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Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1863, No. 1.

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Academic year: 2022

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Ein naturwissenschaftlichenVolksblatt

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Verantwortl.Redakteur Cl. L. RoßmäszleM

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AmtlichcsOrgandesDeutschenHumboldt-Vereius.

Wöchentlich1Bogen. DurchalleBuchhandlungenundPostämter für vierteljährlich15Sgr.zubezieh

Inhalt: Neujahrsgruß· EinNaturforschetlcbeii. DieMeisen.

.Von

Mit-dMichelscn. Kleiner-cMitthcilungeu.—- Vcrkehr. Wittcriings- Humboldt-Vereine.

beobachtungen.

No.1.

Essei gewagt, beimunseres fünftenJahres esrund undreinauszusprechen-Ldaß unsere Leserzu den leidernoch inderMinderheitsteheiideuDeutschengehören, welcheihre Zeit begreifen;dennunserBlatt isteinOrgan unsererZeit, welchemit unwiderstehlicherGewalt zur Naturkenntniß hindrängt.

Darum istauch undich binstolzdaran unser Verhältnißzueinander,liebenLeserundLeserinnen,ein innigeresUndvertraulicheres,alsessonstzwischenLesern

undHerausgebereines Blattes zuseinslpflegtZeugniß

davon legt dersich täglichmehrendeBrilefwechselab,der sichzwischenuns ausgebildet hatUndINWelchemNicht immer bestimmteFragenoderAiiliegen-sont-erIebenUUV AUsspküchedesinnigsten Einverständnisseszwischenuns

enthaltensind« .

Daßdiesnun seitvollen4Jahrenso istUndmdsm nahenden fünftenhoffentlichso bleibenwird,zeugt danV- daßUnser Blatt einZeitbediirfnißist.

ber täuschenwirunsauchhierinnicht?

» Wassind denn3000Abonnenten in ganzDeutschland fUr»AnsobilligesBlatt, nebenwelchem kaummehrals zweiTVUkekegleichenStrebens bestehen? ScheuenWir

UnsElchiVordieser Frage;dennwenn das ,,erkenne dich sei s.tJedem Einzelnen obliegt,

gewißeinerZeitschrift»H·

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soliegtesauch ganz·

Mit Abbildung —- Die

Aeujahrsgruf3.

Dieunsrige hat sichnun vierJahrelang-ihren Weg selbstsuchenmüssen,denn esistindieserjzlangeiiZeit wenig mehralsnichtsgeschehen, ihrdieWeigezszuebnen.

Fragenwirnun wegendesWerthes unseresBlattes die reichlich vorliegendeKritikunddaneben das thatsächlich vorliegende naturwissenschaftlicheStreben derZeitumihr Urtheil,so istimmerhinderErfolg unseresBlattes ein außerordentlichgeringerzunennen.

WohlKeiner von allen denen, welcheanunserem Blatte arbeiten,wirdso verblendet sein,sich-undAndern nichteinzugestehen,daß sie selbstdie Schuld diesesge- ringen Erfolges tragen, aber diesbitte ich zu be- achten ohnedeshalbeineSelbstanklage auszusprechen UnserBlatt ist sowie esist mitbewußtesterAb- sichtlichkeit. Eswill-— dieswirdesbeijederGele- genheitbekennen eswill dem ,,verderbtenGeschmack-«

derZeitschriftleserkeineConcessionenmachen. Jchver- weisesaufdenArtikelmitdieser UeberschriftinNr.i44.

1859,undwasich dortgesagthabe, ich wiederholeesjetzt imGeisteWortfürWort. Jch wiederholeesselbstdem Hohne gegenüber,welchen jetzt vielleichteinaußerhalb unseresKreises stehender Leser dieser »Probenummer«, alsWelchesie ihm vielleichtvorliegt,überunsere »einge- bildeteEitelkeit-·ausgießt,daß wir denGeschmack,deran natUVgeschichtlicherBelehrungkeinen Gefallen findet-

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ZlOLUZ

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einenverderbten nennen-« Denn was bedeutet dieses Wort? Verdorben nennen wirwas seineBrauchbarkeit verloren hat. Nun,istdennin Unserer zur Erkenntnißder Natur strebendenZeiteinMensch brauchbar,brauchbarin demganzen SinnedesWortes,welcher sichderGewin- nungdieserErkenntniß verschließt,indemerdieGrundlehren dazunichtauf sich einwirkenläßt?

