• Nie Znaleziono Wyników

Am Heiligen Quell Deutscher Kraft, 5. November 1937, Folge 15.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Am Heiligen Quell Deutscher Kraft, 5. November 1937, Folge 15."

Copied!
44
0
0

Pełen tekst

(1)

Am Heiligen

Unell

Deutscher kraft

Folge15(Abgeschlossenam 26.10.1937) 5.11.1937

Der 9.November

Von General Ludendorff

Der Ausgang desWeltkriegesmit den Nevolutionen invielen Orten in Deutschlandundam 9. November in Berlin undimGroßen Hauptquartierin Span,mitderAuflösungdesHeeresunddentiefen Volksspaltungenim An- gesichtdesunerbittlichenFeindes, ja,miteinemZusammenspielmitihm, istmir dieernsteste Kriegserfahrung geworden.Das war derAnlaß, daß ich diesen Erscheinungen nachging, ihrWerden erkannte und dieGrundlagen nachwies, ausdenenheraussolchWerden möglichwar. WennMathildeLudendorsfesfür diePhilosophiefestgestellt hat:

»NichtdasSein gibtdieErkenntnis, NurdasWerden birgtdasRätsel«,

so giltdasentsprechend fürdieLehren,die dieGeschichteundKriegsgeschichteso eindringlichdenVölkern gibt.Jn meinem kleinenWerke»Dertotale Krieg«

habe ichinkurzenWorten aus jenenvorstehend noch kürzer angedeutetenEr- scheinungeninunerbittlicher FolgerichtigkeitdieSchlüsse für wahre Kriegs- erfahrunggezogen und denSchliisselzurWeltgeschichte gezeigt,damit solche Erscheinungen Unmöglichkeitwerden und selbstein Kriegmit ungünstigem AusgangdieGeschlossenheitdesVolkeserhält. Jch beschritt damit,wieander- wärts1)in derGeschichtedarstellung,andere Wege,alsdiesog. Berufshistoriker siegehen.SiebegnügensichzumeistmitFeststellungvonbestimmten Tatsachen, gehendemWerden -wenn überhaupt-nur beschränktund einseitig nachund zeigen- ichkannsagen-nie,wiediesesWerden durchdieHandlungender UberstaatlichenallerArtgestaltet wird,wiedas in deren zielklaremStreben liegt,sofern sie durchokkulteEinflüsse nichtdavon abgebrachtwerden. Solche Geschichtedarstellungist ofteineVersündigungam Volk.

Vormirliegtdas Buchdes OberstenSchwerdtfeger,derseinenRufals HistorikerinderSystemzeit begründete: »Das Weltkriegsende".,,Gedanken über diedeutsche Kriegführung1918." Oberst Schwerdtfegervermeidet es, wie ichesbeiihm für gegeben erachte, tieferzuschürfen.Er meint:

,»DieUntersuchungderFrage,wieesdazu(zur Revolution)kommenkonnte, gehtüber die Ziele dieses Buches hinaus.«

SoweißdasBuch auch nichtsvon demHandelndesJuden,Roms unddes

Frei-maurersbei derNevolutionierung desDeutschen VolkesundHeeresund IIUtUkHcherst recht nichtsvondenletztenUrsachenunseres Unheils,derEntfrem- 1)Sishk --KtiegshelzeundVölkermordenin denletzten150Jahren«und»DasGeheimnis derFesuitenmachtundihr Ende«, auch »MeinmilitürischerWerdegang«.

577

(2)

dungdesDeutschenVolkesVonseinemRasseerbgut,vondemZwiespalt zwischen dernotwendigen, lebenserhaltenden Gestaltung unseresLebens nach diesemund unantastbaren, mitderWissenschaftimEinklangstehendenAntworten über die letzten Fragen 2)unddertatsächlichenLebensgestaltung nachderEhristenlehre mitihrerVerneinungdesRassegedankensund denFehlantworten auf diese letzten FragennachdemSinn desLebens, desTodesmuß,dermenschlichen Unvollkommenheit usw., sowieder eindringlichenSuggestivbearbeitungdurch Priesterkasten. Natürlich,wenn ein,,berühmterHistoriker«von allem nichts weiß, so freuen sichVertreter derPriesterkasten hierüber,undesist nicht erstaun- lich, daßderMecklenburgische Oberkirchenrat inseiner dürftigen Schriftüber dieDeutscheGotterkenntnis (Ludendorff)unter Berufung auf Schwerdtfeger undandere ihm genehme Historiker, ohne Beachtung obigen Satzes, wiedies sonstbeiJesuiten üblich ist, befriedigt schreibt:

»WederbeiSchwerdtfeger,nochbeiGeßner, nochandritter Stelle deraltenundneuen Literatur überdieUrsachendes deutschen susammenbruches,dieVeröffentlichungendes Hauses Ludendorffausgeschlossen, isteineStütze fürdieLudendorsfscheThesezufinden, nach derdie,EhristenlehreunddieLebensgestaltung nach ihr« die ,tiesste Ursache völkischenZu- sammenbruchesin derNotdestotalen Krieges ist«."

