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Die Katholische Familie. R. 7, no. 14 (1900)

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Academic year: 2021

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S in u ttfe rc S e fe r.

SefteHungen auf „$ ie fatl)oli[dje Familie" für ba8 neue Quartal merben nodj ftetä entgegengenommen. ®ie bereits erfdjiemnen Hummern toerben nacfygeliefert.

2ßir bitten unfete Sefer unb Seferinnen um möglid)ft grofje Verbreitung ber „fat^o- lifdjen gamilie".

SGBegen (Srridjtung oon Slgenturen, rooju für ben 2lnfang fc^on fteben Slbonnenten ge>

»lügen, njenbe man fidj an bie 93. Sdjmib'fcfye Setlagäljanblung in 2lug8burg A 34. Slgenten erhalten f)of>en Rabatt.

$robenummern ber „Jat^olifd&en gamilie" fielen in jeber geratinfesten 2lnjaljl JoftenloS überallhin unb frei jur Verfügung.

„®ie fat^olifd^e gamilie" ift empfohlen unb gefegnet oon S r. .gieiligfeit Stapft Seo X III,, uon oielen Sifcfyöfen, ^neftetn un> >iaien.

Augsburg A 34 . 25 . Stfcmib’föe tterlagsl;anMung.

2lugöbuffl, Sonntag ben 1. Äpril 1900.

<3M« fatJo(i[<f)e gam tlie" !rfi)etn t iudci)ent(tc^. i6 S e ile n ftaef; (|Sm8 utertefjälirifj mit ber OJratiO’lletlaiie flu ie nur 60 v f f l . ; bei birefteiu ^artiebejug billiger. VIIXc ^oft*©fpebitioneii unb ©ud)f)anblungen neunten SBefleflunaen an, ftebeu ©onnerftag

iuirb baS © tatt aulgegeben unb öerfenbet. -- ftnferate: bie einsaitige 'jjetitfteile ober bereit Öiaurn 25 ^fg.

3 IIu ftrirfe tDocfjenfcfjnft fü r 6 as fatfroftjcfy» D o l f ,

insßcfonbeve für bie ^?crcf;vcr ber fit1, gfatnifie unb bie gRifgCtebci' beo oon i?apff clco xm. cittgefüljrfcn

„jtltg. Vereins ber djviflf. JtamtCieti ju 6t)von ber l)C. §famifte oon sStajarctl)“ .

Ä tr d jltd je r äöoc&ettfalenbe**

S o n n ta g , 1- 2lprit. §ugo, Stfdjof, t 1113.

®utbo, 9lbt, t 1046. 2lfajiu§.

U io n tag , 2. Slpril. Sranj Don 'JJaula, Dr- benftiftev, t 1508. SWaria «on ’älegDten.

Jljeobofta.

&ienftag, 3. Slprit, SRicfyarb, 93tfd)of, t 1253.

9itceta3.

Dfittroodj, 4. Stpril. 3fibor, SSefenner unb ftirdbenleljrer, t 536. '431oto, 'ilbt, t 813.

®onn erftag , 5. Styrit. 93incentiu3 3'erreriuä,

‘Eriefter unb Drbenfiifter, t 1419. 3rene.

3

Sreitag, 6. 'ilprit. Söilljelm, >2Ibt, t 1203. äJiav*

ceQinuS. ßelfuS. ©iytuS.

3antftag, 7. 2lpril. @pipbaniu§.

Jlnffimtsfonntag.

['Jiartjbtutf Betboten.) fDanQeltmu: ® ie 3uben motten 3ejuS fleinineit.

3oI). 0

„ 2ltrafjam n>ar, bin idj," fagt ber £eilanb VB unb erflärt ftdj bamit heutig als ©ott.

®ie Iguben “ 6er fjoben Steine auf, um if)n ju

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töten, weil er ©ott geläftert habe. 2Bie oiele roerfen je^t Steine auf ihn! 2Bie oide fudjen ihn feiner ©öttlidhftit ju enttleiben! Umfonft. j

@r ift ©ott unb bleibt ©ott, bie jroeite ?ßerfon ber aUerljeiligften Dreifaltigleit. Denn eS gibt in ©ott, roie roir-gefehen haben, brei Verfonen, ben Vater, ben So!jn unb ©eift. @in ©ott, eine üftatur unb 2Sefenheit, aber brei ^Serfoncn.

Sie ftnb atfo ber SBefenljeit nach eins, aber ber Verfon nach untergeben. Diefer Unterf^ieb befielt barin, bafs ber Vater nic^t gejeugt ober heroorgegangen ift, ber ©oljn oom Vater gejeugt ift, ber Ijeil. ©eift oon Vater unb Soljn jugleich auSgeljt. Daburdf) ftnb fte brei untergebene ^erfonen.

2ßaS ift eine 5ßerfon? DaS ift nicht leidet ju erflaren. 3<h roiH eS oerfuchen, fo gut idj fann; bu fud&e eS ju oerfte^en, fo gut btt fannft!

Die £anb, mit roetc^er ich fd^reibe, ift nidjt etroaS ©elbftänbigeS, fonbern ein SCIjeil tneineä ÄörperS. Die garbe beS VapierS, auf roeldfjeS idf) fdfjreibe, ift noch roeniger etroaS

©elbftänbigeS, fonbern eine @igenfcf)aft beS VapieteS. Such baS Schreiben ift nichts ©elb=

ftanbigeS, fonbern eine oon mir auSgehenbe Shätigfeit. Der lifdj aber, auf reellem ich fc^reibe, ift etroaS ©elbftänbigeS, ein Ding für fid^, fein Seil, feine @igenfdjaft, feine 2^atig>

feit eines anbern Dinges. D'iefe felbftänbige gjiftenj nennt man mit einem fremben SBott

©ubftftenj. Die ©ubftftenj eines ©eifteS ^ei^t Verfönlichfeit. 6in geiftigeS 2Befen ift alfo sßerfon, infofern eS gefonbert ejiftiert unb Präger ober §err feiner $anblungen ift. 3™ ©ott ftnb brei ^etfor.en, roeil brei oon einanber unter«

fliehen ftnb unb untergeben hanbeln. Denfen roir j. V. an bie 2Sorte beS §eilanbeS: „3$

rotH ben Vater bitten, mb er roirb eu<h einen anbern Sröfter f e n b e n , ben ©eift berSCBah1’

^cit, ber bei euc^ bleiben roirb." #ier haben roir brei gefonberte, felbftönbige Sfjätigfeiten: Sitten, fenben, fommen unb bleiben, alfo brei SCräger ber Sljätigfeiten ober brei ^erfonen. @benfo bmtlicl; untergeben finb bie Sljätigfeiten in ©ott, roelcije ben 9ßerfonenuntafdjieb begrünben: jeugen, gejeugt roerben, ^eroorge^en. SBeil biefe Vor­

gänge eroig ftnb, ber ©otjn oon groigfeit gejeugt, ber hl. ©eift oon (Sroigfeit auSgeljenb ift, fo begrün*

ben fte feinen Unterfd)ieb in ber 3eit ober bem 2ltter. — 2We Sßerfonen finb gleich en>ig. Der Vater ift bie erfte Sßerfon, roeil oon feimr an*

betn entfpringenb, ber ©oijn bie jroeite, roeil ooin aSater gejeugt, ber ©eift bie britte,

I roeil oon Vater unb ©oljn auSge^enb. Sftan fann etroa eine geuerflamme bannt Dergleichen, bie in i ber fyetl. Schrift oft als Vilb ©otteS erfdfjeint.

©obalb fte ba ift, ift auch baS Sicht ba (8ilb beS ©ohneS) unb mit bem Sichte auch bie SBärnte (Vilb beS ©eifteS). Sllfo bie Drb- nung ift: flamme, Sicht, Sßärme.

9la d) aufsen roirft baS göttlid^e ffiefen. Die 9Berfe nad^ au^en finb alfo ben brei göttlichen iperfonen gemeinfam; weniger bie (Sigenfd^afien, bie roir früher ausführlich befpro^en ha,&en.

©ie finb ebenfalls @igenfdj)aften ber gemeinfamen

■Jlatur, nicht ber einjelnen ^ßerfonen. ®odfj roer^

ben ben einjelnen ^erfonen befonbere SBetfe unb @igenfdhaften jugefdjjrieben, unb jroar nach ihrer Stellung in ber ^eiligften Dreifaltigfeit.

Dem Sater, bem eroigen Urfprung, roirb bie Schöpfung jugefchrieben, bem Sohne, ber per- fönli^en ©eisheit, bie ©rlöfung ober SBieber»

herftellung ber oon ©ott geroollten Orbnung, bem hl. ©eift, ber p?rfönlichen Siebe, bie Heiligung, baher aud; bsm SSater bie 3ldmadht, bem ©ohne bic ffieiSheit, bem hl- ©eifte bie Siebe.

