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Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1863, No. 51.

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Academic year: 2022

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Ein naturwissenschaftlichenVolksblatt

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Verantmnrtl Redakteur E. Il.Roßmäßlen AmtlichesOrgandesDeutschenHumlioldt-Vereins.

Wöchentlich1Bogen. Durch alleBuchhandlungenundPostämter für vierteljährlich15Sgr.zubeziehen.

Inhalt:EinNaturforscherleben.(Fortsetzung.) DasDiluvialbeckeu vonPorullcna.

bildung.—- Etwas von eine-uDachshund. Kleinere Mittheiluugcm Witterungsbeobach- MitAb-

OLin Aaturforsctserleben

KeineDichtung.

(Fortsetzuug.)

Ichkamzudieser KlageundMahnungvondem ge- ringen, wenigstens nirgendssichtbargewordenen Erfolge meinerobengenanntenkleinenSchrift»dernaturgeschicht- licheUnterricht-LNachdem selbstvonwiderwilligerSeite das Richtigeder»VorsehlägeundGedanken« anerkannt worden war,somußtedic-»Fortscl)rittspartei« dafürPro- pagandamachen.

LeideraberkenneichdieZerfal)renheitundThatlosig-—

keitderFortschrittspartei gegenüberdergeschlossenenRüh- rigkeitderRückschrittspartei;undweil ich sie kannte, so fand ich michum somehraufgefordert,dieHumboldt- Vereine insLeben zu rufen. Inihnenglaubteich ein Mittel gefundenzuhaben,humane Bildung, aufErkennt- uißderNatur gegründet,indiemittlenundunterenSchich- tendes Volkeszu verbreiten.

FreilichistderErfolg noch sehr gering,wenn ich auch beidemvorhin Gesagtenbleibe,daßihrBestandgesichert ist. Man darfjanichtvergessen,wasfreilich seitder Grün- dungderHumboldt-Vereine erstrechtandenTag gekom-

men ist, daßeserschreckendWenige giebt,welcheselbstdas geringeMaaß von naturgeschichtlichemWissen besitzen, welches zurFührungeinessolchenVereines erforderlichist.

Diese Wenigensind abernoch nichteinmalimmer bereit

dazu,dennbaldfehlt ihnenderMuth,balddieZeit,bald DiesbaldJenes.

Man brauchtnoch lange nichtzn denausgesprochenen Sendboten naturgeschichtlicherVolksaufklärungzugehören,

um geradehineinebefremdendeErscheinungdarin zuer- kennen,daß unsereZeit,welcheaufallen Gebieten der menschlichenGewerbthätigkeitaus derHandderNatur- wissenschaft fasttäglichneue Bereicherungenerhält,esnicht derMühewerth hält, diese WissenschaftzumGemeingut desVolkes zumachen,so weitdiesdurchzweckmäßigen Schulunterricbt geschehenkann.

Esist dies--—- daNiemand dasBefremdendedieserEr- scheinunginAbredestellen wird eintraurigerBeweis, wieselbstin dem,,gelehrten Deutschland-Cindem»Volke vonDenkern« diewichtige AufgabedesVolksunterrichts von einerwürdigen Lösungnochsehrweit entfernt ist.

Geradein diesemAugenblicke,woich dieseZeilen schreibe-, fürchtetsichDeutschlandvor seinenNachbarn,nachdemes docheinMenschenalterhindurcheineMilliarde inseine stehenden Soldaten-Heere verwendet hat« währenddas stehende HeerderVolksschullehrerkaumdasNothdürftige hatte. Diesesgreulige Mißverhältniß verurtheiltunsere Kultur aufeinesehr tiefeStufe,diesichaufdasschreiendste

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dadurch ausspricht, daßderchristlich-germanischePolizei- staatsgedankedie,,Humanitätsbestrebungen«beinahe nichteinmal überallblos beinahe zudenverbotenen Dingen wirft.

