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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 13, 1932, Nr 34.

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Academic year: 2022

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Wochenschristfär«die gesamte Ostmark

Herausgegebenvon E.GinschelDr.Franz Lüdtke inBerlin.

»Was wir verloren haben, darfnichtverloren sein«!

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VerlagDeutscherOstbundg-

Trscheintwöchentl.einmal.Bezug:DurchdiePost vierteljährl..1.50M.Einzelnummer 20Pf.u.5Ps.PostgebühXZlnzeigenpkeiNFür jede

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JllillimeterHöheder6gespalt. Zeile80Pf»beiFamilien-, Grtggruppewu.Stellen-Anz.20Pf» bei Anz. im AnschlußandenText auf Textbreite1.20»'

«

Nr.34. s Verau, 19.August1932.

Inhalt: S.401: EintaktischegMandoeiu XS.40-2: Politische Aus- nndRiickwanderiiiig. s S.403: sTolnistlicFeste. Bilanz derZoppoter Wal ! ,Stol- Tsiestorridorangsprache PapeeiiiiddiePistole desAbg.Greifen s S.405: TiedeutschenHistoriker und derOsten. ,- 3.406: Fehlurteil iHang —- Der Vanernaufstand inOstgalizien. iS.407: NtlshlciezlltReichskagslvllhls—- KCMZiklkkt1·iLt»W1)sockiL-.iS.408: Polen überfallen Ein-Leute« ·FranzLiidtkes Eli-Geburtstag tS.409: von Rintelen verläßt Warschaii. Siedlungswcfen —- Entschiidiguugsioesen Biindeauachrichtcik V111«a1-[1eit. it fis-Um

- Heimatnachrichtem ,

Ein iakiijchesMannen

Am13.-August ist zwischendemSenat derFreienStadt Danzig undderpolnischen Regierung eineVereinbarung zustandegekommen, diesich aufdemPapier gar nicht soiibelausnimmt. Diepolitische Regierung hatnämlicherklärt lebensowieesumgekehrtvon seiten idesDanziger Senates geschehen ist), sie sei fest entschlossen, ,,»soweites inihrerMachtsteht«, ,,energi.sch auf ihrem Gebiet gegen

jede Wirtschaftspropaganda vorzugehen, die

gegen Danziger Wirtschaftsunterinehmungen und

die aus Danzig kommenden Erzeugnisse gerichtet

sind ,sowievon ihrerAutorität Gebrauchzumachen,um feindliche Handlungen oder Kundgebungei1-,die gegen Personen Danziger Staatsangehärigkeit gerichtet sind,zuverhindern«.DiepolnischeRe- gierunghatdanachalso versprochen,denBogkottderDanzigerEr- zeugnisseundBäder,densie seit fast einein Jahre msitHilfeihrer·amt- lichen Organedurchführtundunterstütztoderzummindestenbilligt,in Zukunftzuunterlassenundzuverhindern. Was istvon einemsolchen Versprechen zuhalten«-)

Schonvor kurzemhat,wieerinnerlich,dieWarschauer Regierung die1prozentigeWertgebiihr wiederaufgehoben,diesieMitte Julifiir diezur EinfuhrnachPolenzugelassenen Danziger Waren eingeführt hatte. VZennsie hierdieDanzigerForderung erfülltundjetzt sogar einen weiteren AbbauderVogkottmasznahmen inAussicht gestellt hat, so liegt noch langekeinGrund zuderAnnahmevor, dass sienun auch ernstlich entschlossen wäre,derFreienStadt Danzigdassichaus der TatsachederWirtschaftsunion ergebende, seit längerer Zeitabervor- enthaltene Rechtauf freie Belieferung despolnischenMarktes wieder einzuräumen. VZenn sich Polen hierzueinerfriedlichen-Geste bequemt hat,so hat das woshlfolgende Gründe: Einmal hatman erkannt, daneinBoykottDanzigs auch fiir Polennachteilige Folgenteilswirt- schaftlicher-,teilspolitischerArthabenkann. DieBogkottpolitik führt nämlichzwar mitSicherheitzudemgewünschten Zieleiner empfind- lichenSchädigungderDanzigerWirtschaft, sie zwingt andererseits aberdieFreieStadt Danzigauchdazu,entsprechende Abwehrmasz——

