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Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1940 H 12

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Academic year: 2022

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(1)

Es weihnachtet sehr

D E Z E M B E R

o

A u fn .i M a rian n e Colsman

PREIS 4 0 PF.

HEFT 12 / 11. JAHRGANG

(2)
(3)

© a é ^ 3 o í l t p e r f

MONATSZEITSCHRIFT FÜR NATIONALSOZIALISTISCHES GEISTESLEBEN IN POMMERN

i i . f j a ß r g a t t g S t e t t i n / © e j e m f i e r 1 9 4 0 I Cf t 12

Spiel unfc ^Feier jur Wtitynad)t C M 'í l% ^ cÚ

V O N WILHELM MICHAEL MUND, OBERSPIELLEITER AM STADTTHEATER GREIFSWALD

Die ©eftaltung ¿er beutfdjen Sefte uni»

Seietn ift feit einiger Jeit »er einen entfeßei*

benben EOenbepunft getreten. Der duftrieb uni» Me fdjopferifcße ©ueße naeß neuen Seiet*

fermen für Me oolfifcßen feiern als f)öße=

punfte bes ©emeinfdjaftslebens, bet Me erften Jaljrc naeß ber Übernahme ber ÎTÎadit burd) ben Süßeer mit ftürmifeßem Ornpuls bureßweßte, bat ber © tille einer waeßfenben

©ntwicîlung piaß gemaeßt. ETtancßes, was in biefen 3üßren bes Übergangs als gültiges

?iel etfeßien, enncift fid) beute nur als 3a’>=

fcßetifpiel unb ©ntwicflungsftufe, wie es am Beifpiel bes ©preeßeßors unb ber Donnais als ßöcßfte Kunftform gewerteten ©ßorifeßen

©pieie beutiieb wirb. dnberes, was Me Kraft bes bebädjtigen EPartens im i)intergrunb be=

faß, tritt beute mit größter EPirffamfeit in Me bTOtte ber Jeiergeftaltung, wie etwa bas Seierlieb, bas ©ebießt unb Me Porlefung cpifd)er ©cßöpfungen. 211s ein unoerlierbarer Polfsbefit? b«t fieß babei bas laienfpiel aus ber bem beutfeßen ETlenfcßen innewoßnenben

©pielfreube erbalten unb feinen DÖlfifcßen EPert mit ©cßöpfungen beftätigt, an bie man bie EPertmaßftäbe ber Dicßtung anlegen barf.

Seft= unb Seiergeftaltung ift eine Polfs*

tumsaufgabe geworben, ©ie ift eeßte Polfs*

tumspfiege als eine tiefe finnoolle Perpflicß*

tung an bas eßrwürbige Braucßtum unferer Hation unb als Dienft am gemeinfcßaftlicßen

£eben. ©ie rußt auf ber ©rfenntnis, baß nur foldje Jeiertage ein £ebensrecßt befißen, bie aus bet ETÎitte ber Polfsgemeinfcßaft gewaeß*

fen finb unb fomit als Befenntnis gu ißt gewertet werben wollen, EPo folcße Jeiern aber ißren inneren DÖlfifcßen ©inn erwiefen ßaben, ba ßat ber nationalfojialiftifcße ©taat fie beftätigt unb ißre öffentlicße Pflege als Dolfstulturelle 21ufgabe angeorbnet.

EPenn mir mit foteß prüfenben ©ebanfen ber Seiet bet EPeißnacßt uns näßern, fo ent=

fdjeibet ßier nur bie Srage: Sebeutet bie Seiet ber EPeißnacßt unfetem Polfe no<ß etwas unb bebeutet fie ißm ein EPefentlidjes?

EPenn barauf ein flarcs 3« fommt, fo muß mit ißm 311 gleicßcr Jeit eine feßöpferifeße Überlegung einfeßen, wie ßeute ber ©inn

einer DÖlfifdjcn IPeißnacßt maßt, feßbn unb gut für bie gefamte beutfeße ERenfcßßeit er­

hellt unb als feelifcßes (Erlebnis geftaltet wirb.

Damit tr itt biefes Seft oor einen EPenbe*

punft, ber eine fiare ©ntfeßeibung oerlangt.

(Es ift feßon oft gefagt unb gefdjrieben wor=

ben, baß bie IPeißnacßt bei feinem Polfc mit folcßer Onbrunff unb ©eniütstiefe, mit foldjcr blnbacßt unb Pnnigfeit gefeiert wirb wie bei bem unferen. 3 eber 2lufgefcß[offene unb mit feinem Polf £ebenbe uerfpürt bies beglüd't in bem ießten JTÍonat bes fid) neigenben 3aßres, wenn ber £icßtbaum wie ein £ebens=

finnbilb ßineingeftellt ift in bie © tille unb bas ©eßeimnis ber EPinternaeßt. Dies Seft ift bei uns fein bloßer ©timmungsrummel; es ift ein Ejersensbebürfnis bes ganzen öolfes.

Die beutfeße IPeißnacßt fteßt als iPertbegriff unter unferen fulturcllen ©cßöpfungen. 3ßre Dölfifcße Sebeutung erweift fieß an ißrer Be*

ftänbigfeit. Dßr ©inn geßt gerabe mitten im bringen ber ©ciftcr um ben neuen ETtytßos non Seit unb Polf bitrcß eine ßarte Bewäß*

rungsprobe, um in ben 3aßren bes Krieges (eine Hotwenbigfeit als eine ber etßifcßen Kraftquellen bes Polfes mit erßößtem ©el=

tungsanfprueß ?u belegen. Polf unb ©taat ßaben fieß ju r EPeißnadjt befannt, als ber Süßrer im Kriegswinter bes netfloffenen 3aßres in ben Bunfern bes tPeftwalls bas Seft bes Seiebens mit feinen ©olbaten in ber großen Kamerabfcßaft mit feiner ganzen Eta*

tion feierte.

(Ein Blicf auf bie ©efeßießte bes EPeiß*

naeßtsfeftes ßeilt jrnei ©runbftröme feiner

©ntwicflung unb feinet IPurjelung in ber Polfsfeele auf. ©s befißt gleicßfam einen bop*

pelten Boben: ber untere, ältere ift bas ger*

manifeße 3ulfeft, bie aus bem ETtytßos ber Deutfdjen fommenbe ÍBínterfonnenwenbe;

ber obere, jüngere ift bas religiofe Seft non ber ©eburt bes ©ottesfoßnes. llnfere Seiet*

geftaltung ift barangegangen, biefe beiben in*

nigft miteinanber oerwaeßfenen ©runblagen 311 trennen unb bie ältere 21rt als bas unfe*

rem Polfe gemäßere Seft ?u bestimmen. EPeg unb Jiei biefer eingeleiteten ©ntwicflung finb nießt gu übetfeßen. fjie r wirb bie ©ntfcßei*

bung bes Polfes maßgeblicß fein, fo baß w ir heutigen mit rußigem 2ibwarten unb bem Pertrauen auf bie in unferem Polfc rußen*

ben unb wirfenben ©ntwicfl.ungsmäcßte bie=

fern EPerben unb JTeifen jufeßen bürfen. IPir ßaben lebiglicß mit oerfcßärften TRaßftäben barüber gu waeßen, baß bie TRittel ju r ©e=

ftaltung biefes oölfifcßen Seftes lauter unb rein bleiben, unb baß ßier webet oerlogenet Kitfdj noeß intelleftueUes ©xperiment ißre Blüten treiben.

<Dßne in religionspßilofopßifcße ünter=

fueßungen ju oerfallen, ift bei ber Sottnung ber LPeißnadjtsfeier unb ber EOinterfonnen=

wenbe barauf 311 aeßten, baß ber mytßifdjc

©runb unb ber gläubige religiofe © inn biefes Seftes erßalten bleibt. Hur bann wirb es feine inneren ©traßlungsfräfte gan3 entfalten fön=

nen, wenn man fpürt, baß es ßier um etwas meßr .geßt als um eine bloße Tlpotßeofe bes

£icßfes. EPas ift ein ©innbilb oßne ©inn? ©s wirb Kuliffe. (Es ift feßr bequem, ben Begriff

©ott burd) bas EPort £icßt ?u erfeßen, aber was ift bem TRenfcßen bamit an EPefentlicßem gegeben? IPir finb ein gläubiges Polf, oßne . uns barum einer art= unb wefensfremben Kircßenpropaganba 3U ergeben, unb wenn w ir

©ott fagen, fo meinen w ir bamit nießt Kirdje, fonbern jene über bie Dinge bes £ebcns ßin=

ausragenbe ©ewalt ber Porfeßung, bie non ben füßrenben ETtännern unferes Polfes im=

mer bann befeßworen wirb, wenn bie Dölfifcße

©efcßiißtc in einen ißrer großen dugenblicfc getreten ift. 21us biefer mit ©lauben unb EPiffen gelabenen Haftung wollen w ir an bie

©eftaltung bet EPeißnacßt geßen unb uns barüber ins Klare fommen, baß fiegfriebßafte

£id)tfentimentalität genau fo bumm, leer, unb oerlogen ift wie ßimmelblaue ijeiligenbilb=

cßenlyrif. Eticßts fteßt babei bem ßoßen ©inn unb ber inneren EPürbe unferer Seiet*

begeßung meßr entgegen, als wenn itgenb*

einer, ber 3Ut Seierftunbe feiner ©emeinfeßaft bie dnfpraeße 3U ßalten, fieß als Beligions*

ftifter gebärbet. EPie alle großen Dolfifcßen Dinge, oerlangt gerabe bie IPeißnacßt ein gereeßtfertigtes ETtaß non ©ßrfureßt unb j'ene männlicß flare ijaltung, bie um bie ©ren3e

145

(4)

ies Anfprudjs tneiß. ©ine für unfere ?cit fínnoolle Weihnachtsfeier wirb nur aus jener fid) in unferem Kampf um óeutfcfjes £ebens=

recfjt u n i eine beffere Weltorinung bewäh=

renben fjarten Stömmigfeit u n i ffiläubigfeit geboren werben, iie iarum weiß, baß alle

©chroingungen bes ©efüßlslebens notmen»

iiger ©egenpart ies Ktiegsgefeßes u n i ein Pfeiler feiner fjobeit u n i ©rfjaltung fin i.

