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Mitteilungen für Gewerbe und Handel, Januar, 1842

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Mittheilungen

Gewerbe

und

Handel.

Enthaltend:

die Vereins -Verhandlungen und Original-Aufsätze, Schilderungenvon Gewerbs-Ausstellnngen, beurtheilende Uebersichtenganzer Erwerbs-Zweige, statistische Beiträge aus demIndustrie -Gebiete, biographischeNotizen,Reise- Berichte,RecensionenundCorrespondenz-Nachrichten.

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Nedigirt von

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Doctor derPhilosophie, o.ö. ProfessorderPhysik

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matik an der«·k.k.Karl-Ferdinands-Universität zu -

unsekjitglie

mehrerer Gelehrten -Gesellschafte L

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Neu eFolge. .. ,

Zweiter Jahrgang 1842.

Erster Semester

MitAbbildungen.

Herausgegeben Vom

Vereine zurErmunterung des Gewerbsgeistes inBöhmen.

W

Prag 1842.

Verlag desgenannten Vereiiies.

JUEvmmkfsivu beiVorroscb A-Andre-.

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Mitthcilungen

des Vereines

zur Ermunterungdes Gewerbsgeistes

in Böhmen.

Redigirtvon prok.Dr.Hei-sler.

Jänner 1842.

.-—-

Original-Aufschu(

Nähere Prüfung der bis jetzt in Anwendung ge- brachten Wiethoden zur Erzeugung deskohlensauren

Natrons (Soda);

von Ernst Hried Authen, Director derhorhgriifLvon Wurm-·

brand’scl)enUlineralwerke undFabrikeminWeise-grün Fortsetzungvon S.322,desOktoberheftes 184l.) VI. Aus Kochsalz mittelst der Oxalsäure. Zur PrüfungdesVerfahrens, auf welchesunter andern Verfahrungs-

arten auch E.Samuel unterm 18.November 1838 eineng-

lisches Patent nahm,undwelches sich daraufgründet, daßOral- säure,wenn sieingehörigem VerhältnißmitKochsalzinBe- rührung kommt, mit dem darin enthaltenen Natron doppelt oralsaures Natron bildet, welchesdann durch Glühenoderdurch Kochenmitkohlensaurem (nachder Behauptung des Patent- trägers)inkohlensauresNatron umgewandeltwird,mußte auf zwei Gegenständedas Augenmerk gerichtetwerden, nemlichn, aufdieZersetzungdesKochsalzes durch Oxalsäureund l)auf dieZersetzungdesoralsauren Natrons mittelstdeskohlensauren Kalkes, und zwar insbesondereaufnassemWege; denn daß durch Glühendes oralsaurenNatron’s dieses sich vollständigin kohlensaures umwandle, isteinelängstbekannte unbezweifelte Thatsache. »

Zur Ergrundungderersteren Zersetzungwurden alsozu dem Ende 1»Mlsch.Gew. (587-.o Gewichtstheile) Kochsalzin möglichstwenig Wasseraufgelöstund miteinerheißeoncentrir- tenAuflösungVVU1Mifch.Gew. (63Gewichtstheilen)krystalli-·

sirter gereinigterOralsäure versetztund gutumgerührt. Es singsichsogleich Doppeltoralsaures Natron auszuscheidenan.

NachdemdieFlüssigkeiterkaltet war undkeinoralsaures Natrou mehr krystallisirte,wurde dieMutterlauge abgegossenunddurch

Wiittheilungeud.höhnt. Gew. Ber»n.F.2Jahrg. 1842.

