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Die Katholische Familie. R. 7, no. 11 (1900)

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Academic year: 2021

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(1)

3 l l u f t n r t e IP o c fy o r tfc fy n ft f ü r ö a s fa tfy o lifc fy e D o l f ,

kttsßefonbere für btc ^ctre^m feer fif. §fnmtfie unb btc §Rtfgfteber be« uort ^opft <£eo xm . eittflc führten .jillTg. Vereins ber d)rtfft. ^amilten ju (Jßrcn ber Bf. SSamtfte oon ’ftajaretß“ .

9lttg$bttrg, ©onntag ben 11. 3Jiärj 1900.

f«l6oIi(die ftamilie" erfdjfint roüi^entlid), 16 ©eiten Hort; llreis Biertetiü&rifl mit ber (5rntio-?fitant „ P n * nute £(«»'■ mu

•• ISffl.; bei birettem 'liatttebejufl billiger. 'ilfle 3Soft<ffifl;ebitionen unb Shid)(|anblungen nehmen SBefteßunaen an. fteben Donner(t«|

roitb baß Silatt auSgegeben unb oerfenbet. — 3nierate: bie einfpaltige 'Vetitjeile ober beten itiaum 25 'Jjfg.

Slirdjlidjcc 2Sodjcttfalcnbct\

Bon ntag , ll.'JW är*. 2. ©onntag in ber 3aften>

Seit, ©regor oon 9?t)ffa, ©ifefoof ;unb Sirien- lefjver, t390, ©utogiuS. ©ut^miuä. ©opj»vo«

uiu§.

äßontag, 12. 9J?dcs. ©regor ber ©roöe, s.|$apft unb Stird)cnleljrer, t 604. 'JSetruä, SDiafon, t 605. !£&cofel)ane8.

©eburtSfeft ®. ft. $. be» tprinjreaenten SJuilpolb »oii Stauern.

& ten ftag , 13.3ftärj. ©upljrafia. Jungfrau, 1 110.

9?icepl)oru$, sJktriard) oon ©onftantinopel, 1 828.

©eralbuS.

äRitttt>od>, 14. 5D?otl)ilbe, Siaiferin, t 968.

©uttjcfyiuS, äRarttyrer, + 741.

^onnerftag, 15. SWärg. ^onginuS, SöfartD«

« r, t 50. 3acfaariaö, 'JSapft, t 752. Slrifto«

bulu*.

S re ita g , lG.aWär). Heribert, ©rjbifdjof, + 1022.

3ulianuS, äRarttjrer, + 300. WgapituS.

«a m fta g , 17. SDtär*. ©ertrub, tbtiffin, t 659.

•Patricia. SIgricola. 3ofef #on ilrimattjäa.

b

J m c it c r Jra ß fn fo n n ta g . (IJteminiScere.)

| »iadjbrui! Derboten. | (uangeilum; »eittiüung 3e(u.

'Di «Ul). 17.

ter ift gut fein," faßt betrug. @r Ijat red&t. 3m 2tnblidf be8 oertlärten $ei=

lanbeS ift gut fein, i'lber e8 ift überhaupt gut fein, roo roir in ©otteS ©d&utj uns finben, roo roir fojufagen in feinen SSaterarmen rujjen roie ein Äinb in ben 2lrmen feiner -Dlutter. 316er ber!t eudj einen 2Jlenfd|en ol)ne ben ©lauben an ©ott! 2Bo ift für i^n gut fein ? SBieHeidjt, roenn er in SRcidjtum unb Ue&etflufj, in @f)ten unb ©enufj fidj finbet, mag er benfen: $ier ift gut fein. 3lber roenn nun bie ©orge einfejjrt unb ba8 Äreuj, roie bannV SDann (ann er trauern, jürnen, fnirfd&en, ftd^ oergeber,8 bemühen, ba8 J?reuj abjufc&ütteln. „£ier ift gut fein, “ roitb er nid)t fagen. ®er ©ottgläubige !ann audj in einem folgen gaUe ruljig fagen: $ier ift gut fein. $ier 6in icfc nac§ ©otteS SBiUen unb be$tjal6 unter feinem ©d^u^ unb auf bem SBege jum f)immlifcl)en SCabor. älrme aJlenf^en, bie nidjt me^r an ©ott glauben!

(2)

106 2üir Ijaben am oorigen Sonntag ben groben

■JÜfjeiSmuS fennen gelernt, ben Sölaterialismus, ber ftd) ni<$t fdjjämt, ju fagen: ®8 gibt nichts als HJlaterie ober Stoff, feinen (Seift unb leinen

©ott. ®a8 ift eine fiepte, bie iljre ©ottloftg=

ieit offen an ber Stirne trägt. @8 gibt aber audj eine anbere Slrt oon ©otteSläugnung, bie mit fd&einbar ganj frommen Lebensarten arbeitet.

S ie fpridjt oon einer oöHigen Eingabe an ©ott, einer ooUfommenen ©inljeit mit ©ott, einem Stuf*

gel)en in ©ott u. bgl. Unb befangene unb un=

funbige Sefer meinen, ba8 fei feljr d&riftlict), ba8 fei ber SluSbrucf ber Ijödjjften innigen Siebe ju

©ott. Unb eS ift bodj nichts als Säufd&ung.

5Da8 ift ber fogenannte ißantljeiStnuS. ©rfd&ricf nic^t oor biefem fd)redflid)en SOBort! 3d) roiH eS erflären. Sßan (grie$ifc$) Ijeißt altes, SfyeoS Ijeißt ©ott. $ie Seljre roilt alfo fagen: StQeS ift ©ott. SOBelt unb ©ott fmb nidjt oerfdjieben, fonbern ©ins. ©inen außer* ober überroeltlicjjen

©ott gibt eS nidjt. $aS StH ift ©ott unb feine

©ntroicflung bie ©ntroicflung ©otteS, bas etft im Söienfdjen jum Seroußtfein fommt. ® a begreift man bie Lebensarten oon Eingabe an ©ott,

©inljeit mit ©ott. 9iad& biefer Seljre roären mir ja felbft ein Stüdf oon ©ott.

®ie Seljre ift falfdfj. ®a8 folgt einfacfj aus unftrm Selbftberoußtfein. ® u roeißt bic^

als ein eigenes, felbftänbigeS freies SOBefen mit eigener $erfönlid&feit. ®ein innerfteS Seroußt*

fein fagt es bir, baß bu oon anbern SOBefen o.r*

fdjieben bift, baß bein Serftanb unb SBille bein ift, oerfdjieben oon jebem anbern. ® u erfennft mit jroingenber Lotroenbigfeit, baß bu nid&t mit anbern ein SOBefen biloeft, oon bem if)r Seile ober ©ntjncflungSftufen roätet. ®ein „3dj"

fällt mit feinem anbern 3$ auf bem ganjen SBeltaÜ jufammen. 9tidjt8 in ber SOBelt, audfj nid^t bie geleljrteften Darlegungen tonnen bic^

ju bein ©tauben beioegen, baß bu nicfct ein felbftänbigeS SOBefen feieji, fonbern ein Stüd oon einem anbern, roie bie $anb, roomit iclj f<$reibe, baS Stuge, roomit idjj felje, Seile oon mir jtnb. 35aS SOBeltalt ift nic^t ein einzelnes

SOBefen roie eine ^flanje ober ein SIjie r; e8 ift eine Sufammenorbnung oon unjäljligen ©injel*

roefen, bie oon einem fiöljeren Sßitlen in eine rounberbare Drbnung gefügt unb gegenfeitig be­

einflußt fmb. Stber ein riefengroßes belebtes SOBefen, oon einer SOBeltfeele burdjbrungen, ift bie SEBett nid&t. ®ie oerfd&iebenen Slumen unb Säume beS ©artenS bilben audjj ein fdjöneS

©anjeS, aber bodf) nicljt ein gemeinfameS Sßefen, beffen Seile bie etnjelnen $flanjen roären, fon<

bem beS ©ärtnerS Äunft l)at fte fo fd)ön ge»

orbnet. Slber jeber Slumenftodf unb jeber Saum ifl ein ©injelroefen.