©ffene ©eele u n i ganje Eingabe oeriangt iiefes Jeft ie t Wenie, ias wie faum ein

¿weites ein $eft fener $eit ift/ üe alle Werte auf ifjre innere Wertfjaftigfeit u n i Wabrljaf»

tigfeit unerbittlid) prüft u n i oon feiern ein*

¿einen iie innere Wenie u n i Wanblung oon ien iínglídjen Sefi^tümern ie r ©rie ¿u jenen Ifeiltümern perlangt, iie unferem Wolfe ein ewiges £eben gewähren.

Píe Sülle weihnachtlichen Brauchtums an

£íeiern, Aufjügen, ¿ímjügen, ©pielen u n i

»eiteren farmen gefälligen £ebens, iie unfer Wolf in all feinen £anifdjaften entmicfelt bat, erfährt beute burd) iie £aienbe»egung manch anjuerfennenbe Wieierbefebung, wobei bc»

foniers iie ieutfcbe ©djule ficb als fjüterin lebeniigen Bolfstums bewährt. f) e i n r i dj

© o f j n r e y , ie r Worfämpfer für iie ©r=

baitung aller lanismannfdjaftlidjen Kuitur»

fdjöpfungen, bat üefem Braudjtum in feinem

© ta n ia rim e rf „ $ e ft e u n i f e i e r n i e s i e u t f c h e n £ a n i o o i f s " eine bleibende

©tätte gefchenft. üefem Buch wirb feicr immer wieier finien, ie r am Aufbau eines unferem Wolfe würiigen Jeierwefens mit»

arbeitet, ©s werleifjt iie frítífd) fiare ©idjt für ©d)tes u n i Salfches, icnn über feinen anieren Weg ift in iie einmalige Kultur»

erfdjeinung ies ieutfchen £aienfpiels, ias an»

iere Wöifer in foldjer Blüte nídjt aufjuweifen haben, fo oiel ftümperbaftes Btadjmerf u n i uerlogener Dilettantismus gefommen wie ge»

raie über iie Weihnacht, ©s crforiert wenig Anftrengung, mit Wattebart u n i ©ngels»

fiügeln in poftfartenbunte Krippenfeligfeit binjugleiten u n i mit bengalifdjer Seuermerf»

unterftütjung alle Beteiligten in tränennabe

©efüblígfeít ¿u bringen, iie mit ie r „Wer»

lobung unterm Weibnacfjtsbaum” u n i ier Befchenfung ies armen, aber tugenifjaften u n i frommen fjinterbaufes iurch ia s praf»

fenie, fünifjafte Worierhaus, ias ficb geraie am Weibnacfjtsabeni mal auf eine Wiertel»

ftunie belehrte, ihren fojialen wie nächften»

Hebenien ©ipfelpunft gewann. Anfcßließeniet

©an¿ mit Abflatfcben u n i große (Tombola er»

gänjen iiefe Seftgeftaltung aufs angenebmfte.

biefe A rt Weifjnachtsbälfe ies abfterbenien Dereinswefens fin i allen in ©rinnerung, iie gegen iiefe fleinbürgerliche $eftioität iie wirf»

liehe Seiet iur<h¿ufef;en fich erfolgreich f*6' mühten.

©s baute fid) jene nach Wertiefung in ias Dolfstümiidje £cben u n i ias Brauchtum fite»

benie £aienfpielbea'cgung auf, ieren Aus»

wirfungen heute fruchtbar wetien. Die

©runbfäße oon wahren Wolfsfpielpflegern wie R u i o l f S T t i r b t , W a l t e r B l a ä j e t t a , f j a n s S l i g g e m a n n , W e r n e r P l e i » ft er uni ü g n a h © e n t g e s wuchfen für iie Jeiergeftaltung gu einem Suniament ¿u=

fammen. ©ie waren ©djöpfet u n i Anreger

oon aioentiieheu u n i weihnachtlichen ©pielen, iie in ien Bereich ie t Wolfsücfjtung aufgu»

fteigen wert waren. Dtjeet Werbung für iie beffere ©aefje u n i ihrer ©tgiefjung ie r fpie»

lenien u n i feiernien ©emeinfeßaften ¿ur wirtlichen Dichtung hm >ft es ¿u ianfen, iaß S r i e i r i ch £ i e n b a r i s „ © dj m e r t » w e i h e f p i e 1 ” , ein £ieb getmanifcher Wehrhaftigfeit, ¿ur würiigen Begebung ie r Winterfonnenwenie ins Wolf irang, oier iaß i j e i n g © t e g u w e i t fein aus iem tiefen 4 umor feinet rljeinifchen Heimat, iie ihn mit ihrem Dichterpreis ausgcidjnete, iebenie ©piel

B u s » 0 u l m b t o l l t ♦ ♦ ♦

(Ein £üunöer wac es: töottes £jan6 f(kfBeutf(kan6Ftckum$lammenlanö, [effuf tiefer alle Bcukrfcffmer3en;

öafj ceinec nun die (Elaukrtsfetfien am Baum k c £ ie k uns gekannt.

Öocf) größtes tDunkc: kim gefekt ift Oeutfdfiand an k n Oäterkck und fkhnicekßerpn/Qe im w ek^onk erglüßn/ da fi<f) nur (Eottcswende ein OolE fid) felBee f)at befeuert.

Und 6iefee Seuer, angefa<f>t

»om 6eift 6ec testen lüunöetnactftr es foü aus Stcuen un6 Betreuen k n <Tag gum Siammenfak ecneuen, 3um ü o ifsja k k c getoetken Hacf)t.

^ermann pioet;.

oon ien „ $ r ö h I > <f) e n i r e i 8 6 n i g e n ” fchrieb, u n i fo mit ie r tiefen ünnerlidjfeit ies weihnachtlichen Borgangs iie gemütoolie ^ei=

terfeit einet aus feelifchen ©tuellen hct auf=

fteigenien u n i in einfad)er wie iidjterifdj hin»

tergrüniiger ©prache nerlebeniigten Jeft»

freuie oerbani. ©ie begegneten ien ieutfchen Weihnachtsfpielen ies oft 3abtbunierte ¿u»

rücfreichenicn Brauchtums mit jener inneren Ausrichtung, iie uns bei ie r Betrachtung eines Dürerfticfjes oier eines £ufas=©ranach=

B üies innewohnt u n i haben ia m it ein oöl»

fifches ©ut über iie oerengten ©renjen feines ilrfprungs hinaus in ien allgemeinen Befiü ie r ¡flation. Won üefem © tanipunft aus fön»

nen w ir iem „ W e i b n a d) t s f p i e I a u s ie m B a y e t i f d j e n W a l i ” mit feinen fernigen ©eftalten u n i hclsfdjnittattigen, oft fo her?lidj lachen machenien B ilie rn begegnen.

Won gleichem Wert u n i gleicher Brauch»

barfeit hat fid) A i o I f W u r m b a d ) s aus

braudjtümlicher © raütion geworbenes ©piel

„ W i r f i n i i i e i t c i K ö n i g e m i t i h r e m © f e r n " erwiefen, ias ia s ©e=

heimnis ie r Blutterfchaft mit befahenier Dies»

feitigfeit u n i ehrlichem Werfenfcn in feinen geheiligten Slrgruni in einfache, aber oolfs»

iieihafte Profa bringt. B e r n t o o n £j ei = f e i e r e „ © ^ w e f e l h ä l j e r ” prägen ias rübrenie JTlätdjen Anierfens oon iem in ie r Winternadjt erfrierenien u n i mit ien Slämmdjen feiner Tjöljcr in üe ©eligfeit auf»

fteigenien fleinen fiHäidjen in eine meiftcr»

liehe ©pielhanilung um. Won iem tiefen my=

thifchen © inn ie r Weihnacht her begreift 3 c = b a n n es D i e b e n o w in feinen „ $) e i m = 1 i dj e n K ö n i g e n " iie ©eftaltung iiefes heute fchwíeríg ¿u nennenien ©toffes. ©t ftrebt mit ru n ie t Sülle an oolfstümlichem Wíffen, ernfter Onnerlidjfeit u n i fudjenier Werfenfung in üe ©eelengrünie einer ieut»

fchen Weihnacht nach ie r ©yntbefe ie r beiien befdjriebenen ffiruniiagen u n i oereinigt in üdjterifdjer Ballung germanifdj»myti)ifd)e Worftellungen mit ien überfommenen Sil»

iern oon ie r ©eburt ies ©ottesfinies. ©s gelingt ihm iabei eine ftimmungsftarfe u n i wirfungsoolle ©pielhanilung, üe als berei»

chernie Aufgabe oon ollen ©pielenien emp»

funien werben wirb, ©ine üdjterifdje.£eiftung oon bächftem literarifdjem Anfprud) entwicfelt ias Weibnadjtsfpiel ies oerftorbenen Dichters Q e n r i n o n ^ e i f e l e r , eines Dramatifers oon fleiftifdjem Bang, „ D i e i l a cf) t i e s i r t e n ” . Der fauftifd) ¿u nennenie Drang ies jungen £)irtcn, ies ©rägers ie r jungen Wlannfcfjaft, nad) iem ©fern, iem £idjt eines höheren £ebens ift in ©jenen noli hoher iidj»

terifdjer ©chönheit u n i tiefer fpracbficber Sraft ju einem feierlichen £eben gcftaltet, ias einen geheimnisoollen Bann auf alle fjörenien un i

