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Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1843 (Bd. XXVIII, nr 17), Dezember - No 611

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NO 611. (Nr. 17.des valIL Bandes-»O December 1845

GedrucktimLandes-Jndustrie -CamptoikzuWeimar-. Preiseinesganzen Bandes,von 24Bogen, ZeigoderZE-30 deseinzelnen StückessJst DieTafelschwarze Abbildungen3Jijr DieTafelrolorirte Abbildungen6JE-

Natur

Untersuchungenüber dieAmmoniumgrottebei Neapel.

AngestelltvonDe.Constantin James.

UnfernderHundsgrotteundam Fuße eines, durch seine üp- pige Begetationsichauszeichnenden, Hügelchens befindet sichdie Ammoniumgrotte. DieEntdeckungdieserGrotte geschahvor erst etwa zwölf Jahren undganzzufällig.Der Prinzvon Capua, Bruder des regierendenKönigs, hatte ain See vonAgnano ein zierliches Jagdhäuschen,behufsderJagdaufwildeEnten, bauen lassen,undmehrereLeutewaren damit beschäftigt,Bäumeindes- sen Nähezupflanzen, als sieplötzlich,bei’mAuswerfeneiner Grube, durchdieaus demBodenentweichendenGaseinErstie- kungsgefahrgeriethemWegenderNachbarschaft derHundsgrotte schrieben siedieseErscheinung denselben Umständenzu, wie rie, welchedort obwalten. Auchstarben mehrerein dieGrube gewor- fene Thieresogleich.Alsman indesdas Gasuntersuchte, fand man, daßeskeinKohlensäuregas, sondernAmmoniakgaswar, unddaherschreibtsich derName dergegenwärtiganderStelle, wosichdie Grube befand,eingerichtetenGrotte.

Dieselbehatweit-wenigerRuf,alsdieHlindsgrotte, gegen diesie bit-ietzt noch nicht rechthataufkommenkönnen.Uebrigens wirdinan sehen,dflßdieAmmoniumgrottedenNeue und Wißbe- gierigenmichtIMPLngReizundInteressebietet,als dieHunds- grotte,za,daß fle surdenArztvon großem Belange ist.

Das Innere derGrottewird von einer fastquadratisch-en Grube,von1 Meter Tiefe,gebildet, über welche ein etwa 3Me.

terhohesGen-Elbeaufgemauert ist. Man tritt indieselbe durch einekleineThus-, welchederAufsehernur gegeneinziemlichha- hesEintrittsgeld öffnet. Dtsß ·hatermitseinen Colle-genandek HundsgrottmsowiemitallenitalienischenCiceroni,gemein. Bei-m Eintreten gewahrt inannichts,wodurchdasVorhandensekades Gasesangekündigtwurde. DieLuftzeigt sich überalldurchsichtjq undsolangeman alifrechtstehhbemerkt man keineneigenkhümsi;

cheq Geruch. DerbräunlicheBodenisttrockenundstaubartigUnd ohnealleSpurvon Begetation.

Wobefindet sichalsodasGas? AufderSohlederGwm Jch hätteimGegeniheilegeglaubt,daßessich,beiseinergerin;

gen specifischemSchwerhinden«obanTheilderselbenbegeben würde« Daß dies nichtderFall ist- ruhetvoneinerphysicaiischm oderchemischenCombination her, derenErmittlungmirnicht» fangen ist,unddiefernereUntersuchungenerheischt.Wahrschesmsch istpagGasgekohlt.DerBequemlichkeitwegen, werdeichesje, doch Ammoniakgasnennen, weildies so hergebracht ist-

No« O

hunde.

MittelstdergewöhnlichenReagentienkannman sich ungemein leichtvondenwesentlichen Kennzeichen ammoniacalischerEmanatios neiiüberzeugen.

DurcheineSäure gerdthetes Lackmuspapier nimmt, wenn man esindiesesGaseinsenkt,sehr schnell seineblaueFarbewie- deran.

Wenn man mitten indemGaseeinSalzsäure enthaltendes Fläschchenentstdpselt, soentbinden sich weiße Dampfevonfalzsaiis

rein Ammonium. -

JchführtemitderhohlenHand schnelletwas von demGase nachmeiner Naseundnachmeinem Munde,daichdenn einehöchst unangenehmeEmpfindung hatte,wiesie durchdeneigenthümlichen GeruchundGeschmackdesAmmoniums veranlaßtwird.