NachderAnsichtdes Mecklenburgischen Kirchenrates gibtes danach also keineRomfrage,keineFreimaurerfrage unddergleichen mehr.AusderSchluß- folgerungdesMecklenburgischen Oberkirchenratesaber zeigtsichallein schon, wievolksgefährlichDarstellungen sind,wiesieOberst Schwerdtfeger gibt (s. auch

»Pleite").

Schonin derFolgevom 5.10.hat Herr Niederstebruch auf dieses Buch hin- gewiesen. Vielleichtwerdeichnoch einmal,wieschon1919,diesmalvonerweiterter Schaumein Handeln injenenWochen schildern. Hierwill ichnur feststellen- daß ichdann genau umgekehrt verfahrenwerde wieOberst Schwerdtfeger. Jch würde- unddas istdas Gegebene für diese Darstellung- das Handelnder überstaatlichenMächtezummindesten seit ihrem EntschlußdesJahres 1889,den Weltkriegherbeizuführen,um durchihnvor allem Deutschlandund Nußland vernichtendzutreffen, kurz zeigenunderörtern,wiezielklarsie hieraufvor dem WeltkriegeundimWeltkriegediePolitik aufallen Gebieten abgestellt haben.

Ichwürdezeigen,wiedas entwurzelte nichtsahnendeVolkaufallesdiesein- gingundwieauchdieKriegführung diesen Erscheinungen fremd gegenüberstand undvonihnenzuguter Letzt abhängigwurde,je mehrdieNevolutionierungFort- schritte machte. Jchwürdealso nichtvon derKriegführungaus,sondernvon derpolitischen Erscheinung herdieletzten MaßnahmenderKriegführungbe- leuchten, soweitdassich folgerichtig ergibt. Oberst Schwerdtfeger geht natürlich alsHistorikerderShstemzeitandere Wege. Welche- will ich durcheinBei- spiel erhärten,was überdiesvon höchsterBedeutung fürdieBeurteilungder GesamtdarstellungdesOberstenSchwerdtfegerund fürdieZeitgeschichteist.

Vorher möchte ichaberfeststellen, daß Oberst Schwerdtfeger auchmiteiner Niederschrift,dieicham 81.Oktober 1918 gemacht haben soll,arbeitet. Ich habe michandasAuswärtigeAmtgewandt,wosie sein soll-undumUrschrift 2) Siehe »MathildeLudendorff, ihrWerk und Wirken", herausgegebenvon General Ludendorff.

578

(3)

derselben gebeten.Sie ist nicht vorhanden.Esscheintsich hierum eineigen- artigesMachwerkzu handeln, vielleicht sindes Aufzeichnungen, dieLe- gationsrat Simons, derspätere MinisterdesAuswärtigenUndPräsidentdes Reichsgerichtsüber eineUnterhaltung gemacht hat,dieichEndeOktober 1918 mitihm hatte,alsermir dasProtokollderSitzungdesKriegskabinetts vom 17. 10.aushändigte. Für das,was ergeschrieben hat, trage ichkeinerlei Ver- antwortung. EskennzeichnetdenHistoriker Schwerdtfeger, daßerhäufiger dreist von dieser Ludendorff-,,Niederschrift" sprichtundsich auchgar nicht wundert, daßindieser NiederschriftalsZeitmeines EntschlusseszumWaffenstillstandder 27. 9. 4Uhrnachmittagsgenannt ist.Mit dieser Vordatierung hätte natürlich dasDokument desAuswärtigenAmtes vom 28.,von demichgleich sprechen werde,einganzanderes Gesicht erhalten. Ja, nichts istvon freimaurerischer Seite so fein gesponnen,eskommtschließlichdochan das LichtderSonnen- daichimmer nochlebeunddenWertsolcher,,Niederschriften"noch feststellen kann,umspäterenGeschichteschreibernnachArt desProfessorsElzezuwehren- diese Niederschriftzuneuen Geschichtelügenzu verwerten.