®ocb es ift überflüffig, gegen eine fold&e Seljre roeitere SQBorte ju oerfc&roenben. S ie roirb ftetS am gefunben 3Jienfc^enoerftanbe fdjeitern.

Ueber^aupt ift eS auSgefdjjloffen, baß ein ganjeS 3Solf ber ©ottloftgfeit antjeimfalten foUte. SDBo foUte eS aucij l)infommen, roenn ber ©taube an

©ott oötlig fdjroänbe? SOBaS foH baS Siedet ber Dbrigfeit begrünben, ©efjorfam ju forbern unb Ungeljorfam ju beftrafen ? SÖBaS foU bie ^flid^t ber Untertanen begrünben, ©eljorfam ju leiften'?

3>iit bem ©tauben an ©ott fteljt unb fällt bie ganje fittlic^e unb gefeUfd&aftlidje Drbnung. ®a8 ftnb bie regten geinbe beS einjelnen Sölenfdjjen unb ber ©efellfc^aft, roelc^e ben ©tauben an

©ott untergraben. Sie untergraben baS gun* 1 bament bet ganjen gefeHfd&aftlidien Orbnung.

®u, lieber Sefer, glaubft an ©ott! Saß ben ©tauben aber aut^ roirffam fein! ® u glaubft an ©ott. (Srfemte t^n alfo an als beinen f)öd(jften unbefc^ränften §errn! ©rfenne fein ©efefe an j

als 9tidfjifd)nut beineS SebenS! Setrac^te als atufgabe biefeS SebenS, ©ott treu ju bienen unb als 3>el beSfetben bie eroige Bereinigung mit it)m im ^immlifd^en Sabor! ©leid^e nid&t jenen, oon benen ber Stpoftel fagt: „S ie fagen, baß fte ©ott fennen, mit iljren Sßerfen aber leugnen fte i^n." lö 0 ® u gtaubft an ©ott. Äe^re in biefer ernften 3 « t mit ganjem

§2rjen ju i^m jurücf unb biene i^m ftetS treu, mit befonberer Sreue aber in biefer fjeiligen

(£itt ^aftcnöili).

g e s g rg e n s Q u e lle .

(©c^tug.) ('JiodjDtutf Derbgtcn.)

J t ? < & roar morgens etroa oier llfjr, ba ermatte

V ä er. erft bemerfte er, baß er fteft in ben Äleibern auf baS ®ett geroorfen ^atte. 9iad&

©efebe^ene auf unb aud^ fein Slenb, feine Ser«

jroeifiung. $eute noeb foUte er feine 2BoIjnun0 o er taffen. 5Run roar’S am böfen ©eifte, fei«

unb nac§ hämmerte iljm baS Stnbenfen an baS! SOBerl |u oerric^ten. Sitten Sroft unb alte $off

(3)

r

nung riß er aus ber Scuft beS 5D?anneS. Der Unglüdlidjje erhob ftch — „}um lebten ©ange,"

flüfterte er halb irrfinnig oor ftch h,n- Seife tappte er in bie Sßoljnftube hinein. $Iö£lid;

tief ihm fein SBeib ju : „® ib acht, bafj bu baS

©elb nicht »om ßaften roirfft!" — „©elb, ©elb?"

berfefcte er, erfdjredt wie ein Dieb. „3a, auf

■bet Äommobe liegt e8." „2öem gehört e8?"

ffUn8. $at bir baS benn bie Sertha nicht ge»

fagt?" „©djjroeig mir oon ber Sertlja!" fd&tie et roütenb. „D ie Sertha aber hat e8 felber gebraut." Unterbeffen ^atte er 2id;t gemalt unb fah auf bem Jtaften baS ©elb liegen. @8 War oiel ©elb, über fyunbert 9Jiarf. ©ebanfen»

los ftanb er ba. 9lur medjanifd; ^örte er, roie bas Sßeib fagte: ,,©ie ift boch ein braoe« Äinb, unfere Sertha. ©eftern abenbä ift fie jum §ertn Pfarrer gegangen unb Ijat ihm unfere 9iot ge«

Nagt, unb bajj bu am @nbe oerjroeifeln roürbeft, roenn jefct nid^t geholfen roürbe. Unb ba hat er uns fo ausgeholfen. ^e^t fönnen mir bie

©d^ulben jaulen, unb e8 bleibt auch nod) etroaS übrig. ^cf) hätt’8 bem 3Jläbd;en nidjt jugetraut, bajj fte fo gefreit ift. 2lber ftiUe SBaffer ftnb tief."

((3a, ja," murmelte er, je^t ganj ernüch- tert. Dann ging er l)inau8, er roufcte felbft nicht roie; aber es jog iijn ^in ju ber <?am«

mer, roo bie flinber lagen. Durch bie £l)üts fpalte flimmerte noch 2i$t — um biefe 3eit!

6r öffnete unb trat ein.

So r bem fleinen Sach en , auf meinem

■baß Sümpfen raudjenb biannte, angeftdfjtS einer armfeligen ^orjeHanftalue ber 'Bluttfr ©otte«

fniete regungslos feine Sertha. Die §änbe lagen auf bem SCifdj, ber Jtopf barauf, fo lag fie *u=

fammengefunfen auf ben flnieen; Slut färbte Sifcij unb £änbe ber Scijlummernben.

■äJtit einem ©djrecfenSrufe flürjte fid) ber Sater auf feine SEod£>ter; er ^ielt fie für tot.

Unb als fte nun erfd&redt aufroad)te unb er in baS burdj feine ©d)läge enlfteHte ©eficfjt fah. ba ftanb i!jnt flammenb heß feine eigene Serroorfem heit unb bie Steinzeit feine« ÄinbeS oor Äugen.

SlUeS, roaS er IjerauSbradjte, roaten bie SBorte:

„SBett^a, eS roirb anberS! ©eh’ nur ju 93ett unb fdjlafe ruhig! @8 roirb anberS."

2tm nächften Sonntag ftanb bet Sater mit ber lod^ter oor bem Pfarrer unb bebantte fic^

für baS 2lnleif)en. @8 ^atte ihm leine Sftufje mehr gelaffen; e8 brängte itjn förmlich, ben ©ün=

ben- unb Safterrouji abjufc^ütteln unb ein neues fieben amufangen. @r roar in ber grü^meffe

«nb im Slmt geroefen unb hatte ba ernftlicf) um

bie ©nabe einer guten Seicht gebetet. Unb nun bat er offenherzig bem ©eiftlic^en ben Serbad&t ab, ben er gegen ihn gehegt, als ob er bie S8ei(^t blo6 baju benu^t Ijlitte, um fid^ in fein $au8«

roefen einjumifc^en unb i^m ju fc^aben.

Der Pfarrer lächelte bei biefen ÜBorten unb fagte: „2BoHte ©ott, e8 gingen allenfieuten bie 3lug;n fo auf über ben 5iufcen ber Seidjt roie

@ud> 1 ©erabe 3f^r fönnt befonberS baoon fagen.

©laubet 3j^t, icf» ptte ba8 ©elb, bis eigentlich meiner ©eftroefter gehört, @uc^ überlaffen, au^

roenn 3hr mir ^hnmal ba8 Sefte oerfprochen battet? 9iein. Sure SCoc^ter ift mir bie einjige

©eroä^r bafür geroefen. 2Benn in einer gamilie ein SDlitglieb if}, baS fo brao, fo tugenbljaft ift, baS fo »iel betet unb fo fid^ felbft opfert jaljrez lang unb jahrelang in ©ebulb unb ©eborfam, ba mufj es einmal anberS fommen. ®aS ift meine SSürgfd^aft geroefen, unb fte taufest mich nicht. 2lber roer hat Sure JEodjter ju bem ge=

mad;t, roaS fte ift? fraget fte felbft!"