Es ist einsehr weiserSprachgebrauch, daßwir das Wort Geschmackgeistigwie leiblich anwenden. Wiederleib- liche GeschmackdieZuträglichkeitderNahrungdes Leibes prüftundüber derenZulässigkeitentscheidet,so sollesder geistigeGeschmackmitdergeistigen Nahrung thun. Nur schlimm,daß sichdergeistigeGeschmackhierbei leichtertäu- schenläßtalsder«leibliche!

VerstehetMichNicht falsch, legtmirjetztnicht eine Verkehrtheitunter. Jetzt sprecheichnicht zu denen,welche sichdesGeschmackes,denich einen verderbten nenne, und seines Besitzesmiteinemgewissen Behagen bewußtsind undeinenandern garnichtkennen. Zusolchensprecheich nicht—- für diese ist unserBlatt eineStimme inder Wüste sondernzu denen, welchebisherblosvergessen haben, sicheinengeistigen Geschmackzu bilden,unddabei vielleichtfüreinenguten zugewinnen sind.

Also wirkehrenzuunsererobigen Frage zurück also täuschenwirunsdoch?istunserBlatt doch kein Zeitbedürfniß? Jch fürchtedennochnicht, daßwir uns täuschen;dennwenn dieZeiteinenSchrittvorwärts thut, sogehtnichtgleichallesVolk mit,nichteinmaldieMehr- heit geht gleichmit: eineMinderheit gehtvoran-

Zu dieser Minderheit gehörenwir,undindemdiesder Fallist,liegtuns allendiePflichtderPropagandaob.

Und sowäre denn meinNeujahrsgruß nichts weiter als eine Reklame fürunser Blatt?

Wartet noch einenAugenblickmitEurem verwerfenden Tadel dieserReklame, die icheingestehe.

Wermiteinem,,Volksblatte« nichteinenbestimmten undzwareinengutenZweck verfolgt,derlasseeslieber ungeschriebenoderwundere sich wenigstensnicht,wennsein

»Blattziellos aufdenWogenderTagesliteraturumher-

I.Jugendjahre.

EsmagwohlimJahre 1816 oder bald daraufge- wesen sein,daßin einergrößeren deutschenStadt, deren Ruf aber noch vielgrößeralsihr Umfang ist,inderMit- tagsstundeeinesSommertagesdieSchuljugendmitder herkömmlichenHastdemgroßen,jedochnur erst inseinem einenFlügelausgebautenSchulhauseentströmte.

Unter-denKnabenwareiner,ein stiller zartgebauter Flachskopf,welchernur eineStraßeweit nachHause hatte und darummiteinigen ·and'ernSchulkameraden gemäch- licherenSchrittesüber dengroßenSchulhof schlenderte ErahnteNicht«daßeVebendenAugenblicklebte, in wel- chemvielleichtderGrundstein seinerkünftigenLebensstel- lunggelegtwurde, zudererfreilicherst nachlangen-weit abführendenUmwegengelangensollte.Undzwar wares buchstäblicheinGrundstein,odervielmehrdereneinganzer Haufen.Das AugeAdolfs, so hießderblondeKnabe,

getriebenwird,so daßerzuseinerSteuerung nichteinmal etwas thunkann,jaergarnichteinmaleinengeistigen Zusammenhangmitseinen Blättern hat, welche sichnur WieSchuppenVDUseinerUndseinerMitarbeiter geistigen Hautindenangenommenen Zeiträumenablösen.Nekta- men solcherBlätter sindnatürlich einfache Geschäftsmaß- regeln,undalssolche allerdings auch berechtigt.

Etwas Anderes istesmiteinerZeitschrift, welche, nachdem sie miteinem festen sittlichen Programm aufge- treten ist,Jahre lang dasselbeunverrücktverfolgtunddie KritikProgramm undVerfolg fortdauerndgutgeheißen hat. EinesolcheZeitschrift ist nicht Mehr Herrin ihrer selbst,siegehörtdemVolkeund hat alsonicht blos die PflichtderSelbsterhaltungauf sich, sondern diePflicht,sich demVolkezuerhalten, demsie dient. Reklamen solcher Blätter sind nicht einfacheGeschäftsmaßregeln,sie sind PflichtgegendieTendenz.