Dochnun zudemBeispiel,dasichzurKennzeichnungderDarstellungdes Obersten Schwerdtfeger gebenwill:

DerVernichtungwilledesFeindesundsein Zusammenspielmitden inneren Feindeneinesstarken wehrhaften Deutschlands,die VolkundHeerrevolutio- nierten,hattenesimNovember 1918 dahin gebracht, daßdie Revolution in Deutschland nunmehrzumoffenen Ausbruch geführtwerden konnte,um die WiderstandskraftdesDeutschen HeeresunddesDeutschenVolkeszumZusam- menbruch bringen.Fn derzweitenSeptemberhälfte1918wurdein Berlin unter LeitungdesStaatssekretärsdesAuswärtigenvonHinlzeunddesVizekanzlers v.Payer dieseRevolution von obenvorbereitet, nochbevorvon mirderEnt- fchlußzu einem Waffenstillstand gefaßtwar. Jm AuswärtigenAmtbefindet sich eineAuszeichnungvom 28.September1918 nachstehenden Inhalts, derdas Wollen der Revolutionäre vonobenaufGrund vorangegangener Besprechungen mit Vertretern derrevolutionären Reichstagsmehrheitklarzeigt:

,,Wichtigste Voraussetzung fürdieEinleitungdesFriedensistdiesofortige Bildungeiner neuen Regierung aufbreiter nationalerBasis auf freie Initiative SeinerMajestätdesKaisers.

Hierzuwäreerwünscht,daßmöglichstschonmorgen abend einTelegramminBerlin eintrifft, dasdieAnnahmedervonGraf Hertling erbetenen Demission mitteiltunddenVizekanzler vonPayerbeauftragt,demKaiser sofort wegenderPersondesneuen Kanzlersundder Zusammensetzungderneuen Regierung Vorschlägezumachen.Das neue Kabinett sollalle KräftedesVolkesaufbreiternationaler Grundlage zusammenfassenundderVerteidigungdes Vaterlandes nutzbarmachen.Um dieErreichung dieses sieleszusichern, sollderVizekanzler auf ausdrücklichenWunschdesKaisersdasPräsidiumdesReichstages unddieParteiführer hörenundimengsten EinvernehmenmitderVolksvertretung seineVorschlägeausarbeiten.

Dieaufdiese Weiseneu gebildete Regierungwürdeimgegebenen Moment andenPrä- sidenten Wilson heranzutreten habenmitdemErsuchen-dieHerstellung des Friedensindie Undzunehmenundzudiesem ZweckeallenkriegführendenParteien dieEntsendungvon

bevOllmächtigtenDelegierten nach Washington vorzuschlagen.

,JknachdenWünschenunserer militärischenStellen würdedemPräsidenten nahezulegen sein,dieKriegführendeneventuell gleichzeitigzumAbschlußeinessofortigen Waffenstillstandes UUZUIUDMUnsere AufforderunganHerrnWilson wärevonderErklärungzubegleiten, daß Deutschland-eventuell derVierbund,bereitist,denFriedensverhandlungenalsProgrammdie

bekannteJI14PunktedesPräsidenten zugrundezulegen.

Es durfte sich empfehlen, unsere Mitteilung auf direktestem WegeanHerrnWilson gelangen 579

(4)

zulassenundihmdabeidieFragederöffentlichenodergeheimen Behandlung anheimzustellen.

Arnzweckmäßigstenwärewohl, daßeinerderkaiserlichen Gesandtenindenneutralen Haupt- städten beauftragtwürde,dieMitteilungschriftlich seinem amerikanischen Kollegenzuüber- geben.DieWahldesneutralen Landes müßtevonderEignungderinFragekommenden amerikanischen Vertretungabhängig gemachtwerden. Einegeheime telegraphischeAnfrageer- geht dieserhalb heuteandieverschiedenen laiserlichen Gesandten.«

OberstSchwerdtfeger verwertet dieses wichtigeDokument aufseine Weise- ernennt eserst, nachdemermeinen Entschluß,zumWaffenstillstandzukom- men, denicham 28. 6Uhrabds.demGeneralfeldmarschallkundtat, brachte,und nennt dieseAuszeichnung ,,vorsorglicheliberlegungen".Jchnenne dieAufzeich- nungen »dasProgramm derNevolution von oben",derichdenGefallen tat, denWaffenstillstandam gleichen28.zufordern,undso Walther Rathenau die Möglichkeitgab, auszusprechen:

»EsistunsnochimletztenAugenblick gelungen,alleSchuldaufLudendorffzuwerfen."