BekanntlichkannwederdasAmmoniakgas,nochdasKohlen- säuregasdieVerbrennung unterhalten. Nähereman dieFlamme einerFackelderSchichtdesAmmoniakgafes, so raucht sieunder- lischt, sobald siemitdemletzterninBerührungkommt. Mittelst dieses Versucheskonnte ichdieStärke der Gasschicht bestimmen Undmichüberzeugen,daßdieganzeGrube damit gefülltwar.

Ebensoermittelte ich, daßesweder überdieThurschivelle, noch durch irgendeineandere Oeffnung entwich. Wenn man dasselbe aus derGrube treibt, sowird derAbgang erseht, so daßdas Gas seinefrühereHöhebaldwieder erreicht. Dann hörtdas Nachstrdmen auf, gleichsam-alsobdie mitAmmoniumgesättigte Luft dessenweitereAusscheidung verhindere.

Esist durchausnicht gefährlich,denKopfindie Ammoniak- gasfchicht einzusenken- vorausgesetzt, daßman nicht athmet; denn sonstwürdeman Gefahrlaufen, zuersticken il).Auch thutman wohl,wenn man sichdieNasenlocher verstopft;denn·,wenn daß Gas mitderSchleimhaut derNaseinBerührung tritt, sowird dieselbe stark gereiztundes entsteht Riesen. »

Währendich meineBeobachtungenanstellte,trat einvonNea- pelkommender Fremderindie Grotte. Daich Arztunderkrank war- so wurden wirbaldmiteinander bekannt.

Ererzählte mir,daserseiteinemJahre·an einerchronifchen EntzündiingderAugenlidergellkkexihabe- diemitthhiing des AugesundGesichte-schwachecomplictrt gewesen sev,ohne daßihm bisjetzt irgendeinArzt hätte helfenkennen.Deshalb habeexdas kalte und feuchteClimaEngland’s mitdemJtalien’s vertauscht undsey nach Neapelgekommen.AufMkk EttursionnachderArn- moniumgrotte habe MSUIhmItsagtedaßmehrere Patienten, die mitdemselbenAugenleiden,wieer,behaftet gewesen, ihre Heilung

’)DasErstickeninAbtrittsgrubenrührtgroßentheilsvondem sichdarinentbindenden Ammoniakgaseher.

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senNåncherungmmitbei-nGase idieserGrvtte verdanktem Er versuchte dieseMittel undverspürte schon nach wenigen Tagen auf- falleinde Besserung. .

Jii uberzeugtemich davon, daßdieBindehautihrenormale Weiße ziemlich wieder-gewonnen hatte. Eswaren nur noch einige lvaritöfeund baivegliche Gefäßeam änißernWinkeldesrechtenAu- geszubemerken Die-slinkeAugewar in derHeilungnochwei- .iier vorgeschritten;dieGesichte-schwache hatte sich aufbeidenAugen Ifastganzverleiten. Diespupillen waren zwareinWenig erweitert, botenaberihrenormale Zusainmenzinhbarkeitdar.

DerKranke hieltdamals seine vierzehnte Sitzung, undzwar nahenerdieRäucherunaeiifolgendermaaßenvor.

Ertaucht-edasGesicht,nachdemerMund undNase festvers schlossen,indieGasschichtein. NachsiebenbisachtSecunden erhoberdasselbe.um zuathmeni dann begabersichwiederindie nämliche Stellung, wie früher.Seine Augen fingen indeßan, zu thränen, und dieThränenrieseltenbald stromweiseherab. Es stelltesicheinniiivilltührliches,sehrraschesVlinzelnein. Nach- demerdasGast-ad mehrmals genommen, wuschersichdieAugen imitfrischem Wasseraus, setzte eine,andenSeiten mitschwarzem Taffet besetzte,blaue VeilleaufundverließdieGrotte.

NocheinehalbeStunde blieben seine Augenrothund seine Papillenstark zusammengezogen ErfühlteBrennen undStechen.

Alleinallmälig verschwanden diese Symptome undnur dasThräs neubliebund hieltgewöhnlichdenRestdesTagesüberan.