nahmenzurSicherung ihrer bedrohtenwirtschaftlichen Existenzzuer- greifen. Danzig bleibt angesichtsdes polnischen Boykotts nichts anderes übrig,als1.mitähnlichen Mitteln, wiesie Polenanwend-et, idenheimischenMarkt vor einer1;«tberflutiingdurch entbehrliche polnische Produkte zuschützenundengere Wirtschaftsbeziehungen mitdein Zollauslande zusuchen,umsichvom polnischenMarkte möglichstunab- hängig zu-machen. Beides kann Polen nur unerwiinschtsein.

öniersten Fallewiirdediepolitische Wirtschaftempfindlich geschädigt werden,dasiemit dem Danziger Absatzmarkte einen ihrer be- deutendsten Abnehmer verlieren würde;undimzweiten Fallewiirde einewirtschaftliche Verselbständigung Danzigs eintreten,diedurchaus nichtimSinne derpolnischen Annektionszieleliegt. Was fernerdie gegen denBesuchDanzigsundseinerSeebäder betriebene Boykott- propaganda betrifft, so hates von vornherein nichtanniichternen polnischenStimmen gefehlt,diedieganze, namentlichvom (staatlich protegierten) Westmarkenoerein ausgezogene Hetzealseinebedenkliche, iioeildiepolnischenInteressen selbst-schädigende Torheit aufgefaßt haben. Essei klar, so sagten diese Stimmen,dasj. Polennur anEin- fliisz auf Danzigverlieren könne,wennsich seineLeutedort nicht sehen lieben;man solle sich nicht feige verkriechen, sondernimGegenteilin Massen nach Danzigfahren, um durchseinen Besuchdenpolnischen ExvillenzurEinverleibungderFreienStadt indenpolnischenStaat zu dokumentieren;auszerdeim so hieszes daweiter,schädigeman durch

falls auchderGrenzrevisionsfrage, ausgesetzt hat.

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denBogkottnicht nurdieDanzigerWir aft, sondern auch die zahl- reichen polnischenPensions- undHot lesitzerinDanzigund seinen Badern,die dort»aufnationalen Vor-Festen«ständen.AberdieArgu- mente»undMethoden desWestmarkenvereins haben sichinderpolni- schenOffentlichkeitalszugkräftigerundwirksameralsdiesezurBe- -soiinenheit,zur ,,friedlichen Durchdringung« Danzigs inahnenden Stimmen erwiesen.Als Erfolgderpolitischen Bogkotthetzekann fest- gestelltwerden, dajdieinfolgedesFernbleibens derpolnischenVe- suchet-·oerstarkte Fremdenoerkehrswerbung desDanzigerSenats be-«

reits ietztzueinerso wesentlichen HebungdesFremdenverkehrs aus

Deutschlandundanderen Ländern geführthat, daszman siirdas nächsteJahreinenvollenErsatzdesdurchdenpolnischen Boykottver- ursachten Einnahnieausfallsim Fremdenveckehr voraussagen kann.

lDashatwohlkauminderAbsichtderpolitischen Bogkotthener ge- egen.