5lun fönnen roir auch ta r n e n ber brei 'JSerfonen erflären: SSater unb ©of)n haben ihre 3lamen oon ihrem gegenfeitigen Verhältnis in ber hl- Dreifaltigfeit. Der ^eilige ©eift aber hat feinen -Kamen oon feinem Serfjältniffe ju uns SfJtenfchen. (Sr hcifet ^eiligev ©eift, roeil er uns ^eiltg macht, roie roir auch bie ©aframente heilig nennen, roeil fte heilig machen. So nennen roir auch e‘ne ©peife, eine flleibung, eine Hebung gefunb, roeil fte gefunb macht.

Die ©rlöfung burch baS bittere Seiben, rooran roir in biefer ^ßafftonSjeit befonbetS benfen unb jroar in bantbarer Siebe benfen, fommt roie bie -Dtenfchrüerbung in befonberer Sffieife bem Sohne ju. gnm* ha^ n bie brei

^erfonen bie menfchlidje 3latur ß^rifti gemeinfam gefchaffen unb mit ber göttlichen oereinigt, aber bie Vereinigung gefchah mit ber jroeiten ^ierfon.

Der Sohn hat bie menfchlidlje 5Jatur angenommen, nicht ber Vater ober ber t y . ©eift. Der Sohn hat baS fchroete Ätenj getragen, ber Sohn h“ * ben Dpfertob erbulbet. Sin ihn benfejt roir oor aHem in biefen Sagen, an feinen flreujroeg, an feinen bitteren Sob, an feine @rlöferliebe. 5BJöge er unS allen bie rechte banfbare ©egenliebe in’S

§erj fenfen, bamit roir ihn nie roieber beleibten, fonbern ber ©unft beS (SrlöferS in oollem 'JJ?a|e uns teilhaftig machen!

Du jollft ben |>errn, beinen ©ott, anbeten unb ihm allein bienen, fagt ber §eilanb.

(3)

— 139 -

Ä re u g a u f © o lß a tfja .

'15 011 egleite mid;, djjriftlicher Sefer, im ©eifte nach Serufalem, bet einß fo ftoljen fyettlid&en Stabt beS fernen WotgenlanbeS! 3n ber 9iahe berfel6en erblicfft bu eine (Srfjöhung, bie ©chäbel ftätte ober ©olgatha genannt roirb. 2)iefer

® cr8 ift Seuge beS fludjroürbigften Verbrechens,

^«8 je auf biefer Srbe oerübt roorben, eines

©otteSmorbeS nämlich- 93or faft 1900 3fabren '«ar eS, als aus be8 Rimmels $öljen herabftieg beS SSaterS eroiger ©ohn, um 33 Qa^te unter uns Wenfchenfinbern ju roohnen, un8 burch Sehre unb SBeifpiel ben äSeg jum §immel ju Jeigen unb enblich burch feinen fchmerjlidf)en Ünb bie Wenfchheit roieber ju oerföljnen mit ber be- leibigten ©ottjjut. SRadfjbem er 30 3ahre ooll=

enbet, trat er öffentlich als Seljrer feines SBolfeS auf. S)Jrebigenb unb fflo^lt^aten fpenbenb jog er umher burch bie ©tübte unb 5Dörfer be«

SubenlanbeS, unb jaljlreidje heilsbegierige 38rae<

liten lausten feiner göttlichen Sel}re unb folgten feinen göttlichen SBotten. 2lber bie Vornehmen be8 33olfeS, inSbefonbere bie 5ßf)arifäet unb

©<hriftgelehrten rooüten nichts oon bem armen

©ohne be8 armen 3>m»t«mannB in Siajarelh roiffen; fte fugten feinen ®influjj auf jebe mög=

liehe ffleife ju untergraben, unb als il}nen bieS nicht nach äBunfclj gelang, fajjten fte fogar ben teuflifchen $lan, ben unfdjjulbigen 3efuS, ber ti<h nach i^ter 3lnftd^t angemafjt, ftch ben einjig guten §irten ju nennen, roäljrenb f i e ftch für bie gebornen gü^er be8 Volles hielten, mit

©eroalt aus bem SGBege ju räumen, ©ie bingen gegen Sohn einen feilen Set röter aus ber ©<har ber 3efuSjünger felber, ber ihnen jur -Kachtjeit heimlich ihr Dpftr in ihre$änbe liefert. Sonett ift baS SobeSurteil gefprochen, unb bann, nad&=

bem es beftätigt butch beS römifchen ÄaiferS Vertreter, ben Sanbpfleger ^ontiuS VilatuS, führt man ben SReinften unb §eiligften, ben je biefe @rbe gefehen, jum Stichtplafce. (§8 rohb ein ftreuj errichtet, unb an biefeS ^eftet man mit fpifcen, fcharfen SJtägeln unfern $errn unb fteilanb. 2)a h^öft bu nun, bu mein an*

betungSroürbiger 3efuS, in ben entfefclichften Clualen an Sei6 unb Seele! ©elommen bift bu

»om fjimmel, um uns Wenfchen fflohlthoten ju fpenben unb baS burch SlbamS Sünbe oerfchloffene

§immel8thor roieber ju öffnen, unb jum Sohne f<hlägt man bich an ben aJlarterpfaljl. 3“ / Unbant ift ber 9BeIt Sohn. ®aS ^aft bu, mein 3lefu8, fehr bitter erfahren müffen, als bu einft

?• *• t^tadibrutf onrbotm.)

roanbelteft in 9Jtenfchengeftalt unter uns ©ierb*

liehen!

216er mit bem ©efühl fchmerjlicljer Trauer, baS ber 3lnblic! beS ÄreujeS auf ©olgatha in uns roachruft, oermifcht ftch jugleich ei” ©efühl unfagbarer greube: 3lm Äreuje rourben roir erlöft, am Äreuje leiplete ©otteS ©ohn ber gött­

lichen ©ered^tigfeit ©enugthuutö für bie Sünben ber SBelt. ®atum roarb bas Äteuj, bas bei ben SUten galt als ein Seid&en ber ©chmadh, für uns <5h*iflen jum §o!je beS^eileS. SSergi^

eS nie, mein lieber ! Sluch bu rourbeft am ÄreujeSftamme etlöft; nie unb nimmer raürbe ftch bir baS §immelSthor öffnen, roenn nicht bein

§eilanb am Äreuje audh b e t n e ©ünben auf ftch glommen, um für fte genug ju tjjun. 3a, baä bebente ftets, mein lieber Shrift, unb jeige bich beinern $eilanbe ftets banlbar für bie größte aller ©naben, roomit er bief; Beglüctt h«t, für bie ©nabe ber (Srlöfung!

Sieber Sefer! „Sln’8 Äreuj mit ihm!"

fchtie oor faft 1900 fahren bie gottlofe Stotte ber 3uben, unb als bieS blutbürftige Sßerlangen erfüfit roar, ba atmete baS flolje^erufalem erleichtert roieber auf, gleich als fei es burch 3efu $in>

richtung einer furchtbar brohenben ©efahr glüdf- lieh entronnen. Wan glaubte, nun h“ be ber Religion beS ©efreujiglen baS le^te ©tünblein gefchlagen, nun rotrbe mit einem ©chlage bie Sehre beS armen $anbroerfer8 oom (Srbboben oertilgt fein. D ihr eitlen Shoren, bie ihr foldfieS roähnet! Seht, roie bie Heine ©cljar feiner jünger hittauSjieht in alle ffielt unb ben oerfünbigt, ben ihr in grenjenlofer SÖIinb^eit unb 93erftodftheit oon euch Seftojsen! Seht, roie bie ©öfcenaltäre jufammen ftürjen! ©eht, roie bie heibnifdjen Tempel chriftlidhen Äirchen unb Äa»

pellen roeichen müffen! ©eht, roie 3Mionen, hoch unb uiebrig, gürft unb SBettler, ihre Änie beugen oor bem flreuje, baS in euren Slugen erfdjeinet als ein3eichen ber Ihorheit unb beS 2lergerniffe8 ! Wein 3efuB ift nicht tot, er lebt. (Suer Sffierf ift ju ©chanben geroorben. §ochaufgerichtet fleht ba8 Äreuj ba, unb e8 roirb thronen in unoer*

gänglicher ©lorie unb $etrlich(eit bis jum @nbe aller Seiten.