„® e r Seid;toater," fagte fie rafch-

„9iein, bie Seicht," erroiberte ber ®eift=

liehe. „® e r Seichtoater fann nur belehren, er=

mahnen, tröften, befeftigen; aber bie Äraft unb bie $ilfe gibt bie Seicht mit ihren ©naben.

Sie hat auch bi<h, liebes Äinb, erjogen, langfam, aber ftd^er erjogen ju bem, roaB bu jje^t b ift!

©ott hat bir’8 eingegeben, bafj bu gefe^en haft, bu müffeft oft regelmäßig beichten, um inmitten foldfjer Schmierigleiten roirllich gut ju bleiben.

9luf anbere ffieife roäreft bu fid^etlid^ unter;

gegangen — mit ben ©einigen. ®er Seicht»

ftuhl, ber oerfannte unb oetläftette, hat ^hnen ben Segen in’8 §au8 gebracht. Unb," f<hlo|

ber ©eiftliche, inbem er bem ©eretteten für bie8 mal bie §anb jum 3lbfd)ieb reichte, „auch müffen biefe erjiehenbe Jtraft an ft<h erfahren.

SBenn S ie feft bleiben rooDen, bann genügt bie je^ige Seicht, fo gut fie ift nicht ein für alle«

mal ober für ein ganjeS^abr, hinein. Sie müffen ftdj gegen SlüdfäQe unb ©efaljun roabren burch regelmäßiges Seichten. ®och baS rotrb 3hnen fchon im Seid&tftubl felbft gefagt roerben."

©eute ift Sertba barmherjig: ©dhroefter, ihr Sater aber ift feither auf guten ffiegen unb mit ihm bie .Rinber. Die bl. Seicht roar, ift unb roirb fein unb bleiben für fte roie für alle bie Duelle be8 ©egenS für 3<'t unb (Sroigfeit.*

)7

* ® ( J ü r jt an « f t i l m m t l , g a jtf n b ilte r . 9 'f rla q b er ^ e rb e r ’fdjen *erlag«bau> > lung in ftre ib u rg .

gebb. 2 ,2 0 3R.

*

(4)

- • 108

$ie SBlume toon tfauföcuren.

„2lugäburger ^oftjtg." Ijat Sebenälaufbaljn ? $o$ gema#, mein lieber Sefer!

£

aut Mitteilung ber

ber Sßapft bie ©eltgfpted&ung ber eljrroütbigen

€re#centio oon Äaufbeuten enbgiltig auf btn 8. Dltober b. 3- anberaumt. D a bürfte e l geroijs am *pia$e fein, einiges au« bcm Ijeiligen Seben ber e^rroürbigen Wienerin ©otteö rnitju»

teilen

■JJi$t auf ben äufjeren Sebenälauf, auf bie ©tel«

lung in ber Sffielt tommt eä beim lieben ©ott an, fonbern auf baä in n e re Seben. „Der Menfdj ftebt auf baä, roaä in bie 2lugen fällt;, ber §err aber fteljt auf baä §erj," fagt bie Ijcitige ©djtift. Öetradjten mir befiljalb in Äiirje ,,@ä !ann nidjt leidet etroaä (Sinfadjereä toieftä innere Seben, biefeS 2eben in ©ott, unb jroar geben als bie äußeren SebenSoec^ältntffe ber

Wienerin ©otteä. 3 n ftc' en töei$äftabt Äaufbeuren (ßreiä ©cljroaben in Sägern) roar fte als ffiinb ber armen, aber au5net)menb front;

men 2Bottroeberäef)eleute Matljiaä unb Sucia

§öjj am 20. Dltober 1682 geboren unb erhielt in ber Xaufe ben -Kamen 9Inna. Sdjon im ftebenten ^afyre burfte fie

bie etfte ^eilige Ü'ommunion empfangen unb mürbe nadj oerfdjiebenen Sdjroierigfeiten in intern 21

.

Sebenäialjve in baä fllofter Matjrjjoff

00m 111. Drben be§ ^1.

gfranjiätuä in flaufbeuten aufgenommen — Ijauptfädj»

lidj auf Betreiben beä pro- teftantifdjen Sürgetmeiftetä bafelbft, bet ba fagte, „eä roäre traurig, roenn ein fo unfd&ulbtger @ngel in ber SBelt bleiben foHte." 41 3aljre lebte jie im filofter, 17 3aljre als Pförtnerin, etroa 24 3a^re als -J?ooi}en=

meifterin, bo# fo, bafe fte längere 3«* beibe 2Iemter

>uglei<$ oerfalj; jroeieinljalb 3aljre roar fte Dbettn beä Älofterä. 3lm 5. 2lpril 1744 roarb fte oon i^rem göttlidjen

^Bräutigam jum eroigen So^ne

abberufen. 2Baä ift einfacher als folclj eine SebenSlaufbatyn?" ©0 teilet ber fo beliebte ehemalige Domprebiger M . ©teigenberger fein im 33erlage ber 3of. Äöfeffdjen ©uctyljanblung in Kempten foeben in oierter, ooUftänbig neubearbei»

teter Sluflaae mit bifc^öfl. 2lpprobation erfdjienentä

©djriftcben* über bie „SBlume oonßaufbeuren" ein.

3n bet £l)at, roaä Eann es ©d)lidjtere<> geben als biefe

f i t gotlfeltge gresjentia cun faufbeuren.

für Ijeute bie 3 «t bis ju iljrem (Eintritt in’ä Älofter.

2luä ben Jagen iljret Äinbljeit erjä^lt P. Dtt au« ber ©efeUfd)aft 3efu folgenbe ©njel^eiten.

„2llä fte Brei 3aljre alt roar, erfdjien iljr baä Äinblein 3 efu ©eftalt eines rounber»

fdjönen ÄnübleinS in einem oiolett geblümten SRödfletn mit rotem Mänteldjen, mit blofjem £aupt unb §üfjen. ©ie roar allein unb §atte ein wenig Mild;, einen Slpfel unb eine Sirne oor fi^, bie i^r bie SRutter eben gegeben Ijatte. ®ie Äleine rebete baä .Rnäblein gleich an unb lub e ä einr mit il)t ju effen. ®ag Änäb*

lein antwortete: „M ein 3Sa»

ter ^at oiel beffere ©peifen unb »iel füfjere gtüc^te in feinem ©atten, als biefe ftnb." „Sßer ift benn bein 33ater ? 2öo ift beine 2Bol>>

nung? 2öie beifjeft bu, unb roie beifet beine M utter?"

fo fragte bie Äleine. $a&

Änäblein antroorttte: „Mein 33ater ift ber

'-ßater, meine SBoljnung ift baS ^immlifc^e ^erufalem;

ich l)c'6* 3cfuä, unb bet 9Jame meinet lieben Mutter ift M aria." D a freute ft#

2lnna, unb 00H Verlangen bat fte baä Äinb, eä mochte fte ju feinem Sätet in ben ©arten führen, ©oglei# roar fte im

©eifte oerjücft unb in baä ^arabieä geführt ju bem Ijimmlifc^en SSater. Diefer fagte ju i^t •

„9Benn bu mein Äinb fein roiDft, fo mufjt bu micb unb biefin meinen ©oljn allein lieben, bi#

mit anbern Äinbern in leine ©emeinfdjaft ein5 laffen, bie @infamfeit lieben unb ben Sltern in

* '.preii einzeln 30 «Ufa., 25 «r. 7 '■ D i. 50 ®y. 13 «Di., 100 « f. 25 ÜR. — «ei biefer (Sflfgfntjeit fei and) nod) auf ein anbere« ©djriftctcn au(merf(am gtmaebt, Da« bttftt läge, »etfrbcn mit obfr^irUi<4fr

approbation,tu jiftlidifier 'Äu«ftattung in beni nämlicbtn Beringe ertcöeineit mitb; ift betitelt: „JD if f e ltg c 6 r e 8 je n t ia feög oon Ä a n fb e u re n , eine lu g e n b e ib in bc« © tb to a b e n la n b e i. ©n ©ef^itbtei1' biidiletn, bem fat^olifd^en 8olfe bargeboten oon ff r a n * l a o e r O f f n e r , (Suiatpriefler in $1. Jtreuj btt Sempten.“ frei« etnjeln 40 ffg., 25 gj. <J U l. 50 ffg ., 50 «y. 18 iV I , 160 * j. 35 SW.