DerKampf fürundgegendieNaturwissenschaft,in welchem unserkleinesBlatt alseinsammelndes Fähnlein aufgepsianztistswirdtäglichentschiedener,und esist indiesem KampfeeinHiebindasAugederNaturwissenschaft, daß indemgrößtenreindeutschenStaate, dersich so selbstge- fälligdenStaat derIntelligenznennt, inPreußen,in neuesterZeitdie Studirenden derMedieinvondemHören der Thier- und Pflanzenkunde entbunden worden sind!!t) Dadurch sind diepreußischenAerztedenpflanz- lichenund thierischen Heilmitteln gegenüberauf den«

StandpunktderSchusterherabgedrückt,diesich auchnicht darum zubekümmernbrauchen,von welchen Thieren ihr LederundvonwelcherPflanzedasHolzzuihren Stiften kommt.

Stehen wir darum auchindem beginnenden fünften Jahre festzueinander!

Leipzig,EndeDecember 1862.

Roßmäßler.

le) SiehehierübereinenArtikelvonProf.Nudolph Wag- ner inGöttingenin:Archiv fürNaturgeschichtevonTrofchel, 28..Jahrgang2.HeftS.191.

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cvhin Aaturforscherleben

KeineDichtung

»Ich mußte«- fielauf einen kleinenHaufenSteine, welcherneben einer Breterwand lag,die dieKellerausgrabungdesnochfehlenden linkenSchulflügels einfriedigte·Eswaren nicht gemeine Steine,wiesie allenfallszumAUfschükteUdesSchulhofes hättendienenkönnen, sondern Steine, welcheoffenbaraus einerSteinsammlungstammten, dennesblitzteunter an- dernein StückBleiglanzdaraus hervor.Wie die Steine hierher gekommen seien,kümmertedieKnaben wenig;daß sie alswerthlos weggeworfenund also zuJedermanns Verfügungwaren, schienunzweifelhaft. Hinterdreiner-

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fuhrendie Knaben, daß die Steine aus derSchwamm- lung ausgemustertundweggeworfenworden waren, Frei- lichhattendieSchülervon dem Vorhandensein dieser Schulsammlung überhauptnoch garnichts gewußtund habensie auch inihremLebennicht zusehen bekommen.

EinesonderbareSchulsammlungdas!

AdolfkamalleTaschenvollSteinenachHauseUnd mußtevon seiner guten sanftenMutter fastmitGewalt

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vondemneuen Schatze zumEßkischegeholtwerden, von

demesaberauchgleichwiederzu den Steinen zurückging.

DerVater unseresAdolfwar eingeachteter Künstler, einerderbesserenKupferstecher seiner Zeit,derkurz vorher inderZeitderUnabhängigkeitskriegedurchkühneund geistvolleCarricaturen aufdenfranzösischenDrängerbei seinenMitbürgerngroße Sympathieund auch eingutes Stück Geld gewonnen hatte.ZumGlückfürAdolf,der seinAeltesterwar,verstandderVater etwas vonNatur- geschichte,undsowar erim Stande, dasflüchtigeWohl- gefallen Adolfsanden bunten Steinen durchBezeichnung ihrerNamen zufestigenundzuvertiefen, währendjenes sonst vielleichtbald wiederverraucht seinwürde·.·

Wassonstder Vaternur mitstrengenWorten erreichen konnte, dasVermochtenwievonselbstdieaufdemSchul- hofe aufgelesenenweggeworfenenSteine: Adolfsetztesich inderArbeitsstube seinesVaters anseinenZeichenplatz und begann eifrigdiebesondershübschenSteine abzu- malen. Daßerseininseinen späteren Jahren sehrweit gediehenesnaturwissenschaftliches Zeichnen zufälliggerade mitdenSteinen, dieam schwerstentreu wiederzugeben sind,begann,ist sichernicht ohne Einflußfürdenauf- keimendenNaturforscher gewesen.