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L

theilweises Abdampfen coneentrirt, worauf beimErkalten wie- der oralsaures Ratronkrystallisirte, welchesaber sichtlichmit vielKochsalz verunreinigt war. Um das letzterequantitativ zu ermitteln, wurden von derganzen Mengedeserhaltenen oral- saureiiNatrons, welcheHOGewichtstheile betrug,100Grau ab- gewogen, und zwar völliggleichförmigmitder ganzen erhalte- nen Ausbeuth Die 100Gran wurden inreinem Wasser auf- gelöst,mitreinerSalpetersäiireversetztiiud nun so langemit salpetersaurer Silberauflösnng versetzt,bis keinNiederschlagvon Chlvksiibek Mehr knistaud—Dieses letztere, gut ausgewascheu und vollstäiidigausgetrocknet,wog104Gran, woraus sich alsoer- giebt, daßiudem erhaltenenoralsauren Natroii 42s-.. Proc.

Kochsalz enthalten waren, oder daßvon den angewendetka 58-«- GewichisiheicchgekeiUigtenundtrocknen Kochsalzes Lin-»- Theile unzersetzt geblieben sind.

Obgleichnun das erhalteneResultat bewies, daßdurchdie Oralsäiiredas Kochsalz zerfetztworden war, sowar diese Zer- setzung dochvielzuunvollständig,alsdaß dieselbehättegenu- gen können. Umdaherzusehen,obdurchVergrößerungder Menge von Oxalsäuregegen dieselbe KochsalzinengedieZer- setzung vollständiger ausfalle, wurde jetzt auf-l Misch.Gew.

(j587-.0Gewichtstheile) Kochsalz172Misch.Gew. (94«,-.»Ge- wichtstheile) Oralsäureangewendet und imUibrigen sowie beimvorhergehendenJersuch verfahren. Das doppelt oralsaure Natron bildete sichdiesmal raschernnd auchingrößererMen- ge,als das erstemal, und dieganze erhaltene Menge betrug nun 107 Gewichtstheile. Ummich auch hierbeivon der allen- falls unzersetzt gebliebenen Kochsalzmeugegenau zuüberzeugen, wurden wieder 100Gran inreinem Wasseraufgelöstund wie das erstemalverfahren. Hierbei ergab sich, daßdas oralsaure Natron diesmal nur nahe 20ProcentKochsalz enthielt,denn eswaren nur 50Grau völligtrocknes Chlorsilber erhaltenwor- den. Esbetrug auch somitdie diesmal von den angewendeten 58720Gewichtstheileu Kochsalz, unzersetzt gebliebene Mengenur nahe 12Gewichtstheile.

Bei diesem zweiten Versuchwar alsodieZersetzungzwar Vollständigerals beimerstenZersiich,.jedoehimmer nochzuun- VVllstäUdig-alsdaß ich mich hättedamit zufrieden stellenkön- UeU-Undich Versuchte daherdas JerhältuißderOralsäure ge- gendieKechfalzmengenochzusteigern. Es wurden demnach wieder 1lecho Gew— (587-.»Gewichtstheilejl Kochsalzgenom- men und zurZersetzungdesselbendiesmal 2Misch.Gew. (126 Gewichtstheile) Oralsäiireangewendet, nndsowie früherver- fahren, mir Mitdem Unterschied, daßdiesmal dieZersetzung ineinemgläsernenDestillat·ions-Apparatvorgenommen wurde-, umdiefreiwerdendeSalzsäuremitaiissangenzu können. Die conceutrirt und warm inder Retorte gemischtenAuslösungen

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3 VVUKochsalznnd Oralsäure wurden jetztimSandbade fort kkhltztund dieVorlage gutkalterhalten. DiegemischtenAuf- lösnngenblieben langebeider Siedhitze klar, bis endlichein

Krystallpnlversichniederzuschlagen ansieng. Eswurde fort Siedhitze gegeben,bis nacheiniger Zeit beobachtetwurde, daß sicheinnicht eondensirendes Gas entwickelte, welches zweifels ohne Kohlensäurewar. Gleichzeitig glaubte ich auchdem Ge- kUchenach, einEntweichen von Ameisensäure wahrgenommen zUhabelhwelcheErscheinungen ichabernichtweiter verfolgte.