(5)

allem geljorfam fein." 3)a8 göttliche $inb fajj ite ganj liebreich an unb fagte: „S8 ift nur ein

©ott, an ben bu glauben mufjt. S r ift brei=

fad^ in ben^etfonen: ber himmlifdje 33ater, idj, ber Sohn ©otteS unb bcr 1)1. ©eift, mir brei fmb nur ein ©ott. ®aä ift baS erfte, fo bu Rauben unb roiffen mufjt." — hierauf bctam fte auä befonberer ©nabe ben ©ebraudj ber'8er*

nunft, unb als fte roieber ju ficf) !atn, lag fte auf i^rem Seite. 3)ie Wutter ^atte fte baljin ßebradjt, bafs fte biefe Gntjüdung für einen tiefen Schlaf gehalten hatte. SDie Sßirfung biefer Gr=

Meinung roar aufjerorbentlich. (Sin geroaltigeS Ser=

langen, biefe« Ijödjfte ©ut ju gewinnen unb croig }u befifcen, brannte in ihrem §erjen; oon ber Beit an roar Seten unb Setrachten ihre einjigegreube."

©o fdjlug alfo fd^on oon friitjefter 3ugenb an i^r $erj ganj unb gar für ©ott. flein SBunber, bafj ©ott biefe Eingabe an ihn belohnte.

3fir Sdju^engel erfchien iljr oft in ficht*

barer ©eftalt, er begleitete fte jur Sirene unb Schule unb ftanb ihr bann jur Seite; <r unter*

^ic^tele fte in ben Sehren beS ©laubenS unb ganj befonberS, roie fte bei allem bie gute 2Jiti>

nung machen müffe.

So roar e8 nicht ju oerrounbetn, bajj fte i« ber Sdjjule unb Shriftenleljre burch iljr gutes

Setragen unb ihre trefflichen 2(ntroorten alle in Siftaunen fefcte. P. äBagner aus ber ©efell.

fchaft 3iefu, melier ben Religionsunterricht er»

teilte, fagte oft: „SRein Äinb, bu nrnfjt einen höheren Sehrmeifter haben."

Sin herrliches Sorbilb hatte Slnna an ihrem Sater. 3J(it großer Slnbadjjt betrachtete biefer baS bittere Seiben unb Sterben be8 göttlichen

$eilanbe8 unb fudjte ihm burch ©ebetöeifer unb äi’erfe ber 3l6tötung ähnlich ju roerben. 35aS toar ein Sporn für Slnna, es ebenfo ju thun. Schon mit oier fahren »errichtete fte Sßerfe ber 2lbtötung.

2Bie baS fiinb gelebt, fo lebte auch bie Jungfrau. Sinmütig roar baS 3eugniS ber Äatbolifen unb ^Sroteftanten: „2)a8 fromme 2lnnerl gleicht mehr einem Sngel als einem iJlenfchen." ffiegen ihre« innigen, frommen

©ebetea in ber ßirche erhielt fte ben 9Jamen

„Silbfäule". Oft roar fte fchon morgens um jroei Uhr in ber flirre.

Sine folche Sungfrau roar nicht für bie 2Belt gefdfjaffen. £eiligtume beS .ftlofterS foöte fte blühen jur Shre ©otteS. 3)urch Ser*

roenbung beS proteftantifd&en SürgermeifterS bcr Stabt fanb fte 2Iufnahine im Älofter am 16. $uni 1703 unb erhielt ben 9iamen 9Jfatia GreSjentia.

3>er (jeilige XfjomaS Uou Slquitt.

(3um 7. SKärj.)

(Wadjbrud Derbotem)

/IfS roar im 3 a^rc 1227, alä ju Slquin tm ' ä fernen Sütitalien au8 gräflichem ©efchlechle ein Änäblein geboren roarb, baä bereinft ju fel=

lener Serühmtheit in ber ßitdje ©otteä gelangen fodte. toar ber ^eilige be8 heutigen ÜEageS,

®t. Shomaä oon 2lquin. Schon al8 Äinb jeigte et eine berounberungSroürbige ßiebe jurUnfdhulb unb Sittfamfeit; baneben legte er eine unge=

^öhnlidhe Segabung an ben 2:ag, bie ba8 leb = l)afte Staunen aller heroorrief, bie ©elegenheit Lotten, ben jungen ©rafenfohn fennen ju lernen,

■^en erften Unterricht in ben 3Biffenfd§aften er=

^ielt Thomas in bem Senebittinetflofter auf bem Serge älonte Gaffino; fpäter bejog er ju feiner Weiteren 2lu8biloung bie Unioerfttät 9leapel.

©chroere Serfuchungen gegen bie hl- Feinheit l^atcn hier an ihn heran; aber burdj ftrenge

®achfam!eit über ft<h felbft, burch Weibung f<hlechter ©efeHfd^aften, ©ebet unb religiöfe Uebungen roiberftanb er ftegteich ben 3lnfech‘

tungen Satans unb einer ftttenlofen ©eit. 3118

*5 bie 3fahre gelommen, ba er ftch einen Seruf roählen foHte, gab er feinen Sntfchlujj ju

<r*ennen, ber Sßelt ju entfagen unb in ber @in=

famfeit eines fllofterS ©ott unb feinem Seelen«

heile ju bienen. Seine Gltern unb ©efd^roifter rooHten aber oon biefem glatte tmrdjauS nid^ts roiffen unb fugten ihn burch Slnroenbung ber oerfdhiebenften Wittel, ja felbft burch geroalifame Sinfperrung oon feinem Sntfchluffe abjubtingen;

boch oergebenS. S)er eble 3üngiing ftegte über alle Sdhroierigteiten unb trat, 17 3lahte alt, ju SJieapel in ben Drben beS ^e’ltgen 3)ominifuS.

SOBenige 9Sahre fpäter roarb er nach itöln ge*

fehieft, bamit er hier ben Unterricht beS größten 2ehrerS ber bamaligen 3e»t, be8 heiligen 3tlber-- tus beS ©rofeen, höre. §ier roar es auch, 2ho>«oä bie hl- S^iefterroeihe empfing. Stft 25 iSaljte alt, roarb er fchon für fähig erachtet, eine SehrfteÜe an ber Unioeifttät genannter S ta tt ju betleiben. Söeithin brang ber SRuf beS jungen

©eiehrten unb fcharenroeife fttömten bie roiffen8<

butftigen Jünglinge herbei, um feine grünblidjen unb gebiegenen Sotträge ju hören. Diacjjbcm IhomaS noch einige 3eit an ber Unioerfttät ju Sßari8 alB Sehrer gerauft, berief ihn ber ^apft nach ^ om- 3luc^ ^'er roar er ber ©?genftan»

ber Serounberung aller, bie feine Soilefungen

(6)

