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Die Nationalkirche : Briefe an Deutsche Christen, Jg. 9, 1940, H. 39.

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« Briefe O an s Deutsche.s curisten

HerausgebersJuliusLeutheuser Hchrifcleitung:HeinzDungs

Nummer39 Weimar,27.Oktober 1940 9.Jamoanu

Freie Menschen!

Burg der sreien und srommen

Esisteingroßer Unterschied,obeinVolksich anmaßt,Gottesauserwähltes Volkzusein, und darum dieHerrschaftüber andre Völker, über dieWelt, an sichs reißtin frevlemUebermur, oder obes sichim Bewußtseineiner großen Sendunganschickt,denihmgewiesenenLebens- raum zuordnen. Das ,,auserwählte« Volk kreist um sichselbstundstellt sich selbst als Maßstab allerDingeindenMittelpunkt des Geschehens, indem«esseineSachezurSache Gottes erklärt.

Das ,,VolkderSendung« aber lebt aus einer heiligen Verantwortung, uwdsein Ringen und sein Kämpfen ist Dienstfürdie Völker aus ewigen Auftrag,der überihm steht.Esnimmt seine Kraftund seinen hellenMut aus derBe- sinnungauf dieAufgabe,die ihm geworden.

Es geht seinen Weg, auchwenn er ein Weg desOpfers und derHingabeist.Daßes ihn inTreue vollendet, ist seineEhreund seine Größe.

Wir Deutschenerleben mitten inden Mon- deneines harten Kriegesneu dieStunde unsrer Sendung·Wir spürenintieferEhrfurcht,wie ein Neues inder Geschichte der Völker des Abendlandes heraufsteigt. Wir begreifen in ernster Ergrifsfenheit, daß»wirgerufensind, die FührungzuhabenindemNeuaufbruchnordi- schenGeisteserbesund in demErwachenund Erstarkennordischer Haltungin derneuen Ge- staltung völkischenDaseins;Wir sind durch die Tiefeder Not geschritten,um hart am Rande des Untergangs heimzufinden zuunsrer eignen Artunsddamit zujenen Kräftenunsres Blutes, von denen dieechte Gemeinschaft unsresVolkes getragen wirdund ausdenen diewahre Bereit- schaftzur Ordnungder Welt aus dem Willen desewigenSchöpfers sichsnährt.

So stehtim Grunde allesGeschehens,aller Neuordnunsg, aller hingegebenen Tat, alles Kampfesund alles Einsatzesdie Frage lder

Religion: dieFragenach denletztenVindungen und damit zugleich nachder wahrenFreiheit.

Denn wir sindnur dort wahrhaftfrei undauf- rechtund stark,ehrenfest undvertrauenswürdig, wo ein heiligerWille tiefin unseren Herzen wirkt und uns in aller Not und Anfechtung -trägt,«so daß wir aus einer unzerstörbarenGe- borgenheit heraus uns an die Erfüllungdes Schicksalswagen, zudem wir gerufen sind.

Dann folgenwir nichtEingebungendesAusgen- blicks.Dann versagenwirnichtausScheuvor Leidund Ungemach.Wir erhebenuns vielmehr.

tapferzuderwahr-enGröße unsres Menschseins inGottgehorsamundGottvertrauen.

Diese ReligiondesMutes,undderTapferkeit, dieuns zuwahrhaft freienMenschen macht, gibtdemewigen Gott, derdieWelt durch!waltet, seineEhre. Sie sieht ihnnicht als launischen Despoten,der nach Willkür die Schicksalege- staltetundwas er geschaffen,wieder vernichtet ohneSinn undtiefereOrdnung. Sie machtihn nichtzum kleinlichen Rechner,dersichinseinen Entscheidungenbinsdet an dieTaten iderMen- schenund ihnenvergeltenddas Gute lohntund dasBöse straft.Sie schiebt ihnnichtehrfurchts- losbeiseite,alsseiereinGemächtedesmensch- lichenGrübelns und Denkens,das sichnicht ohneihndas Geheimnis des ewigquellenden Lebens lösenkann. In Ehrfurchtgebunden an seinenheiligenWillen lebtsieaus demWissen, daßGehorsamgegen diesenWillen Leben ist und Kraft, Ungehorsamaber denTod wirkt.

Aber ihrbegegnetdieserGotteswille nichtals einstarresGesetz,das denMenschenvon außen auferlegt wird durchfremdes Gebot. Sie be- gegnet ihmimHerzendesMenschen:In seinem Gewissenwird derMenschindieEntscheidung gerufen,damit er mit derErkenntnis,dieihm verliehen, lauschein das Geschehen und dem Ruf sich aufschließe.zuEinsatzund Tat. Wo wir uns in dienewdem Gehorsam wagenan

unserWerk,dasindwir mit Gott verbunden und seinemHerzen nahe.

für ihnund stehenmit ihmam Werk dieser Erde. Der Glaube,der soin unsermHerzen glüht,machtuns allesDunkel licht undist gewiß des Sieges mitten in aller Widerwärtigkeit.

So großundweit, so bescheidenundkühnist vonjeherdieReligionderGrößtenundTapfer- stenunter den Deutschengewesen. Asus ihr wuchsimmer wieder die Auflehnung gegen fremdenZwangundderWiderstandgegen pfäf- fischen Trugundlähmen-deEngeindenDingen desGlaubens Fromm zuseinundfrei,wiees deutscheGottverbundenheitfordert, istdarum auch dasentscheidende Anliegenindem religiö- sen Ringen unsrer Tage, durchdasunserVolk den Heimweg suchtzujener Gottgemeinschaft, inder sichseineSendung erfüllt.