Dochwirwollen nicht unserenGegnerneine Ausrede in denMund geben;wirwollen etwas nicht unerwähnt lassen, woraufsiejetzt vielleicht sich berufenwollen. Ja, esist wahr,undNiemand weißdas besseralseinsoge- nannter Gelehrter,esist wahr, daßwirDeutschenanGe- lehrsamkeitalleanderen Völker weit überragen.Aber unsereGelehrsamkeitkommtmirvorwieeinMagazin.

woungeheure Vorräthe aufgehäuftliegen,andenen sich aberblosdieHerrenMagazinverwalter ergötzen. Heraus mitdenVorräthenindas Leben! Das Volkkannich nichteingebildetesnennen, woBildungundWissendas Vorrecht Einzelner ist. Dasinddiesegebildet,nichtdas Volk,zudemsie sichinderZahl höchstunbedeutend ver- halten.

Das Heraus,wasichebenausrief, sollman mirjetzt auchnicht wegblasen,etwa mitderAusrede, ichhätte ja ebenselbst gesagt, daßdieWissenschaftdemGewerbsfleiße täglichneue Gaben darreicht. Diese sindkeineBefolgun- genjenes Heraus· DieseGaben sindjetztdemVolkeAr- cana, Recepte, die esheilig aufhebt,damit essienichtver- liert, weilessie sich sonst nichtmehr,,machenlassen«kann, daesselbstdasABC derSprachenichtversteht,indersie geschriebensind. Der Gewerbsmann sollkeinChemiker, keinPhysikersein,aberdiese Wissenschaften,derenSchrif- ten jetztimmer mehr seine Dogmenund symbolischen Bücher werden,müssen ihminihren Hauptgeniächernzu- gänglichsein. DerLandwirthsoll kein Botaniker,Zoolog, Physiolog, Meteorolog, Agronom sein,aberselbsteine guteDorfschulekann denBauerjungen richtige Begriffe vonPflanzen-undThierleben, Witterungsgesetzen,Boden- beschafsenheitgeben.UndwirUebrigen,diewirnatür- lichesWissen nicht füreinenBeruf brauchen,wirsollen nicht glotzende MaulaffenvorderNatur sein,die einRecht hat denn sieist jeden Augenblickunseremütterliche Wohlthäteriu vonuns wenigstenseinBischenver- standen zusein. Nehmeman mirdiesederbeSprache nicht übel. Das gepreßte Herz hatauch das Recht,sichdann undwann einmalLuftzumachengegenüberdenBe- drückungeueinerPartei, welche dagegennichtdaskleinste Verdienst für sichinAnspruchzunehmen hat-

Mitten unter denverschiedenartigstenArbeiten fürdie Zeitung, ja schonvor deren Beginn beschlichmich mit jedemMonate dringlicherwiederkehrendeinliterarischer Gedanke,dessenerstesReierzumBeschlußich wahrschein- lich ichbin mirselbst nichtklardarüber inSpanien undderSchweizzusuchenhabe;denn dererste Keimdazu liegt schon deutlichinmeiner EndeOktober 1853 erschie-

nenen ,,Floraim Winderkleide«. Ja meinezwanzigjäh-

rigeLehrwirksamkeitanderAkademiefürForst-undLand- wirthschaftin Tharand mußtemichvon selbst dazu bringen.Jchmeine denindenJahren1861 und1862 ausgeführtenPlan, eingrößeresfürdasallgemeineVer- siändniß bestimmtesBuch überdenWaldzuschreiben.

Niemand weißesbesserals dieLeserundLeserinnen dieser Zeitschrift,daßich dieAnwaltschastdesWaldes mit Eiferbetreibe, sodaßsie mirgeradehiu Herzenssacheist.

Jnklarausgesprochener Weisetratich damitdaserste- mal1859 in Nr.15der,,Gartenlaube«ineinem Artikel hervor,derdieUeberschrift hat»Ein internationaler Con- greßderZukunft«unddenichbalddaraufin Nr.26die- serZeitschrift ebenfallsabdruckte.