©chauenien oerbreitet. 3n unjähligen £aien=

auffüfjtungen hat iiefe Dichtung ihre Bot»

fdjaft mit nachhaltiger Wirfung gefprodjen, u n i es ift ein guter, bereicherniet Befít?,

©piele oon folch üdjterifcher Qoljeit u n i Wcrtbeftänügfeit im Bereich ies ieutfdjen Seíerwefens ¿u wiffen. Die gleidje werbenie

©mpfeßlung oerüent eine iramatifche ©eftal»

tung ies ©toffes, üe ie r ju ien fübtenien Bühnenautoren ¿ählenie, aus iem Wolfsfpiel fommenie Dichter A l o i s 3 o h a n n e s

£ i p p I uns mi t i em „ A u f g a n g i e s

© t e r n ” gefchenft hat. Das ©treben ies üö»

nigs nad) iem ©tern rnächft aus einem alles überminienien ©lauben u n i w irft if)n in einen menfchlich allgemein gültigen ü o n flift mit ie r Stau u n i feinem ganzen ^eer, aber als bann ie r ©lang ies neuen £id)tboten übet ien B a n i ie r ©rie fteigt, ia jubelt iie»

fes ©piel in bymnifdjer Kraft u n i breit iahet ftrömenien Worten ooli iynamifcher Didjte feine Werfüniung oon iem ewigen ©ieg ies ifellen über üe Wäcbte ies Dunflen ins Wolf hinaus.

Die einmal fällige ©ntfdjeibung iatüber, in welcher Weife ias ieutfdje Wolf feine Weihnacht feiern wirb, fin ie t in ie r ©piel»

Übung ihre Borbereitung u n i einzig möglichen

£äuterungsporgang. Am Weibnadjtsfpiel fann fich beweifen, ob ias £aienfpiel neue Kräfte ie r ©ntwicflung in fich birgt oier ob üefet

144

(5)

fulturelle Bcfiß langfani abfterben wirb. Das oölfifße £eben würbe bamit um eine ©aße ärmer, aus 6er für bie beutfße Büßnenfunft entf<f)ei6en6e Anregungen un6 befter Haß*

wußs famen. £ängft ift man über 6en flein*

lieben ©tanbpunft hinaus, baß ein gelegent*

liebes £aienfpiel 6en Theatern einen unnüßen SDettftreit bereite. ©s ift beutliß gu fpüren, baß bas Theater bas gefunbe £aienfpiei als 6ie SDederin 6er ©pielfreube un6 als 6ie ©r=

balterin 6es febem Btenfßen innewoßnenben

Teils eines gewiffen Somöbiantcntums ge*

rabegu benötigt. Die beutfebe Bühne gibt ihren Beitrag gur $eier ber SDeihnaßt beute nur noeb mit bem STtärßenfpiel für bic Sinber, alfc follte man beruhigten Tjergens bie ©e=

ftaltung ber SDeihnaßtsfeier für öie ©rwaß*

fenen ben £aienfpielern im Del! überlaffen, wenn man niebt als ©rgängung bagu in un*

feren Theatern bie Jegensoolle ©inrißtung ber STtorgenfeiern gum ©infaß bringen null, wobei mit £ieb, oorgulefenber Dißtung unb bem

furgen ©piel Dorbitblißes geleiftet werben fönnte. Stber all ben Bemühungen gu einer würbigen ©eftattung ber öffentlichen £Deif>=

nacht ift nicht gu nergeffeti, baß biefc Fe'cr im tiefften ©runbe ein Feft ber Familie ift.

Die gefellige Sultur ber beittfcben Familie foll ihm aber im engen Greife ber ©Item unb Sinber gleicbfam bie Deranferung in ben

©ßoß bes Dolfes geben, aus bet ein folcbes FeR als großer oölfifßer Beißtum immer wieber aufs neue geboren wirb.

G. B E R G H O L Z :

«¡Mípomimifctjc ^ííjncidjfón in kt\ ^nöctiunöcdcn

3m 17. 3af)rt)unbert.

„(Ein ©tücf Bernffein follte man ln ber Cbriftnacbt ln ben Teiß werfen, bann fteige 3anga, bie heilige mit bem Flachshaar het=

auf, fpreebe jlufunft unb fegne bas Heufabr", fo fagten bic STtäbßen in ben Safebuben*

börfern an ber £eba, £upow unb ©tolpe.

Diele geheimnisuolle ©efßißten wußten fie, wenn fie beieinanber am ©pinnrab faßen unb tufcbelten. Aber es war noß femanb im Dorf, ber uiel mehr feltfame STtärßen fannte. Das war ein alter, poefennatbiger ©efelle, ber bie

©chweine hütete. Don wo et gefommen, wußte man n iß t, ob oern SDallenfteiner ober ben Böhmen. (Eines (Tages war er bagemefen unb geblieben.

3a, wenn ber ergählte, hielt man ben Atem an. Da follte irgenbwo ein großer Fluß fein, uiel größer als bie in f)interpommern. Den Bßein nenne man ihn, unb eine ©tabt liege bort, bie man ©traßburg Iieige. Dort fd)lep=

pen bie TRänner SDalbbäume in bie ©tuben, hängen Apfel unb Hüffe unb £id>ter an bie

^weige unb fingen gut ©hriftnaßt. - ©eltfam war bas, unb man mußte faft barüber ta=

eben. . . Da war man l)wr einfacher, briet am Cßriftabenb eine ©ans, aß ©änfefett unb

©änfeflein; bie Sitänner aber ftapften bureb ben ©ebnee gur ©ßenfe. iln b um SRitternaßt oereinte man fiß um ben ffolghaufen; brannte ber hell unb lobernb, bann gab es gute (Ernte im Bäßftjabr, oiel Bußweigen, bas Dief) ge*

bieh, unb man blieb oon Stieg unb Jßwarger Peft oerfebont - Dod) ber alte Sriegsmann war niemals babei, ber ging um i!Titternaci)t ins SDalbmoor. Dort follte gut 3wölfuhrftunbe Triggo, ber SDalbteufel, umgehen unb ©olb*

fßäße oerteilen. Aber ber Alte war noch nie mit foicber Tjerglabe bettngefommen.

Das war eine SDeßnaßt, wie fie bie ein*

fachen Bewohner bes ©tolperlanbes im 17. 3af)rftun6ert feierten. -

3m 18. 3abrf)unbert.

SDenn in ©tolp bie ©hriftgloden gerufen hatten, feierten auch bie fjufaren oom gelben Regiment D iatry braußen an bet Torfßenfe ihre SDeif)nad)t. SDenn ©abel unb piftolet or=

deutlich „appellieret" waren unb bie „Pe*

rüden" geftreift, oercinigte man fid) an Ian*

gen Tifßen gu Stmtrunf unb Ct)viftnad)tö=

fd;maus. Da gab es £ungwurff, grünen Sohl unb Bratgans, unb wenn bic Chriftmctte aus war, famen wobt auß etliche waefete SRit*

glieber oon ben ©tolper ©ßüßen, brachten bie altberübmten tnnterpommerfdwu ,,f)cet*

weefen” (beiße Brötchen) mit, um mit ben

©ffigieten ben Abenb gu oerbringen. Runb*

gefang fcßoll ihnen bann entgegen:

„Trag ©paßen gu ©ßcti, fcßling Sräßen Bartholomäi, (auf Raufd) bit STÍartini,

friß Bratgans gu natalítíís Chtíftíí”

3n einer ©de war eine robgefßnißte SDeifniaßtsfrippe aufgeftellt. SDenn bann ber eßrwürbig grobe ©brifte Dicury mit ben oier

©tolper unb ben gwei £auenburger ©sfabron*

eßefs erfchien, begann ein Stiabe naß alt*

hergebrachtem. Brauch gu fingen:

„Ad) bätt’ wie bo<b ein wenig ©lut, SDeils atme ©bríftfínb frieren tut!

© je, wie ifts bem LChriftfitnb fa lt!”

Dann folgte im ©hör ber Runbgefang:

„© ß nell, Alte, laß cs fo gefßcbn, Das Sinb foll in bie ©tube gehn!

SDanns aud) ben Teufel moleftieret!

SDenns arme Sinb nun nid)’ mehr frieret!”

SDenn bann ber ©brifte feine Anfpraße geholten, bie weniger bas ©briftfinb als blant*

gepußte ©abels, fißenbe Peruden, SDartung oon Falben, Rappen, Braunen; SDacbtbienft unb ©tiefelappell betraf, begann ber

©ßmaus, unb ber war ohne Sohl, £ungwurft, Bratgans unb ^eetweden gur SDeißnaßt bes 18. 3abrbunbcrts unbenfbat.

3m 19. Jahrßunbert.