Jedenfalls hatteeineZersetzungder Oxalsänre selbst begonnen, nnd es wurde daherzurJermeidnng eines großen Verlustes dekfelbemdieDestillation nichtweiterfortgesetzt, weswegen das Feuerunter der Sandcapelle weggenommen wurde. Nachdem Erkalten der Retorte standüberdem ausgeschiedenen Salzpnl- ver einesyrnpdickeFlüssigkeit,welcheaberbeider,beimHeraus- nehmender Retorte aus der Eapelle entstandenen Bewegung, plötzlichnndvollständigzu einerfesten Salzmasseerstarrte. Nach dem Zerschlaender Retorte zeigte sich, daß dieselbe170Ge- wichtstheile chwerwar. Schon aus dieser erhaltenen Menge ergab sich, daßkeinevollständigeZersetzung statt gefunden haben konnte, denn indiesem Falle hättedieAusbeute nur 1213-«, Gewichtstheilebetragen dürfen,oder esmußtederSalzkuchen noch mehrals diezurBildungdesdoppelt oxalsaurenNatrons erforderlich gewesenen2Misch.Gew. Wasser enthalten.

Das Destillat enthielt keineOxalsäure, aber von Salz- sänrewaren imwasserfreien Zustand berechnetnur 7Gewichts- theile vorhanden, alsokaum der vierte Theilvon der indem angewendeten Kochsalzvorhanden gewesenen.

«

Der erhalteneSalzkuchenwurde inheißemWasser aufge- löstund znr Krystallisation beiSeite gestellt. Nachdem das anskrystallisirte doppeltoralsaure Natron sich nichtmehrver- mehrte, wurde esvon derMutterlauge getrennt nndgetrocknet, in welchem Zustand esdann 115Gewichtstheile wog. Bei die- semdritten Versuch ergab sichbeieiner abermaligen Prüfung desbei dereesteIlKevstallisation erhaltenen oralsanren Natrons, daß dasselbe dießmalnur Is-«Prot. Kochsalz enthielt.Dievon der erstenKrystallmengeabgegossene Flüssigkeitentwickelte beim weiteren Abdampfen noch Salzsäure, nnd gabbeim Erkalten wieder ein 22 Gewichtstheilebetragendes Salzgemisch,wel- ches zum beiWelten größten Theileans nnzersetzt gebliebenent Kochsalz bestand. Bei der fernerenEoneentration derMutter- laugewurde dann nichts mehralsKochsalzerhalten, welches fast völlig freivon Oralsänre war.

Aus diesendrei Versuchen ist alsozurGenüge ersichtlich- daß selbstdann, wenn auf 1Misch. Gew. Kochsalz2Misch.

Gew. Oralsänre angewendet werden, dochkeine vollstöudlge Zersetzungdes ersterenzuerzielen ist ;und daß

iuldemGrade

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wiedieMengederOralsäure verntindert"wird, auchdieZer- setzungdes Kochsalzesunvollständigerwird.-

Wenn nun-. auchdiealso hierbeiinUiberschußanzuwen- deUde Oralsäuke Nicht-gcradeals verloren zubetrachten ist, so verursachtdie Wiedergewinnungderselbendoch solche Kosten, daßallein deswegen schon dieseSodaerzeugungs-Methode sich wahrscheinlichals unpraktisch erweisen dürfte, welcheDemu- thuugdurchVersucheund Berechnungenzubelegen, überflüssig ist,wiesichausFolgendem ergebenwird. -

Nachdem ichnun hinlänglichdieZersetzungdes Kochsalzes durchdie Oralsäure beleuchtetzuhaben glaube, kommeichzur Mittheilungderjenigen Versuche, welche ichinBezug aufdie Zersetzbarkeitdes oralsauren Natrons, theils durch Glühhitze,

thebilsdurchden kohlensaurenKalt auf nassem Wege angestellt la e.