Sieber Ghrift ! 9luch in unfern Sagen er»

fchaHt aus bem gegnerischen Säger ber SWuf:

„Sln’S Äreuj mit ihm!" freilich lönnen bie geinbe beS $errn unfern göttlichen $eilanb nicht mehr an’S Äreuj heften roie bajumal, als er

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fühlbar unter uns roanbelte; bet §afj unb baS äßutgefcljret ber geinbe beS §errn in unfern lagen gilt feiner ©teHoertreterin, ber fatholifd&en Äirch, bie baS @rbe i!jreS göttlichen $ ert” unb 9JieifterS angetreten hat. Sie mit ©tumpf unb

©tiel oom Srbboben auSjurotten ift ber lebhafte 3Bunfc^ unb baS ^ei^efte SBeftreben aller ihrer geinbe, unb fo fehen wir benn, roie in früheren

^aljrljunberten, fo au<h in unfern Sojen, rote bie ajläcljte ber §öHe mit ben SCBaffen ber 2üge unb SSerläumbung, ber Sift unb ber ©eroalt ununterbrochen an i f j r c r unheimlichen 2lrbeit ftnb, baS flreuj, biefeS Sieges jeidjjen bes ß^riftcnlumä, in ben ©taub ju jenen unb bie sJJlinf<hh"it einer neuheibnifchen Barbarei ju überliefern.

D ihr Shoren, bie ihr in eurer ßurjftdjtigJeit unbSSerblenbung oermeint, baS Äreuj beS §enn oom ©tbboben ju oertilgen! ©<hon oiel; Sau:

fenbe unb älbertaufenbe, barunter mächtige Äaifer

unb grofje Staatsmänner hoben folclj^gottlofeS SEÖetf unterfangen; aber fie alle mußten gefteljen:

„@S ift unmögliih, ju Erreichen, roaS roir exftreben, roir einfältigen ih ore” -" 3 “ / feft, unüberroinb' lieh feft fteht baS Äreuj auf ©olgfttha, unb f§

roitb feft ftehen, roenn längft fd;on alle feine

$einbe jerfd^mettert ju feinen fjüfeen liegen. ®u aber, mein lieber ßljrift, ftehe treu ju biefem tfreuje! ift bein einjiger SeltungSanfer; benn nur im fireuje ift baS §eil ftc^er. 2lm jüngften tage roirb baSÄteuj beS §errn auf ben SDBolfen b«S Rimmels erfdjeinen aßen ftchtbar, foroohl Den ©uten rote ben Söfen. §dl bir, roenn bu aisbann gehören roirft ju ber ©d§ar jener, ju roelchen ber eroige Sichter fprechen roirb:

„3ln biefem Jlreme lin ich für cuth 9e’

ftorben, unb ich habe nicht vergebens mein !oft=

bareä 'Blut oergoffen Sehet ein in bie greube oeS §errn!"

Suba&oljn — äJJammoneWenft.

tMadjbrutf e*tt»otfn )

J

m ©aale ju ^erufalem ^atte ber göttlidje biife Sßerfehroenbung unb meinte, man hälfe bie

§eilanb baS aüerheiligfte ©alrament einge--j Salbe oerfaufen unb baS ©elb ben Slrmengeb.n f*^t unb mit feinen Jüngern jutn erften fötale

j

foHen, „® a S ," fagt ber h«<% Johannes,

fich, anju=

bieS Siebesmahl genoffen. 3>e£t erhob er ben fdjroeren ®ang nach bem Delberge treten unb ftd» bort im ©ebete ju ftärlen

QubaS allein begleitet feinen $errn unb SDteifter nicht bahin. Durch bie finftere Sadf)t eilt er bahin, bort^in, roo er bie Sobfeinoe Sefu oerfammelt roeifj. „® a S rooHt ihr mir geben, fo roiH ich ihn eudfj oerraten?" — fo ruft er ben bafelbft SScrfammelten ju. ®iefe benüfcen biefe ©elegenheit, bieten ihm 30 ©ilber=

linge, unb ^ubaS geht auf ben $anbel ein.

Sachbem er ben @chad§erlohn empfangen, geht er alä Anführer ber Sötte ooran, bie ^efum gefangen nehmen foHte. 2BeI<h’ ein ©ang, unb roaS mag gubaS babei rooi)l gebacht ha^en?

©ie erreichen ben ©arten; grüfjenb nähert er jtch feinem §errn unb gibt ihm einen Äujj, — baS mit ber Sötte oerabrebete Reichen. 55iefe legt §anb an ihn, ergreift unb binbet ihn. SDa erroadf)t 3uba8 roie aus einem fcijroeren Jrautne;

er ertennt feine Untjjat, fehreeft »or ftch felbft jufammen, fucht eine einfame ©teHe auf unb

— erhängt ftch. ®aS ift fein @nbe.

®ie abfcheuliche §anblung8roeife beS ^ubaö roäre uns rätfelhaft geblieben, roenn nid^t ein 9Jiitapoftel felbft uns fchon Sluffchlup über feinen (SharaJter gemacht hätte. 2118 3Jlaria 3Rag'oalena, bie reuige öüfjerin, ben göttlichen §eilanb mit Joflbater Salbe falbte, ba murrte SubaS über

„fagte er aber nicht, roetl ihm an ben 2lrmen oiel gelegen roar, fonbern roeil er ein ®ieb roar."

®aS ift eine fehr einfache, profaifche ©prache, bie uns ohne CethüHung bas §erä beS öffnet unb ihn als ©Jlaoen ber §abfucht er=

fehtinen läfst. 2)em hoch angefc^rcottenen Serg ftrome, ber oon ber §öhe in bie Siefe ftürjt unb auf feinem braufenoen ©turje alles mit fid) fortrei^t unb jerftört, gleicht bie J&abfucht. SSBaS richtet fte nicht aUeS an!

©ie raubt junächft ben inneren ^rieben beS §erjenS. griebe !ann nur bort roohnen, roo 3 ufrtcbenheit ift. $er $abfüchtige aber ift nie juftieben. $at er nid^tS, fo roill er etrcaS;

hat er etroaS, fo roiH er mehr; hat er oiel, fo roiH er alle#. ©lUcflich Jann aber ein foIcheS Sennen unb S®gen unb Verfangen nid^t rnad^cr.;

benn jur 3»fr'ebenheit genügt eS, roenn roir baS 1ägli<he Srot, unfer ftanbeägemäfjeä 2luS fommen h“ ben.

$ie §abfucht macht hatt gegen bie Seben menfd^en. SBBir felbft haben oieHeidt)! fd^on über biefen ober jenen geurteilt: $er h“ t ein $erj im ßiib nii^t oon gleifch unb S3Cut, fonbern oon ©tein unb @rj. SBaren baS nid^t h“ 6 gierige ®ienfch«;n? ©ie ftnb abgiftumpft für fremoe Sot; eble Segung beS SDlitleibS fentien fie nicht; frembe Slvmut erregt bei ihnen Slbfd^eu unb @fel. ©chauen roir uns baS ©leidjjnis oom

(5)

1 4 1

Jncfjen ^raffet unb bem armen SajaruS an!

3ltme ^atte geroagt, bte SchroeHe be8 Gleichen . überfd^reiten unb um Sllmofen ju flehen.

Jwit ben örofamen, bie übrig bliebe«, bie oom

£>fc(je beS Jperrn fielen unb jertreten mürben, wäre er gern jufrieben geroefen, aber niemanb W® fte t^m. @r mufjte fort aus bem p, ästigen

■paufe, benn fein SlnblidE megte ßcfel, unb lag er, eine 3ammergef!alt, oor ben Shoren beS ^ßalaftcS. Unvernünftige £iere, $unbe,

‘»Wen, etbatmten ftch feiner unb leeften ihm bie

® efc^iDüre,

35ie §abfu^t enljweit unb jerrei^t bie lnn'gften Öanbe ber üiatur. Srüber unb

©c^iDeftern leben in innigfter (Sintrad^t unter ftnanber; fte roiffen unb füllen, bafs in ihren

«öern ba8 gleite Slut roEt, bafj fte biefelben teueren Sßerfonen SSater unb 3Jlultec nennen.

fterben bie Sltern, unb baS ^erjlid^e 33er=

hältnis ber Sefdjroifter ju einanber roirb jählings i^rftört. $aä lalte üJtein unb 2)ein enifrembet W/ lägt jte i{jre gegenfeitigen näheren Beziehungen Me*geffen unb bringt fte in $aber unb tfahtelange Snlfrembung, $afj, geinbfdjaft unb

®r8«licf)e ^rojejfe ftnb bte traurigen folgen.

®ie §abfu$t ignoriert ©ott unb fniet an* : octenb oor bem 'Jßolodj beS eignen 3 $. 9lur H felbft fennt ber habgierige, be»iel)t alles auf feine *J3erfon unb macht aäe8 feinen 3 n>eden I

bienflbar. ®a8 ifl bie 9tnfdjauung jener Äauf»

leute, non benen mir feine echten SBaren mehr haben fönnen; felbft bie notmenbigften Dinge, bie SebenSmittel, müffen gefälfdjt fein. $a8 ift bie 2tnfdjauung jener fdjamlofen Bankrotteure, bie erborgte SEBaren unter bem $rei8 loSfdjlagen, ihren Sätfel füllen unb bann bie galjlungen einftellen.