DerverständigeVater ließseinenSohn gewähren,ob- gleicheresvielleichtliebergesehen habenwürde, wenn dieser NasenundAugen gezeichnetUndso,wasdesVaters Absichtwar, dieGrundlagezu einemKünstlerinsich ge- legt hätte.Adolf hattenachundnach eineziemlicheMenge aufeinzelneBlätter gemalterSteinbilder fertig,dieer dann ineinHeftbraunen Tonpapieres sauber aufklebte.

Dieses HeftblieblangeZeitinseinem sorgsamenVer- wahr,biseresvieleJahre später seiner SchwesterJda schenkte;eswar gewissermaßendie Grund-Urkunde seine-s naturforscherlichenBerufs. Jnihmwieinseinerkleinen Steinsammlungdas Originalselbstbildete denGlanz- punkteinStückchenvon einerObersteinerAchntmandel,

woaufderäußerenbunt gestreiftenAchatschalenachein- wärtssechsseitigePyramidenvon Bergkrystall aufgewach- senwaren. Adolfglaubtefast, dieser schöneStein seige- wißnur ausVersehenmitweggeworfenworden.

NachdemsoderzehnjährigeKnabedienaturforscher- licheWeihebekommen hatte,trug einanderer nicht minder wiejenerSteinhaufen zufälligerUmstand dazu bei,natur- wissenichctftlichenSinninihmimmermehrzunähren.

MancherunsererLeserwirddenNamen unddieAr- beiten desKupferstechersEapieux kennen, derseinem Sohne,welcher damals mitdemVater Adolfs ungefähr ingleichemAlterseinmochte,eineMenge seiner Stiche undZeichnungenundauchvielenaturgeschichtlicheGegen- ständehinterlassen haben mußte,denndieser kamsehr oft zuAdolfs Vater, Um ihmdavon zumKan anzubieten, wozu ihneinsehrverkommenesHauswesenzudrängen schien.EinmalbrachteereinganzesKästchen»Voll Vul- lanten«, wieersagte,wovon demAdolfein vollesDUHUID zusielzeswaren sehr schöngeschriffeneBergkr1)stalle-fut diederVerkäufernichtdenvierten TheildesWerthes forderte Einandermal kaufte der"VaterAdolfsein dickes HeftPflanzenzeichnungenvon derHanddesalten Ca- PIeUx- welchenicht wenig Anregung fürdenKnaben Waren UndseinAufmerkenvon demSteinreich«andas Pflanzenreicherweiterten. «

Dnß Adolfin dieser Zeitauch einen Schmetterlings- Pawxysnlus hatte, braucht nichterst gesagtzu werden. Er

hatteaberbeiihmebenso wenig Nachhaltigkeitalses uberhffsupkmeistderFarIzusein pflegt.Esistalsobdiese Vergangllchsnmeistebenauchnur einevergänglicheTheil-

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6 nahmezu erweckenvermöchten,welcheandemAergerüber dieSchwierigkeitderZubereitungundAufbewahrungder Schmetterlingebalderstirbt.

Das Jahr 1818 schien dem naturwissenschaftlichen SinnAdolfs verhängnißvollwerdenzusollen· Jn diesem Jahrewurde erausderBürgerschuleindasGymnasium verpflanzt. DieMutter dachteessichü«berdieMaaßen hübsch,wenn ihrAeltester einmal als Predigeraufder Kanzelstände; siehattevielleichtsogarandieKanzeldes unfern gelegenen Dorfes Nischwitzgedacht,woihre Schwe- sterRittergutspachterinwar. Freilich gingsnochnicht gleichan dieheilige Theologie selbst,dennAdolf mußte erst dieWeisheitvonmensa undamo insich aufnehmen, d.h.inSexta anfangen.

Damals war nun freilichauf denGymnasienvonNa- turgeschichtenochnichtviel zuholen (DulieberGott!

istdennjetztetwavieldortzuholen?Anm. d.Setz-)—- obgleichsie wenigstensmitaufdemLehrplanestand· Den- nochwarAdolfganzOhr,wenn derHerr Quintus seine ungeheuerliche naturwissenschaftliche Gelehrsamkeitaus- kramte,währenderdabeiaufeinerlangen Schultafel saß undmitseinenkurzendicken Beinchen baumelte.