·

) ObgleichdieVersucheüber dieZersetzbarkeitdesoralsaureu Natk011’sdurchdieGlühhitzeganzfüglichaus dem Grund hätten unterbleiben können,alshierbeidieOxalsäure fürimmer ver- loren geht,Undalsodek·Kvstspieligl-·eit-halber,von einersolchen Zersetzungs-Methode,niemalsbeiderSodafabrikation dieRe- deseyu kann, strng Ichesdochvor, auchhierüber,der Voll- ständigkeithalbereinen direkten Versuch anzustellen.

Eswurden daher100 Gewichtstheilevon demjenigen dop- pelt oralsauren Natron, welchesbeim dritten Versuche erhalten worden war, undnur lex-»Proc.Kochsalzenthielt,zurmäßigen Rothglühhitzeerhitzt. Hierbei fand anfangseine Gasentwicke- lungstatt und nachderen Beendigungwar dieMasse völlig dünnflüssig, worauf die-Schmelzgefäßeaus dem Feuergenom- men und ausgegossenwurden. Die geschmolzene lichtgrauer- scheinende Massewogsammtdem was inden Schmelzgefäßen hängen geblieben-warbeimehreren genau übereinstimmenden Versuchen35Gewichtstheile, also35Proc.Von demangewende- tendoppelt oralsauren Natron. DiesegeschmolzeneMassewar fastvölligreines kohlensauresNatron undenthielt außeretwas sehr wenigenKohlentheilchennur einesehrunbedeutende Koch- salzmenge.

NUttschritt ichzurPrüfungder vom Patentträgerauch VorgeschklebenenZersetzungdesdoppelt oralsauren Natrons mit- telstdeskohlensaurenKalkes auf nassemWeges—- Zu diesem Endzweckwurdenjetzt2Misch.Gew. (100««-.·,Gewichtstheile) kohlensauremKalk(imZustandvon fein pulverisirter Kreide-) miteinerAuflösungvon 1Misch.Gew. ums-.0 Gewichtsthei- len)doppelt oralsaurem Natron übergossen,welcheVerhältnisse, da derPatentträgerkeinevorgeschriebenhat, aus dem Grund gewähltwurden, weilin1Misch.Gew. doppelt oxalsaurem Natron, 2Misch.Gem.-Oralsäureenthalten sind,undzurBin-- dungdiesernatürlich(dakeindoppeltoralsaurerKalt eristirt)

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5 2,Mifch.Gew. kohlensaurenKalt erforderlichwaren. Beim Ulbckgikßendes kohlensaurenKalkes mitderoralsauren Na- tron-Anflösnng,fand Kohlensäure-Entwickelungstattznach dekcn Beendigungtas Gemisch einige Zeit inder Siedhitzeerhalten wurde. NachdemErkalten wurde dieklare Flüssigkeitvom wei- ßVn Bodenfatz abgegossen, letzterer gut ausgewaschen,und das Waschwassermitdererstabgegossenen Flüssigkeit vereinigt.

Diesesämmtlichzusammengegosseuen Flüssigkeitenwurden nun alkalimetriscbgenau aus ihren Natrongehalt imkohlensau- kknZustand geprüft,wobei sichergab, daßimganzen nur 13 Gewichtstheilewasserfreies kohlensauresNatron gebildetwor- denwaren, während-beiein-ervollständigenZersetzung533-.»

Gewichtstheilegebildethätten werden müssen; alsonur ein Vier-

teldersein sollendeu Menge. .

Beieinem zweiten Versuch,wo ganzdieselben Mengenver- hältnisseangewendet worden waren, das Gemisch jedoch anstatt esderSiedhitze auszusetzemunter öfterem tüchtigem Umrühren durchdrei Tage stehen,gelassenwurde, hattesich ganzgenau

gesslbeMengevon kohlensauremNatron gebildetwie beimersten

der Uch. - .;

Mich nach diesen zweiungünstigenVersuchenVonbewun- practischendieserFabrikationsmethodenochnichtgenug-überzeugt haltend, versuchte ichnun noch dieAnwendungvon künstlichdar- gestelltem kohlensaurem Kalkanstatt derKreide und zwar eines solchen,welcherdurch Niederschlageneinerreinen salzsaurenKalk- a·u.flösungsmit einer Auflösungvon reinem kohlensaicrenNatron und nachherigen AuswascheuundTrocknen desNiederschlagser- halte-nworden war. —-

BeiderAnwendungdieses künstlichdargestellten kohlensau- .-ren Kalkeswurde diesernun gleichvorhereinin· einem kleinen Uiberschußangewendet, so daß aufl Mi-sch..Gew·.(121I-» Ge- wichtstheileJ doppelt oxalsaures Natron, anstatt 2Misch.Gew.