Herrvon Hintze selbst hat sie auchals dasProgramm derNevolution von obenangesehen.Erschrieb hierüberim Sommer 1919 in derFrankfurter sei- tungeineAbhandlungodergab derselben für sie seine Aufzeichnungen Jch habe in meiner Schrift »Das Friedens«und Waffenstillstandsangebot imAu- gust1919" folgendesfestgelegt:

»Darstellung der Frankfurter Zeitung X v.Hinlze über den 28.September unddievorhergehenden Tage:

,JndieserSituation«(nachdemZusammenbruch Vulgariens.DerVerfasser),zogender

Vizekanzler und der Staatsselretär des AuswärtigenH den einzig

möglichenSchluß, daßdu rchras chesHa ndeln’1·)nebenderNiederlage auchderZusam- menbruchim Innern verhindertwerdenkönnte. Sieverabredeten einfestesProgramm :

Revolution von oben und sofortiger Friedensfchluß-) AlsHerrv.Hinlze

diese PlänedemKanzlerunterbreitete undihm meldete,daßerdamitzumKaiser fahren wolle- stießeraufeinenmißtrauischenund argwöhnischenMann,demseine Umgebung eingeredet hatte,ersolltevonseinem Posten verdrängtwerden. v.Hintze reisteam27.September(am 28.DerVerfasser)auseigenemAntrieb undnichtalsZitierter,wieesOberstBauer dar- zustellenbeliebt. DerargwöhnischeGraf Hertling folgte ihm nachundnahmalsKandidat für denKanzlerposten gleichdenGrafenNoedern mit-«

Ile)Vonmirhervorgehoben.DerVerfasser."

Vondieser geschichtlichenTatsächlichkeitfinde ichindemBuchedesHistorikers Schwerdtfeger natürlich nichts, dafür Entstellungen,die dergeschichtlichenWahr- heit nicht entsprechen.Abererbringt, ohnees zu wollen,anderes,recht ,,Jnteres- santes", dasmir tiefenEinblick indierevolutionären Vorgänge jener Tage gewährt,an denenOberst Schwerdtfeger rücksichtvollvorbeigeht, obschoneres hätte ausführlichbearbeiten müssen.

Genau so,wiedieNevolution des9.November in Berlin undimGroßen HauptquartierinSpaa sich nach einheitlichem Programmabwickelte, hattendie Nevolutionärevon obenvonEndeSeptemberbereits ihre Vertretung ineiner Offizier-Eamarilla imGroßen Hauptauartier. Wohl wußte ichaus demDrän- genverschiedenerAbteilungchefs, michzu einerWaffenstillstandsforderungzu ent- schließen,daß damaligemirunterstellte Offiziere diesen Entschlußfür gegeben ansahen. Jch wußteabernicht,unddas entnehme ichdenAufzeichnungendes Obersten Schwerdtfeger, daß sicheine ArtOffizier-Eamarillagebildet hatte- diemit demStaatssekretärv.Hinlze durch dessenVertreter beiderO.H.L.- Herrnv.Lersner, inengsterVerbindunggestanden hat.OberstSchwerdt- fegerschreibtaufSeite 111:

580

(5)

»Für die VorbereitungvonFriedensbesprechungenbildete derStaatssekretärv.Hintzedu- malsdie wichtigste Instanz. Verschiedene Nachrichten,dieihmEndeSeptember zugekommen W·Ukkkl"-(ich frage erstaunt,vonwem) ,,hattenihnzudeinGlauben gebracht, daßdasHeer einerKatastrophe entgegeneile, daßdieO.H.L.", (d. h. also ich) »sichabersträube, dieseTat- sache sich selbstundanderen einzugestehen.Das warjedenfallsauchdieAuffassungdesVer- tretersdesAuswärtigenAmtes beiderO.H.L. Freiherrvon.Lersner,deram26.September AktHintze telegrapbierte:,Fch haltebaldigstes HerkommenEuerExzellenz,dasd iegesam—

tenGenerale3) erbitten,fürdasWichtigste.·Hintzeantwortete, erwerde kommen, sobald die SitzungdesHauptausschufsesdiesgestattenwürde.«