_ 110

Rotten unb feinen mit feltener Älatljeit unb j

©<$ätfe oorgetragenen *ßrebigten lausten. ®er

$apft bot ihm bie Stelle eines ©rjbifchofS oon Neapel an unb gab feine 2I6ftdjt ju etfennen, ihn jum flarbinal ju ergeben. S^omaä aber roeigerte ftd^ in feiner $>emut unb SBefdjeibenljeit, biefe hohen ©brenftetlen anjunebmen; bod) folgte er bereitroiUigft bem 5Rufe beS ^apfteS jum aH=

gemeinen Äonjil ju Spon in granlreidj. 33odfj er ftarb auf ber SReife bortbin am 7. sJJ?ärj beS SfahreS 1274, trft 48 3 a^te *!*• ©eine Seiche routbe beftattet im iDominifanerllofter ju 3:ou»

loufe in g-ranlreich. günfjig 3 abie nach feinem

SCobe roar er heilig gefprocijen. ®ie flirclje »et*

eljrt i^n als einen ber größten ßirchenlehrer oller Seiten unb Ijat ihm roegen feiner heroorragenben

©ittenreinheit ben 6^>rentitel „ X e x englifdje Seh>

rer" »etlichen. 3JJef)r als ^unbert ©Triften bot ber grofje Seljrer ber 92ac^n>elt hinterlaffen. 2lHe jeugen ton einem feltenen ©eift unb ungeroöhn»

lidjetn ©djarffinn unb enthalten einen foftbaren

©c^afc religiöfer unb philofophifcher SQBiffenfd&aft.

2Iucb baS aUbelannte ^errlic^e Sieb jum aUer- fjeiligften SlltarSfalramente „®einem §eilanb, beinern Sehrer" hat ben f)I. i^omaft oon 9tquin jum 5ßerfaffer.

2lu$ wtifem $ilbenttaj)fce.

H e r jtu ö lfjä ljrig c | c f u s im T e m p e l. g»^

„ /tnblicb fanben fte iljn im Tempel." 2Bo hätten fte ihn aud) anberS finben foücn. „SBufstet i^r nicht, bafj ich in bem fein mufjte, roaS meines SSaterS ift?"

2Bo finbejt bu bein flinb, lieber Sefer? D ja, ee gibt

»iele Sbriften, »iele 3Säter unb 2Mtter, bie mit ©trenge barauf halten, bafs ibre Äin=

ber bem ©otteöbienfte bei*

roobnen! Seiber gibt eS aber auch folcbe, benen ber ®otteS=

bienft ganj unb gar gleich*

giltig ift. 2luch ihre Äinber werben nicht jum Sefuche beS=

felben angehalten. 3BaS fte bamit angerichtet, erfahren fte erft fpäter, roenn bie Äoften nicht mehr ju erfchroingen

ftnb, roelche bie öffentlichen SSergnügungen »erfdjlingen, wenn bie erroathfenen ©ohne unbXödjter ihre eigenen SEBege gehen, bie SBßege ber Suft unb

©ünbe, unb ftch um bie (Sltern m<ht mehr fümmern. 3a, bann lönnt ihr fudfjen, tbß»

richte ©Itern, aber eure Jtin»

ber finbet ihr nicht mehr.

aiuSgelaffene, ber ©innenlufl ergebene ©ohne unb Pächter finbet ihr, aber Eeine Äinber mehr. Unb roie roirb eä euch erft beim ©erichte ergehen, roenn ihr 9techenfd)aft geben follt über eure ßinber ? ©ehet

■Dlaria unb 3>ofef unb baS göttliche ßinb unb folget ihnen nadh, unb ©ott roirb euch unb eure Jtinber fegnen!

ber äRa^e eines SaljrljeitSfrcmtbeö.

flir ö1(nfd)rnfiird)t im lägltdjrn frbtn.

®on 5.

"ITVe 3)ienfchenfurcht lä^t uns gar häufig im fieben eine traurige, roenn nicht gat eine erbärmliche 9toHe fpielen. WancheS ©Ute roirb burch fte oerhinbett ober unterlaffen, manches S3öfe geförbert unb gerabeju geftiftet. ©ie ift ein roeitoerbreiteteS Hebel in ber SBelt, baS nod) oft nicht als foldjes etfannt roirb. 3ch roiU fte

an

| tftadibtud 'f Rfeotra. I-

einfachen Seifpielen cot' bir, lieber Sefer,

führen!

@S ift greitag. Qm einzigen 5BirtShaU^

beS ®orfeS lehrt ein Stamter aus ber ©tab*

ein. @r geniefst bafelbfl fjleifc^fpeifen unb be’

geht tein Unredjt baburch, roeil er nicht fatljoIiF*

ift unb feine Religion es ihm nicht oerbie«1,

® a fommen tatholifd^e SJlänner beS iDotfeS baju>

fte leiften bem ^Beamten ©efeUfchaft unb eff^

auch oon ben gleifchfpeifen — aus 3JlenfcheI,/

(7)

111

furcht. @in Säuerlein macht am greitag einen notroenbigen ©ang jur Stabt. ®er ©efdjäftS’

freunb bietet ihm baS SRittageffen an. 21 uf bem Üifdje buftet ein föftlidjer Braten. $aS 93äuer=

lein flu^t; es ift ja greitag. ®och ba lommt ifjm ein etlöfenber ©ebanfe. ®er ©efdjäftS- fteunb ift ja auch fa tljo lifd ). 3BaS ber für Siegel thut, barf idj auch als 2lu8na^me einmal tljun; er ifit ruhig mit unb Übertritt baS firdj=

liehe gaftengebot — aus Wenfchenfurdjt.

3n einer ffierfftätte arbeiten mehrere ®e>

feilen jufammen. ®er ©egenftanb iEjrer Unter*

fjaltung ift für reine, unfdjulbige $erjen baS reinfte ©ift. 9lid)t alle ^aben gleiche greuDe an biefen 3oten unb unflätigen Sieben; einer I)at einen inneren Unwillen bagegen, aber ben -Dlut, bie Stelle ju »erlaffen ober ben rohen ©efetten in’S ©eroiffen ju reben, finbet er nic^t, ©r fdjroeigt ju biefem ärgerniSgebenben ©efdjroä^ — aus 9Jlenfdjenfurd)t.

Sin anftänbigeSUtäbcljen roeijj fehr roohl, roel<he

©efa^ren es ihm bringt, roenn e8 geroiffe ©e=

fettfchaften befugt, jroeibeutige Sieben mitanfjört, auf biefen ober jenen SCanjboben geht urb ftd) non -DlannSperfonen ^eimbegleiten läjjt.

merft e8, roie e8 babei fc$on ju atterfjanb grei»

feiten gelommen ift; aber e8 roiH biefe ober jene

^erfon burdj gernbleiben nicht erjürnen, roid für leine Setfchroefter gehalten roerben. Unb fo lebt es benn freiroillig in ber näd&ften ©efaljr unb

©elegenfjeit jur Sünbe roeiter, bi8 e8 in ber

©efaljr umfommt. 3lrmeS, t^örit^teä ajlenfdjen»

finb! ®ein Seelenheil, bein leibliches Sßoljt, bein einjigeS roa^reS ©lücf oerfdjerjeft bu — aus 9Jlenfdjenfurc§t. ® a lebt irgenb jemattb mit feinem. Slädjften in großer geinbfdjaft. Sein

©eroiffen Ijält ihm beftanbig fein Unrecht oor, ber Seic^toater, ber ©eiftlidje ermahnen ihn:

@8 ift beine ^Pflicht, bich mit beinern geinbe auSjufö^nen, bein Unrecht roieber gut ju machen jc. Slttein feine „Sfjre", fein „Gfjarafter" leiben bas nidjt; roaS roürben anbere ju biefem S tritte fagen? Unb fo lebt er fort in feiner geinbfd&aft unb bamit auch in ber geinbfdjaft

©otteS — aus 5Dlenfdjenfur<$t.