Aberdiese Nachteile,diePolenaus seinem Bogkott derDanziger ErzeugnisseundBäder erwachsen, sind schwerlichdereigentlicheAn- laszzulderinderVereinbarung vom 13.Augustbekundeten auffälligen Verstandigungsbereitschaftgewesen. Der eigentlicheGrund scheint vielmehr die Furcht vor der kommenden Völker- bundstagiing zu sein.Man war sich wohlim klaren dar- usber, daks man«sich durchdiesystematischeundschikanose Behinderung derDanziger Einfuhr nach Polen derGefahreiner grundsätzlichen AufrollungdesDanzigerProblems, nichtnur derFragederWirt-—

schaftsbeziehungenzwischen Danzig und Polen, sondern gegebenen- Das aberwillman unter allenUmständen verhindern. Manglaubtnundurch die Friedensgeste dein DanzigerSenat die Grundlage fiir einen solchen Revisionsvorstosz entziehenzukönnen. Fiir die politische Regierung handelt es sich bei der Vereinbarung vom 13. August um ein taktisches cZiianöver, das sie wohl nur solange mitmachen wird, als es ihr not- Ivendig erscheint, um die Aufrollung des Danziger- Problems inGenf zu verhindern. Diepolnische Regie- rung weis-aus Erfahrung, wieleichtderVölkerbund dazuzuveran- lassen ist, selbstbrennende Streitfälleals,,erledigt«zudenAkten zu legen,wenn ihmnur irgendein auch noch so fadenscheiniges Verständi- gungsversprechenvorgelegtwird. Rochimmer hates Polen,wenn eineVölkerbundstagung bevorstand, verstanden, indenAngelegen- heiten,deren BehandlunginGenf ihm unbeqiieinwar, eine.,vieloer- sprechende« Geschäftigkeitzuentfalten, mitderesden Völkerbund anderRoseherumgeführt hat-

DerDanzigerSenat hatkeinen Anlaß. sichinseinenpraktischen MaßnahmenzurSicherungderDanzigerWirtschaftdurchdieVer- einbarung vom 13.Augustbeirren zulassen.Wenn es sichderSenat z.B. zur Aufgabe gemacht hat, fiir die Danziger In-

dustrieerzeugnisse neue Absatzmöglichkeiten im

Zollau.slande, alsoaußerhalbPolens, zu erschlieszen, oderwenn er sichz.B.beiniiht, durcheineverstärkte Freindenoer- kehrsiverbung imReichfiirdieooin Fremdenverkehr lebenden Er- werbszweige Danzigs die polnischen Besucher entbehr- liclizu machen, sokann diepolnische Friedeiisgeste keinaus- reichender Grund fur- ihnsein,auf dieseundähnliche Masziiahiiien, durchdieDanzigalsProduzent uiidKonsument mehrBewegungs- freiheit«gegenüber Polen erlangen soll, kiinftighin zuverzichten.

Fortsetzung auf satte 402 unter-.

(2)

«-4--«-«-44--4----4---«-------«-4--------44«---4-«---4---4---4--«--«4-

FiirdenArbeitsmarkt unddieZahlungsbilanz Polenshatdie Aus- wanderung, seiesdieDauer- oderdieSaisonwanderung, seit Bestehen desStaates einebedeutende Rollegespielt. Die Unmöglichkeit,bei dem geringen heiniischen Kapitalvorrat diejährlich zuwachfende hohe Zahl von Arbeitskräften indereigenen Volkswirtschaft produktivzuver- werten,veranlaßtediepolnische Regierungbereits in denJahren1919i«20, dieAusivanderung behördlich zuregeln unddurchVer- einbarungen mitanderen Staaten denAuswanderern diewichtigsten sozialpolitischen Rechte zusichern.Derartige Abkommen wurden mit Frankreich, österreich, Deutschland (i. J. 1927), sowiemitKanasda, Vrasilien,Peruundandefen Staaten geschlossen.Als Hauptwande- riingszielekamen inEuropa FrankreichundDeutschland,iniibersee Kanada undArgentinien inBetracht- Dienach Fran kreich wan- dernden PolengingenzuiiigrösstenTeilin dasnordostfranzösischeIndu- striegebiet(ivohinindenerstenRachkriegsjahren auchvielePolenaus deinRuhrgebiet ausgeioandert ivaren); sie gingen dorthinz.E.mitder Absicht, sichdort dauernd niederzulassen,z. C.um alsIndustrie- und Bergarbeiter innerhalb einiger Jahrefich eineSumme zuersparen,die ausreichte,umsichin derHeimateineeigenekleineExistenzzubegründen.