Wie wirken dergleichenRäucherungen?Jndem sie gewisse chemischeAugenentzündungemdiesichdurchpassives Straßender Membraaen characterisiren, vorübergehendindenacuten dastand versehen. Wenndie WandungenderGefäße ihre Elastitität einge- büßt haben, so sind nicht mehr schleimigeunderschlaffende, sondern reizendeörtlicheMittel angezeigt, welchedieLebensthätigkeitder Gewebe neubeleben. Salpetersaures Silber, alsCollyrium,ge- pülvertesCalomel zumEinblasen sinddann angezeigt.DasAni- moniakgas mußinähnlicher Weise, ja vielleicht noch vortheilhafter, wirken, weilesdieCirculation indenwinzigen Gefäßen thätiger macht,ohnedaß feste,fremdeKörper,derenWirkung sichimmer schwer bemessen läßt,indasAuge eingeführtwerden.

DerAufseher derGrotte sagte mir,esseyenaufdiese Weise schon viele,anAniaurose leidende, Patientenwiederhergestelltwor- den. ErerzähltemirdieGeschichteeinesvölligblindenMannes, dermittelst dieser RäuchernngeudieSehkraftwiedererlangt habe.

Mir erscheinen dergleichenCuren durchausnichtunbegreiflich.

Schon langewendet man, nach Starpa’s Vorgange-gegenge- wisse LähmungenderNezhautundderRegenbogenhaut ammonia- ralische Dämpfean. Hatetwa dasGasderGrotte einestärkere Wirkung, alsdasOpodeldok,dasLeaysonschePulverundandere Mittel,bei denen Ammonium dieGrundlage bildet? »Dießist sehr möglich.Manvergleichenur dieWirkungdernaturlichenMine- ralwassermitderderkünstlichen. Obgleich sie schelllbakin gleicher Weise zusammengesetztsind, so haben sie doch ganzthschiedeneEi- genschaften,unddietäglicheErfahrung lehrt- daßWersternweit

wirksamer sind,alsdieletztern. »

DieVersuche,von denenich Aiigenzeugegewesen-Ubtrhoben michderMühe, ähnlicheanmirselber anzustellen.DerAufseher zeigtederendurchauskeinevor. ErhatnichteinmaleinenHund;

denndadieHöhlenursehr selten besuchtwird,sowUFdeMel-in- terhaltungdesThieresihnmehrkosten,als erdamitverdienen könnte.Glücklicherweise hatte ich Kaninchen mitgebracht-

Jch setzteeinesdavon aufdenGrund derGrubezwoesals- balphinund herlief,umzuentwischen. Dann fielesaufdie Selkeund kratzte sich heftigmitdenVorderpfoten an.derNase.

DasAthmenwurde keuchendund das Thier zeigtedieaußcrstc BtåklgstssllngEs richtetesich deshalbindieHöhe-schwaner- wiebetwnken,und fielwieder nieder. Esstöhnteindel-'Wisse- WkkcheWI·MthenTodanzeigte,undstrecktealleViere, wobeidie Augen SIUhMmderMundhalboffen standundderRumpf POU schnellenZuckungenerschüttertward. Nach VerlaufVOUkEWk

vollenMinutewar eetodt. »

. Jchvtkspchke·vergeblich, esin’s Lebenzurückzurufeklillldk·M ich ihm LustmMLUUskublies. Dieses,sonst so wirksame-Mit-

eao

telbliebohneErfolg,undhießwar auchmitallenandernder Fall,die inderHundsgrottebeiThieren-die derEinwirkungdes Gases langeZeitausgesetzt gewesen, angeschlagenhatten. Jn

PersAmmoniumgrotte istdasErsticken daherweitunwiederbring- ier.

DieserUnterschied rührtvon derwesentlichenBeschaffenheit derGaseund ihrereigenthümlichenWirtungsart her.Das eine Gasist nar.irrespirabel, dasandere positiv giftig.Manthueein Thierunter einemitStitkgas,einanderes unter einemitKohlen- säuresGasgefüllte Glocke,undbeidewerdenersticken;daskkstkkk aberweitweniger schnell,alsdaslehtern DenndasKohlensäures gaswirktgiftig,dasStickgas nicht.

DiegiftigenGasebesitzen ferner dieseEigenschaftinverschie- denenGraden. Soist,z.dasAmmoniakgasgefährlicher,als dasKohlensäuregas,dasSchivefelwasserstofsgasschädlicher,alsdas Ammoniakgas.