Fch mußbeidieserDarstellungdesOberst Schwerdtfegerverweilen. Warum sagternicht,wer dennbeiHerrnv.Hintze diesen Glauben, daßdasHeereiner Katastropheentgegeneile,hervorgerufen hat. Jst ihmdenn nichtaufgesallen, daßdasvon ihm angeführteTelegrammdesHerrnv.Lersner von ,,gesamten Generalen" spricht.Werwaren denndie,,gesamtenGenerale"? Fch hatte, glaube ich,dieLeitung festin derHand,undfür Herrnv.Lersner war ichdieamtliche Stelle,mit dererinentscheidenden Lagenzuverkehren hatte.Erhat auch sonst inseinenanderen Telegrammenmeinen unddesGeneralfeldmarschallsNamen genannt odervon der,,O.H.L."gesprochen. Hier sprichterabervon ,,gesamten Generalen". Das ist sehr,,bemerkenswert". Ebenso ,,bemerkenswert" ist, daß dieses Telegrammnichtin den Dokumenten ,,AmtlicheUrkunden zur Vor- geschichtedes Waffenstillstandes1918" enthaltenist.Was istes mitdiesem Telegramm, und was bedeutet derAusdruck ,,gesamteGenerale"? Messen Sprachrohrwar Herrv.Lersner, welchenEinblicktueichdamit inseinmerk- würdigesWirken? Jch habeinmeinen Kriegserinnerungenausgeführt, daß Herrv.HintzesichausBerlin fürden29.angefagt hatte. Ich hättedasnicht geschrieben,wenn ich ihnam 26.September durch Herrnv.Lersner nach Spaa herbeitelegraphierthätte.WennOberstBauer nachAuszeichnungder»Fr. Z."

von demTelegrammdesHerrnv.Lersner spricht, dasHerrn v.Hintze nach Spaarief,dann mußerhaltmit derOffizier-Camarilla inVerbindungge- standen haben.

Einen gewissen Einblickin diesemeuternde Offizier-Camarilla gibtnun

Oberst Schwerdtfeger.EstrittdabeiderdenLeserndes»Am Heiligen Quell«

schon bekannte Oberstv.Mertzhervor,derKronzeugedesProfessorsundFrei- maurerfohnes Elze für seine verlogene DarstellungderSchlachtvonTannenberg ist,in derermir einSchwankenin derDurchführungderSchlachtanlügt. Oberst Schwerdtfeger schreibt:

»Die AuffassungderGeneralstabsoffiziereimGroßen Hauptquartier w»a»rschon seitlängerer Zeit sehr ernst. Nach AnsichtdesOberstenv.Mertz,desspäteren Präsidenten des Reichs- archivs,teilteauchGeneral Ludendorff diese Auffassung.Leider aberhabezmeintMerlz,ein hinreichendesvertrauensvolles Verhältnis zwischen LudendorffundHlnize nichtbestanden.«

Derdamalige Oberstv.Merlztäuschtsichüber meineBeziehungenzuHerrn V-Hintze völlig. Fch habe Herrnv.Hintzevoll vertraut. Mein Vertrauen schwand erst-als ich ihnals einenderFührerderRevolution von obennachAusgang des Weltkriegesdurch sein wiedergegebenesSelbstgeständniserkannt und ihnentsprechendbezeichnet hatte.Damals sandteermireineForderung Ich wiesdenliberbringeraufdie»Fr.8.«undhörte nichts mehr. Oberst Schwerdt- feger fährt fort:

s)vonmirhervorgehoben.

581

(6)

,,Niemand, dersichimGroßen Hauptquartier zuAvesnesbefand, hätte schon seit spätestens AugustdarüberimZweifel sein können, wie bedenklich sich unsere militärischen Verhältnisse zugespitzt hätten.«) Ganz abgesehenVon anderen Orientierungsmüglichkeiten hätten selbstdie farblosen Vorträge,wiesie täglich abgefaßt wurden,jeden,dereinigermaßen hörenunddenken wollte,Undauchnur dieSpur einesmilitärischenVerständnisses besaß,darüberaufklären müssen.Man brauchtenurverstehenzu wollenundman verstand.Dasgalt auch fürdie Ver- treter derReichsleitungimGroßen Hauptquartier.

FürdieVerbindungzwischendemStaatssekretär HintzeunddemGroßen Hauptquartier"

(vereintmitmirunddemGeneralfeldmarschall),,warFrhr.v.Lersner dieentscheidende Per- sönlichkeitAlsdieschwersten NachrichtenvonderOrient-Armee eintrafen" (diezudemAr- beitgebietdesOberstenv.Merlz gehörten),»wareraufdasTiefsteüberdenErnstdernun- mehrentstandenenKriegslageerschüttert. Jnderseitbiszum29.September stander ebenso wie verschiedeneAngehörigederO.H-L.in einemschweren inne- ren Zwiespalt, indem man einerseits die Katastrophe sahs)undsiean- dererseitsnicht begreifenkonnteundwollte." (BekundungendesOberstenv.Mertz.)...