Derunberechenbar wichtige Schatz,deneinLand,ja

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sageich lieber einErdtheilinseinen Waldungenbesitzt, wirdvonderMenge lange nichtgenuggewürdigt,indem

man wenigdaran denkt,daßderWald alsHolzlieferant

nur anzweiterStelleseine Bedeutung hat, daßerals RegulatorderBewässerungeinevielgrößereRolle im HaushaltderVölker,jaderNatur spielt.BeidieserAuf- fassungdesWaldesschienesmirschon langegeboten,das gesammteVolk,wenn diesmöglichwäre, über die Bedeu- tung des Waldes aufzuklären. Jch beschloßdieHeraus- gabeeines Werkes, dessenStreben seinsollte,,den

Wald unter den Schutzdes Wissens Aller zu

st ellen«.

Das sollteaber ein Buch werden, inseinerganzenEr- scheinung würdigseineserhabenen Gegenstandes Die CourageunddasKapital dazu konnteich aber nicht bei vielen Verlegernerwarten, denn mein Plansetztedie Aufwendungbedeutender Herstellungskostenvoraus.

Jndieserformellen Seite desPlanes liegtdasstill- schweigendeEingeständniß,daßdasBuch kein Volksbuch werden sollte,dennzusolchenbedarf es,dasie billig sein müssen,keinesgroßenVerlagsaufwandes.

DerWald, sourtheilteich,ist soweiternichtStaats- eigenthum ist,indenHändenvon reichenGrundbesitzern undvon Gemeinden, eshatalso die Masse desVolkes keinenunmittelbaren Einfluß aufdas Gebahrenmitdem Walde. Auf diesesGebahrenaberwolltemeinBuch einen Einflußzugewinnensuchen. Nun lesen aberdiereichen Leute,außer Romanen, am wenigsten Bücher;kaufen aber gerntheure, elegant ausgestattete,mitschönenStahlstichen verzierteWerkefürden runden MahagonitischdesSalons.

Wenndein Buch, dachteich,nur erstdaliegt, sowirdman

sichvon denschönenJllustrationen schonversuchenlassen, darinzu blätternnndeszuletztvielleicht auch ganzlesen.

Bücher dieserArtsind indenletzten zehn Jahreningroßer Anzahl erschienen, zumTheilin soelegantemStaatskleide, daßman überdemselbenmanchmal dasInnerevernach- lässigt.DerBuchbinder istindermodernen Literatur lei- dereinewichtige Hauptperson geworden.Mehr natürlich alsaufdiese Salonbuchkäuferrechnete ich auf die Waldbe- sitzer,denenich sozusagenein,,Wald-Albu1n«in dieHand gebenwollte, inwelchem jeder seinschönesWaldbesitzthum verherrlicht sindensollte·Ichhoffteeinen Künstlerzu finden,dermir von jeder unserer wichtigenBaumarten charakteristischtreueBaumbilder malte,nichtblosüber ein Astgerüst gehängteBaumschlagperrücken,wie sie Einemauf denLandschaftensooft fürBäumeverkauftwerden.

Ohne daßichwußte, ob meinem Planedaraus ein solcher Arbeitsgenossehervorgehenwerde, hatteich bereits von1858 anmiteinerAnzahlmirbefreundeterLeipziger Künstler sonntäglicheWaldgänge gemacht,wozu dieherr- lichenAuenwälder derLeipziger Meißen-Ebene soreiche Gelegenheitdarbieten, um ihnen unterscheidendesVer- ständnißderCharakterederverschiedenenBaumarten zu -verschaffen,wasunsere Kunstakademien meistfürsehrüber- flüssig halten.Wirdehnten diese Gängeauch auf die Win- termonate aus,um auch imlaublosen Zustandedie Baum- arten unterscheidenzulernen. Jch hattedieFreudezu sehen, daßesselbstdenLandschafternunter meinenBe- gleitern großesVergnügengewähre,zu sehen, wiefastalle Baumarten, und nicht blosEicheundBirke,gargroße charakteristischeBesonderheitenimganzen Baue haben, auf welchederMaler Rücksichtnehmen muß,wenn er BäumeundnichtblosBaumschlagmalenwill. Sieließen allesammtdiescherzhafteUmkehrderbekanntenRedensart alswahr gelten:siehattenbisjetztdie Bäume vordem Waldenicht gesehen.