(1005-«p Gewichtstheile) ebensoviehalso121·I-...Gewichststheile davon genommen wurden- Der mit der oxalsanrenNarr-maus-

lösung übergossenekohlensaureKalt wurde dem entsprechende-n früheren Versuche geinäß«,keinehalbeStunde unter beständigem Umrühreninder Siedhitzeerhalten,woraus ichnachdemEr- kalten zumAuskaugenxund-sowiefrüherzurPrüfungderAnf- lösungen mittelst-des Alkalimetersschritts ·-Hier ergab sich-nun dermir höchst-'üherraschendenndunerwartete Umstand, daß-sich kU densämmtlichenFlüssigkeitennichtnur keinkohlensauresNa- twn zuerkennen gab, sondernzdiesenoch starksauer reagirt-en, trotz dknhdaß in dem ausgewaschenen Bodeusatz noch soviel kohlensauresKakkVorhandenwar, daßum denselbenznneu- tralisiren, noch 787wGewichtstheilewasserfreier Schwefelsäure

erforderlich waren-. sp; ,

So sehrichauchüberzeugtwar-- daßbeimeinem-Versuch

S.

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v

keine Jrrung vorgefallenwar, so entschloß ichmichdennoch- da mirdiese Beobachtungzuunerklärlich schien, den Versuch mitandern Verhältnißmengen,und zwarvergleichuiigsweisemit einemnochnebenbei mitKreidevorgenommenen Versuch anzustel- len. Eswurden dahereinmal 28Gewichtstheile künstlichdar- gestellter kohlensaurerKalkunddas andermal ebensovielnatür- licher(sowie»früherimZustand der Kreide) genommen, und jede MengemiteinerAuflösungder gleichen Gewichtsmengevon doppelt oralsauren Natrou übergossen,und durch8Stunden

unter sehrfleißigemUmschütteln stehen gelassen.Nach Ablauf

dieser Zeitwurde ausgelaugt, und alkaliinetrischgeprüft: Hier- beizeigte sichnun, daßbei der Probe,wodieKreide-, alsoder natürliche kohlensaurcKalt angewendet war, vollständigüber- einstimmendmitdein frühern Versuch3Gewichtstheile wasser- freies kohlensauresNatron gebildetworden waren, während ganz übereinstimmendmitdementsprechendenfrüheren Versuch, bei derProbemitdemkünstlich dargestellten kohlensauren Kalk, sich nichtUUV keineSpur von gebildetem kohlensaurem katron zeigte- fonderndie»erhaltenen Flüssigkeitenauch noch, sowie früher,salkckreagirtem Hiermit waren also, so unerklärlich mirauchdlkGENIUS-Beobachtungnoch immerblieb,alleZwei- felüber dieRichtigkeitderselbenbeseitigt. « :-—

Als rein wissenschaftlichwerde ich diese Erscheinung gele- gentlichweiterverfolgenundseiner ZeitamgeeignetenOrteMit- theiliingdavon machen.