»ImGegensatzzumReichskanzler Grafen Herrling,derHintze gegenüberimmer bekundete, daßernur zuverlässige BerichtevonderArmeehabe, gelangte Hitze jetztzu derAuffassung- daßeinemilitärische Katastrophe unmittelbar bevorstehe,undentschloßsichzueinermoglichst

baldigen ReiseindasGroße Hauptquartier." »

Alsodie meuternde Offizier-CamarillaimGroßen Hauptquartier hatganzin

libereinstimmungmitdemWollen derNevolutionäre inBerlin beiHerrnv.

HinlzedenAnschein erweckt, daßeinemilitärischeKatastrophe unmittelbar be- vorstehe. Jch begrüße,daß ich aufGrund derDarstellungdesObersten Schwerdt- fegerinderLage bin, dieseCamarilla undihrWirken deutlicherzuerkennen Und inihrdenberüchtigtenKronzeugendesFreimaurersohnes Elze, General v.

Mertz, feststellenkann.EskannkeinZweifel mehrdarüberbestehen,woherdie Geschichtelügenvon einem angeblichen Nervenzusammenbruchmeiner Person stammen,in demich Herrnv.HinizevonKatastrophendesHeeresgesprochen haben soll,die densofortigen Waffenstillstand nötig machten.s)Diemeuternde Offizier-Camarilla mitihrer verlogenen »Arbeit« ist jetzt deutlich gekennzeichnet Und eines derMitglieder hat sich besonderenVertrauens erfreut, sodaßerzur Arbeit an demBuchedesGeneralfeldmarschallsv.Hindenburg »Ausmeinem Leben«herangezogenwurde undPräsidentdesNeichsarchivswurde.

Das revolutionäre ZusammenspielzwischendenRevolutionären inBerlin mitdermeuternden Offizier-Eamarilla imGroßen Hauptquartier gingwei- ter. Klar gehtdies aus nachstehender amtlichen Mitteilung des Gesandten v.Haniel hervor, nachderihm Herrv.Lersner imSchlußsatzMitteilung macht- dieerzumTeilnur von jenerOffizier-Camarilla bekommen habenkann- da Herrv.Lersner ja schließlichnichtmitdenArmeen selbst verkehrte. Fchwar der revolutionärenOffizier-Camarilla imWege.Das UrteilüberHerrnv.Lersner wirdsichderLeserbilden.Mir wurde übel,alsichdasersteMal seineÄußerung las. Mirwurde übel,alsichdasdasersteMaltunmußte.Herrv.Hanielmeldet:

4) Ich hatte deshalbaucheineBesprechungderverantwortlichenStellen unter Vorsitzdes Kaisersam18.und14.8., alsounmittelbar nachdemschwarzen8. 8.veranlaßt,-derdiege-

gingelZBiderstandskraftverschiedener Truppenteile und ihre revolutionäreGesinnungvollent- utatte.

ö)Vonmirhervorgehoben.

g)Dieverlogenste Darstellungübermeinenangeblichen Nervenzusammenbruch leistete sich vorJahren inderNheinischsWestfälischenZeitung MajorGilardone. Man hätte Wasser her- beiholenmüssen,ummichaus demmirangelogenen susammenbruchzumLebenzurückzuführen usw. usw. Jchhabeindem»AmHeiligenQuell«Folge2-36S.65hierüber geschrieben.

MajorGilardone wardamals auchimGroßen Hauptquartier. Ja,dieOffizier-Camarillabat schon ihre »Arbeit«besorgt!

582

(7)

»Berlin,den25.Oktober1918nachm.

Herrv.Lersner telephoniert mir, daßdieOberste Heeresleitung,dieheute nachmittagzu- sammenmitHerrnv.Hintze eintreffenwerde,sehr ,wild'seiUndaufeiner Ablehnungdes WilsonschenWaffenstillstandesbestehenwerde. AufGrundseiner langjährigenErfahrungim Großen Hauptquartierundseinerüberdiegegenwärtige militärische Lage gemachten Beobach- tungenund eingezogenen Jnformationen7) könneerabernur aufdasdrin- gendste-) davor warnen, etwaigenVersprechungenderOberstenHeeresleitung Glauben zu schenkenundunsindereinmaleingeschlagenen Friedenspolitikauchnurimgeringstenbeirren zulassen.Diemilitärische Lage sei heute mindestens ebenso hoffnungsloswievordreiWochen- daeineBesserung nichtzuerwarten undesnureineFragevonWochen, hbchstensit)weni- genMonaten sei,wann derFeindbeiuns imLandestehe.