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Eswar balderreicht, daßmeineFreundedie Bäume nachdenKnospen unterscheidenlerntenunddadurch eine sichereGewährfür dierichtige Erkennungeineswinter- lichenBaumes erhielten.Wieoftbliebmeinekleine baum- schwelgende Gesellschaft stehen,um aus derFerneeinen solchenzubestimmen;undkamesdannzu einerMeinungs- verschiedenheit,dieja durchdenWuchsfreistehenderBäume nicht seltengerechtfertigtwird,so entschied nachherein ein- zigerBlick aufseine Knospen.

Eswurde deneifrigen Waldjüngernauch baldklar, daß die GestaltUndStellungderBlätter einengroßen Einfluß aufdieTechnikdesBaumschlagsausübeund daß man bisher hierinimGegentheilnurzu oft einschablo- nenmäßigesEinerlei anwende.

Sowurden denndie dreiJahre,währendwelcher wir diese Waibgängefortsetzten,zueinerfruchtbriugendenStu- dienzeit fürmeinen»Wald-Udennunter meinenBegleitern fandensichnachherinderThat ZeichnerundStecher mei- nerBilder.

Währendmeine beiden vorausgegangenen größeren Werke:»Die GeschichtederErde«und»Das Wasser«aus buchhändlerischenAufgaben hervorgegangenwaren, was uns seiner Zeitzueiner ausführlichenErörterungüber dasZulässigediesesVerfahrensveranlaßte, soerginges mirgegenmeinErwarten mitdem»Walde« geradeum- gekehrt. AmZ.Der. 1857 legte ichzumerstenmaleden ProspektdesUnternehmenseinemBuchhändlervor, mit demichdamals sehr befreundetwar. Nach elfTagener- hielt ich die ersteablehnendeAntwort. So gingdasfort.

EinLeipzigerwürdesagen,ichhabemein Buchausgeboten

»wie sauer Bier«. Niemand hattedenMuth,einaller- dingsnicht unbedeutendes Kapital indasUnternehmenzu stecken.Ovidsagt:habent sua lata libe111,überdem meinigenwaltete einschrecklichesFatum. Wohlalle36 buchhändlerischenBundesstaatenhattenmireinen»Refus«

gegeben. Kleinlaut undärgerlichwarfichmeinen wohl zehnmal umgearbeitetenUnddemBuchhändlergaumenim- mer maulrechtergemachten Planin eine Ecke.

Da kamdieErlösungvon ganzunerwarteter Seite.

Wieesschon oftderFallwar, schicktemireinpersönlich mir unbekannter LeipzigerVerlegereinManuskriptzur Be- gutachtungzu,was ihmvon demVerfasserzumVerlag angebotenworden war. Es behandeltemein eigenes Thema eineSchilderungdesWaldes· Obgleichdas Manuskriptmirdurchausnichtgefiel,so wäreichdoch bei- naheso verkehrtgewesen,demVerleger nichtabzurathen,

ummirselbst nichtdenVorwurfzumachen, einemandern Schriftsteller mein eigenesLoos bereitet zuhaben. Aber ohneimmindesten vermuthenzukönnen,wasdasEnde vom Liedeseinwerde,ichriethdennoch ab.

Das Manuskriptwar mirdurchVermittlung eines Freundes übergebenworden, welcherdasSchicksalmeines Waldes kannte; undals er dasselbedem Verlegermit meinem Gutachtenzurückgegebenhatte,waresihm einge- fallen,diesemvon meinem Planezusagen. Nachdrei Tagenwaren wirEinsundamviertenTagam10.Dec.

1859 ,,lagderVertrag besiegelt«wieUhland sagt.