SDenn oor ßunbert 3aßren bic ©ßriffmette in ©tolp aus war unb j'eber feinen Supfer*

Pfennig bem ©ammelfnaben anoertraut hatte, begann in allen Qäufern ein Rumoren unb Tufd)eln, fo baß bic Sinber rote Bädcben oor

Slcugier befatnen. 3eßt war feßon bic ?eit, wo fie ©efßenfe unb ©pielgeug erwarten burften. ©s ging aber gar bunt in ben ßäu*

fern einher. Da waren Bürger, bie mit ber neueften Berliner iTiobe bes 3aßrfs 1828 mit*

gefebritten waren unb ihren Sinbern Berliner

©ßriftpyramiben erbauten, worauf in ©tagen fjolgfiguren bie SDeilinaßtsgefßißte barftell*

ten. Da waren ©ffigiere unb Srieger, bie anno 1815 oom Bßein bie ©itte bes SDeil)=

naebtsbaums mitgebraebt hatten. Da waren nod) altmobifiße Söpfe, bie ben ^eüigabenb naß ber ©Itern © itte feierten unb oßne S)eet*

weden, ©rünfof)!, Bußweigenfußen unb

£ungwurft n iß t ausfamen; wo bas füngfte Sinb im ifaus n o ß . ein SDeihnaßtsfpiel, als

©ßriftfinb oerfleibet, h^tgufagen fyatte.

Stnb aud) auf ben ©traßen berrfßtc aller*

hanb Tumult. Dermurmntc ©eftalten fßlißcn einßer, trieben ©ßabernad. Befonbers fßlimm hatten’s bie Baßtwäßter, bic famen ißo nimmer gu ihrer oertrauten, heimliß la*

benben Pulle in ben ißauseden; in gwölf STtonaten angefammelte Baße aller oerfpä*

teten STaßtbummler unb ertappten ©ünber traf fie ßeut.

Aber in einem waren fiß alle w irfliß ein*

gefleifßten ©tolper einig, im Sampf gegen bic Hberneumobifßen, bic es fertig braßten, brennenbe Se'rgen .auf ihre Tannbäume gu pflangen. Das war auß fo ’n Hapoleonifßer Tanb, ben bie Srieger mitgebraßt hotten- Beine Branbftiftung bebeutete bas, unb ein boßwoßllöblißer Slfagiftrat hätte gegen fol*

ßen Unfug einfßreiten follen! SDenn fo ’n S)eibenbaum hernacb umfiel unb brannte, wollte feiner ©cßulb fein, unb man fßob ’s wohl gar auf ben Herrgott, ber befohlen habe, ben S)eiügabenb gu feiern.

Aber bie, bie fo fpraßen, führten einen ausfißtslofen Sampf. Der Söeihnaßtsbaum war ftärfer als ißre pommerfßen Didföpfe, hatte feinen ©iegesgug über alle germanifßen

©aue bereits angetreten. Ilm 1500 fßon im

©Ifaß beheimatet, würbe er innerhalb oon 350 3oßren gum ©emeingut bes SDeihnaßt feiernben Detitfßlanbs.

145

(6)

W. B E Y E R S D O R F F :

i^om .Sinn îles pommerfeßen

Brauchtums in î>en Zwölften

Söntmmtopf Slufn.: S>r. SeijerSöorff Jn óen lebten 3aßren finó óíe Begriffe Politifcße Dolfsfunóe uñó batan anfcßließenb Politifcße peímatfunóc befannfer gemoróen.

Die Detbinbung bes Wortes „politifcß” mit ben jungen Wiffenfcßaftsgebieten mar bureß óíe Jeít gegeben, Me aueß bas Wort ,,poíí=

tifeßer Sämpfer” geftnltete. píer war Me alte

„polis”, Me ais ©tabí= uñó ©taatengemeín=

feßaft feßon einmal eine grie^ifeße Welt ju=

fammenbanó, aufgetaueßt, alleróíngs mit einer grunóíegenóen ©rmeíterung óes Begriffes:

Hießt óer ©taat, nießt óíe Partei maten óas leßte ‘¡ i d , fonóern óíe Dbee eines neuen Deutfcßlanb, míe fíe ím Hatíonalfozíatísmus 3U einer feften Jotm gemoróen íft. Das miró nun aud) ín óer polítífdjen £)címat= uñó Dolfsfunóe óer Sern fein muffen, um lebens»

träeßtig zu fein: Hießt etma ßeimatgefcßidjtticße ober foziologifcße ©toffe finó ais Wefentlicßes ßerauszuftellen, fonóern uorroíegenó íóeeiídje uñó glaubensmäßige ^ufammenßänge mííffen óíe Jüßrung haben. ©o ßat óenn aud) óíe $or=

óerung einer D e u t f d) c n Dolfsfunóe auf r a f f i f d> e r ©runólage ín óíefer ¿jinfießt Pionierarbeit geleíffet.

Die parteiamtliche Jlrbeitsgemeinfcßaft für Deutfcße Dolfsfunóe ím Jímte Bofenberg be­

müht fíd) nun, óíe bisher óoch reicíjlídj zu=

fällige ©rforfcßutig uolfsfunólícher Belange fyftematifcßer zu betreiben, ífyre Jeítfdjríft

„Deutfcße Dolfsfunóe" íft ¡¡um beachtlichen

©rgan gemoróen. Um Bereich unferes ©aues haben einzelne ©teilen immer roíeóer uer-

fucht, óíefe Arbeit zu fötbern. Jlucß óíe Be=

rufsoerbänbe fönnen hier fiilfeftellung geben, óa óíe Dóee óes Berufes heute nicht nur ein Berufenfein, fonóern auch ein Derpflicßtetfein enthält. Jlußetbem finó aud) nur óíe ©emeín=

fehaften noli lebensfähig, óíe in (amtlichen Sellen grunbfäfzlicße nolfsfunblicße fragen eínóeutíg (teilen uñó ebenfo eínóeutíg beant=

morten.

Den Baßmen zu einer folchen $ragefíellung innerhalb einer ©emeinfeßaft miró aber an=

óererfeíts nur óíe alies erfaffenóe große ©cßau geben fönnen. ©ínc folcfjc gntnólegcnóc $íber=

ficht gibt nun óas Buch non B . u. S i e n t e ,

©ermanifeße ©emeínfchaftsformen (©tutt=

gart 1939), óas not furjem innerhalb óer Beiße „Deutfcßes Jlßnenerbe" erfeßien. ©s (teilt óen im engeren ©augebiet ©chaffcnóen gebieterifeß not óíe Jlufgabe, óíe eigenen ©e=

meinfcßaftsbereichc ju bureßforfeßen, um fruchtbare Derbínóungen ßerguffellen, um uot allen Dingen bann óas IVefen óes „Po(i=

tifeßen” über ©taat uñó Partei hinaus zu jenem Obeeticßen, ©laubensmäßigen ßinzufüh=

ren, míe cs oben in óer Bezeichnung óes poli»

tifeßen Sämpfers angebeutet mürbe.

Jim beften geeignet 311 folcßer oertiefenben Betrachtung erfeßeinen nun aber óíe glau=

bens= uñó gefüßlserfüllten ©ebíete óes Brauchtums, non óenen míeóetum geraóe óíe uns Deutfcßen fp ftarf berüßrenöen ©rfeßei- nungen óer iDeißnacßt83eit ober bet Sroötf Dächte, óer Swölften, óíefem Jroecfe bienen fönnen.

Der oft geßörte ©ínmanó bei folcßen 21n=

regungen, baß óas pommerfeße Braucßtum óer Sülle entbeßre, óíe 311 óerartígen llnterfucßun=

gen notmenóíg íft, miró mit feóer oolfsfunb=

ließen Deröffentlicßung über unferen ©au int*

mer beutlicßer roíóerlegt. Der große Sitias für Deutfcße Dolfsfunóe, óer non Sari Saífer be=

forgte Sitias für Pomtnerfcße Dolfsfunóe uñó enblicß óíe oielen gelegentlichen Der5ffent=

licßungen über heimatliches Weißnacßtsbraucß=

tum reben eine fiare ©praeße. Der Hicßter=

bäum ift zmar allgemein beutfeßes ©ut, aber er nimmt feßon in unferem ©au eigenes ©e=

präge uñó eigene Hamen an, menn er auf ijibbenfee als Bügelbaum erfeßien, in Dor=

pommern oorroícgenó als ©annenbaum, in JTtítteU uñó ©ftpommern als tDeißnacßtsbaum

»erbreitet íft. Jtboentsfranz, Jlbnentsfpinne, Weißnacßtspyramibe, ©uempasleucßtcr, 3uU flapp, óíe große Saßt óer Htmzüge, enblicß óer Dolfsglaube, míe er fieß in óen nerfeßiebenften Haltungen gegenüber óen Dingen óes täglichen Hebens zeigt, mögen als Jlnóeutung óafüt ge=

nügen, baß mefentlicße Jlußerungen oolfßaften

Hebens in Pommern braueßtumsmäßig beacßt=

ließe formen gefunben ßaben.

©in untrüglicher Beroeis bafür, baß Me Dolfstumsfräfte unferes ©aues noeß lange nid)t ausgefeßöpft finb, zeigt eine fürzlicße Deröffentlicßung in bet $acßzeitfcßrift bes H©H3., ©aumaltung Pommern, in bcu

„Pommerfeße B lätter": Die Jroölften im o(t=

pommerfeßen Dolfsleben oon ID. ©ifermann, bie als ©onbetbruef aueß in ber ©cßriftenreiße ber ©aumaltung „Pommerfcßes Dolfstum"

erfßeint. f)ier ift es allerbings nid)t nur Me Jlrbeit eines einseinen. Dielmeßr hat fieß bie Hehrcrfd)aft eines ganzen Steifes (©tolp) in enger Sufammcnarbeit mit bem fjeimat»

mufeum unb ber fjilfsabteltung Dolfstum ber

©aumaltung zufammengetan, um bureß $tage=

bogenbeantroortung unb =ausmertung ben oben angebeuteten Bemeis 311 füßren.