Jchsetirtedasebenin derGrotte gestorbene KaninchemDie Lungedesselbenwar nurwenig strogend,unddieübrigen Organe fanden sichimvormals-II Zustande. DieAbwesenheitinnererVer- letzungen istdemUmstande zuzuschreiben,daßderTodsovlöhlich eintrat. HättedasThier einen längern Todeskamvf zubestehen gehabt, sowürdensich jene DiirchschwilzungenundErgießungen gezeigt haben,welchedieAsphyrie charakterisiren. Dasungerinn- bargewordeneBlut botdiederAufsaugungoderEinsickerungdes- selbengünstigstenphysicalischen Eigenschaften dar,undesfehlte ihm nur dazuanZeit. Dieß ergiebtsichdaraus, daß,als ichdie LungeeineViertelstunde späternochmals untersuchte, sichdaran alle Syinptome der Pneumonie durch Ergießungzuerkennen

aben. · .

Esläßt sich alsoderGrundsatz aufstellen,daßbei derAsphh- xiedieindenOrganenangerichtetenZerstörungenumso weniger auffallend sind, je schnellerderTodeingetretenist.

JndemAugenblicke,wo ichdasKaninchenausderGrotte nahm, waren dessenAugen roth, geschwollenundfastausihren Höhlen herausgequollen. DieHornhaut hatteihreDurchsichtigkeit eingebüßt;dieAugenliderwaren durcheinezähe Feuchtigkeitzu- sammengeleimt,unddieNasenlöcher durcheineähnlicheFeuchtigkeit verstopft. JnderHundsgrotte zeigten sich diese krankhaften Sym- ptomenichtingleich hohem Grade, weildieKohlensäure nichtdie kaustischen EigenschaftendesAmmoniakgasesbesitzt. Ich habedie- ses eigenthümlichenZustandesder Augenlidererwähnen müssen- weil man daraus vielleichtbeimanchenFällendergerichtlichen Meditin aufdieNatur desGases schließenkann,welchesdie Er- stickung veranlaßt hat.

Ichthatnun einzweites Kaninchenin die Grotte, welches ebenso schnellundauf dieselbe Weise starb,wiedaserste·Hierbei ließ ichesmitdiesenVersuchenbewenden, die mirnichtsNeues lehrenkonnten und deßhalbals Thierquälerei erschienen sehn würden.

Jndeßwar ichneugierig,zuerfahren, wiesicheinFroschin der Grube derAmmoniumgrotteverhalten würde. Kaum hatte ichihnindieselbe gethan, alseranfing,Sätzezumachen-deren ich ihn nicht fürfähig gehalten hätte. Unstreitia war derGrund davon, daß seine,durchdieschleimige Epidermis nur unvollkom-

men geschätzte,HautdurchdasGas schmerzhaft gereiztwurde.

Binnen einerMinute starbderFrosch. DieSchleunigkeit,witder dasGas wirkte, läßt sich nicht lediglichaufRechnungdesEin- drllckssetzen,dendasselbe aufdieLunge machte- Offenbarwurde eszugleichanderganzen Körperoberflächeabsorbirtundrirculirte

mitkdemBlute,so daßesschnell aufalleKörperorganezerstörend wirte.

Jchwillnun dieListederThiere mittheilen, welcheder Auf-·

scherderGrotte indiesehatwerfensehen,undzugleichdieZelt angeben,binnen welcher dieselben erstickten.

Hund . . . 2Minuten.

Kaninchen. . . 1

· s O Z

Hahn . . · 2 —-

Frosch . . . 1 —-

Natter . . . 4 —-

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Demnach erstickenalleThiereindieserGrotte weitschneller- als inderHundsgrotie. Aberinbeiden sinddiepaihologifchen Syniptome dieselben,nämlichdasBlutwirdungeriiinbarunddein- zufolgedie Circulation indenHaargefäßeii gestört.

Jchwar eifrigmitmeinenVersuchen beschäftigt,alsichbe- merkte,daß ichanmirselbsteinensolchenangestellthatte,ohnees zubeabsichtigen.Jchfühltenämlichan denBeinen eine tiefge- hendeWärme, nebstJuckenundBrennen auf.derHaut. Ichbe- gab michausderGrotte, daich dieseEmpfindungenderindek- sktbenherrschendenhohenTemperatur zufchrieb, wieman sie aiich indkkHundsgrottebeobachtet. AlleindieselbenSymptomedauer- tenfort, obgleich ich michimFreien befand. Ueberdem bemerkte ich,daßmeineFußsohlen, sowiedermit LederbekleideteTheilMii-

nkkFüße nichtwärmer,alsgewöhnlich,waren. DieEmpsMVUUS rührte also nichtvon derfreienWärme desErdbodens her-

MeinThermometer zeigteimSchatten 250Centigr. Ich brachteessiiivekschiedeneStellen derGrotte, unddasQuecksil- berstiegiischt eiiiiiicilumdenBruchtheileinesGrades. DerBo- denfühlte sichkaltan. »

T t b.