Ja,habent sua lata libellii ' » «

Nun kamich fastvolledreiJahrewiedertiefindie forstlichePflanzenkundeund einigeandereGebieteder Forstwissenschafthinein, währendich,alsichOstern18l30 MeinTharander Lehramt verließ,auseinemsehr verzeih- lichenVerdrußaus immer davonAbschiedzunehmenge- glaubt hatte.AberderVerdrußwar nichtnurlängstver- gessen, sondernich fand auchsehrbaldwährendmeiner VOVstUdiMfiirden»Wald-« allemeine alte Waldliebe in

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mirnochvor; ja ich fühltemich ohne ein bitteres Gefühl indenalten vertrauten Reviereu Tharands undimaka- demischenGarten,wonun ein Andererwaltete undlehrte.

im Sommer 1860 eine WochelangganzwiederderAlte, begleitetvon demLandschaftermeinerArbeit,HerrnErnst Heyn, mitdemichdie Bäume zumZeichnenauserkor, welche indenLeipziger Waldungennichtvertreten waren.

Jaichwillesnur gestehen,es war für mich ein nichtge- ringer Anreiz,allmeinBischenKraft aufdas Buchzu verwenden, um meinen ehemaligen Herren Eollegenund Vorgesetzten,diemich1850nichtgeschwindgenugvon der Akademie hattenloswerden können, die Kritik unmöglich zumachen:man siehtesdemBuchean,daßdieAkademie nichtsanJhmverloren hat. Zwarwollteich keineswegs ein BuchfürdenGebrauchderForstmänner schreiben,aber ichwollte doch, wiedieVorrede sagt:,,an ihrUrtheil appelliren, wieweit esmirgelungen sei,denSchavplatz ihres segensreichenWirkens und dieses selbstdemNicht- Forstmanneanschaulichzumachen.« Ja ich fandmich nachreiflicherErwägungveranlaßt, aufdemTitel neben

»denFreunden-· auch »die Pfleger«desWaldes als Em- pfängerdesBucheszunennen, weilichhoffte, »daßaus dem botanischen Theile desselben Manchem eineAuf- frischungalten, ja hierund davielleicht selbstGewinn einigesneuen Wissenserwachsen könne.«

Mitder8.undletzten LieferungtratdasBuchfertig aufdenWeihnachtsmarkt1862 unddieKritik gabmir denTrost, daßich meineAbsichtnicht verfehlt habe,die nichts weiterwollte,alsdie LiebeAller zumWaldedurch VerständnißdesWaldes vergeistigen.

Jch schiedvon meinen Leser-nundmeinerArbeit, die zwareinemühevolle,aberauchvomAnfangbis zum Ende einegenußreichefürmichgewesenwar, mitdenWorten:

»Wirstehenam Endeunsereslangen Waldganges.

Jchdarfessagen—— dennesistjanicht meinVerdienst, derWaldsprach selbst zuuns—- daßeseingenußreicher, daßes einlehrreicherwar.

IndemwirunszurHeimkehr anschickenwerfen wir noch einenrecht eindringenden,einenrechtfesthaftenden Abschiedsblickaufdenschönendeutschen Wald. Nochum-

faßteruns mitseinenstarken Armen,noch schirmtersein Lanbdachüberunsere Häupterundeswirduns schwer-, aus seinemkühlenSchatten hinaus aufdiesonndurch- glühteEbenederFelderundWiesentretenzu sollen·

Wirsind ganz Dank UndFreudeundwieesbeim Scheiden immerist:von Demwirscheiden,ermacht mehr als sonst, zusammengedrängtindenweihevollen Augen- blickdesAbschiedsalleseineVorzüge geltend,undUnser Jnneresistjetzt fürnichtsAnderes empfänglichDie Stel- lung,dasKleid,das letzteWort desFreundesvondem wirscheidenbleiben uns inunverlöschlichemGedächtniß.

Sollte esbeimeinenLesernundLeserinnenmitdem Walde, von demwirjetzt scheiden,nichtvielleichtähnlich sein?