BeidennachDeutschla nd auswandernden Polenhandelteessich uni hndwirtschaftlicheSaisonarbeiter-, diefichnur fiir kurze Zeitin- Deutschlandaufhielten. Dagegen waren dieiniiberseeischeLänder gehendenPolen iiberwiegendDauerivanderer, d.h.solche,diesichin denbetreffendenLändern fiir ständig niederließen.Diepolnische Hoff- nung, einen grvfzenTeilderzurAuswanderung Drängenden nachden Verein igten Sta aten leitenzukönnen,ivosiedasbereits vor- handene, nachMillionen zählendeundz.E. gut organisiertePolentum (dasin denJahren 1918X19einennichtzuunterschätzendenEinflusz auf dieWilsonsche Politikausgeübt hat) hätten oerstärken können,wurde durchdieaineriskanischen Einwanderungsgesetze zerstört, durchdiedie aiifPolen entfallende Einwanderungsquote sehrempfindlichherab- gedriicktwurde. Diepolnische Regierung suchte durchentsprechende Vereinbarungen mitanderen anierikanischenStaaten Ersatz fiirdas verschlosseneEiiiwanderungsgebiet derVereinigtenStaaten zuschaffen.

DieseBemühungenwaren insofernerfolgreich,als von 1926aneine ununterbrochenundstetig steigende Auswanderung nachKanadaein- setzte.ön den folgenden Jahren wurden entsprechende, z."T.aber weniger erfolgreiche Abmachungen mit Vrasilien, Argen- tinien undPeru getroffen.

iiber denUmfangderpolnischenAus- undRückwanderung geben dievom politischen Auswanderungsamt veröffentlichen ZahlenAus- kunft.«Danachwar indenJahren 1919 bis 1922 dieWande- rungsbilanz fiir Polenaktiv,d.h.dieAuswanderung ausPolen war geringer alsdieRückwanderungausdemAusland nach Polen. Die Angaben fiir dieseviererstenRachkriegsjahre könnenjedochnur einen recht geringen Anspruch auf Zuverlässigkeit erheben. Von 1923 an iiberwogdieZahlderAuswanderer diejenigederRiickwaiiderer, wie aus nachstehenderlibersicht hervorgeht, deren Zahlenzwar auchin mancherHinsicht anfechtbarsind,aberimmerhineineVorstellungvon Umfangund Richtung derpolnischen Wanderungsbewegung geben:

Auswanderer Nückwanderer

. nicht- nicht- Bilanz

Ehr ing- euren euren · europ. europ.

Es'

gefamtLand. Lander insgesamtLänd. Länder

1923 127 42122 511 72020 40 499 5925 34 574 86 922

1924 7159355401 52 082 28608 6629 8 231 —- 45985

1925 81 21838 449 42 769 21 232.4101 17 131 59986

1926 167 50949893 117 616 55 188 6017 49 171 112 321

1927 147 61458187 89 427 79813 6799 73014 67801

1928 186 63064581 122 049 119 080 6159 112 921 67 550

1929 243 44265310 178 132 104 503 6571 97932 138 939

1930 21838746 534 171853 101084 7625 93 459 117 303

1931 76 00511 770 64 235 87 678 7223 80 455 -l— 11 673

Demnachweist Polen von 1923 bis 1930 eine passive Wanderungsbilanz auf. In diesen acht Jahren wurden ins-—