AufmeineFrage,wieeinWechselinderObersten HeeresleitungausdieFrontwirken würde, sagte Herrv.Lersner, daßbeieinemTeilderArmeediesvielleicht ungünstig,bei dem größere.n«-!«1·)Teil abergünstig-It) wirkenwürde-daman dasVertrauen indiegegen-

wärtige Oberste Heeresleitungverloren habe, gez.HanieL

Ik)ImOriginalzweimal unterstrichen M)JmOriginal einmalunterstrichen."

Das Heer hateine andere Antwort gegeben,die derWahrheit entsprach.

Das Zusammenspiel zwischenden Nevolutionären in Berlin undderOffizier- Eamarilla imGroßen Hauptguartier trat am9.November ganzoffenzuTage.

Fn Berlin brachdieRevolution aus. PrinzMaxvonBaden erklärte die Ab- setzung desKaisers.JmHauptquartierinSpaa fand auf Veranlassungder Ge- neraleGränerundHehedieberüchtigteZusammenziehungvon89 ausderFront HalsüberKon herbeigeholterOffiziere statt, die,unter bestimmteSuggestionen gestellt, Aussagen machten,diespäterVertretern derObersten Heeresleitungdie Grundlagewaren, demKaiserdieGesolgstreuedesHeeres aufzukiindigenund ihmdenNatzuerteilen,nach Hollandzufahren.

Das Heerverfiel nachundnachderAuflösung.JnBerlin undSpaawurde damit dasbewirkt,was dieüberstaatlichenMächte seit Jahrzehnten so heißer- sehntenundvorbereitet hatten.

Das Streben, solche Zustände färalleZukunft auszuschließen,ließ michzu- nächstdenWegzurFeldberrnhalle gehen, ja ihnam 9. November mitanderen Völkischenbeschreiten,wieichesin meinem kleinenWerke»AufdemWegzur Feldberrnhalle" geschilderthabe,undmeineErfahrungimmerwiederdem Volke undauchdemOffizierkorps zuzurufen.Obsie mich hörenwollen odernicht, ist derenSache.Esistmirallerdings nichterstaunlich, daß damaligeGeneralstabs- offiziere sichmeinen Feststellungen,dieichin»Dertotale Krieg« machte,immer nochentziehenundzu denerbittertstenLudendorff-Verleumderngehören,nach- demicheinenEinblick indieOffizier-Eamarilla desSeptembers 1918 getan habe,dieweitgehendeineGeneralstabs-Eamarillawar. Jchkannnur wünschen- daßklar denkendeOffiziere nichtwieder aufVertreter solcherEamarilla herein- fallen,unddaß Deutsche durchdas Studium desUrsprungsundWerdens ge- schichtlicherEreignisse ihr politischesEintagslebenaufgeben,umderVolks- und

HtaatserhaltungausgeschichtlicherSchaudienenzukönnen. Heute nochtreibt im UbklgendieEamarilla, dieallmählichweitere freimaurerischeMitgliederund Neidlingegewonnen hat, auchinwehrpolitischenundwehrwissenschaftlichenGe- sellschaften-ingewisser Weise,,offiziell"-ihr irresührendesSpiel.

’)vonmirhervorgehoben.

588

(8)

Der Verlusteines Werkes gestaltetan derGeschichte

Von Dr. Mathilde Ludendorfs

Noch kürzlichaufderErziehertagung hatte ich Anlaß, wieder,wie in meinen Werken, aufdieunermeßlicheBedeutungeinerwahrheitgemäßenGeschichteüber- lieferung hinzuweisen.Nur siekannErfahrung fürdie kommenden Geschlechter imLebenskampfefürdasunsterblicheVolkwerden, nur sie macht dieseGe- schlechter nicht abwehrärmeralsjedes Tier,dasdieErfahrungseiner Ahnenim AbwehrkampfederTodesgefahrenals Erbinstinktererbt hatundzwangsläufig verwertet. Esisteigentlich erstaunlich, daßman aufsolcheSelbstverständlichkeit erst nochhinweisen muß,unddaß, nachweitübertausend Jahren, durch unseren AufklärungkampfzumerstenMalewieder weiteKreisedesVolkes wachsamdie eifrigimVolkeverbreiteten Geschichtelügenüber diejüngste Vergangenheitver- folgen, sie aufsKornnehmenundrichtigzustellen suchen, ehe sie,zum,,Doku- ment" erhoben, ihreLügenstimmeüber die kommenden Jahrhunderte hiner- schallen lassenkönnen!