SBer jäljlt enbtid^ bie oielen 3J?enfc^enleben, bie ber Jpabfudjt fchon jum Dpfer gefallen finb, fei es burdjj 9taub= ober ’JJJ<uchelmorb. (Sin eroig benfmürbigf« Beifpiel liefert uns bie 1)1. ©efdjidjte.

Slcfcab gelüftete nach bem Sffieinberge SKaboth’8.

®iefem aber mar ba8 ©efefc ^eilig, unb ge=

fefcltdj mar ber Beftfc unoeräu^erlicf). ®aljer feine 2lntroort: „©ott beroafyremidj baoor, baä Srbe meiner Bäter ju oertaufen!“ 2ld&ab mürbe erjürnt unb feine ©attin ^ejabel noch mehr. Sin Ber=

brechen D^abot^’S lag nicht oor, baljer mufjte ein§ erlogen merben. 31(5 ab läftt -Jiabotlj ftei>

nigen; er nimmt ben begehrten JBeinberg in Beftfc.

©o roütet bie §abfudjt im Sienfdjenge«

fchledjte fchlimmer nodj, als e8 ber über feine Ufer getretene Strom in ber 9latur macht. gür>

roaljr, mir Ijaben allen ©runb, un8 oor ihr ju hüten, fte bott im fleime ju erftidfen unb au8>

jurotten, mo mir 98adjt unb (Sinflujj traben.

2»ic SMume üoit «^aufbeuren.*

gtcüc junt fcibcit.

(!W«et)btucI oetbolen.)

|?8 ift eine eigentümliche, beffer gefagt, eine | Stimme: „D ma8 ift ba8? ©ott leibenb unb

• ^immlifc^e Srfc^einung bei ben §ei(ig n fterbenb!“ Sie Ijielt bafür, bafe ba8 Äreu) ba8 M i fie fo fe^r oerlang n, mit bem göttlichen ? öauptbudh einer jeden 0rtten8pfrfon fein müffe:

§eilanbe leisen ju bürfen. 2ßa8 uns fo f)<ut Qt'fotnmt, unb mag mir fo redfjt meit entfernt

“j|ünfd)en, ift i^r gro|t 8 Verlangen. ®iefe

^ ‘Sentümli^Ieit nehmen mir aud) im Seben ber e^rroücbtgen 5ötaria ÄteSjentia ma^r.

1. 3 )lit grofjer Siebe betrachtete Jte ba8 Sei be n unb S t e r b e n be8 gött=

"tfjen §ei l anb e8. Sc^on bei bem 2lnl)ören ber ffiocte „Seiben <5^tifti“ bradf) fte in Ivanen aU8, u b juipeilen fagte fte bann mit gebrochener

in biefem 93u<he, ba8 oon au^en mit ®lut, non innen mit Siebe gefdjrieben fei, merbe gelehrt alle SSoUfommenheit fomohl im SBirfen al« hn Seihen. ÜJlichtö empfahl fte bee^alb, ba fte Oberin ihieä ÄlofterS mar, ihren Witfd^roeftern fo fehr als bie Betrachtung be8 Seiben8 6^riftü 3lHe ©eheimniffe beS fdjmerjhaften 9iofen!ranje8 betrachtete fte mit tiefer Stnbacht, Qtt ber gaftenjeit unb befonberS in ber Äarmoche mich ihr ©eift fajl nie oom Äreuje; ftunbenlang

* SIu8 ©teigenbager, ®ie ©Imnt oon Saufbeuren, öerlag bfr ^of. fiöfet’ieften ®ud)&anblung in

«tmpten, »etd^eg ®ü(6ictn foeben ttt oierter, oerbffferier Auflage mit oberljtrtUdjer Approbation erfdjienen J 'tfreiS cinjetn 30 'Jifq., 25 «y. 7 W , 50 ®*. 13 SOI, 100 «y. 25 J)(. — «ei biefer Gelegenheit j«t aud^ no^ auf ejn aubere« @d)rift(4eti aufmerffam gemadjt, Da« biefer Sage, oerfeben mit oberbtrllt<5er

^PProbation,in jicrlid)(ltr ÄuSftattung in bem liämltdjen ®erlage erftbienen ifl; e i ifl betitelt: „ D i t feltge l”..r ' 8*entia $#6 oon Saufbeuren, eine tngenbelb in be« SibroabenlanbeS. ffiin Sefcbic^ten»

"ubletn, bem fatholtf^en ®oife bargeboten Don J r a n j l a b t r Offner, Suratpriefler in §1. Äreuj bei

“ empten." änjeln 40 '|Jfg., 25 ®j. 9 Hl. 50 <ßfg., 50 «y. 18 ÜK., 100 «y. 25 SDt.

(6)

- 1 4 2 -

(niete fte oor einem Silbe beä ©elreujigten ober ber fd^metj^aften Wutter mit auSgefpannten 2lrmen, ftarr unb unbeweglich- 3?iemanb fonnte begreifen, roie eine ftanfe, bis jum äujjerften gefdjroächte Sßerfon fo lange in einer folgen Stellung aushatren fonnie.

2. 3Rit großer fiiebe l i tt fie mit bern göttlichen £eilanbe. 3m3af)rel727 hat ÄreSjentia ein ©ebetchen niebergefchtieben, baS fo xed^t tote 8ereit®iUigleit jum fieiben ausbrücft; es lautet: „§err, Siebe um fiiebe, fieiben um fieiben, ©chmerjen um ©chmerjen,

©pott um ©pott, Serad&tung um 33eradf)tung, fieben um fieben, 2Bunben um SBunben, lob um SEob — unb bieS alles um leinen anbeten

£oj)n als bie fiiebe!" „®ie Siebe/' fagte fte,

„roelcije lein Verlangen hat, grofje SDinge ju roirlen unb fernere Äreuje ju tragen, ift leine fiiebe, ift lein geuer, fonbern ein SiSjapfen."

fiiebe unb fieiben^roaren i|jr biefelbe ©adje, unb ba ihr ganjeS fieben ber fiiebe gemeint roar, begreift man, roie fte ben ©runbfafc auSfprechen lonnte, eä gebe eigentlich fein Äreuj, alä roenn man ohne Äreuj lebe. $afs bieS aber leine leeren Lebensarten waren, beroieS iljt ganjeS fieben, namentlich „ihr 93etl}alten in f(§tner}[jaft;n Äranlheiten. (Sin SSeifpicI^baoon fei jjier mit»

geteilt. 3jn .."einer ifcfjroeren~,ßranfbeit roar fte an $änben unb güfjenj’gelähmt, ober oielmehr bie gilfje roaren burd? 3ufammenjiehung bet

■Jleroen rücfroiirtS gebogen, fo bafj fte, rote eine Äugel jufammengebatlt, unterlentfefclicljen'Scfimer ■ jen im j Sette liegen mufjte. 3lm ^eftigften roütete berechnter} im 9tü<fen unb jroifchen ben

©djjultern. ®och iljr sJJlut unb i: ihr giiebe roanlte nid^t. Sie fagte ihrem §eilanb taufenb»

mal ®anl unb beteuerte mit fröljlidjjem Singe«

fid&te, bafj biefe ©chmerjen ihr barum befonberS lieb roören, roeil fte oon benfelben beftänbig an bie ßreujtragung (S^tifti/erinnert roürbe. Qn großen ©chmerjen brach fte in bie SBortejmS:

„D i^r meine ©ebeine, lobet ©ott, bafs er euch bie gfätjigfeit, ju leiben, gegeben hat!"

SDiefe ihre fieibenSfreubigteit roährte ihr ganjeS fieben lang, üfierfen roir noch einen Slidt auf ihre lefcte Äranlljeit! 35iefelbe fteHte ftd& bei beginn ber lebten gaftenjeit beS ftahreS 1744 ein. 3hr ganjer Jtörper brannte in einer inneren §ifce t>on unglaublicher ©lut. 3JiarI unb Sein fchienen oon geuerflammen burchglüht.