Wäßrenb noeß 1936 in biefer "Jcitfcfjrift innerhalb einer pommerfeßen Betrachtung zu bem IDeißnadjtsbraucßtum für biefes Sreis^

gebiet etma zmanzig ¿Imzüge zur Seit ber Jroölften fartenmäßig feftgelegt roorben ma=

ren, ßat bie ermähnte Deröffentlicßung für bas 3aßr 1935 ein oielfacßes ßerausgeftellt.

STucß ber zufammengetragene © toff über ben Dolfsgtauben geftattet, aus ber Sülle heraus Hiberblicfe zu geben, mie fie bisßer aus iTtan=

gel an Hinterlagen einfach nießt möglich ®a=

ren. Jllierbings ift baraus aueß mit aller Deutlicßfeit erficßtlicß, baß bie an ber DoIfs=

tumspflege tätigen ©teilen in meit ßößerem SBaße zufammenarbeiten müffen als es bisßer aus einer leiber gegebenen Hotlage mög=

ließ mar.

Den beften ©inblicf in bas Braucßtum, um bas es hier geht, gemäßren moßl bie zaßl=

reichen ©cßilberungen folßer roeißnadjtlicßen ilmzüge, mie fie ben mir freunblicßermeife zur Derfügung geftellten Jragebogenantmortcn beigegeben maren:

©in IPeißnacßtsbär manberte am ffeiligabcnb con ^aus zu fjaus.

Srößlicß faßen mir am fieiligabenb bes uorigen 3aßres um unferen brennenben tDeiß»

naeßtsbaum in ber ©tube unb ließen unfete feßönen IDeißnacßtslieber erflingen. Da mürbe es plötzlich im ffausflut laut. Dcß baeßte mir gar nießts babei. piößlicß ging bie ©ür auf, unb ein zMdger Bär fam ßctein. Dor ©eßreef fonnten mir im erften Jlugenblicf gar nießt roeitergeßen. Docß meine ©eßmeffer unb icß oerfteeften uns fcßnell.

Haut brummenb fam bas ©ier immer nä=

ßer auf uns zu. ©ein Jlusfeßen erfeßreefte uns immer meßr. Der Bär mar ganz in ©troß eingeßüllt. Hur auf bem Sopfe faß eine 3ä=

146

(7)

vcnfappc. ©inen großen Bing hatte ec in der ilafe. Daran t)tng eine lange Sette, die 6er Bärenführer in 6er Band hielt. Als

» ir nun fat)en, daß es ausgeileiäete Bur»

feßen »aren, »urden » ir auch »ieder gu»

traulicher, ©chücßtern traten aut hingu unö befeßauten uns 6en Bären un6 feine Begleiter.

©d)»arg une 6ie dltoßren faßen faft alte aus.

W ir mußten auch über ihre bomifeßen Softüme un6 Dnftrumente lachen. (Einige hatten eine Teufelsgeige, ein anderer halte eine 51tun6=

harmonifa, ein dritter eine fjandßarmonika.

Sür die feßone Dorfüßtung gab meine dltutter der den ilmgug begleitenden Jrau eine kleine Weißnacßtsfpendc in ihren Sorb am Arm. Als der Bär danach ßinausging, fiel er hin. Darüber mußten mir laut lachen, denn es fai) fo ulfig aus, une der dicke, unbeholfene Bär oon der Treppe kullerte. ©eine Begleiter mußten ihm erft miedet auf die Beine helfen.

ÏTun ging er meiter in das nächffe Baus. Doch aus der Seme horten mir die ausgefieideten

©eftalten kreifeßen, luftig fingen und fpieien.

Das mar ein feiner Weihnachtsabend. 3cß

»erde ihn nie oergeffen.

(©chüierin ©lifabeth D., ^tßeroiß.) Bert £ehrer Block, ©rangin, gibt für fein Dorf auf die goffeliten Stagen folgende 21nt=

»orten:

„Am 2ilt;ahresabcnd findet hier der Hm»

gug des ©chimmels in Begleitung eines ©tor»

eßes ftatt. 6Ttan bedient fich dabei gefeßnißter Sopfe, die fich Berfoncn umfehnaiien. Die Darffeiict find in ein meißes £aken gehüllt, fíe »erden oon je einer ocrfleideten, mit einer

©efießtsmaske oetfehenen Betfon geführt.

Diefe 51tasfen »erden aus Bapier angefertigt,

©s fommt nur darauf an, daß die Beteiligten möglicßft unfcnntlicf) find.

Die Berfonen fiopfen an die Tür, kommen in die Wohnung, fingen und fpieien auf einer Band» oder dltundharmonifa. ©ie erhalten

Siuftt.: ®r. SktjerSimrfi

©eid, Suchen, Hüffe und Apfel; diefe ©oben oerteilen fie unter fich. ©s mird nur in den Wohnungen dTlufit gemacht, ©s findet auch noch her Hmgug eines Bären und der Hm»

gang der tteuj'ahrsmutter ftatt.” (Auch X)ier=

non folgt eine genauere B etre ib u n g .) - Don den beiden Dori)errf<henden Hmgugs»

geftaiten erfährt der ©cßimmel bei ©ifermann eine befondere Ausdeutung. Der Derfaffet ftellf Derbindungen gu dem Wilden 3äger und git der ©aut»Wodan=©eftalt her, »ic fie in einem oftgermanifchen Siedlungsgebiet naße»

liegen, ©r betont gugleicß die Derfcßmelgung mehrerer ©laubensinholte, er erinnert an die alten göttlichen Sräfte des Sruchtbarmacßens

38ctfmnd)täicf|tmmct in Stofe Stufet.: ®r. StcijcrS&orfr

SReuinljrSmutter itt SonjcBofc

und fieht in den ©eftalten £lcßt» und Srüß»

lingsfünder. flie ß t endlich - und das erfchelnt im Böhmen dlcfer Betrachtung »efentlicß -

»eift er auf die Wirkung für die ©emeinfehaft der ©ippe »ie auch des gangen Dorfes hin.

Die öfter auftretende Derbindung oon

©chimmel, Bär, Bock und ©torch unterftrcicht die Jitoglicßkeit foldjer Annahmen. Die ©cßim»

melgeftalt hat fraglos eine führende ©tellung inne, die ihm allerdings gahlenmäßig ootn Bären ftreitig gemacht »ird. Die auch fonft immer »ieder gern herangegogene finnbild»

hafte Ausdeutung diefes Tieres als Sünder des frühlings, die ©leicßfeßung oon Bär -

©ber in begug auf den Srucßtbarfeits»

gedanken, die Zuordnung gu den entfpredjen»

den ©ottheiten, können als einige mehr in die Tiefe »eifende Bemerkungen ßerausgeftellt

»erden. £ei<ht laffen fid) andere anfcßließen.

Hur bedingt einflußreich kann die Tatfache fein, daß der Bär einmal unfere pommerfeßen Wälder beoölfert hat. Hbergeugender ift die Tatfache, daß das Auftreten im deutfeßen Üolksmärchen die Dorftellungsmelt des ein»

gelnen oon diefer Tiergeftalt erfüllte. Die Oer»

menfcßlichung, die Abmandlung als Bären»

häuter, das Bineinfpielen in die Berferker»

Wehr»oIfgeftaIt in ©agas und ©age bieten eine Sülle oon Anknüpfungspunkten, die an»

fraulich dargeftellt find und daher lange im

©rgäßlgut des Dolkes nadjmirken. Die mit»

unter oertretene Anficl)t, daß der Tangbär, der im oergangenen 3ahrßunäert die pom»

merfeßen Dörfer dureßgog, Anlaß für folcße Beoorgugung diefes Tieres in Hmgügen ge»

»efeti ift, tr ifft infofern gu, als die gange A rt der äußeren Sormgebung, {¡t s Auftretens und der 5Ttimit oon Bär und Begleiter durch

©rinn.crungsbilder oerurfaeßt fein kann.

Sür das Sertbefteßen des Brauches in der

©egenroart find nun allerdings oiel einfachere Dinge maßgebend: es find die riefenhafte

©rfeßeinung, die ©tärke, die ieießt naeßguaß»

Í 47

(8)

menée íüíldgeít uñé n:d)t jule^í éíe tcg n ifg eínfagc Í5erftelíung der roírfungsoollen Der»

fleidung aus ©trog, Petz ufro.

Píefes Aufzeigen non Tínzelgeíten bei einer Tíergeftalt éer ffroolftenumzüge oerdeut»

tíg t éíe oíelfagen ÍPurgeln eines Btaug»

tutus. Agnlíges liege fig beim Dolfsglauben nagroeífen. Sed) fínéeí man geraée bei folger Zergliedernden Betragtung aug fgnell roíe=

éer éen ©eneralnenner, éer alles eint. (Es íft éíe ©emeinfgaft éer £ebenden, éíe gier aus Tief) geraus fruchtbar miré. (Ein roefentliger Antrieb miré immer in éer Jreude am £eben Zu fugen fein, éas heute erff ausgefprogene

„S raft durg (Jreuée" íft fegon lange roirffam geroefen. Piefe Überlegungen fügten uns jum

©ein oéer beffer zum ©ínn ées Braugtums, roenn mir zur ünterbauung éíefer Betrag»

tung nun Tatfagen uñé ©edanfen benugen, míe fíe in éem ermähnten Bucge „©ermanifge

©emeinfgaftsformen" norgelegt meréen.