® a gibt es @ltern, bie infolge häuslicher 93erhältniffe ijjte Äinber in ben 2)ienji anberer geben müffen. ® a ift für fie entroeber bie §öf)e beS fiofjneS ober bie Seid^tigleit ber SIrbeit allein mafcgebenb. Sie oetbingen biefelben in Käufer, roo feine Sudjt unb Drbnung ift, unb roenn fte nachher erfahren, bajs ihrem Äinbe in bemJpaufe grofje ©«fahren brohen, baß fte fdjledjte ©efprädje hören müffen, baß fte oon ben SJlitbienftboten ober gar oon bem fdjledjten 2)ienftherrn fetbft

ober beffen auSgelaffenen Söhnen nur Sünbe gereijt roerben, bann heißt es ^äuftg: 2öir müffen ein äuge jubrüden; bie 2eute haben großen (Sin»

fluß, fte lönnen uns nüfcen, aber auch oiel fdja*

ben. Unb fo brücfen fte benn gleich beibe 2lugen ju, laffen geroiffenloS il)re Äinber an folgen fchlimmen Orten unb fetyen ru^ig ju, roie bie Äinber in hö^fter ©efaljr ftch befinben, ohne audb nur einen ginger ju ihrer Slettung ju frümmen. 3h*e f)eiligften ßlternpflichten oerfäumen fte, roerben ju Seelenmörbern an ihren flinbern

— aus SJlenfchenfurdjt. SBBieber anbere Gltern laffen ihre crroadjfenen Söhne unb SCöd^ter un»

geftraft in fchled^ter, oerborbener ©efettf^aft unb in fpäter Slbenbftunbe umherfchroärmen, legen ftd^ in aller ©emütSruhe felbft nieber, obroohl fte roiffeit, ba§ ihren flinbern nicht nur ©efahren ber Seele, fonbern auch beä OeibeS brohen. ffiarum benn? S ie haben nicht ben SJlut, ihre Äinber oom einmal betretenen ffiege jurüdjurufen; benn baS roürbe je^t trübe, mürrifdje ©efichter, roenn nidht gar SBiberroorte abfe^en. 2)aS aber roollcn fte unter allen Umftänben oermeiben, fte roollen ridht immer Serbru^ im ®aufe haben. S o laben fte täglich e‘ne ungeheure SSerantuortung auf ihre arme Seele, aus gurdjt oor ihren eigenen Äin«

bern, aus erbärmlicher, armfeliger 3Jlenfdjen*

furcht.

(5s gibt $errfd}aften, bie fehr roohl roiffen, bafe ihre ®ienftboten in einem burihauS unchri|i»

liehen SerhältniS ju einanber leben, bie fehr roohl bie fchredlicjje ©efafjr erfennen, in ber ihre eigenen Äinber immerfort fchroeben, ba fte ja !aum gänj«

lid^ fern oon foldjen ®ienftboten ju halten ftnb.

2lber bie 3)ienftboten ftnb fonft fleißige, juoer*

läffige Slrbeiter unb mitSlüdftcht barauf fc^roeigt man ju ihrem fonftigen Verhalten. 2Jlögli<her»

roeife roürben fte ja lünbigen unb baoongehen.

® ’rutn alfo roirb ju allem gefdjroiegen; bie $err*

fihaft macht ftch immerfort frember Sünben teil=

haftig — aus SDlenfdjenfurcht.

Unb nun noch e*n Ie^teS öeifpiet. ® a ift ein junger SJtenfdj, ber feine Stubien oottenbet hat unb nun als Beamter irgenbroo in einem Stäbt»

(hen Slnftettung finftet. Seine braoen ©Itern hatten ihm eine gut fatholifche grjiehung mit auf feinen ßebenSroeg gegeben, aber es ift ihm roie fo manchem anbern gegangen. 3ln ©efell=

fchaft ungläubiger Stubienfreunbe h«t auch fein

©laube Schiffbruch gelitten. 3(e^t roohnt er unter Äatholifen unb roirb burdj fie roieber Ieb=

haft an feine frohe, glüdliche Qugenbjeit im fatholifdjen Slternhaufe erinnert. Oftmals mahnt ihn baS erroachenbe ©eroiffen, mit feinen jefcigen greunben ju brechen unb roieber baS ju roerben,

(8)

112 roa8 er im ©Iternhaufe einft roar: ein aufrich=

tiger, treuer ftatyoli!. 316er bann müßte er ja roieber an Sonn= unb ^eiettagen bie 5ttrd)e be>

fuien, müßte öfter« bie 1)1. ©atramente ber Buße unb beS SlltareS empfangen, müßte über»

baupt feinen fatholifchen ©lauben frei unc öffent=

lidf) belennen unb aud) nadf) bemfelben leben

2Ba8 aber mürben }u einer foldjen ©inneSänbe«

rung bie SBJelt, feine JtoUegen, feine SSorgefefcten fagen? Lein, eS ge^t roirflich nid^t; oon biefem

©ebanten roitb ber feimcnbe 6ntfd)Iuß ber SebenS' befferung erflicft, biefer ©ebante behält bte Dber=

banb, bie ©otteSfurdjt fällt jum Dpfer — ber

‘■Lenfdjenfurcht.

UutetljaltenfceS fiit bie fatljoUfdje ^atntlie,

0 ^ 5 (Eii)tr Jr ö m m t ijh t it . (§ £ »

l.

^ u f ber Sanbftraße, roelche bie große füb =

>A beuifdjeUnioerfttatäftabt 3JI. mit ben flemen Ladjbarorten oerbinbet, gingen an einem ’Diitt*

rood&nadbmittage jroei ©tubenten. ©ie waren beibe gutlatljolifdjer ©ttern flinber allem oon ben biffigen, glaubensfeinblichen SBemetfungen, bie einer ihrer «Profefforen manchmal ju machen pflegte, etroaS angelränfelt unb bur<$feu<$t roorben.

2luch iljte gütige Unterhaltung fpiegelte biefe ^rofefforenroeiS^tit ftar! roieber.

ffiotlen boch fehen," l>ub bet eine an, ein friiAer ölonblopf, bem im übrigen bie @ut=

mütigleit aus ben großen, blauen 3lugen leu<h!

tete ob mir f)eute bie SBorte unfereS $ro<

fefjorä beioa^rljeitet finben auf unferem ©pajier.

gange."

„ffiie meinft bu baS?" entgegnete fein 33e=

gleitet.

°«e nun, ber ^tofeffot bemerfte bo<h heute morgen nodj: > e fogenannte gtömmigleit tft meiftenS nichts anbereS als eine @efüf)l«tufelet, äußerliches 9Laehroerl, oon bem bte ©eele m^t oiel toeiß, unb ba8 eS in ber Ausübung oon roirtlichen SBerfen ber 9Jlenfd)enltebe unb §uma>

'n itat meift an ftch fehlen läßt $aUen Sie^nur einmal bie 2lugen offen unb fteüen S ie ffleoba^

tungen bei unfetem frommen Sanboolfe an unb i^ bin überjeugt, baß ©ie babei bie ffiajrljeit meinet »e^auptungen balb herauSftnben merken.

23ir motten nun eben bei unferem ©ange aul s Sanb bem Latfälage unfereS Sehers golge UtfJen unb fehen, inmiemeit er rcc^t *at mit feinen 2lu8*

führungen."

,,©ut, tljun mit baS!"

$ie beiben tarnen getabe an einem Leben*

mege ber §auptftraße oorbei. Suf bem^ 6en f^ritten btei Sauerileute, bte auf bie große

Stijje au« bem ^eben tton (Stiel) Strafft. [«oUbtu« onbotra.]

Straße jufteuerten: ein älterer SWann, ein roeiß*

lodEigeö Mütterchen unb ein junges, blühenbeS Wäbdjen, offenbar ©Item unb Socktet.