Odaßeswäre! Möchte ihnenallendasBild,indem uns derWald zuletzterschien,unverlöschlichsein!Das Bild,welchesuns denWald alsdenSchauplatz rastloser Thätigkeit,arbeitend fürdasWohllebender und kommen- derGeschlechter,gezeigthat.Dann darf ichEuchauch undich thuees Euren altenFreundvon früher,den liederreichen Wald, dasRevier desstolzenHirsches zurück- geben·Bevölkert ihnmitEurenLieblingen,rufet Eure Dichter undkehretdann so oft Jhrwollt mitihnenzu heiterem Spielwiederindenvon der Wissenschaftge- weihetenWaldzurück-«

Jchkannaberdiese Bemerkungenüber dieGeschichte meines»Waldes« nicht beschließen,—— umdannnocheinen

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ganzkurzen Abschnittüber»meineGegenwart-«hinzuzu- fügen ohneder Männer ehrend gedachtzuhaben, ohne deren Beistand meine Arbeit schmucklosgeblieben sein würde;währendich doch gerade in demschmuckvollen AeußereneineGewährfürihren Erfolgsindenzumüssen glaubte.DiemitvollstemVerständniß aufgefaßtenundin künstlerischerAnordnungzuanmuthigenLandschaftsbild- chenabgerundeten17Baumporträtsvon E.Heynwur- dendurchdieKupferstecherA.Neum ann undA.Krauße mithöchstemFleißeausgeführt,sodaßman sieht,daß in derTechnikselbstin»so kleinerWiedergabedieEigenthüm- lichkeitenderBaumarten Berücksichtigungsinden können«.

DiebotanischenZeichnungenVonA.Thiemesindsämmt- lichnachfrischen Exemplaren aufdenStockgezeichnetund

808 lingengemeinsam aufzubieten,dasist dasnichtgeringan- zuschlagendeVerdienstdesHerrnE.Polz (C.F.Winter- scheVerlagshandlunginHeidelbergundLeipzig),derkeine Kosten scheute,umdasBuchäußererVollkommenheitmög- lichstnahekommenzulassen.

Indemichandieser Stelle diesen Dank ausspreche, habe icheinemtiefemvfundenen Bedürsniß genügt,welches jetzt manche meiner LeserundLeserinnenvielleichtetwas überschwänglichfindenwerden. Diejenigenaber gewiß nicht,welcheaus Erfahrung wissen,wieunsäglichvielbei einerderartigenliterarischen Unternehmungvon demZu- sammenwirkenallerBetheiligten abhängt,wieviel na- mentlichKnausereiundverständnißlosesHineinredenvon Seiten desVerlegers schadenkönnen.

DasDiluvialbecken vonPorullena.

indemxylographischenAtelier von W.Aarland ge- schnittenunddürftenschwerlichvon denAbbildungeneines forstbotanischenBuchserreicht, vielweniger übertroffenwer- den. Ihnenallenbin ich fürihre ausgezeichnetenArbeiten zugroßemDankverpflichtet, denich nichtminder dem Vorstandederkönigl.sächs.Forstvermessungsanstalt,Ober- forstmeister W·Blase, schulde,welcher mirgestattete, 2Revierkarten nachbilden lassenzudürfen.um dadurch meinenLeserneinenanschaulichenBegriffvondergeregel- tenForstverwaltung gebenzu können. Daßesaberuns allen, diewireineninnigverbundenen Arbeitsverein bil- deten,zu welchem noch dieLithographenundDruckerder KartenundKupferstiche,von Bomsdorf undEigner (in derAnstaltvonFr. Brockhaus) gehören daßesuns möglichwar, daswaswirzuleistenvermochten zum Ge-

Werweiß auch,obnichtvielleicht mein»Wald-«meine letzte größereArbeitgewesenist.

VII. Meine Gegenwart.

AmSchlussedesvorigen Abschnittes ,,AdolfalsVolks- lehrer«,welcherderNatur derSachenachsehrlangaus- gefallenist,fragte ich mich,obich nichtklug thue, mit diesem Schlusseüberhauptabzubrechen.Man kann selbst dieFrage aufwerfen,ob ichnichtschonfrüher hätte schlie- ßen können, weil meinZweck,zueinigem NutzundFrom-

men AnderermeinenBildungsgangzumNaturforscherzu beschreiben, eigentlich schon längst erledigt ist,da dieletzten Jahre außerneuen Arbeiten kaum Neues hinzufügen.

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