Äopf unb ©eite roaren ununterbrochen oon

flechenben ©chmerjen burchjucft; bie «Säfte »er*

troefntten, ein unerträglicher 2)urft peinigte fte fortroähtenb, ©aumen unb Wunb roaren roie oerborrt, bie3unge hoch angefchrooüen, hart roie eine Saumrinbe unb oon tiefen unb eit rnben Stiffen fcfjmerjDoll oerrounbet, bie fiippen braun unb gefpalten; ber ganje fieib bis auf £aut unb

©ebein roar jufammengefchiuinpft-, ber SRücfen, auf bem fte unberoeglich lag, oerlor balb feine

§aut unb roar eine einjige fflunbä; bie linle ffiange unb ©chulter roar entfefclidfj angefchrooüen;

ber ganje fieib roar fo oon ©chmerjen kurch»

roühlt, als roürbe fte auf einem glütjenben Stofte gebraten. @s roar leine natürliche Äranlheit.

Selbft ber proteftantif^e Slrjt roufjte fte nur aus ber geroaltigen Siebesglut ihrer ©eele ju erllären.

SQBie beroährte fi<h ÄreSjertia nun in biefer Äranlheit? 9iad) bem Seifpiele beS (Srlöfers rooUte fte ohne fiinberung leiben, ©ie begehrte nie §ilfe unb Erleichterung, nahm leine h«Js flärlenben Wittel unb bie ganjen fechS SBochen hinbutdh leine ©peife unb feinen iran l au^er ein roenig geroärmteS Srunnenroaffer unb auch biefeS nur auf gureben unb in fo geringem 3Jtafje, baf) ihr glühenber ®utfi baoon ehet gereijt, als geftiHt rottrbe. Unerltärlich blieb eS benSlcrjten, roie ein fo abgefdfjroächter Äörper eine folche gieberglut auäh®lten lönne. ©prach man ihr ju, etroaS ju genießen, fo fagte fte:

„ ÜJleine ©peife ift, bajj i<h ben ffiiUen bcS himmlif^en SatetS thue." fragte man fte, roie eS ihr gehe, fo antwortete fte: „©anjgut;

ich oerlofte einen Üropfen aus bem bitteren Äuldfje meine« ©rlöferS unb erfülle ©ottcS SBiHen, bem ich für Seit unb Sroigleit überlaffe."

Dft betete fte: „Vermehre, o ©ott, bie ©chmerjen, aber oermehre auch bie ©ebulb!" 3e mehr fte litt, befto inniger gab fte ftch an ©ott bahin.

3h>n 8°^ *|jr ganjeS fieben unb $hu>i- Oft empfing fte baS h^ ©aframent ber Su&e, tag«

lieh, mit SluSnahme beS ÄarfreitagS, bie heilige Äommunion. 9ladh fchroetem, qualooHem, mit himmlifcher ©ebulb eitragenem fieiben gab fie am 5. 3lpril, am hochheiligen Djlerfefte, ihre engel*

reine ©eele in ©otteS $anb jurücf. ©ie hatte 61 gahre unb fünf unb einen halben Wonat gelebt.

„3Jlöchte fterben meine © e eie b e n

$ob biefer ©ered^ten unb mein 6 n b e ihrem gleich fein!" (IV . 3Kof. 25, 10.)

(7)

— 143 —

2 lu$ u n fe r n S i l b c r m a ^ c

E c c e h o m o ! Jieljct, nifld) ein $Jenfd)!

y ) ‘e >ft e8 bod^ roaljr geroorben, roa8 uns bie ßirdje am (jeutigen Sage oerlünben läfjt!

«Sie werben ben SWenf<$enfol)n ben Reiber Moerliefetn, unb biefe roerben iljn anfpeien, otr ipolten unb getjieln. ®ann roerben fte iljn

"fujigen."

3j«raer, tag auSerroäljlte 3JolI, uerf^mä^t feinen $eilanb unb überliefert iljn ber $ein.

2lHe8 nur Grbenflidje tfjun fie iljm an. @ine entfe$li<$ften ©eenen fteüt unfer Ijeutigeä

©leiden nidjjt in biefen Jagen roieber fefjr

j »iele, bie ftd& 6giften nennen, biefem »er*

bienbeten 3“ ben= unb $eibenoolfe ? Weint man nid)t, ba§ alte $eibentum fei roieber eiftanben mit allen ©räueln ber ©ünbe unb ©oitloftgfeit?

Sieber Sefer, benfe bid) einmal in ben Fimmel unb betraute bieg Treiben oon bort aus! 2Bie fommt btr’8 oor? ©teile bic^ »or unfer SBilb, betrachte ben $eilanb unb frage bidj, roa8 er baju fagen roerbe! ©eroifs, ber §etlanb roar

Ecce liomo! §tljel, lUfldj ei» ptfnfd)!

®ilb bar. ©ie fyaben bem §eilanb bie Äleiber

"omfietbe geriffen unb il>m einen roten ©olbaten*

^antel umgeljängt, eine itrone au« Dornen ge>

Porten unb auf fein Jpaupt gefegt, unb ftatt

*****8 föniglic^en ©cepterS reifen fte iljm einen

®töb. Unb nun fie^, roie fte ftd) gebärben,

|®ie fie lad^en unb fpotten, ^ö^nen, bie gäufte P®Hen, fc^impfen unb fluten! SDodj ba8 ift

’<jnen nid&t genug. „2(n’s flreuj mit iljm ! 3ln’8

^teuj mit it)m!" rufen fie roie au8 einem-DJunbe.

^eujjlidjeä 3Solf, entfe£lic$e Üljat!

fein ginfterling. (Sr fyat biegreuben nid)t oer=

boten, er Ijat felbft an ben $teuben ber Wenfd)en leilgenotnmen. 9lber, lieber ßljrift bente bid^

in ba8 §erj unb bie ©eftnnunqen be8 £eilanbe§

fjinein! Unb roenn bu bann bie tJreuben ber ÄarneoalSjeit Jennft, roie fte gar oft tljatfädjlid) ftnb, fag an: ©laubft bu, bafj ber^eilanb audj an biefen teilneljmen roürbe? (Sinen §erobe8 fann man ftd) rooljl als begeisterten Teilnehmer benten, einen $erobe8, ber über ben $anj feiner auigelaffenen Üodjter aufter ftd; geraten fonnte,

(8)

- IM

unb bet es über jtcfj bradjte, bem $errn baS1 baS 93tlb beS oerfpotteten unb gcfreujigten §ei>

©pottfleib anjulegen, aber ben §eilanb als j lanbeS oor 2lugen, benfe an baS gottlofe ©e;

ruhigen, freu&igen Teilnehmer, — nein. ! bahren ber 3u^>cn un^ Reiben, unb ich h°ffe<

Sieber Sefer, haHe bi* *n biefen Tagen1 bu roirft es mit beinern §eilanbe halten!

2lu$ bem bieSiäfttiaen cnfjirtenbriefe be$ liodjlmirbiaftfn

^ertn SBtftfjofS

^ic ©riinbung non udj in ©übbeutfcjjlanb, in unferm engern Baterlanb, haben ftd) in ben le$t-n 3aljt:

neunten unter bern 3ufammcnroirfen oetfd^ieb.nct Urfacf)en bie Trunffudjt unb ber Branntwein*

genufs in bebenfüchent ©rabe oerbreitel unb mit i^nen eine ju ben ernfteften Befürchtungen 2ln*

lafj gebenbe Berrohut g ber gugenb, Verarmung jahlteidjer gamilien, Vermehrung ber Berbredjer unb ber ©eifteifranfen erjeugt. $iefer That- fad^e gegenüber hoben bereits cor ein paar fahren geiftig hetoorragenbe 2J?änner, oor aUstn 3lerjte, in weite greife hinaus (Sinlabungen jur Bilbung oon ®?äfjigfeitäoereine t ergehen laffen.

Sluch bie Bifdjöfe Bayerns ^abert biefe Utbel=

ftänbe unb bie mögliche Stb^ilfe gegen biefelbm in ernfte (Srroäguig g jog n. ©ie begrüfjen jeben Berfuch jur Abhilfe als einen 2lft ebler Wenfdjenliebe, galten aber bafüt, bafe im $ix\- blief auf bie Slannigfaltigfeit ber 3form, in bet biefeS Uebel auftntt, ber ©lünbe, oon benen es ftd) nährt, unb bet Buftänblidjfeiten, ^ie es in ben einjelnen baoon ergriffenen Betfonen offen' bart, bie §eilungäöecfud)e nidjt mannigfaltig genug fein fönnen, bafs alfo inSbefonbere au<$

bei uns ber Betfuch ber ©tünbung firc^lid^er ÜBiäfjigfeitS Bereine gemacht roerben foHte. Um nicht in ju grellen ßontraft ju ben Sehens* unb BrobuftionSütrhältniffen ber $eimat ju treten, um Freiheit uib ©ohl ber Ginjelnen in gl idjer 3B ife ju achten unb ju föreetn, fcheint es uns geboten, oon benen, bie in $utunft einem folgen Berein beitreten roerben, n;cfjt mehr fovbern ju foHen als baS, was jeher oernünftig urteilenbe 9)iann als eine geredete gorberung anerfennen mufi: freiwilligen gänjlidjen Berjicbt auf ben

©ebraucf) beS fo überaus fröhlichen unb oer=

führenden Branntweines unb Bermeiburtg alles fdjäblicheri Uebermajj s im ©enufj ber lanbeS»

üblichen ©etränt?, beS BisreS unb beS 2BeineS.