JneinerdieserStunden passirte es,daßunserAdolf durch das, waserdarin gelernt hatte, beinahean seinen fünfSinnen irregewordenwäre, alsersichhinterherda- von überzeugenwollte· Es handeltesichvon derLuft.

»Seht, Jungensdie Luft ist blau,wenn man sievon wei- temansieht-CsagtederHerrMagister H.,»das könntihr sehen,wenn ihrauf einenfernen Wald seht;dasehtihr diesenmit einem blauen Saume eingefaßt;das istdie Luft.«

Als Adolfbald darauf mit seinemVater spa- zieren ging, sahereinenWald, derwohl ferngenugsein konnte,um das daran zusehen,was derLehrer gesagt hatte. Aberobgleichschönerheller Himmelwar,so konnte erdochvon demblauen Saume nichts sehen.Erfragte denVater um Auskunft. »DeinLehrerwirdwohl nicht Saum gesagt haben, meinSohn,erhatden blauenDuft gemeint,derdenganzen daweitvor uns liegendenWald einhüllt.«Der Lehrer hatteaberwirklichSaum gesagt;

unddadie Kinder was vondenAltennichtgenugbe- achtet wird— gewöhnlichalles sehrbuchstäblichnehmen, wassiehören,Adolf aberschoneinBischen scharfesnatur- wissenschaftlichesUnterscheidungsvermögenbesitzenmochte, sowar erandemWorte Saum hängengeblieben,um so mehr,da esjadasWort einesLehrers gewesenwar.

Esist-dies Adolf lange Zeitnicht aus demGedächt- niß gekommen,und-er hatesheute noch nicht vergessen.

Damals fühlteernur, jetzt weißer: deristein guterLeh- rer,derscharf unterscheidet.

WirwollenhierdiepädagogischeBemerkung einschal- ten,daßeseineunausgesetzte AufgabederLehrerundEr- zieher sein müßte, dieseSeitedeskindlichenGeistesda- durch zupflegen, daßman inderWorteinkleidungseiner Gedanken sichderstrengstenBestimmtheitdesAusdruckes befleißigtundeben sodasKinddazuanhält·

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DiegenaueBetrachtungdertausendfältigverschiedenen GestaltenUndÜbrigenEigenschaftenderNaturdinge trägt außerordentlichdazubei, einegroßeSchärfeundBestimmt- heitderBezeichnunginder Redezugewinnen.Unddas istWiedereinUeUeVSegen,den wirandernaturgeschicht- lichenSchulbildungkennen lernen. Weilwirzudieserge- nauen Betrachtung wenigodernichtangehaltenwerden, leiden unserebeschreibendenSchilderungenaneinerkläg- lichen ConfusionundUndeutlichkeit, so daßderHöreroft nichtim Stande ist, dadurcheinhalbwegsklaresBildzu

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gewinnen.Unddasträgt sich natürlichumso mehraufdie schwierigerenSchilderungen abstrackterBegriffeüber. Meine naturkundigen FreundeundFreundinnenwerden sicher- innern,daßsie,wenn sie über einvondemFragerander- wärts einmal gesehenesThieroder GewächsAuskunft geben sollten,oftnicht entfernt errathenkonnten,wasmit dereonfusenSchilderunggemeint sei, obschonvielleichtdas GeschilderteetwasAlltäglicheswar,

Das AbzeichnenjenerSteine, umwiederzuunserem Adolfzurückzukehren,war eswahrscheinlichgewesen,was diesenzu einerSchärfederAuffassunggeleitet hatte.

Beiso beschaffenemUnterrichtkonnte übrigensganz natürlichnicht dieRededavon sein, daßerziinaturwissen- schaftlichen Bestrebungenhingeleitetworden wäre,was übrigens jetzt, nach mehrals40Jahren, aufvielendeut- schen Gymnasiennoch ganz ebenso seinwird. Nichts hätte also gehindert, daßersich in dietheologische Lauf- bahneinlebte. Dennochgeschahdiesallmälignur äußer- lich durch gedankenloseAngewöhnungandas blosäußer- lich gesteckteZiel.