®ie Seute beteten laut ben Lofenfranj berart, baß bie 2od&ter uotbetete unb bie jmet Sllten ihr antmorteten. ©ie befanben ftd) jmet=

feUoS auf einem 93itt» ober ffiaUfaljrtSgange, roie fie bie Sanbleute au« ber Umgebung oon

© . öfters jum benachbarten ©nabenorte $ . ju machen pflegen.

„® ie fommen roie gerufen," flüfierte ber

®Ionblopf ju feinem greunbe, inbem et ftch froh bie $önbe rieb.

® c r anbere niefte nur letfe mit bem Kopte, unb roi« im geheimen ßinoerftänbniffe mäßigten bie beiben unroilltütlich ih « © teilte unb ließen bie brei © aafahter oor ftch her0ehen-

®iefe lümmerten ftch «i^t itn 9«r‘n«flen um bie jungen §erren, fonbern lagen, nachbem fte bie 3ln!5mmlinge mit leichtem ßaupteSnetgen fchidtlicherroeife begrüßt h“ «e"- 8ani «"«entert ihrem ©ebete weiter ob.

„S ie fdjänten ftch t^ter grommigfeit mal nidht," hub ber eine ©tubent leife an.

' „Le in , ganj unb gar nicht."

,,©ie ftnb auch bei ber Sache; nicht einmal baS bübfehe 93auernmäb<hen hatle ü^er ’^rcm

©ebete einen »lief für uns übrig."

„flam mir auch fo oor.''

3n biefem gafle h“ * alf ° un^er

mit ber Behauptung, bie gtömmigleit je i ober, flächlich unb rein äußerlich, nicht recht.

„Lein , ganj geroiß nicht; benn biefe »auerS»

leute beteten recht innerlich."

«Die jungen 2eute fdjroiegen unb gingen nachbentlidh neben einanber h«; ® ar feltfamc

©ebarten fuhren burch ih«n Sinn.

®te betenben Sanbleute aber »erharrten, tpie man beutli^ bemerten tonnte, auf bem

(9)

113

fianjen 2öege nad> £>. in intern anbädjtigen, frommen Sinne.

'2.

3 « § . Begaben fid) bie jroei Stubenten in eine ©artenroirtfdfjaft, um an einem ©tafe öier ftc§ ju erfrifdjen. @8 befanben ftch oiele Seute ba, bie in bem tüljlen Statten ber breitäftigen Sinben unb bei einem frifdjen Jrunfe fich roohl fein liefen. SDaS ©arlenlotal roar ein gern 6e>

fudfjter Stuljepuntt für Ausflügler oon SW. liefen Umftanb ^alte ein armes äöeib benu^t unö ftch mit einem etroa jroeijähtigen 5tinbe am ©ingange beS ©artenlotaleS aufgefteUt, um Sllmofen ju erflehen.

$ie 2trme fajj recht mitteiberregenb aus;

blaffe, abgehärmte 3ü0e< tiefliegenbe, blauunt ränberte 2lugen unb jerlumpte Äleibung beuteten unjroeifetfjaft grofje SRot an. 9luc^ baä tleine Siäbdfjen trug unjroeibeutige Spuren t>on Snt=

be^rung unb Slenb an fid).

$ie meiften Seute, bie in ben ©artenraum traten, fpenbeten ben Strmen benn auch ein tleineS Stlmofen; auch bie beiben Stubenten tieften ein

©elbftftdt in bie ausgeftredte §anb ber Bettlerin gleiten.

®ie jungen Seute mosten eine halbe Stunbe beim ©tafe gefeffen ^aben, als ber eine oon ifjnen plöfclich ben anbern leidet in bie Seite fttefs.

„Sie^ ba," meinte er babei mit einem raffen ÜBint auf ben ©arteneingang ^itt, „fteh ba! Unfer Sßrofeffor fudjjt ja auch einen guten

£runt hier."

Sin großer 9Jtann mit lang herabroaHenbem SoHbarte jeigte fic^ bortfelbft unb roarf einen prüfenben SBlidf auf bie Stnroefenben. *2ln feiner Seite ftanb ein tieftger $unb, eine Ulmer ®ogge, bie ihren ^ä^lid^en Äopf gerabe roie ihr §err fchnüffetnb in bie §öhe hob.

„ Söitt’ fd^ön, mein $err! Sine arme SEBit*

frau mit ihrem Äinbe bittet um ein tleine«

ätlmofen," flehte in biefem Stugenblide bie 33ett=

lerin unb hielt bem $rofeffor bie ®anb hin-

®iefer mafj bie sBittftelterin mit einem un=

| freunbtichen ©lide unb griff jögernb in bie ffieftentafd&e.

„ ® a ," tarn e« herrifctj au« feinem TOunbe, j roäljrenb ein $ünfpfennigftüd in bie $anb ber

SJtrmen flog.

„$ a n f recht fchon. Sergett’8 ber liebe

©ott taufenbmal!" fagte bie fo targ Sefchentte

| fchüdjtern.

$er 5ßrofeffor machte eine unroirfclje §anb»

beroegung.

„SBIeibeit S ie mir mit biefen thörid)ten StebenSaiten oorn Seibe!" meinte er geringfcpfcig unb fe§te feinen ©ang in ben ©arten fort, ohne bie 2lrme auch nur noch eines SlirfeS )u roürbigen.

(ftortfcgung folgt.)

Kleine Sjuepelbflbet.

leim ten.

S

iel mir ba neulich in einer öuchhanbtung ein 33ttdfjlein in bie Stugen, auf beffen blutrotem Sinbanb gefctjrieben ftanb: 3tbc für Soaätöchter.

3dj nahm e« mir aus -Keugier mit unb fanb benn auch barin aHerljanb gute unb ernfte Sehren in heiterem ©eroanbe. Unter bem SBuchftaben h fteht ein Äapitet übers § eiraten, bem roir bie fotgenben ©ebanfen entnehmen.

Sin Spafjoogel h“ t einmal baS SEBort hei*

raten oon „ $ e i!" , bem luftigen SluSrufungSroörtchen, unb bem Seitroort „raten" abgeleitet, als ob heiraten fo nie! hiefte alS: „ $ e i! hier gibt’S roa«

iu raten." Unb ber W ann hotte fo unrecht nid^t. ®enn bei jebet §eirat gibt’S roirflictj oiet ju raten unb roirb tue! geraten. SBie ftnb nur bie Seiben jufammen gefommen? 2Bo haben fte

(Süadibrutf »tr&oteiu)

I ft^ tennen gelernt ? 2öaS roerben fte anfangen ? Sffiie roiib’8 in bem neuen Sjjeftanbe gehen?

Seiber jerbred&en ftch gerabe biejenigen am roenigften übe* foldjje fragen ben Äopf, bie es am meiften angeht, unb welche bie aUertriftigflen

©rünbe ju folget Ueberlegung hätten, roeil es ftch babei um ihr eigenes jeitlidjeS unb eroige«

©lüd unb $eil hanbelt.

ffienn man fteht, roie einfältig, möchte ich fagen, fo oiele 2Räbd;en jum heiraten tommen, bann fann man ftch roahrlidj nicht rounbern, roenn’S ihnen fpäter recfjt etenb geht; unb man fühlt ftch foft »erfucht, ihnen ju Seiten auf ihre Älagen ju antroorten: „S s gedieht bir recht, bu bift felbft an beinern Ungtüdfe f^ulb. 355er nicht hören roifl, mufe fühlen. ® u bip genug geroarnt roorben." Sine troftlofe 2lntroort bleibt

(10)

ba§ natürlich immer. (Sin oor einigen 3 “ f)ren

»erftotbener älterer $err d^araftcrifierte einmal ba8 Treiben ber fjeiratsluftigen ©oaäjugenb furj in folgenben ©orten:

SBom 16.— 22ften3a^ e lautet ihre grage:

„SBie ift* e r?" 3Som 2'Z.— 30ften: „5l!a8 ift e r?" Unb oom30.— 40ften heifst e8: „©efdjroinb.