® i; ©ebanf n unb Borfdjläge, bie idj hie*

oor ber ganjen ©iijjefe auöfpted^e, wollen oor*

U o tt S lu g S b u t g . gtäßigkeitsvcmncn.

läufig tid)t trefjt fein als ein ©antenforn, baS, oon empfänglichen §erjen aufgenommen unb beljerjigt, allmählig $rucE)t bring» unb biefe

$rud>t burd) immer neue unb weitere 2IuSfaat in immer roeitere Greife ^inauäträgt, um immer mehr Wenfchen oon einer ihrer sJJatur unb ihter

©efeEfdjaft totfeinblidjen SUlaeht ju erlbfen unb baburd^ bie ^inberniffe ju befeitigen, bie ber Aufnahme jener wahrhaft befeligenben ©üter, bie uns gebracht hat un^ burt§ fe*ne Äir^e uns anbietet, enigegenftehen.

Gin feiger SSerein roürbe f inen ^Jtitglübfrn feine rcnnenSroerten SluSgaben jumuten, im

©egenteil bielelben fparen lehren unb fte babutdj befähigen, an ber 3Seiroitfli<hung allgemeiner, hoher S'ele lebenbigeren 21 tcl }u nehmen. 2luch roürbe biefer SSerein anberen Vereinen nid^t bloS feine Äorfurrenj madjeh, fonbern oielm i ) i , fofetn bie 8'ete beSfelben oon allen anberen Vereinen anerfannt unbmiterftrbtroürbtn, jur Bergeiftigurg unb 'Sereblung aßet anberen Vereine roefntli^

beitragen. ®er ©efal)r ber (Sinfeitigfeit, bie eige ttich jebet Bereinigung ju befonberen 3roecfen raheliegt, fcheint burch bie (Singliebevung btS>

felben in ben firchüdjen Organismus oorgebeugt ju fein. @ben biefec rege Slnfchlu^ an bie fir<hli<£e Sehre unb baS firdf)ltche Seben roirb auch hoffe ich, w t l anbere ©efahren oon ihm fein halten, welchen anbere 2ltten oon SWäjjtg*

feitSoereinen nicht in admeg ju entgehen roufjten, bie ©efahr felbftgere^ter Verachtung anberer unb bie ©efahr ber BetfteHung unb fortgefe^ter geheimer Untreue in Bejug auf bie ein gegangenen Bei-pfli<htungen. 3)en 2lnfang jur Silburg eines fold;en BereinS müfsten felbftoerftänblii^

folche mad^en, roel^e in Bejug auf iDlä^igfeit fähig ftnb, anbern jum Borbilb ju bienen, unb fo würbe ber $injutritt folcher, bie roitflid^ beS 2lrjte£ bebürfen, für biefe nichts BefdjämtnbeS haben.

(9)

Uuterfialteubes fü r bie fatljolifdje gfam iUe.

Qtiitc gcmifdjte (EI)c.

©ilb au« bem Seben in fedbiä ©(filtern.

1 4 5 -

SSon ffi

1

1 b e l m 1. (Sin b u n t e s S I a 11.

3n einem mittelgrofien ©armfonJftäbtcijen ber 9tfjeinprooinj foUte ein Serein ehemaliger Witglieber e.neS Regiments feinen SereinSbaH feiern. 3BodjcnIang norauö freuten fidj befonberö uiele Wäbchen beS DrteS auf baS Sereinfefeft, roelcfjeS ihnen roillfommene ©elegenheit 6ot, iljrer

®itelfeit unb ihrer Sergnügung&fucht ju fiölj-en.

Wit änaftlic^er Sorgfalt rourbe bie iotlette ge=

roä^It, unb manche fcljroachen Säter gaben ben ftürmifchen Sitten i^rer pufcfüdjtigen SEöd^t r unb beren blinben Wütter nach unb liefen ben Töchtern neue ßoftüme nach mueflem Schnitt machen, bamit fte ja red>t bcftef>en fönnten.

2lud) in ber Familie beS Sattlers Warheitn roar man eifrig beschäftigt, bie einzige Jocfjter für ben in Slusftcht ftehenben SaH auSjuftatten.

S)tr Sater hatte bei bem SHegimente feine Wt- Iitärjiit oerbracht unb bie genüge mitgemacht.

9ludt) ^eute noch mar er ein ftrammer Solbat unb unterhielt gerne ‘Beziehungen ju bem Wiliiär, befonberS, ba er bebeutenbe 2lrmeelieferungen jugeteilt erhielt unb eS fo bem Wilitär ju Der bauten hatte, bafj fein ©efdfjäft recht in ber

«lute roar. So hatte benn Weiftet Warheitn nichts bagegen einjuroenben, bafj feine Sodjter bemüht roar, fich für fren 3lbenb befonberS heiauejupufcen; ja im Stillen freute er ftch barauf, mit ihr an bem älbenbe glönjen ju

’önnen unb ju fehen, roie fte bei jebem $anje Umfeh:oätmt, üieHeidjt oon ben Dffijieren beS Regiments jum Janjcn geführt roürbe. „$üer meifj, roaS barauS roetb n fann?" hatte bie Wutter gefagt. „SDie ©ertrub ift nun fdjon

^4 Qjhre alt, unb ich ^ätte roirflich nichts ia- Segen, roenn ein braoer Wann fäme, ber fte ju feiner ©attin machen rooßte."

Der SaHabenb roar heran^efommen. Der öröjjte Saal b 8 Stäbtchcns roar oon ben Seir nchmern überfüllt. Die Dffijiere unb Unter Offiziere beS 3legiment8 nahmen in grofjer änjahl an ben Seluftigungen teil. Selbft b.r Dberft hatte ftch eingef. nben, uno er hielt eine jünbenbe

«nfprache, in ber er heroorljob, roeldje guten -Bejiehunge t baS Regiment ftets jur Sürgerfäaft gehabt habe, roaS ber geftabenb befonberS be=

Don SoDerjJf. (Maäi&rua DertnJen ftätige. Warheim unb feine $rau roaren über=

glücflidj, als fte faljcn, bafj ihre Iocf)ter fehr jum £anje begehrt rourbe. Sefonbere greube machte eS ihnen, als fte bemerften, bafs ein junger 3ahlmeifterabfpirant fich befonberS mit

©ettrub befefjäftigte. Wehr noch als ©ertrub felbft beobachtete ihre Wutter ben jurgen Wann;

fte lub ihn ein, bet ihnen am $ifd&e $Ia$ ju nehmen, unb beibe (Sltern gaben uneingefchränft ju erfennen, bafe er ein angenehmer ©aft bei ihnen fei. Die Singen unb baS ganje Senehmen

©ertrubenS jeigten, bafj ihr §erj ron bem jungen Wanne getroffen roar, unb als fte fich gegen Worgen trennten, ba hatte fte leinen innigeren fflunfeh als ben. bie Sltern möchten boch be:t fehmuefen Sa&lmeifterabfpiranten einlaben, fte balb einmal ju bcfuchcn. Das brauchte fte nicht lange ju roü fdjen. ©ar bringenb batm Sater u b Wutter, boch recht balb oorjufpredjjen, roaS er benn auch gerne oerfpradj.

W it Ungebulb rourbe in ber Warheim’fchen

^amilie ber Sonntag ecroartet, roeil man fidjer hoffte, ber erfthnte Sefüch fänbe an bem Jage ftatt. Wan traf uinfaffmbe Vorbereitungen, um bem ©afte ju jeigen, ba& er angenehm fei, unb befonberS ©ertrub fonnte ben Ja g faum erroarten.

Snblichroar er ba, unb mit ihm fam auch ber erfehnfe ©aft, ber ftch O^en fünf Uhr nadj=

mittag« einfanb unb freubig empfangen rourbe.

SJu^icm man ein Stünbchen geplaübert hatte, roilligten bie (Sltern ohne Sebenfen in bie Sitte ein, bafe ber ©aft mit ©ertrub einen ffeinett Spajietgang in bie Slnlagen oor bem StäMchen machen bürfe. 9lls baS «ßätchen nach einiger 3e;t jurüdtf hite, hatte bie Wutter fchon ein gutes älbenbeffen jubereitet. Wan liefe ftch’S roohlfchmeden unb plauberte nodh einige Stunben.