DemkaumvierzehnjährigenQuartanerstarb1821der Vater,undersielmitdreijüngernGeschwisternundeinem

armen angenommenen Pflegegeschwisterder alleinigen

Sorgeder Mutter anheim,welcheraus derHinterlafsen- schaftdesVersorgersfast keineHilfe erwachs,dennsiebe- standlediglichaus einerKupferstich-undGemäldesamm- lung, welchedamals inderZeitderKriegserschöpfung kaumdenzehntenTheildesWerthes hatte,densieheute habenwürde.

Esfehlte alsodemjungen naturforfcherlichenPflänz- chenanjeder absichtsvollen NahrungundPflege, wenig- stensvonderSeite, vonderdiese hättekommen müssen.

Deswegenaberfehltesie doch nicht ganz. DieSommer- ferien verlebte Adolfmit Mutter Und Geschwistern regelmäßigbeidersschon vorhin erwähntenTaute. Der großeWirthschaftshofmitallerleiFedervieh,einreicher, fast halbverwilderter Parkdessehr großen herrschaftlichen Gutes undeinschnelllaufender, wenigstensnicht ganzun- bedeutender Flußboten demaufmerkendenKnaben Stoff inMenge, sichzubeschäftigen.

Jn Nischwih(wirnannten jadasGut schon) lernte erzumerstenmaleBuchen,die seiner Vaterstadt in weitem Umkreise fehlten,undzwar durchihre schönenglatten Stämme unterscheiden,dieihneinluden dieAnfangs- buchftaben seinesNamens einzuschneiden,waseraneinem Baume seiner Heimath, wenigstenssobequemwieesan jederBucheanging, nicht hättethunkönnen.

DerUntergarten, sohießderetwas tiefergegenden Fluß gelegeneTheildesherrschaftlichenParkes, botdurch seine Vernachlässigungden Naturstreifereieneineuner- schöpflicheNahrung;dennnichts ladet sosehrzumBe- obachten ein, als dieZeichendessieghaftenVordringens derfreiwaltenden Natur indiewieder ausgegebenen

PositionenderBodenkultur. Ein vieleJahre langunbeachtet gebliebenesErdloch,ausdemman frühereinmalErde oder Lehmgewonnen haben mochte,locktedenHerumstreifenden immer mächtigan, biseresendlich nicht längerunter- lassenkonnte,einenSprung hinunterzu wagen,dochnicht sicherwissend,oberwiederwerde herauskommenkönnen.

Erempfandunten einen kleinenSchauerdesEntdeckuugs- reisendeninungastlicherEinöde, denn einehäßlicheKröte undfette Erdschneckenfanderalsvonobennichtbemerkte Jnsassen dieser feuchtenkühlenGrube, überderenRander

nicht hinaussehenkonnteundderen Wändeermiteinem grünenSammt zartenMooslebens überzogenfand. Der SchauerwarjedochbaldüberwundenunddafüreinStück- chenmehr Muthundeineneue Situation gewonnen.

Zwischen zweiin derZeitdesRoeoeostyls eleganter- baueten, kaumeinmaldesJahresbetretenen Badesalons unmittelbar am Flußuferfandensichdievon derVer- witterungauseinander getriebenen FugenderSteinplatten mitallerlei Pflanzen ausgefüttertund diefastniebe- rührteSandsteinbrustwehrmitgrauen undgelben Flechten überzogen.Ueberalldie inihrRechtzurückkehrendeNatur undderen Werke,dieeinhalbwegs aufmerksamesAuge nichtunbemerkt lassenkann.

FüreinenfogutenLandwirthAdolfs Onkel galt,so strafteeine Stelle längsdesbreitenFahrwegsam Wirth- schaftshofedengutenRuf Lügen,dennhier hattesich durch dieausdenViehställen ablaufende Flüssigkeiteinübel- riechender Sumpf gebildet,andessenRändern einKranz von ganzbesonders üppigenundtief grünenUnkräutern aufgeschossenwar, welchernichtverfehlte,andieDünger- kraftzuerinnern, welchehier unbenützt verloren ging.