Unreitigwar dieWirkung, welche ichder empera ur ei-

geniesfeirthatte, dasResultat einer phystoiogischenThätigteitdes Ammoniums. Ichfühlte alsoingeringerem Grade denselben Schmerz- vondemderFkoschgepeinigt wordenwar. Alleinwenn begreiflicherweifedieHaut einesBatrachiers dasGasleichtdurch- läßt, se läßt sich doch nicht wohl absehen,warum diefefieEpider-

mis, WelcheUnsere Haut bedeckt, demGase keinundurch-

dringliches Hindernis-darbieten sollte. Wir wollendieseArtder

Absorptionetwas näherbeleuchten. .

Herr Magendie hatschonvor längererZeitnachgewiesen, daßalleMenibtanen denGasendurchgänglichsind. Diesephysio- logische Thatsache läßt sich durch einensehr einfachenVersuch·dar- thun. Man fülleeineBlasemitVenenblut und hängedieselbe alsdann inderLuft auf. DerSauerstosfderLuftdringtdann schnelldurchdieMembranein unddas Blutfärthsichscharlachs roth· DießistimKleinen dasselbe, wasimgrönirn«»MaaFstabe

anderausgedehnten innernOberflächederLungenbeimEinaths

wen vorgeht. Es trittdann die atmosphärischeLuftandieLun- genzellen, begegnetdenHaargefaßenundkommt, indeenesdekeg skafeine Wandungen durchdringt, mitdemBenenblute inBeruh-

rung, dassiemitSauerstoffanschwängert. « .

Sey nun dieMembran orgaiiifchpderunorganisch,so tritt dochdieErscheinungingleicherWeiseein. UmdieDurchdringlich- keit derzumZusammenbaiteiides«WasserstoffgasesdienenngZkgge aufzuheben, gebendieLufifchifferihremBallen eiiienFirntßanstrich.

OhnedieseVorsichtsmaaßregelwurdedasGassichmit»der·ateiio- sphärischen Luft ver-mischenund seinefpecifischeLeichtigkeitein-

. « · s s. - I

Allein,wirdmaneinwenden,dieEpidermisselbst ifinureine aufgetrockneteSchleimfchickzhdie·au«fderOberflächederLederbaut liegtunddieselbe,gleicheinemFirnißaiistriche,bedeckt.DerEpi- dermisistdieUnfchädlichkeitderGifteund·Kraiikbeiisgiftezuzu- schreiben,dienurkurzeZeitmit derHaut»inBeruhrungbleiben.

Wen-Umwiderstehtsiemsht «aUch·ktsvlgkclchldtriiCiadkmqknder Gast-?Ebendeßhalb,weildieEpidermis,gleichjederandern thie- rischen Membran, surdieGasedurchgänglichist,wag dgkchdie neuern VersuchedesHerrnMagendie außerallen Zweifelge-

llist.

striLDerberühmteProfessor bestrichdenKörpervonKapinchm undandern Thieren miteinem luftdichtenFirniß,z.V.,kaeiner contenirirtenAuflösung von «Gummi,Gallerte, oderTekpentim Diese, ansich höchst unschuldigenSubstanzenbrachten dkkHaare

Um zusammenklebenund umgaben beim Yluftwckiiendagganze

Schickmit AusnahmedesGesichts-mit einerder-ruftundurch-

dringlichenRinde. AusdieseWeisewurdedieThätigkeitherLun«

genundderübrigenwichtigen«organischendlpparatenichtgehemmt»

NakdieHauttoininunicirtenicht mehrmitderAtmosphäre.Diese Thierestarben nach wenigenStunden ,wieanAsphhxie.Beider Section fandenwirdieGefäßeanderPeripheriedesKörpers

262 vollkommenleernnd allesBlutin derNäherdes-Herzensundher Lungen zusammeiigedrängtt).