Der junge Wann gefiel, unb als er ftch »erab fchiebete, ba hatte man bie Ueberjeuaung, einen befferen, für ©ertrub paffenberen Wann hätte man niemals ftnben fönnen, unb ber SBSunfdh ber 6ltern, er möge balb roieberfommen, fam aus DoHem §erjen. äluch ©ertrub fühlte ftch als baS glücflichfte ©efchöpf ber SEBelt.

(Sortfe^unj folgf.)

(10)

1 4 6

$ te Slomfaljtt beS I I I . OrbcttS.

U

a^bcm bie freier ber Seligfprechung ber e^rro. ÄteSjentia oon Äaufbeuren enbgiltig auf ben 7. Dftober (SRofenfranjfeft) feftgelegt ift, roirb ber I I I , Drben beS f)l. granjiSfuS in Sägern, bem bie Selige im Seben angeijött hat, feine Slompilgetfahtt im ©erbfte nad) folgendem (prcoifotifchem) V ita m in e ausfüf)ren:

$ienftag, ben 2. Dftober, morgens nach ber feierlichen SlntoniuSanoacht (in ber ißapujiner=

unb granjisfanetfirche) 9lbfa!jrt oon 9Jlün<hen mit (Si'trajug (übet Stofenljeiu, Äufftein, 2lla, Verona) nad} Vabua, ©tabt beS Ijeil. 9ln - toniuS. 3n SRofenfjeim unb Äufftein roirb III.

DrbenS; pilgern au« ben bortigen ©egenben noch ©elegen^eit jum ©infleigen geboten fein.

Wtttroodj, ben 3. Dftober, nad^ oerric^tetcr Slnbadjt (^rebigt, ©eneralfommunion) etioa jroifchen 10 unb 11 Utjr gemeinfame 2öeiter- fahrt über Vologna unb glorenj nach 2lffifi.

Sßilger, roeld^e etroa oon Vabua aus in ^alb- ftünbiger (Sifenbaljnfafjrt Venebig befugen rooHen, muffen bis jur Slbfa^rt oon Sjßabua na<h 3lfft|i oon bort jutüd fein.

$ontierftag, ben 4. Dftober (geft beS hl- granjiSfuS oon Slffifi), nach Vefud) ber ^eiligen Stätten (^portiunfula, ©räber be8 hl. gcanjiäfuS unb ber hl- ßlata) unb ©eenbigung oerfdjiebener geierlichfeiten nad&mittagS (etroa jifchen 2 unb 3 Ul)t) 2lbfahit nach ifiom. $ier Slufentljalt bis minbeftenS 8. Dftober, längftenS bis 14. Df tober, je nadjbem man fürjere ober längere 3^it für bie Seife jur Verfügung hat.

SBä^renb bie ©inreife nach 9iom oon ben Vilgern (um ben Vorteil ber Fahrpreisermäßigung

ju genießen) in gemeinfamer ga^rt auSgeführt roerben muß, fann bie Stetourfafjrt gruppenroeife gefd&ehen unb ftnb bafür brei Siouten in 2lu8=

ftdj)t genommen: 1. Sftoute für Seilnehmer, roelche nur 8 bis 10 Sage für bie ^Pilgerfahrt 3eil haben; bireft oon SRom (übet glorenj, Vologna, ÜJlantua, Verona, 3f(a) nach München: ^3reiS beS §in= unb 9iüdffahrtbiHeteS für biefe Sloule (nach annähernbcr Berechnung) in 2. Älaffe 60 2R. unb in 3. Jtlaffe 38 3R.; — Sftoute mit gleitet ©infahrt, aber retout über Sioita oecdjia, Sßifa, ©enua, 9Jlailanb, Verona, Slla nach München: h'efüc VreiS beS ©in* unb 5lücffaljrtbillete8 in ber 2. Klaffe 62 9JI. unb in 3. Älaffe 39 3)i.; — 3. 3ioute mit ber nämlichen ©infahtt, aber retour über goligno, Soretto, Vologna, 3Jlantua, Verona, 2lla nach 3Hünd)en: Ijiffür baS §in^ unb 9fücffahrt8biüet in 2. Älaffe 63 3)1. unb in 3. Jtlaffe 40 3Jt.

3BaS bie übrigen 9teifefoften betrifft, fo fönnen ben üölitgliebern beS III. DrbenS für

©nquartierung unb V rpflegung in Sßabua burdj Vermittlung ber bortigen P. P. SWinoriten, in 2l[ftfi butdj Vermittlung ber P. P. ftranjislaner unb in 9tom unb Soretto burch Vermitllung'ber bortigen P. P. Äapujiner äußetft billige greife in äluSftcht gefteQt roerben. 2tnmelbungen oon 9föitgliebern beS III. DrbenS aus ganj Vagem jur Teilnahme am III. DrbenSptlgetjuge nach 9tom roerben fchon jefct oon fäinmtlichen ©erren

®iteftoren beS III. DrbenS unb oom uorbe*

reitenben Komitee in Wündjen, Shalfirchener»

ftraße 86, entgegengenommen.

kleine «S^icuclbilber*

g)o()in btr ©ei} führt.

jf*>a8 Vemühen, fich oor leiblicher ?tot ju

^ fichern, einen Notpfennig für alte Sage ju haben, ift ben meifien Wenfchen eigen unb ift bieS an ftch feine Sünbe, roofern ber Sßunfdf) nach @rroerb unb irbifchem Veft^ nicht auSartet in jenes häßlid^e Safter, ben ©ei), ber meift f<$on hier auf (Srben fidh furchtbar firaft an bem, ber einmal in feine ÄraHen geraten ift.

®er ©eij ift im Stanbe, alles ®ble unb

©ute in ber 9Kenfd;enbrufi ju etfticfen; bet

©otteSglaube, baS ßtbatmen, bet gamilienfriebe unb jeber gunfe oon9iächftenliebe gehen etbarmungS loS barin unter; abet noch mehr, er ertötet gänjlich baS ©eroiffen, unb nicht feiten firecft

ftch ^>>e ©anb beS ©eijigen auch nach ftembem Eigentum auS; baS ©erirgfügtgfte jieht ihn oft an, nur um feine ©abe ju oermehren.

Sin Veifpiel foH hiefür reben. Gin reifer, aber furchtbar geijiger ©tunbbefi^er jog viel Dbft auf feinem ©ute, ba8 er aus ©eij tro^

feinet 3aljre ganj allein beroirtfchaftete. ®ie

@rnte oerfaufte er ju enorm h°hem greife.

(Sinftmals hatte er einen ooHtragenben fiirchbaum an jernanb oetpachtet um eine fd^öne Summe;

bet Vetreffenbe fam nicht fofort, um benfelben abjuernten. 3lber bem ©eijigen ließ ber älnblicf beS fruchtbelabenen VaumeS feine SHu^e mehr-

„Db etliche Kilo mehr ober roeniger Äirfc^en oben roäten, baS meift bet fläufer nicht,"

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u ? Machte et beftänbig, fo oft er ben Saum fah,

«unb roenn i<h Dotier noch einen ®oH herunternähme, föntite ich nodj einen Profit machen."

Unb biefe unfelige 3bec, oom ©eij unb oon bet Öabfucht eingeflüftert, »erliefe ihn nimmer.

So ftieg er auf oen Saum unb erraffte noch ein 3i«mli^e8 oon bet bereits oerfauften 2Bare.

35och hier erreichte ihn ©otteS ftrafenbe §anb;

am anberen Würgen fanben ihn 9lnchbar§leute tot unter bem Äirfchbaum, neben ben unrecht»

miifjig gepflüdften ßirfchen. ©infam unb »et»

laffen, ohne ben geiftlidjen Seiftanb unb StofleS*

roorte hatte bet unfelige ©einige jäh «uS bem Beben feheiben unb »or ©otteS Sttdjtetftuhl er>

feheinen müffen unb baS ein paar $funb flirfdjen roegen.

Mniat „ W e r f S ! " fü r 'S F a m ilie n le b e n .

(Wa$brn<J Dtcboten.) gete unb arbeite!

(®in SDJerf’« für Jünglinge.) STrbeit mit ®ebet Betbinben

$ilft un* ®otte« ©egen ftnben.

S

romme Weiftet ha&en mehrfach bie heilig*

gamilie bargefteHt, roie fte in öer Simmtt»

mannSroerfftatte ju 9lajareth bet Arbeit obliegt.

®er $eilanb als Änabe ift mit §obem ober Sägen befchäftigt, ber heilige Qofef gibt ihm ffieifung unb hanbfjabt felbft bie S&etfjeuge, bie jungfräuliche Wutter fifct fpinnenb babei. 2)er Stieben liegt über bem Silbe, unb ber Segen fpricjjt barauS, ben bie SÖorte beS Sßfalmiften ausbrüefen: „Son ber Slrbeit beiner $iinbe wirft bu effen; ©eil fcir, es roirb bir gut gehen!"