Píe Aufteilung éíefer formen éurcg non Siente in ©íppe, Buné uñé ©tamm miré roe»

fentlícg beftímmt éurcg éíe ©emeínfegaft éer íebenépn uñé éer Agnen, éíe fíg ín alíen éreí Tíngeíten bei entfcgeíéenéen ©gnítt»

punften als unzerstörbar erroeíft. Píe uns fegen geläufige Tatfage, daß Todesangft éen

©ermanen unbefannt mar, éa ja (Tete uñé lebenée ígre ©emeínfegaft fortfegten, feí es ín éem f)aufe éureg ^reígalten eines piages bei befenéeren ©egebengeíten, feí es ín éer ais ÍDognplag aufgefaßten ©rabftätte. Per (Tete gíelt éer ©íppe éíe Treue míe fíe ígm.

Per uns früger fegmer faßbare ©edanfe einer Derbíndung non íícgtfeft uñé (Totenfeier ju r

„ 3ulzeít” miré fo zu einer ©elbftoerftändlig»

feit. Paß aueg beute nog éer Dolfsglaube éem Toten zur EDeignagtszeít eine fjeimftätte bereiten möcgte (aueg éas oftpommerfege Dolfsleben liefert míeéerum eine (fülle oon Bemeífen), íft éann nur eine graélíníge ,$ort=

feßung folegen (jiüglens.

Don Sienle bietet noeg píele Anfäße gur teegten Sinngebung non ©laube uñé Braueg.

Pie riefige Ausbreitung éer „böfen ©elfter1' gat aueg in unferetn ©au éíe töelt ées Aber­

glaubens gefgaffen. Tin Sern, éer als Dolfs»

glaube anjufpregen íft, fínéet eine einfage

Trfläruttg: 3n jeder ©ippe e’rfgeinen einmal (Einzelgänger, Me fig abfondern, die gemein»

fgaftsftörend find - im £eben mie aug natur»

gemäß itn Tobe. Don ihnen roenben fig aug Me £ebenben ab, Me ©rabftätte nimmt fic n ig t auf, ihr Umgang mirb gemieden, fo fegr fic fig aug gerandrängen in feiten, roo folge

©emeinfgaften befonbers eng find, b. 1). beim

©nbe ober beim Anfang eines neuen £igt=

und £ebensabfgnittes. (Eine lange Beige oon 3agrgunderten gat fig bemügt, biefe negative

©eite bes getmanifgen ©emeinfgaftslebens mit leider ju gutem ©rfolg zu pflegen, unfere Aufgabe mirb es fein, den urfprünglig nur fleinen Begirf gerauszuffellen.

Pamit oerfgminben aug oiele „Pämonen", die uns einmal eine IDiffenfgaft in Anleg»

nung an primitioe Dölferfgaften in großer

^ülle befgerte. Pie darauf bezogenen Ab»

megrmittel des £ärmens und bes ©gießens Zur 3ogresmenbe Tonnen damit in pollem ilmfange als Ausdrucf der Freude über das Trroagen des £ ig ts und bes £ebens in der Hatur angefegen roerden, mie es fig fegt im»

mer megr durgfeßt! Paß bei der engen Ha»

turoerbundengeit der ©ermanen. die STatur»

befectung aug lebensfeindlige JTtägte den lebensbejahenden gegenüberffellen mußte, foll damit n ig t geleugnet tuerden, allerdings fann den leßteren faum eine folge Dormagt»

ftellung eingeräumt roerden, roie es der ob»

mertende Aberglaube tut.

Don den germanifgen ©emeinfgafts»

formen get fönnte aug nog eine andere Auf=

gellung als Beifpiel für gegebene Peutungs=

mögligfeiten oorgenommen roerden. töie überall in Peutfgland negmen aug in Pom»

mern zue 3ogresroende die fragen an die ffu»

Eunft einen breiten Baum ein. Pie Befragung des ©gicffals, oor allem die oft igfügtigen Rtotioen zugefgobene Tjoffnung auf ©lüd!

und Befig mirb fglagartig bürg eine Außc»

rung pon Sienles (@. 102) beleugtet: ,,©ut und ©lücf ftegen in beftimmtem urfägligcm

^ufammengang. 3enes ift die Ausroirfung die»

fer Sraft, der 3ntenfität des £ebens. Pies mögt uns die germanifge Befigauffaffung nun perftändlig; der fwng nag dem Befig, das ©treben nag dem gort und nag Der»

megrung des Befiges, die uns in germani=

fger ©age und Pigtung fo deutlig entgegen­

treten, roird uns als Ausdrud der Ditalität, der £ebensfraft des gelben begreiflig.” Tiner Übermittlung diefes ©utes oder ©lüdes -

©egen nennen roir es geute - dienten nun aug die ümzüge des ©gimmels ufro. Als

©egensgandlungen faßt aug Tifermann fie auf.

Pie heutige Dolfsfitnde gat diefes Braug»

tum „geifgeumzüge" genannt. Pog ift dabei der ©rundgedanfe non £eiftung und ©egen»

leiftung fla r gerauszuftellen. Pie vielfältig gefpendeten ©aben roerden aug geute nog oon den 3ungburfgen bürg die Ausgeftaltung des. 3uges und bürg die Parbietungen tue*

nigftens etroas ausgegligen, und roenn dann als Sern des Befuges eine Tgrung des Be»

fugten angeftrebt roird, dann find mir fgon der urfprüngligen Bedeutung des Brauges näger, dann gaben mir eine Sinngebung die»

fer ümzüge, roie fie notwendig ift, um ge»

meinfgaftsbildende Sröfte aus altem Dolfs»

gut roirffam roerden zu laffen.

©olge tDirfung ift aber nur errcigbar, roenn alles zufammenflingt. Pie gefügls»

mäßige ©tundlage in Jamilie und ©ippe, der immer 9n>ocfgerigtete, roilienmäßige Jit»

fammenfegluß im Bund (z. B. jener 3ung=

burfgenoeteinigung im Porf für die ümzüge) oder endlig jene oon gogen ©edanfen getra=

gene ©emeinfgaft roie fie oon oon Sienle als

©tamm bezeignet roird. Tine feelifge Tin=

geit roird damit aufgezeigt, eine Totalität der

©emeinfgaft, roie fie eben nur einem jungen Dolfe eigen fein fann. Tin fotges Dolf fann fig dann aug früger oder fpäter ein poli»

tifges Braugtum größten Ausmaßes fgaffen roie es Z- 3 . geute das iBgtD. darftellt, roo»

mit jedem die ©eroißgeit gegeben roerden foll, daß er geborgen ift in dem gegenwärtigen ollumfaffendcn „©tam m ” : ©roßdeutfgland!

Pas ift der legte © inn alten Braugtum s: Ts muß jener Dolfsglaube erftegen, der als eine der ©rundlagen einer religiöfen Haltung die»

nen fann, getreu dem Ausfpruge unferes großen pommetfgen £andsmannes T. ÎÏÏ.

Arndt: „T in Dolf zu fein, . . . das ift die Beligion unferer 3 d l . . . ”

«Solöatmajedjnadjt

V O N E R I C H H. E. Z E P P

Ts fam ein päcfgen an oon meiner Hlutter.

Drin roar’n jigarren, Raugtabaf und Scfs, ein ©tütfgen fjarfrourft, abgefparte Butter und nog ein Jläfggen Rum für unterwegs.

Tin Brief dabei, mit Tannengrün umbä'ndcrt.

Da fgreibt fie mir: „HIcin oielgeliebter ©ogn!

SDic ift ju igaufe aües fo oerändert, feitdem Du fort biff mit dem Bataillon!

Dein Bett ift leer in Deinem fleinen gimmer, Dein T ifg oerroaift, Dein ©tugl, Dein Bügerbort.

Und öfter fgroingt im erften Jlbendfgimmer im Raum als ©ruß an Dig ein Soferoort.

3g bin fegr ftol^. Dein üater blieb im Stiege, und fegt ftcgft Du, roo ec für Dcutfgland fiel,

©ott fgüg’ Dig, Junge! £ebe, fämpfe, fiege!

3g bin bei Dir oom (Rusmarfg bis jum Jicl.

EDenn dann die gellen Cgciffbaumferjen fgeinen und ¿igterglanj oiellcigt aug bei Dir ift, will ig ©ott danfbar fein und gar nigt roeinen.

©efgenf ift mir, daß Du am £eben biff.” - Buf einmal roae’s, als ob mig iTIuttec riefe, als ob ein Ijdmatftern am ftändc . . .

©o bragten gute, mütterlige Büube

die fgönfte UDeignagt, fg lig t in einem Briefe.

148

(9)

W A L T E R R E I N D E R S :

OTaltljer Oeorg ©toifmann +

<5 i n Z ü n f t l e r b e s p o m m e r f r t j e n K a u m e s

„lUiofjti", einer bet' oom 'JJintciiidjcit ()ct ent=

roirfeftcu iioisirfiuHtc Stotftnniuia

Siut 19. 3to»em6cr ftarß Ser S te ttin e r SUtatcr uitS Seidjtter SSattljcr ®eorß Stocfinattit im Sitter tum 47 Qafirett. 6 r im u' auf Sem

©eßiet Scg Sißttnreitg mtS Ser ©attöäeidß itititß einer Ser ßcScutcnSften fi'iitiftie v SbentfcglanSS, Seffett ÜBerie foiuofjl im .£>aug Ser ¿entfetten fflunft als auci) in Ser Sßa«

tion algale rie Jjiitßett.

5THt Sem JTialer unb ^cidjncr tüaltf)er

©eorg ©todmann (ft bem pommerfeßen Baum ein Sünftler genommen worben, 6er in feiner 31rt bes Jlquarells itn6 6er f)anbgeiißnung im Bcicß eingig baftanb. ©r toar gang eigen*

roüeßfig, unö 6iefe ©igentoüeßfigfeit braute es mit fieß, baß er fein langfames un6 ftilles inneres Beifen bureß nichts beeinfluffen ließ;

baß er mit toaeßem Dertrauen fein ©ßr 6em Onneren 6er Welt lief); 6em ©efeß; 6er ©eele, 6ic in febem Ding oerborgen ift.