«Sobald demnachdieDurchdringlichkeitderEpidermis voir Seiten derGaseauf irgendeineWeisebehindert wird, its-itauch alsbaldeineStörungindemGleichgewichtederorganischesFant- tionenein. Daherrührt. unter Andern derRuh-enderRäder-, Abwaschungenundalles Dissen,was zurBeförderungder Reig- iichteitderHautbeiirägt.Wiesehrwar indieserBeziehungdie GesundheitspflegederAltenderunsrigen überlegenl

In unsernHofpitälern habe icharme Frauen,derenKleidung-- stückeFeuer gefangenhatten, undzwarinFolgedesgefährtichm GebrauchsderzumWarmen der Füßedienenden Koblenpfannem durchderen Lücke-nsoleichtFunkenandieKleider fliege-n,fast plöglichsterben sehen. DieBrandwunden schienenoftganzober- flächlich,alleinsieverbreiten sich übereinengroßen TheildesKör- pers. Läßt sichindiesem Falle nichtdasplötzlicheEintreten des Todes demUmstandezuschreiben, daßdieEpidermis,inFolgeder Verbrennung, denGasenundurchgätiglichgewordenunddahereine allgemeine Störungderanttionen eingetreten ist?

Ein nicht weniger merkwürdigerUmstandbei denMagendiei schen Versuchenist,daß bei den miteinemluftdichten Anstricheum- hüllten ThierendieTemperatur sichallmäligumto,15- WGrad erniedrigte. Wir überseugienuns mehrmals davon, daßbinnen weniger,alseiner halbenStunde. dieseTemperaturvetminderung sogar25Grad, also mehr, alsdieHälerdernormalen Körper- trmperaiur (39bis400Centiar.),betrug.

HerrMagendie experimeniirtenochin einerandern Weise- erließkleineAiiziige,oderDomino’s,von miteinerFederharz- aufiösuug luftdicht gemachten Zeugen anfertigenundumhülltedie Thieredamit,diesichdarinsehrübelbefandenundderenTempe- ratur sichebenfalls schnellverminderte.

DieseThatfnchenbeweisen,wiewenigwireigentlichnoch von derEntstehungsart der thierischen Wärmewissen. Der Respira- tionsapparat kanngegenwärtig nichtmehralsdereinzige Sigder ErscheinungenderWärmeerzeugung gelten, indemwireinegewal- tigeErniedrigung derTemperatur veranlassenkönnen, ohnedaß wirdenfreienZutritt derLuftzudenLungen hindern,oderan derBeschaffenheitderLuftetwas ändern.

Was habenwiralsovondenFederharzkleidungssiückenzuhal- ten,deren man sichimWinterso allgemeinbedient? Wegenih- rerLuftdichtheitthun dieselbedenAusdünstungsfunttionen der Haut bedeutenden Eintrag, undaußerdemmüssensie sehr auf Ertältung desKörpershinwirken. Statt lediglichdiethierischeWärmezus- fammenzuhalten,vermindern sie vielmehrimhohenGrade deren Erzeugung.

WasdieErklärungderFähigkeitderMembranemdenGasen denDurchgangzugestatten,anbeirifst, sokanndieselbemitder Fähigkeit,dieFlüssigkeitendurchzulassem nicht identisch seyn. Die tivvfbaren Flüssigkeiten,deren Partikelcheneinebedeutende gegen- seiiige Cobäsionbesitzen, dringen,inFolgederGesetzederHaar- röbrchenanziehungnnd der allgemeinenAnzithkls- MdiePort-il derMembranen ein. DieGase dagegenhabenfortwährenddie Neigung,ihre Theilchenvoneinander zuentfernenundimRaume zuverbreiten, indemdieihneneigenthümlicheElastiritätund Aus- dehnung-fangen beständig thäiig ist.Nach»denschonenExperi- menten GansLufsat’s, spielthöchstinahesckieiiiiichdieseSpann- kraft beidenErscheinungenderDurchdringllchkelk file Gaseeine

autrolle.

H pIchhabe michüber diesephysische-iUiidPhysivlogischenBe- trachtungendeßhalb so umständlichausgesvacheihweildarinder Schlüsselfür vieleinteressanteTheilscicheiiliegt« Wirwollennoch eindahineinschlagendesBeispielqiisiiliteib

Jemandnimmt einKlystik,indemsich KampferoderAether befindet, iindbalderkenntmanikidessev·2lthemdieAnwefenheit diesesStil-stachen Was istgescheiievsSind etwadieseien-then- chekk nachderganzenLängedesNahrungsfchlaucheeindieHöhe

’)MitähnlichenSubstanzenhatteschon HmFpureaultBer- sucheinderAbsichtangestellt,derenEinfluß auf Erzeugung von Lungentnberieinzustudiren.

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