Dieplanmäßigundgewissenlos zurechtgebogene Geschichteübermittlung,wie sieindenKlösterndesMittelalters zumRuhmederheiligen Kircheundzur Vernichtungdes Gedenkens an große freie Kämpfergegen Priesterthrannis angefertigt wurde, ist nichtnur durch sich selbst,d.h. durch ihre völlig irrefüh- rende ,,Ersahrung",diesiedenGeschlechternmitinsLebengibt,Gefahr, nein, sie löst auch nochanderes sehr Gefährlichesaus,das recht schwierigzube- kämpfenist,esistdievölligeGleichgültigkeitgegen Geschichteerfahrungüber- haupt

DiemitLügen gespeisten Schulkinder ahnen oft, daß ihnen nicht Wahrheit gegeben, sondern surechtgefärbtes,wenn nichtgarvöllig ErlogenesalsTatsäch- lichkeit Vorgelegt wird,undsolernensiegezwungen nur eben dasNotwendigste- was sievor dem,,Sitzenbleiben"bewahrt,undhaben überhauptkeineninneren Anteil mehran derGeschichte! Dieser unheilvollen Gleichgültigkeitbegegnen wir nur zuoft.Sie istfast noch verhängnisvollerals diefalsche Belehrung selbst.Sie ist so recht eigentlichdieEinstellung,die dieüberstaatlichenMächte erwünschen,wenn sieausjedem GeschlechtwiederEintagsfliegen machen wollen, dienur fürdenTaglebenundihnenwederin derjüngsten,noch erst rechtinder zurückliegendenVergangenheitunangenehm aufdieFinger sehen!Wiesollteaus solchenGeschöpfenauchnur eineinziger Kämpfer für völkischeFreiheit erstehen, derdenüberstaatlichenMächten auchnur irgendwie gefährlichist?Sie können insturer Eintönigkeitinjedem Jahrhundert wiederdiegleichen Verbrechenbe- gehen,diegleiche List anwenden, sie stoßenimmer wieder auf harmlose, nichts AhnendeMenschen,unter denensichin demfür sieungünstigstenFalleda oder dorteinerimLaufedesLebens zuEinsichten durchringt,dann an taubeOhren Warnungen predigt,bis die Stunde kommt,in derersein Wissenunverwertet mit ins Grabnimmt!Nebendieser Gleichgültigkeitistdieunserem Volke,dasansich zurGründlichkeitneigt, förmlich angezüchteteFlachheitunddasNachplappern jeder gedrucktenBehauptungfürdielistreichen Volksseinde sowichtig!Immer wieder gelingtes,serrbildervon Menschenoderihren Werkenzugeben, sie 584

Cytaty

Powiązane dokumenty

Die philosophischen Werke, sofern sie Wert haben, gehen von einer Grunderkennt- nis,aus, und alle Folgeerkenntnisse hängen mit dieser einen Grunderkenntnis zusammen und werden durch

Die Antworten, die einem Volk auf die letzten Fragen werden, bilden seine Weltanschauung, sie sind diese Grundlage seiner Lebensgestaltungl Das liegt tief in dem Schöpfungziel und

(siehe »Am Heiligen Quell« vom Z. 1937) wurde der Deutschen Gotterkenntnis (Ludendorff) Gleich- berechtigung, dieser Gotterkenntnis, die nicht wie Neligionen oder okkulte

Es ist einwandfrei erwiesen, daß die von der ausländischenFreimaurerei beabsichtigte Beseitigung des Erzherzogs Franz Ferdinand, die den Meltkrieg herbeiführte, und die durch

Diese Summen, welche lediglich der b an er i s ch e Staat für die Kirchen auf- wendet, sprechen eine sehr deutliche Sprache. Man rechne nun noch die Steuer- aufkommen der

»Das Papsttum ist eine politische Macht jederzeit gewesen, die mit der größten Entschiedens heit und dem größten Erfolge in die Verhältnisse dieser Welt eingegrisfen hat, die diese

»ewigen Leben« verschwindet fast gegen die lähmende Wirkung, die die Lehre von Schicksal gestaltenden göttlichen oder »ewigen Mächten« an sich für den Menschen hat. Nur da,

römischsfascistischen Einflusses auf der spanischen Halbinsel, die der englischen Flotte den Eintritt in das Mittelmeer verwehren kann, ferner das Ausscheiden Ägyptens aus dem