gesamtetwa 1,25Millionen Auswanderer, dagegennur 0,55Millionen Rückwanderer gezählt;eshabenalsoindieser-Zeitrd.700000mehr Personen Polenverlassen,alsdorthinzugewandsert sind.DieHöchst- zahlder-Auswanderer wurdeimJahre 1929mitnahezueinerViertel- mislliionerreicht.Von denv1,25Millionen Auswanderern sind856000 in e uropä isrhendergegangen, d.h.nachDeutschland und Frankreich;dieAuswanderung in andere europäisrheLänderhat jähr- lichnur einige tausendbetragen. Diesen856000Auswanderern nach europäisrhenStaaten stehenrd. 486000 Riickwaiiderer aus diesen Länderngegeiiiiber.Das ist fiir PoleneinWanderungsverlust vonetwa 370000Menschen. Soweit essichbei denAuswanderern nichtumver- drängteMinderheitsaiigehörige gehandelt hat, ist Frankreichdas Land, das denAuswanderuiigsiiberschufz Polens aufgenommenhat.

RathFrankreich sind z. indendreiJahren 1928bis1930200153 Polen ausgewaiidert, jedochnur 28285von dort nach Polenzurück-—

gewandert. Demgegenüber hat Deutschland indenigleichendrei- jährigen Zeitraiime 250000 Menschenaus Polen erhalten undfast ebensooiel, nämlich245000,dorthinwieder zurijchge«schirkt.·"ömVer- hältnis zu Deutschland hat es sich also um eine ausgesprochene

402

Diepoiuische

Aus)

und "Nükkiiiai"ideeung".

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S»aisonivande ru nggehandelt. Ganzanders liegen dieVer- hältnissebeider polnischenU be rfe ewande ru ng,an dervor- iviegendKanada undArgentinien,dann—- imweiten Abstand.-— die VereinigtenStaaten, VrasilienundUruguag, sowie Palästina (jiidisrhe Auswandererl) beteiligtsindAnderpolnischenGefamtauswanderiing in denacht Jahren1923bis1930waren dienichteuropäischenLänder miteinemknappenViertel beteiligt.Siehabenimgenannten Zeit- raum rd.400000Zuivanderer aus Polenerhalten,abernur 50 000 Risckivauderer anPolenverloren. Eshatsich hier alsoimwesentlichen

um eineDaue rwande r u nggehandelt. Dienach Uberseeaus-

gewanderten Polen habendort fastdurchwegeineneue Existenzals Arbeiter oderSiedler gefunden. RachKanada z.V.siiidinden Jahren 1928 bis1930 65 579 Polen ausgsewandert, dieZahl der Riickwanderer hatnur 4317 betragen.

ömJahre 1931 machte sichinderEntwicklung derpolnischen Auswanderung ein (schoni.J. 1930 beginnender)starker Um- schwu ngbe me rk bar. Unter demEinflufzderWeltwirtschafts- krise sperrtensichdieEinwanderungsländer nichtnur mehrundmehr gegendieunerwiinschtenpolnischen Zuziigler ab, sondern sie gingen auch daran,zurEntlastung ihres Arbeitsmarktes diebereits zugewanderten Polenwieder in dieHeimat abzuscl)ieben, bzw.wanderten diePolen,um demin derFremdedoppeltschweren SchicksalderArbeitslosigkeit zu entgehen,freiwilligindieHeimat zurück. Zunächst setzteDeutsch- fanddieZahlderzugelassenen Saisonarbeiter imJahre 1931gegen- uberdenVorjahren erheblich herab.Dann ergriffauch Frankreich scharfe MaßnahmenzumSchutzedesheimischenArbeitsmarktes. Die AusivaiideruiignachKanada kamfast völliginsStocken;auchdie Vereinigten Staaten, Vrasilien undArgentinien drosseltendieEinwanderungab.Dadurch gingd iepolnifch eGe- samtau swande ru ng,die imJahre 1930noch218387Personen betragenhatte,imJahre 1931 auf76 005 Personen zurück.

Siewar damit um 11673 Personen geringer als- die

R ii ckivande ru ngnach Polen. FiirdiewichtigstenLänder er- geben sich folgendeAus- bziv. Rückwanderungszahlem

Demsel-Eriikisikf Iesse-EsexixiiigHeini-.

laiid reich Kaiiadnstinieii HStanten. lien

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.

