaufmerksamzumachen, welchebis- her noch nichtzuseinen Ohrengedrungenwaren. Einerdieser NiißbräuchestehtmitdemBelagerungszustandeinVerbindungund wirdnachgradederEinwohnerschaftunerträglich.Folgenderver-

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was wohl Manche-s für sich haben mag, wenn nicht grade die kleinen Staaten -«und« Batern und Würtemberg an der Spitze sehr energisch gegen die großen aufgetreten wären, - Und da

Noch weiß man nicht wie sich das Kammerwesen in Zukunft gestaltet, und schon stellt man den Antrag-, daß die Kammern nur alle zwei Jahre berufen werden sollen?. Seit vier Jahren hat

ir wollen pekxkatholischen Partei nicht den Vorwurf machen; ohne voranzuschicken,daß immerhin eine Regierung auch M HFUptschuld solcher salamität tragen kann« — Wenn in

Es ist etwteseth daß diese Notirung nicht etwa erst nach- träglich, viellttcht gar erst in diesem Jahre znr Zeit des Pro- zesses gemachtworden, sondern daß sie wirklich schon zu

Ließe sich diesen Verträgen wirklich mehr Bedeutung zuschreiben als einem papiernen Aktenstück, verfaßt von Di- plomatenwetshett und so lange haltbar als sie eben Nie- mand

Wir sind der Ueb«erzeugung, daß«derStaat nicht minder wohl dabei fährt als die allgemeineReligivsität, und, daß sich namentlich auch der kirchliche Sinn des Volkes nur in der

Sachsen, Nassaaundcden beiden Hessen,.sind in allkizen Ländern deerAdel-die Standesherrem mit einem Wort sind die dortigen Junkerparteien gegenxPrKUßM Und opfeinste um

Jetzt ist festgesetztworden, daß das Künigstadtische Theatkr seiner früheren Bestimmung erhalten bleibt und dem Ressott der General-Julendantur der k. Schauspiele zugetheilt wird. «