Fassenwir nun die erhaltenen Resultate bei derPrüfung der Sam uel’schen Methodeenger zusammen so, ergibt sich:

u)Diese Methode alsvöllig unpraktisch,undzwar ein-es- theils,weil-die möglichst vollständige Zersetzungdes Kochsalzes durchOralsäure vielen Schwierigkeiten unterliegt, und durch dieimUiberschußanzuwendende Oralsäiire kostspielig wird, an- derntheils undhauptsächlichaberdeswegen, weildas oralsaure Natron auchbei einemUiberschußvon angewendetemkohlensau- rem Kalk nur zum vierten Theilinkohlensaures umgewandelt

werden kann. . ·

b)Daßzwar durch Glühenvom oralsauremNatron dic- fcsleichtund vollständiginsehrreines kohlensauresNatron umgewandeltwerden kann,hiervonaberniemals beider So- dasabrikation Gebrauchgemachtwerden kann-, weil·theilsvon demangewendeten oralsauren Natron nur 35Procent wasser- fkeicskohlensaureserhaltenwerden, folglich diese Zersetzungs- wciseVlec zUkvstfpleligwäreund theils deswegen,weil hierbei sämmtlicheOralsäureverlorengeht.

C)Cltdllch-VFlßwährend der-natürliche kohlensaure Kalk (die Kreide)-dle Eigenschaftbesitz-t,.dusr"chwechselseitigeWahl- verwandtschaftdas oralsaurePatrontheilweiseinkohlensaures zuverwandeln, sonderbarerweisedieseEigenschaftdemkünstlich dar-gestelltenkohlensaurenKaltganzabgeht.

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7 Vll. Aus Kochsalz, mittelst des kohlensauren Ammoniaks u)NachBandinger. Nachder Methode von Band inger, welche fürBaiern imJahre 1832paten- tirt wurde, wird diedurchDestillation der Knochen erhaltene rohe kohlensaure Ammoniakfliissigkeit so langemitfein gewah- leuemGyps versetzt,alsnoch einAufbrauseu statt findet. Das Ausbrausenwirdhierbeidadurch veranlaßt, daßdersogenannte Knochengcist doppelt kohlensauresAmmoniak enthält,von dessen skvhkknsäuregehaltnur dieeine Hälftevon demihmimEpp- sedargebothenenKalke absorbirt werden kann, währenddie zweiteHälfte entweicht. Hierbeibildet sich durch doppelte Wahlverwandtschaftunauflbslicher kohlensaurer Kalk, welcher zu Boden fällt,undiu derFlüssigkeitbleibtschwefelsauresAm- moniak aufgelöst.Dieklare Auflösungdesletzterenwirdvom

Bodensatzgetrennt nnd einkleiner Theildavon durcheinen Abdampfungsvcrsuchauf deren Gehalt anschwefelsauremAm- moniakgeprüft. Nachdemdieses geschehen,setztmauderschwe- selsaurenAmmoniakaufldsunggerade soviel Kochsalzzu, alssie trockenes schwefelsauresAmmoniak enthältunderhitztzum Sie- de-n. Hierbei entstehtnun wieder durch doppelteWahlverwaudt- schaft schwefelsauresNaton und salzsaures Ammoniak, welche beideSalze durch Krystallisation voneinander getrennt werden.

Das Glaubersalzwird daunauf diebekannte Weise durchGlü- henmitKohle undKalk inkohlensauresNatrou verwandelt, uudderSalmiak durchMischenmitkohlensauremKalkundnach- herigesSublimireuwieder inkohlensauresAmmoniak,mitwel- chemdann abermals ,-—sowiemit demKnochengeistneue«Meu- genvou Kochsalzzerfetztwerden. .

Betrachtenwir dieses Verfahren, welchesmeines Wissens das erstewar, welches sich aufdieAnwendungdes kohlen- saureuAmmoniaks bei derSodafabrikation gründetetwas nä- her,sowerden wirbald einfeheu,daß dasselbe nicht wohlge- eignet ist,um darnachvielund billigzuerzeugen. Die Zer- setzungdesKnochen- oderUriudestillats mitschwefelsauremKalk (Gyps) ist,obgleichbeiweitem nichtdie beste Methode, doch immer noch geeignet,zurBereitungdes schwefelsaurenAmmo- niaks,wenn essichdarum- handelt,mitdemselben Kochsalzzu zersetzenund den dadurch entstehendeuSalmiak als Hauptmo- duct zu-.verwenden. ·———Soll-jedochdas Glaubersalz wie bei der in Redestehenden MethodebeidieserZersetzungalsHaupt- product angesehenwerden und es; erstdann wieder nachder Leblanc’scheuoder einer sonstige-nMethodesiu kohlensaures Natrou umgewandeltwerden,so erscheint diese Zersetzungsweise durchaus nicht mehr praktisch,denn abesehendavon, daßdas Auswascheudeskohlensauren Kalkes, owie-die Trennungdes