1930iAuswanderungnach77540 86 500l16940513 408 6909i3430 Nückwanderungaus 755339779 1831-2439 1096 340

1931IAusri«)rtiideicungnachiNückwanderungaus 3245302 28 39668926174 1326s2 326s24423365s13531024 s1111151

Diese Entwicklunghat sich im laufenden Jahre noch weite rverschärft.ön denerstenvierMonaten desJahres 1932 sindnur 2217Personen ausPolen inandere euro päischeLänder aiisgewandert,dagegen13559 von dort nachPolenzurückgewandert Vondiesen Rückivanderern entfallenallein12486 aufFrankreich,das diePolen inMassenmehroder wenigerzwangsweise abschiebt. An Einwandecern ausPolennach Deutschland wurden imerstenDrittel dieses Jahres nur81ausgewiesengegen511Personen,dienach Polen zurückgewandert sind. Polnische Saisonarbeiter sindindiesem Jahre

«bekanntlich nichtmehrzugelassen. Auch diepolnischeAuswanderung nach libersee ist nicht mehrnennenswert. VonJanuar bisAprild.J.

wurden 2643polnische tiberseeauswanderer und1451liberseerück- wanderer gezählt. Während PolenimDurchschnitderJahre 1923 bis1930etwa 150 000MenscheninsAusland schickenunddamitnicht nur seinenArbeitsmarkt stark entlasten, sondern sich auch einewert- volleDevisenquelle erschliefzenkonnte (dajadie Auswanderer jährlich vieleMillionen anErsparnissen indieHeimat sandten),ist ihmjetzt diesesVentil nichtnur völlig verschlossen, fondern Polen istüberdies auchnoch gezwungen,Zehntausendevon Riickwanderern, diezum-eilt völligmittellos dastehen, aufzunehmenundzuversorgenineinerZeit, in deresnicht mehrimentferntestenin derLage ist,dieschonvor-s handenenKräfteimProduktionsprvzeszunterzubringen.

set-las vor- seite ZU EbensowenigkannsichderSenat durchdasProtokoll vom 13.August davon abhalten lassen,das authentische Zahlenmaterial iiber den Warenverkehr zwischen DanzigundPolen,dasihm aufGrund ein-s gehenderErhebungendemnächst vorliegen wird, dazuzubenutzen,vor demVölkerbundforuminGenfdiesystematischeSchädigungderFreien Stadt durchdenPolnischen vakvtt Danziger Waren unddurchdie ungehemmte liberschwemmungdes DanzigerMarktes mit polnischen Erzeugnissen griindlichzurSprachezubringenundseine begründeten Forderungen zumSchutzederDanzigerWirtschaft zustellen.Der DanzigerSenatspräsidentDr.Ziehm hatselbstvor einer liber- schätzungderBedeutung des Protokolls ausdrücklich gewarnt. Er habe,hater vor’Pressevertretern gesagt,denpolnischenVertretern freimiitig erklärt, dafzeresnicht fiirmöglich halte, die auf

nationalein, sozialem und wirtschaftlichem Ge-

biete zwischen Danzig und Polen bestehenden

Schwierigkeiten mit einem Schlag« zu .behe.ben.

»Sollteesnichtgelingen,diewirtschaftlichen Schwierigkeiten zwischen DanzigundPolen zubeseitigeniiiidDanzigs Handel und Industrie lebensfähigzuerhalten, sowiirde nichtsanderes ubrigbleibe·n,als

vor demRate desVölkerbundes dasgesamte ProblemDanzigvon

neuem aufzurollen";dennDanzig mufz lesben.« Dr.K-.

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die hattdelspolitische Situation so grtindlegettd utngestaltet hätte, daß es für den alten Vertrag keine Möglichkeit einer önkraftsetznng mehr gibt. Von dieser Fiktion, daß

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