2öo ift er ?" Unb barauf laufen in ber $(}at bie fragen ber Setreffenben ihrem Söefen nach nicht feiten ^inauS. Seine biefer fragen aber trifft ben ißunlt, auf ben es oor allem anlommt, foH eine ©he roafjrljaft glüdlidj fein, nämlich bie religiö8=ftttlid)en ©igenfdjaften beS 9Dtanne8.

UebrigenS ift es nid^t ju oerrounbern, bajj man bem

$unlt fo wenig 8ead)tung fd&enlt. ßaum ift ba8 furje Äinberrödfdjen abgelegt unD baS lange

®amen!leib an feine ©teile getreten, fo Be*

ginnen fcfyon bie älugen nach ben „Herren" ju fchielen unb bie ftinten ßungen »iel oon ben

„Metren" ju reben. Unb roaS ftnb baS oft für Herren? $afe ftd) ©ott erbarm! Wan grüjjt ftch gegenfeitig, er mit roeitauSfaljrenber

1

©inifle „aüetfö!"

fin §pifgel für d)ri|llid)e p iitter.

“^ fm 1 7 .SUlärj 1802 entfdjlief Marianne ©eifc, eineä Dorflehrers in Saijern ©hefrau, bie etnjige ©chroefter beS befannten !atholifdf)en SSifdfjofS SHidEiael ©ailer. Se^terer richtete adjt Sage nad) ihrem 2obe an it)re ,f?inber foIgenbeS Srojlfd&ret»

ben: „® ie euc§ gebar unb eud) liebte bis in ben Sob, fie ift nicht mehr. ©ie fdfjlief fo fanft ein, roie Äinber, bie fidf) mübe gelaufen haben, auf bem 3lrme ber Sölutter einf^lummern.

©ie trug euch beftänbig in ihrem mütterlichen

£erjen unb betete für euch la g unb Slad^t;

nun ift fte oon ihren ©ebeten roeggeholt unb bem näher gerücft roorben, meiner fte euch, efje ihr geboren roaret, mit bem füllen, aber nie ruljenben ©freien ber Siebe fdjon gemeint hatte.

3dj unb baS iüngfte aus euch eilten bei ber 9iadjridjt uon ihrem flranffein, um fte noch auf

©eben ju finben; roir fanben fie noch, aber bereits im ©rabe; eigentlich fanben roir nur ihr

©terbefleib im ©rabe, fte felbft roar fdfjon baoon -geflogen, hatte fdfjon SBeftfc genommen oon ber SBo^nung, bie if)r 3JefuS ©hriftuS in bem £aufe feines SBaterS bereitet hatte, ©elia, bie ein reineS Jperj haben, benn fte roerben ©ott anfdjauen.

SÄtS ich üjtem ©rabe betete unb bie rotge*

meinten 9lugen ber Serroanbten unb Nachbarn fah, mußte ich mitroeinen; benn fte ftarb mir fo

#anb= unb £>utberoegung, fie mit h°lbfelig oerfdjämlemÄopfneigen. ©r parabiert, bie 3igarre, baS geilen ber 5D?annbarteit im SDlunbe, ftolj roie ein ©panier unter ihrem genfter oorbei.

©ie, bie fonft fein Stifteten oertragen lann, ft|t run beharrlich bei ber ärgften 3ugluft am offenen Senfter, roeil fte auf einmal ein gar fo grojjeS 8ebürfnt8 nach frifd&er Suft hat. 3roifdf)en ihnen fpielt erjl ber 2lugentelegraph unb balb auch bie ißoft, bie roitfliche, leibhaftige ^Soft be8 Sjerrn ©eneralpoftmeifierS ® r. SßobbielSfp, Deren poftlagernbe ober mit bem Flamen 9Jtariedjen Unterzeichnete Sriefe fehr ^äufig ben SSertehr junger, ebler ©eelen »ermitteln. Unb roenn bie Äomöbie nict)t etroa nach jufaEiger ©ntbeefung oon feiten ber ©Item beizeiten ein burch ® tocf unb Stute oermittelteS ©nbe erhält, fo lommt eS auch jum wirtlichen „ ©ie fliegen ftch" unb barna^ nicht feiten ju einem lebenslänglichen Ärieg.

(@$tufs folgt.)

för^ Familienleben.

' [9tad}bru<X betboten,)

recht oon meinem $erjen roeg, fte ftarb aber nicht nur mir, fonbern auch euch unb eurem treuen SSater unb oielen anbern 3Jlenfchen roie oon ber ©eele roeg. 2Bar bodjj baS ganje ®orf, als ihr ©taub eingefenft rourbe, eine Stj^ne,

®er gerührte Pfarrer, ber nid^t leidet ©tanbreben hält, machte eine äluSnahme unb gab ihr ein 3eugni8, in ba8 bie ©ngel im §immel unb bie gähren ber ©emeinbe, in baS bie Sßaljrheit felber einftimmte. S a roir nun ihr menfchlicheS aingeftcljt nicht mehr fehen (önnen, fo bleibt uns nichts übrig, als mit feilem ©lief auf baS 23üb ju fehen, baS fte in mein unb in euer £>erj ge=

graben hat. ©ehet in euer $erj, roenn ihr biefeS lefet, unb oergleichet es 3ug um 3 U0 mit bem, roaS ihr roiffet! Sie lonnte fo infich gefammelt fein unb erfaffen unb behalten äße ÜBorte beS SebenS, bie fte hörte unb laS. ©ott,

©h^^»8, SCob unb ©roigteit roaren ihre trauteften

©ebanfen. ©erne oerroeilte fte auf bem 2eibenS=

berg am 3 ul e beS ÄreujeS ©hrifti unb fühlte ftch hinein in bie 2eiben feiner ÜJlutter. @ud), ihr Sieben, um ftch Ju h“ 6en, euch oon ihrer, frommen ©Itern ju erjählen, roar ihr fd^önfter ftimmel auf ©rben. 9Bie oft führte fie euch an baS ©terbebett ihrer längf) oerblichenen Wutter! 3mmer hatte fte eine ©rmahnung für euch auf ber 3unge ober einen SBinl für euch

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fommenbeS SOBefen bie 2ldhturg feiner Mitfnechte errungen. Ueber §an« roar eine frieblidjje, ja fröhliche ©timmung gelomnten, unb er fühlte ftch glüdflich bei feiner

faben beS unreinen geuerS enijünben roirb, unb bie SBerroüftung roirb um fo trauriger fein, je I weniger man vorbereitet roar, ben 33ranb

2BaS fein göttlicher $lan mar, jeigen bie bräunte be8 3?fef. @r foH fterr unb Srnährer feiner ©rttber roerben. hätten fte iljn roirllich umgebracht, fo hätten

fichteS genauer ju prüfen.&#34; Unb roaS ift bie golge baoon? ©Jan amüfiert ftch baran; man tljut jttroeilen gtofj bamit; man fchmeidjelt ihnen, man läfjt ihnen

faffer einet großen Anjahl geiftlidjer SGBerte, bie in bie »erfdjiebenften ©praßen überfefct roorben ftnb unb noch heute oon $rieftetn unb frommen Saien mit

(31 ufberoabrung ber ©emüfe.) $ie meiften unferer äBintergentüfe fönnen nidbt ohne weiteres im freien gelaffen roerben, ba fte fonft bem Sroft sunt Dpfer fallen

®er fiüfter fteute fte!j, bafe ihm für bie nodj übrige Seit feines 5DienfleS eine junge Jtraft beigegeben.. älnfprueh ma^en unb bem Sjebhaber gefallen iu

t j] !2Bit meinen nun, bafe eine ganj intereffante USlauberei eine folc^e über ba8 ©eroitter fein bütfte. Sdfjroere SBoIfen oerbunfeln ben £immel, Slifce jue&amp;n