iJIlzsaurenAmmoniaks v«om.«schwefelsaurenRate-ou durchKO- lmllisationnichtnur viel GefäßeundRaumerfordert-Co sind

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diese wiederholten Umwandlungen durch doppelte Mahlverwaudv schaft auchvielzuzeitraubendnnd mühsam, besonderswenn berücksichtigtwird,daßdieFrucht derselbendoch erst dasschwefel- saureund nicht schondaskohlensaure Natronist Auch istbei dem Arbeiten nach dieserMethode, beider Trennung des schwefel- saurenAmmoniaks vom kohlensaiirenKalk, einnichtunbedeu- tender Verlustdesersterenfast unvermeidlich,oder wenn diesem möglichst ausgewichenwerden soll,eingroßerBrennmaterial- aiifivand erforderlich. Uibrigens läßt sichgegen die Theorie dieserMethodenichts einwenden,dennsiebestehtnurin der Ver- einigung mehrerallgemeinbekannter Erfahrungen,diejedoch soverbunden sind,daß sie sich nichtmiteinemgeregeltenFa- briksbetrieb vereinbaren lassen,denn wenn nichtnur allerohe kohlensaure Ammoniakslüssigkeit,sondern auch dasjenige kohlen- saure Ammoniak,welchesans demSalmiak immer wieder ge-

wonnen wird, imFabriksbetrieb verbleiben soll, sowird man

es endlichmitsolchenMengenvon Ammoniaksalzeuzuthun ha- ben, daß dieselben doch anderweitigverwendet werden müssen.

Esist daher durchaus auch nicht erforderlich, daßdieFabrika- tion desKUVchcUgeistesmit dieserArtder Sodaerzeugiing ver- bunden werde, denn diese zwei Fabrikationszweige stehen doch in keinerandern Wechselbeziehungzueinander,alsdaßdie Kno- chenverkohlungs-Anstaltnur einmal diezuAnfang-desBetriebs erforderliche Mengevon rohem kohlensauremAmmoniak liefert, während sie späterinweiter keineBerührungmitder Soda- fabrik kommt, als wo siezeitweiligdensichnach und nachbei derManipulation durchzufällige,unvermeidliche Umständeent- stehendenVerlustwieder durch rohe kohlensaure Ammoniaksiüst sigkeitzuersetzenhat. —-—·Allein dieseMengeist bei guter Ar- beitsogering,daßes aufkeinenFall dafür steht,wegenihr eine Hülfsfabrikziigründenund in Betrieb zuerhalten ,"wenn nichtandere Umstände allenfallsdieVeranlassungdazugeben.

Da, wieschonerwähnt,dieBanding er’sche·Methodeauf unbezweifelndenErfahrungen beruht,so hätten dieselben auch keinerweitern Bestätigungdurchmeine Versuchebedurft,allein zur näherenErmittelungdergegenseitig erforderlichen Verhält- nisse nahm ich-doch»einig"eVersuchevor. -

«TGZUMJTWollteZlchdieerforderliche Mengevon vas ermit- telnum»einebestimmteMengevon roher kohlensaurersAmmW nmkflusslgkettVollständigzuzersetzen.—- Zudiesem-demme