Cflfalm 127, '2.)

Slnbcre Silber, ebenfalls in großer 3ahl/

führen uns bie ^eilige gamilie oor auf ber SBanberung jum Dfteifefte nach Serufalem;

anbere jeigen uns bie heilige gamilie im heiligen

§aufe ju 'Jlajareth- 3)er ßnabe ftefus h«t eine Sd&tiftroHe in ber £>anb, aus ber er oorlieft;

üJiatia unb 3ofef hören mit gefalteten £änben Ju. SBäieber anbere Silber jeigen uns bie heil, gamilie, roie fie bem ©ebete unb ber Slrbeit jugleid) obliegt.

SlidCe alfo hin auf bie heilige gamilie, lieber Jüngling, blidEe hin auf ben göttlichen

§eilanb, unb bu roeifjt, roaS es heifit: Sete unb arbeite! JefuS lehrt bich beten un5 arbeiten.

9iid)t8 ifi unbeoeuteno in 3efu Seben, in allem liegt eine Sorbilblidjfeit. So foHen roir ihm auch int Seten unb SIrbeiten nachfolgen.

Seten heifet’S juerft, benn an ©otteS Segen ift alles gelegen. S55aS Siegen unb Sonnenfehein für ben 3lcfer, roaS ber Sau für bie Slumen, ba8 ift baS ©ebet für baS menfchli<he $erj.

$)as ©ebet oerleiht Stätte bei bet Slrbeit, $ilfe

>n ber Srübfal unb SebtängniS. Siehe hin auf ben fchroadjen Jüngling 5Daoib! @r betete unb befiegte ben liefen ©oliath- Sieh hin

auf WofeS, ben ©reis! @r ho& bie $änbe ju

©ott, unb bie Uebermacht ber fjeinbe roich- Sliefc hin auf Subith, baS fdjroache 2Bei6! Sie betete, unb mit $ilfe ©otteS crfdjlug fte ben

©oloferneS. Sffiie baS ©ebet in ber Srübfal tröftet, baS fteh an ben brei Jünglingen im geuerofen! 3n ihrer 9iot roanbten fie fich jum

$etrn, unb ein (In gel ftieg nieber unb machte e8 im Dfen tüljl, roie roenn ber Sljauroinb roehte.

3n bet .§i$e beS ÄampfeS, o Jüngling roenn bie glommen ber Seibenfchaften bich umglühen, bann fei b;in ©ilferuf ein ©ebet! Sete täglich biin Worgen» unb Slbenbgebet unb bunte auch beinern ©otte für bie Sptifen, bie er bir mit milDer §anb fpenbet!

SDlit (Hebet beginn’ btn Sag, Sfit @ebtt iftn toieber enbe!

3®ifd>enl}er beim ©timbenfdjlag deinen ©lief nadj oben »cnbel

®ann rotrb alles, toaS bu tbufl.

Ceid)t unb ra|<b »on flauen gefeit;

$ann mitb, wenn bu mübe tubft,

§tmmeI4frteben biit; umwebeti.

3um ©ebete mu^ ft^ bie 21 r b c i t ge^

feUen. 2Bie ber Sögel jum ginge, fo ift ber ÜJJenfch jum Slrbeiten beftimmt.

©anj befonberS aber mufe ber 3nnSling arbeiten. Dhne Slrbeit roirb nun einmal fein Wmfch etroas erreichen. Äeine 3ltbeit fchänbet.

Wagft bu einen Seruf ergreifen, roeldhen bu roillft, bie Hauptfach« ift, ba^ bu fleifjig, ba^

bu arbeitfam bift, um bie hödjfte Stufe in beinern Serufe ju etflimmen. 2lrmer Qüngling, ber fchon feine Jbeale nehr hflt, ber mit fi<h felbft jufrieben ift! SluSihm roirb fein ganjei Seben nichts DtbentlicheS. S)em 3lrbeitfamen, bem Strebfamen gehört bie Söelt. ®er berühmte

@9ifon in Imerifa roar ein armer 3eitung8träger.

Äeine freie Winute lie^ er unbenu^t, Süchet ju lefen, ju ftubieren. ®er Äanonentönig Ärupp arbeitete mit jroei ©efeDen in einer

(12)

1 4 8

2Ber!ftätte. ®er Silbljauer 2ldjtermann roar bis ®ie §änbe bei bet 2lrbeit, ba§ $etj 6ei ju feinem iS. SebenSjaljre 33auern!nedjt. grauen* ©ott, fo mufjt bu arbeiten, roenn beine Arbeit (jofer routbe ebenfalls in Slrmut geboren. 2BaS

roaren eljebem bie berühmten Nugget? Strme

eine fegenereidje fein foH. ©ebet unb 2lrbeit muj?t bu oerbinben. 2libeit ofjne ©ebet fegnet SBeber. 9lUe bie genannten SJlännet Ijaben fid^ bet §immel nic^t. Söeten ot)ne atbeiten näljrt burd) gleifj emporgeavbeitet.

S3ek unb arbeite!

ftängft bu bciu SBert mit Beten an,

@o ifi’3 jur pfifft« f<bon flttban.

nid;t, aber

(Sebtt unb Arbeit tragen üftit ftatfen @nflelSfIÜ«et«

Uu« ju ben ero’gen ,§ügelu.

SWetlei*

§<nuinnfit|iar9

© tatjlfebern fange braud&bar j u e r ­ halten. ©leid) nad) betit ©ebraudje ftedt man bie geber in ein ©efäjj mit putüerifierteni, unge>

löfcbtent S ^ a l f , ben man jumeilett erneuern muß

®er St'alf jiebt bie geudttigfeit auä ber geber berauS unb fdiiitjt fie »or beut ikrroften. 9Jfan fann and) ein ©liiäcben mit groben ©djr -ttörnern füllen unb bie gK'ber g(eid) nad) bem ©ebraudje jtuifd>en biefelben fterfen

fenKfpriidje unb gebrnsregeln,

©ämaun, getj in (Botte« 'Kamen Unb beftcU’ bein Slcfetfelb I Streu in Hoffnung beinen Samen Unb oertrau bem $errn ber SSSelt!

SEöarte fliH auf feinen ©egen !

©itt’ um @onnenf(bein unb Stegen,

®a§ beitt ftelb am Srntetag (SSotb’ne ©arben bringen mag !

®eb’, o Keiifd}, uttb fäe ?baten 3« bem 'Mer beinei 3eit!

©eine« üöobltbun« ebte ©aaten Steifen für bte Sroiafeit;

®aifft bu beut’ niebt ftrücbte fd^aucr Oerne auf bie Qufunft bauen!

Sffientt fdjon lang bein $iiget griin, ßann bir nod) bie ®rnte blitb’n.

Som güdjertifd).

$onrab Äümmel’« ©rsäblungm fiii Jfugenb unb ©oll unter bem (Sefan.t titei „21n ©ottes £janb". ftnb mtnmeb- bi« jum 5 ©änbdjeu ttfd&icuen.

®er neuefle ©anb enthält SWutter- gotte«*®rjäblimgen. >bnt gcbütjrt ba«

gleiche 8ob roie ben früher eifdjienenen

D o n benen bie „Slböentbilber" unb bit

„Sßeibnadjt«- unb 9teuiabr«bilDer" 6e reit« in jroeiter JluflageJ*öorliegen Sluger ben bereit« genannten ©äutKi ftnb noch erfdjtenen „gajienbttber" un

„Ofterbilber". 'JJrei« pro ©änbdjen geb. 2,20 äftatf.

©erlag ber £erber’fdjen ©ucbbanbluug in ftreiburg im ©reiggau.

p tfe l.

®ie trflen jtvei bat iSSotte« föattb

»oroirtt jit aflen 3 'iten, SDtag auch mooerner Unoerflanb

®ie« Dorncbm oft bejireiten.

®ie ®ritte tönet (aut itnb bftt Unb (ioßt autb bi*1 unb roieber;

®a« (Sauje aber ift ein Ouetl

®er fdjönjien beutfdjen Steber.

äußofnnq bn p if e li in f r . 13:

ffianb — ilütnb — rotmb.

lllenrhtlh.

D a f y a n ' , bafte\]C ein D a m e n r a d ! e W o i(t benn bie F d 'g re rin bdzw ?

©erantroortlidjer Stebatteur: ® . Cautenfcblager in Stugäburg. — SBerfag ber 33. ©d)mib’fd)cn Öerlag«>

©utbbanblung in Stug«burg A 34. — ©uebbruderei ber 3of. S ö fe l’ft^en ©uc^baubluug in Rempten.

Cytaty

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