©eit 1919 lebte 6er 1893 in Branbenburg an 6er Rattel geborene Sünftler in ©tettin, un6 tnas ißin 6ic pommerfeße lanbfeßaft ge*

iporben ift, baoon fpreißen beutlid) feine bis*

toeilen in ffürmifeßem ©cßaffensbtang ent*

ftan6enen, gaßlreiißen 2lrbeiten. ijie r erlebte er 6ic unenbliiße Weite 6es Rimmels über 6em filbrig oer6ämmern6en ^orisont; erlebte er 6ie fanft gefeßtoungenen Süftenftricße, 6ie ß liffe un6 fan6igen Dünen, aber aueß 6ie Diftel, 6as ©ras, 6en Baum, totes un6 leben*

6iges ©etier; fan6 in 6er © tille, 6ie er mit

feinem ©ißöpfertum notroenbig um fidj oet*

breiten mußte, au<ß gum Htenfißen, beffen 2lntliß er oortoiegenb in faßt transparenten Hliniaturbilbern formte. Wie feßr ißm 6ie pomnietfeße lanbfißaft lag, geßt 6araus ßer*

oor, 6aß er im la u fe 6er 3aßre gtoat aud) anbere lanbfcßaften mit feinen fünftlerifißen Hlitteln abtaftete, aud) gu großer Form ge*

langte, aber immer toieber in 6ie feßtoer*

mutigen Begirfe 6er nieberbeutfeßen, 6er pom*

merftßen ©bene gurüdfeßrte. Die ©tranbftüde, 6ie perlorenen, itn Hebel irrenben, ©egel*

feßiffe, Werft* unb ifafenbilöer hüben neben bem reicßßaltigen ©ißaß an Blumen* unb

©ierftüden ben Qauptbeftanb bes nun burtß ben ©ob fo faß beenbeten lebenstoerfes.

HTaler unb ©rapßifer

©todmann tnar ein Wtenfcß, ber oiel arbeitete unb feßr ftreng mit fieß oerfußr.

Dielleicßt ßat ißn ber ©fßmerg, ber ißn, ben leibenben, fein ganges leben lang nießt ocr*

ließ, unb ber ißm in Sranfßeiten immer wie*

ber 31t feßaffen matßte, - oielleitßt ßat ißn biefer ©eßmerg in bie einfamen flößen bes

©eniefleißes gepeitfeßt. Unb wie er feinen Saarftridf non ber ©cßtßeit feiner ©eele unb feines ©eifies abroieß, fo beugte er fieß aud) in bet ©eeßnif feinet ILonoention ober Ufa*

nicr. ©r enttoidclte feinen eigenen © til fo,

baß man unter ßunbert Arbeiten fofort bie eine ©todmann*2lrbeit ßerausfennt. iln b bies ift tpoßl aueß u. a. eine Felge feiner Hrfprüng*

Iid)fcit: baß er feßr feiten bie©e<ßnlfcn ber Der*

oielfältigung (litßograpßic, Babierung), aber wenn, bann meifterlicß benutzte, fonbern bie fjanbgeiißnung ober bas Aquarell oorgog, bei benen es fieß fetoeils um eine einmalige, leigt*

gültige Formgebung ßanbelt. Bei aller male*

rifeßen Begabung (er beßerrfeßte bie gebro*

eßenen unb ftumpfen ©öne ber ©«ßatten unb Hebel bes nieberbeutj<i)en Baumes mit unge=

ipößnlidjer H talfultur) toar er bod) in weitem HTaße ©rapßifer unb folgte bamit einem alten beutßßen Wefensgug, ber biefe beiben ©le*

mente in fieß oereinigt. 3a, ©todmann toar fo feßr ©rapßifer, baß man mitunter feinen

©tüden bireft anfpürt: fie finb gefcßriebeti.

©r fdjrcibt ben 3ug ber ©tranblinien, feßreibt bie Form ber ©teine, feßreibt bas gebroeßene 21uge bes toten Dogefs, feßreibt nod) bas

©(ßnurren ber Säße in ißr gefträubtes FeH- Die ^oljfdinitte

Wenn foeben baoon bie Bebe toar, baß er fieß ber ©eeßnifen ber Deroielfältigung nur feiten bebiente, fo gilt bas mit einer 2fus*

naßme, nämließ bes ^olgfeßnitts. fjie r ßat er einen eigenen © til entroidelt, ber großer Be=

aeßtung toert ift. ©todmanns ^olgfdjnitt ßat

^eöergeic^nmtö von © iodntann

^ifdfctbooic auf dein

149

(10)

„äScrft"

Siquarctl ». ©todmann

S tufnajm cn: Slrdjio

bei ©tettinev ©täöt.

SlWufeumS

nießts non bet fügten ©tricß= ober ©cßmat3=

meißmanicr bet übließen an fieß, fonöern in ißm lebt bas fjo lj noeß als jeugnis bes ür=

unö STäßrbobens her Pflanze, bie er meift 311m ©egenftanb mäßlte, felbft: 6ie ßoßmafe*

rung bleibt fießtbar, unb im ßanbabgug mirb ber ©rab ber ©cßroär3c, bes Oerfließens bet Blüttenblätter unb 9®e'9e aufs feinfte abge=

mögen. Somit entftanben fomoßl im 5Drmat als aueß in ber malerifcßen Anlage Blätter non einmaliger Kultur.

Dir ©title (eines ¿ebene

Sie langfame innere Beife biefes Künft»

lers, oftmals geßinbert butdj bie ©efcßäfte bes ©ages, bie ißn, ben ©tillen, mit all?«

ftrengen Jorberungen bebrängten, läßt ner=

muten, baß ber im beften STtannesalter Sa=

ßingeraffte noib Stusbrurfsformen einer fcßminbelerrcgenben i)öbc erreicht batte. £inb bennoeß: mas bet früß Slbgetufene bisßer geftaltctc unb formte, mar es nicht mitunter febon beängftigcnb fern unb übermeltlicß feßön? Sie © tille feines £ebens brachte es mit fid), baß nur menige ben STtenfcßen bannten, unb baß auch ber Kreis ber öereßter feinet Kunft nid)t übermäßig groß mar. Slber bas Dermäcßtnis bes Künftlers roitb erft auß blühen unb ben Kommenben berichten non einem STtann, ber in ber Kunft aufrecht unb treu feinen SDcg ging, rote er /uleßt ßöcßftes

© lüd barin fatib, alle ihm ju r öerfügung ffebetiben Kräfte bem Daterlanb 311 mibmen:

als © ffijie r bes beutfehen ßeetes, bem er febon im SHeltfrieg 1914/18 angeßört hatte.

F R I T Z S I E D E L :

€$ (Grimbart an bie ^ebtoarte!

Unter ben Kiefern in ber IDolfsfcßlucßt gähnt mit tüelen Böhren ein uralter Sacßs=

bau. 2tucß feßt hat fid) in ihm ein Sachs 311m lüinterfcßlaf eingerollt.

©t ahnt nießt bas Slnßeil, bas fieß übet feinem Kopf jufammenbraut. 3n ber näßen

©tabt moßnt ber 3agbpäcßter. 2lls biefer hinter einem ©lafe Bier mit einem 3agb=

freunb jufammenfißt, mirb befeßtoffen, ben neuerroorbenen ©rbßunb bei einem Sacßs=

graben ?u erproben. 21n einem ©onnabenb=

nachmittag Slnfang Sejember iommen bie 3äger in bas Sorf, laben noch 3roei bestellte Tlrbeiter unb uier ©paten in bas 21uto unb fahren 3ur IDolfsfcßlucßt.

©rimbart erroaeßt plößlicß, mcü feßmere

©tiefel über feinen Bau poltern. 3n feinem hatmlofen ©emüt benft et fid) babei nichts Böfes. ©ßne fonberlid)es üntereffe laufcßt er auf bas offenficßtlicß non Zweibeinen ftam=

menbe ©eräufeß. 21ber mas ift bas? ©s trap=

pclt in ber ßauptcinfaßrt! ©ine ülolfe fted)enber ßunbemitterung beigt ißm bie emp=

finblicße Slafe.

STtit einem B ud ift ber Sachs ßod). Sa ßört benn boeß alles auf! ©rregt fträuben

fieß feine Borften. STun ift ber ßutib aud) feßon heran! ©iftig bellenb näßert er fid)

©rimbart. Seffen fleine ©eher muftern mit eisfaltem Blicf ben oermegenen ©inbringling.

tüie ein prellbod fperrt er bie Bößre. ©t märtet auf ben £)unb, ber ißm feinen heißen Sitem in bas ©efießt bellt.

3eßt fpringt er auf ben Sacßs los! Set 3udt nur mit bem Kopf, feine Zäßne feßlagen bumpf 3ufammen - unb ber ßunb meießt auf=

faulenb 3urüd. ©in ©ßt ift non ben mäcß=

tigen Beifjjäßnen bes Sacßfes glatt auf=

getrennt.