"1Vk1kVeU«100TgksätflgtktroherkohlensaiirerAmmoniakflüssig- km- cwelchebeiniedriger-Temperatur doppelt kohlensaures Ammoniak mKrvstallenabsetzte-;einspec.Gekos-von 1,093 hatte undin ZEIT-soProzentdoppeltkohlensaurem "«77·«·-0Prozentrein-es Ammoniakenthielt)allmähligsoimigem-it-Gypsversetzt-welcher künstlichaufnassemWegedargestelltiktndinBreiforin angewendet -:sw-ordenwarsbisskein weiteres«Ausbi-ckiiseii"«mehr Statrsfanh

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9 WelcherZeitpunkt,derlangsamen EntwickelungderKohlensäure halber- schwerzutreffen ist.Leichtererkenntman esdarau, daßgenug Gyps zugesetztworden ist, wenn etwas der zur Probeabfiltrirten Flüssigkeitbei einemZusatzvon etwas ver- dunnter Schwefelsäure oder Salzsäure nicht mehr aufbraust, zumBeweis,daßalles kohlensanreAmmoniak inschwefelsanres umgewandelt ist,oder man erkennt auchden rechtenZeitpunkt daran- daß ein,über dasGemischvon Knochengeistund Gyps gehaltener, mitSalzsäure beseuchteter Glasstab nicht mehroder nur noch sehr wenig raucht, sowieendlichauchdaran, daß die mit Gyps VersetzteFlüssigkeitnur« wenigoder gar nicht mehr alkalisch reagirt.

Uibrigenslassen sich diese Proben, sowiedievon Bau- dinger vorgeschriebenezurErmittelnng des schwefelsauren Ammoniakgehaltesganzvermeiden und beiVereinfachungder Arbeitnochgrößere Genauigkeit erzielen,wenn man nemlichdas Alkalimeterznr Hand nimmt, und diekohlensaureAmmoniak- flüssigkeitnachderzurNeutralisation von 100 Gran derselben erforderlichen Mengeder Probesäureden«Prozentengebalt an reinem Ammoniak und nachdiesemdie nothwendigen Mengen

von Gyps berechnet, um das Vorhandene Ammoniak dann ge-

rade inschwefelsaurcs mnznwandeln. »

Bei dieser Berechnung sinddieVerhältnisse festzuhalten, daß 17Gewichtstheile wasserfreisgedachtes Ammoniak 472-.2 Gewichtstheilen reinem Kali entsprechen-, und eben diese17 TheileAmmoniak (imKnochengeist natürlich an Kohleusäure gebunden, welche jedochinderRechnung nichtiuAnschlagzu bringen ist-)entweder EszxwTheile wasserfreienoder865-»Thei- legewöhnlichtrocknenwasserhaltendenGyps erfordern, um völ- ligiuschwcfelsanresAmmoniak verwandelt zn-werden,von wel- che1n-.saus diesenangeführten Verhältnißmengendann ·75Ge- wichtstheile imkrystallisirten Zustand gedachtes schswefelsanres Ammoniak erhaltenwerden«-auf welche Mengedann nichtwie sBandinger fälschlich angibt, diegleiche Mengevon Koch- salz,sondern nur587-.»Gewichtstheilezunehmen sind,umdurch doppelte-Wahlverwandtschaft möglichstvollständig Glaubersalz und Salmiak zubildeu.-. Das B-a«ndinger’sche Verhältniss wäre nur »dannrecht-wenn dasschwffelsanre Ammoniak wasser- freiswäre-—sin’w"elchem.Falles.:dann allerdingssoziemlich-—gleiche Gewichtstheilevon schwefelsanremAmmoniakundKochsalzzur gegenseitigenZersetzung erforderlichwären-,soaberenthält-das schwefelsaureAmmoniak 2Misch.Gew. oder24Proz. Wasser- welchemitinAnschlag gebrachtwer-den miissen.---——Nach-dieser nothwendigen Abschweifungkommeichausden obenzubeschrei- beubegonnensensVersuchzurück.—« Nachdemdieiu Anwendung genommenen 100E Knochengeist,- so. lange-mits-Gyps»«’7-Vcksplzk worden wirren-; bis-.ssich.-kalles---kohle«nsaureAmmoniakunssfchch

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