AndererseitsgabderHühnerstallunddiestaubigenWinkel einesgroßen Wagenschoppens täglich Gelegenheitzuor- nithologischen Detailstudien,indemFedern aufgelesenund sortirtwurden, wobei dieFedernderPerlhühnerund Puter alswasBesonderes galten,überdenendanndochfrei- lich einePfaufederstand, welchedannundwann derpräch- tigePfauhahnverloren hatte. Der alte»Bienenvater«

Lukas, derSchulmeisterdes Ortes, nahm einigemalden

mit einer Kappe wohlverwahrtenKnaben mitin das

Bienenhaus, und waren esauchnur staunende Blicke die erindenwunderbaren Thierstaat thunkonnte,sowaren sie dochvon einemmächtigenniewiederverschwundenen Eindruckbegleitet,undnichtwenig vermehrte seineAch- tungvor denfleißigenThierenderUmstand, daß Herr Lukas eswagendurfteohnealleschützendeVorsichtmit denBienen sichzuschaffenzu machen,sie ihn also offenbar kannten undalseinengutenFreundzu betrachtenschienen.

KurzhundektfältigesSehenund Unterscheidenvon

Dingen, dieerzuHause nichthatte,beschäftigtenAdolfs Sinne undSinnen unaufhörlich,undpflegten sodenin ihm liegendenKeim.

Wunschng folgt)

Yie Weisen

Mag93jetzt dVaUßeUstÜVMeUUndschneien,odervom blauenHimmel herabdiemachtlofere Wintersonneinden blitzendenEisjuwelen funkeln, mögenwirdurch den rinnen- denFensterschweisoderdurch dasfreigebliebene Eckchen dergefrorenen Scheibenhinausblickenin dasödeHaus-

gäkkchen—unser Auge begegnetdenliebentreuen Winter- genossinnen,welchemunter dasdürreGezweigderObst- bäumedurchschlüpfenJdenkleinenfchwarzäugigenMeisen.

IndasheisereKral)-KrahdesRaben, dersichebendort drübenaufdenschneebedecktenGiebelniederließund eine

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kleineLauinezumFall brachte, mischtsichihr feinesGe- zirpwie eingelegentlichesGeplauder emsiger Aehren- leserinnen.UndinderThatsind sieauchetwasAehnliches.

Sie haltenindermagern Zeit ihreinagere Ernte von dem,wassieundAndereimSommer UndHerbst übrig gelassenhaben,undwerden dadurch zugleichdieWohl-·

l·) 6

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unter allenThierklassendiederVögelam schwerstenzu ordnen ist«(S. 1862,Nr.44.)

NachderneuestenAufstellungdesThiersystemsvon Kner, welcheswirinNr. 49desebenabgeschlossenen Jahrgangsunserer Zeitschriftkennenlernten, zerfälltdie KlassederVögelin8Ordnungen,derensiebenteindem

Kohkmeisc, PM.us majokL. 2.Z.Siinipfniei se.,P.·pa1ust1-isL. 4.Blaii»iiieisc,P.coeisuleiisvon fern herfliegend, daherkleinererscheinend—- 5.6.7.Silrwaiiziiicise,P.glaudatns I««.,Miiiiiielieiiund Weibchen 8.Am

Triebesestgcspoiiiicneunddadurch ani«Abfallenderbindertc.Bliittei«,einrsogeiiaiiiiltes»kleine-sRaupen- nesrsvomBauniweisziig,Pontia CisatakxgiL. «sJiiseiteiieieix

thäter unserer Obstgärten,die esverdienen,daßwir uns

einmal mitihnen beschäftigen. - ·

Fragenwirzunächst,welcheStelleimSystemwir denkleinenlebhaftenThiereneinräumensollen,so können Wirschonvon vornherein vermuthen,daß eseinesehr zahlreicheGruppe sein müsse,zuderdieMeisenzUstellfn seien-benn dieZahl ähnlichaussehenderkleinerVögelIst jaaußerordentlichgroß. Auch wissenwirbereits, daß

Kner«schenBuche dieverschiedenenBenennungenAmbulkk t0168,PASSSl’CS-Gangvögel,oderauch Oscines, Cla- msit01«es-Sing- UndSchreivögeiführt. DieseVer- schiedenheitdSUMschonvonselbst aufeine innereUngleich- artigkeitderOrdnung,undwirfindenauch inderThat neben demOrdnungscharakterbeider7.Vögelordnung einegroßeManchfaltigkeitinderAnsprägungwovon wir uns leicht überzeugen,wenn wirerfahren, daßindiese

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