©rimbart benußt bie Öerroirrung feines

©egners unb 3ießt fieß fcßleunigft in ein enges Boßr 3urücf. hier foll ber ifunb nur îommenl Slucß ber ©edel ift ein alter Kämpe unb 3Ögert nießt lange. Soll grimmiger SDut prellt er laut hals gebenb hinter feinem SDi=

berfaeßer her. Socß ift er tlug genug, ben Sacßs nießt meßt angugreifen. Zu feßarf ift beffen a'eiß bledenbes ©ebiß, 3U fureßtbar unb ungleich bie lang?rolligen Brantcn. STun liegt er nor unb nerbellt ben $einb. ©ben laufd)en bie 3äger auf bas unterirbifeße Kampfgetümmel. 311s es fieß nießt meßr mei=

terbemegt, maeßen fie ben ©infcßlag. ©ilig freffen fieß bie ©paten in bas ©rbreieß. ©iefer mirb bas £od), langfamer arbeiten bie STtän=

ncr, ©eßmeißtropfen 3eigen fieß auf ißrer roten © tirn. Balb betrachtet ber 3ö9bpäcßter

»erftoßletx feine ßänbe. ©r tröftet fieß bamit, baß moßl ber rauße ©patenftiel an ben großen Blafen feßulb fein mirb. Sann geßt er 3um Sluto. ßeimlid) fcßmun3elnb feßen ißm bie Slrbeiter naeß. Socß ißr ©efießt nerflärt fieß, als er mit einer großen $lafcße Korn mieberfommt. Ser ?ug, ben fie baraus neß=

men, ift ebenfo tnäcßtig, mie bie ©paten noll

©rbe, bie banaeß aus bem ©infcßlag fliegen.

Socß erft 3U111 Tlbenb ßören fie ben

£aut gebenben ßunb bießt unter fieß. 31ud)

©rimbart ßört ben £ärm über fieß, rnaeßt einen ner3roeifelten21usfall,preßt fieß am ifunb corbei unb ftedt fieß in ein anbetes TToßr.

öerbußt fteßen bie 3äger. Sie 3agb ab=

breeßen? Stein! ©in jufeßauenber 3unge mirb ins Sorf gefeßidt. ©r foll eine £aterne, einige STtänner unb einen £iter ©cßnaps ßolen.

Balb feßroanft ein £icßt bureß bie in=

3roifcßen angebrochene Sunfelßeit. ©in ©rupp STtänner näßt, oornmeg ber riefige ©eßmieb.

Î 5 0

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«cncii 'Jtbcitb ocriöfit (')fimluul {einen Sinn

P tit neuem Ptut freffen fib bie ©paten in bie ©rbe. Dor allem ber ©bfnieb fbippt wie ein Bagger. Hut hin unó wieber macljt er eine Paule, um 6ie ©bnapsflafbe an óie bärtigen lippen 311 feigen.

IE er pon ben Pfännern nid>t gerabe fd)ippt, fdjaut frierenb ?u. ©ie ahnten nid)t, baß 6er PHnb ßict Jo eifig bläft. ©ut, baß in^tnifdien eine weitere Jlafbe eintraf.

2ln einem ©tubben liegen óie geleerten Jlafben. Uhr Unßalt ift n ib t ohne IDirfung geblieben. 3 eßt fingen óie fonft fo Jbweig- famen Pommern, baß es ftfjaurig in ben Bäumen ballt.

ülm P tittcrnabt fteht ber ©bmicb in einem fünf Pieter tiefen £ob unb w irft bas

©rbreib auf einen 2lbfatj über lief), wo cs oon ben anbern weiterbeforbert wirb, flun muffen fie ben Dabs glei’b Itabcnl Der bei- lenbe unb minfelnbe i)unb ift gang nabe 311 hören. Die 3äget beratfblagen. IPie Jollen fie ben fo fauer perbienten ©rimbart töten? la u t 3agbgefet? ift ©djießen bei lid ) t nerboten.

Ungeahnt werben fie pon ihren ©orgen be- freit. Der ©bmieb erbietet fid) nidjt nur, fonbern perfünbet mit oom 2Ilfobol leid)t um- fcbleicrtcr ©timmc unwibcrfpredjlid), baß er­

ben Dad)s lebenb fangen wirb! 2llle wiffen, baß in Jobben 2lugcnblidcn n ib t mit ihm 3U reben ift. ©onft wirb er gleib unange­

nehm. Unb fo Jagt feiner etwas 3U biefetn füßnen Sinterfangen.

Balb 3eigt fid) wieber einmal, baß ber fjübne n ib t nur ein Ptann bes IDortes, fon- bern aub ber Cat ift.

©nblib liegt bte Bohre frei! Der ftarf ab- gefämpfte ffunb wirb {^ausgenommen, bas Bohr mit einem ©paten 3ugefeßt. tturi ift ber

©bmieb bran!

©eelenruhig fbaufett er ben Dabs Eini­

germaßen frei. Dann e rfb n d t et aber bob- Dcrbammt - bas ift ein anberes Pier, wie ber Oltis, ben er in

feinem

büßnerftall mit

. SCuftt.: g. Siebet

ber panb erwürgte. 2lber - in feinem webfel=

pollen leben hat er and) genug mit Pieren 311 tun gehabt, ©r weiß, baß cs fib nur bar- um banbeit, ben Dabs fdjnell 311 faffen unb bann n ib t meßt los3ulaffen. ©onft fbwingt er in ben näbften Pagen beftimmt n ib t ben fiammer!

P lit oorgeftredten pänben beobabtet et fb a rf ben giftig feefernben Dabs. 3 eßt paßt es gcrabe! Bllßfbnell greift er 3U unb hält

©bmalgmann eifern im Buden. Dort reid)t

©rimbart n ib t mit ben gähnen hin, unb che er fid) perfieht, ftedt er in einem gefbwinb 3ugebunbenen ©ad.

©in 2lufatmen geht burb alle ¡Jufbaucr.

Das war fa gan3 einfab1. tüie alles, was man oerpteijt unb rib tig mabt.

$röf>Iib 3>ebt ber Ptoß ber Dabsgtäbet mit ©efang 3um Dorffrug. Dort wirb man fib bei wätmenben Slüjfigfeiten auf 2\ebnung bes 3agbpäbters pon ben ©trapa3en erholen!

liebeool! bringt ber feine fo fb » e r unb teuer erfaufte Beute in bie ©beune. Dort foll fie bleiben, bis er heimfährt.

Um Srug gehen bie Wogen ber Begeife­

rung balb hob her.

Uti einet ©de ber ©aftftube fit?t ein 2lt - beiter. fliebrig fleht feine © tirn über ben bunte! fladernben 2(ugen, fb a rf ftoßen feine Badenfnoben bcc°or. ©in ehemaliger

© bnitter, ber h>et feßhaft würbe.

Um Srühfahr f»atte er eine erregte 2lus=

einanberfeßung mit bem 3agbpäbter. ©eit- bem haßt er ihm fo beimtüdifb, wie es nut- feine Baffe fann.

Unauffällig brüdt er fib mit einem ©bub anberer hinaus. ©eine 2lugen glühen. Der Pag feine 2\ad)e ift ba! 5ünf3ig P la tt foll bet Dadis fbon an lo h n unb ©etränten gefoftet haben! ifeimlid) fd)leibt er in bie ©beune bes

©aftwirtes. üerftoblen öffnet er bas hintere Por. Ptißtrauifb wie ein © tüd IBilb tappt er 311 ber ©de, wo ber Dabs in feinem © 0- fängnls rumort, ©in fbatfer Plefferfbnitt trennt bas ©adbanb auf. P tit böfem lä b e lu ficht er ben Dabs aus bem Por flübten.

©rimbart raft teubonb über bie gelber,

©r hat n a tü rlib feine 2lbnung baoon, baß menfblibe Piebertrad)t ißm bas leben ober minbeftens bie Freiheit rettete, ©ilig trappelt er bem perfallenen Bau am ©eeberg 311.

Dort wirb er fib für ben Winter einridjten!

Um Ptorgengrauen wanfen bie Dabs- gräber nab ffaufe. Seiner oon ihnen wirb biefen Pag in feinem leben oergeffen.

'.’tu einer SSi'tU'iiilH' uiirii iicr S u rft (|clüi d)i Stuftt.: ,y. Siebet

151

Cytaty

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ben an öem Begriff 3amunö=£abufer Öolfsfunft mitgemirft. unö 19- 3al)rbunöert finö es oorncbmlid), öie öer 3amunöer Öolfsfunft ihren Stempel aufgeörüeft

plm 21. hier mußte er öie Beoolution erleben, unö hier oerbraeßte er in einem unfagbar fernerem inneren Bingen öie gualoollften ©tunöcn feines £ebcns. ©ein

Gin anöeres, öas heute gang auffällig toirö, ift öie Poriiebe für öie Surg» oöer Sofeform öer Hamen. H iit öem erften Huftreten öes Hamens füitti nimmt

gen ©cblaf. 2lus öiefem roeefte ein febarfer IDinö peters Matrofen, öie aber öie Soje öes &lt;Sifd)ers leer fanöen. 2luf öem Sahn roar er nicht unö auch

hunöerte ootn ©reifengefd)led)t regierte Pommern toäfjrenö öiefer langen 3eit troig gaßlreicher ^eßöe niemals in öem Htaßc oon f?riegsgreueln heimgefud)t

fache mit allergrößter greube, benn eine engere Serbinbung 3mifdjen Heimat unb unfeten ?Jommernoereinen ift nidjt benfbar. 3cb Ijoffe aber auch, baß nicht nur

bensfaßig ift, roenn er forgfam gehegt unb gepflegt roirb, fonbern es ift eine bleibenbe lebenbige HTacbt, bie unfer ü o lf immer roieber ergriffen bat unb

ßen ©ebanken oor Gugen geffellt roerben.“ Der ©eift bes GJagemutes, ber Opferbereitfcßaft unb mannhafter ©reue im Gerein mit einer fpanneuben äußeren §anblung