Gerade«darum wird auchheute»dendeutschen

·MenschenChristussein,was erdenVätern war insdenharten Aufgaben ihrerZeit:Weg,Wahr- heitundLeben. In seinerBotschaft hörenwir die Zusage,»dieunsreSehn-suchterfüllt. In seinem Leben und Sterben schauenwir jenen Sieg,nach demuns verlangt. Ueber. seinem Wort undWerkleuchtetuns aufdieWirklichkeit Gottes, dener uns als Vater verstehen lehrte.

Sie trägtuns mit ihrer Schöpfermacht.Denn Gottruft uns täglichneu zuSöhnen,diein seinerArt seinWerk vollführen auf Erden- Und überZweifelund SchuldundSorgehin- weglehrter uns glaubenan seineuns heim- suchendeunerschöpflicheGüte.

So schreitetChristus mit uns unsern deut- schenWeg.Ise mehr wirzuseinerWahrheitruns finden,kröntundsegneterunsreSendung.In derKraft seinesüberw"·indenden Glaubens und inder Vollmacht seinererlösen-den Liebe wird auchheute unserVolkwiedersein,wieschonin vergangenen großen Tagen, fürdieVölker der ErdeeineBurgderFreieneundFrommen.

Erich Fromm.

Dann schaffenwir

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staubensivunderkratt

EinWort zuMax Jungnickels 50.Geburtstag am 27.Oktober Von Dr. Franz Lüdtke

Erist"wieunsere BesteneinDichter deutscher Innerlichkeit, ich möchte sagen: deutschen Inne- seins. Das ist mehrals Romantik. Das ist Deutschheitder Seele, ist tiefstes Frommsein.

Solch Frommsein istdogmenlos, es braucht keinen Katechismus, es blühtim Herzen,es reiftzur Tat. Max Iungnictels ganzes Leben istTat. Er istDichter, ist Kämpfer.Eristso etwas wiediedeutsche Besinnung auf sich selbst.

Nun wird erfünfzig,undwenn man dieZahl seinerBücher sucht,so sindeskaum weniger.

Was liegt dochdarin für eine Summe desSchaf- fens,desGlaubens,und diemeistensindunter dem Stern der Not geboren,aber wachsen in dieSonne lderGüte. —- Soll ichTitel nennen?

»TrotzTodundTränen«, ,,Ins Blaue hinein«, ,,Pet·erHimmelhoch«,"»Menschen auf der Him- melsstraße«, ,,IakobHeidebuckel«,dassind ein paar seinerwundersamenErzählungsbücher,dann Märchenspieleund Dram·en,dann dieSoldaten- bücherund so vielanderes, alleswerthaft, nir- gends billigerDurchschnitt,und überall spürt

man des Dichters geistige Handschrift: Liebe, Ehrfurcht, Verbundensein.

Der wahrhaft fromme Mensch steht nichtnur zuGott, sondern auchzum Volk. Beides sind keineGegensätze,inbeiden lebenundweben wir, lebt und webt derDichter. Er ist,was man imbesten Sinne völkischnennt. Erglaubtan Gott,denn er weißihn,und erglaubtansein Volk, denn erweiß darum· Wiebeides sichsin einemvereint, hater uns i·neinem Büchlein gezeigt,daßer »Die Schwingen der Seele«

nennt und imVerlagDeutsche Christen, Weimar, erscheinenließ.Wer Inngnickelbisheutenoch nichtaus Büchernkannte,der soll einmal zu diesemgreifen. Dann wird er gern mit ihm

wediterwandern wollen,miteinem gutenKame-

ralen. ·-

Vom ersten biszum letztenSatz:völlig Max Iungnickel.So fängteran: »Das Weltall spie- gelt sichwider in einer einzigenTräne«. Und dann sprichtervon denAugen,den,,Ewigkeits- lichtern«, die ein »großes Wunder« sind.Wenn sieautauchen,soistdies »das sichtbare, fühl- .bare erbundenseinmitderEwigkeit,mitGott.

Ichglaube, weil iches weiß«.

,,BollGlaubenswunderkraft«,sohat kürzlich eine Literarbiftoriker das Wesendes Dichters undseinerDichtunggenannt. Ia, dieWunder- kraftdeutschenGlaubens ist es,dieuns,wenn wir mit Iungnickelwandern, mitführtund im- mer wieder neuen Bodsen erschließt Zeitschrift»DieMark«, die zudes Dichters 50. Geburtstag eineSonderausgabe veröffent- lichte (indersu.a.auch unser Kamerad Hein- rich Gutberlet mit einer eindringlichen WürdigungIungnickels vertreten ist),erzählte ichin einem ,,Briefan MaxJungnickel«von einem ganz kleinen und doch starkenErlebnis, das michvor zwanzig Iahren demDichternahe brachte. Ichmöchte auch hier davon berichten:

»Eswar inderGrenzstadt Meseritz,baldnach dem Zusammenbruch Hart hinter der Stadt war Polen! Das deutsche Land dort

Polen? Heutekommt eseinem wieeinTraum vor. Abereswar bittere Wirklichkeit,rundwar esja auch bis voreinem Iahre, alsdiedeut- schen Soldaten das gestohleneLand befreiten und dieGrenzeweitnachOstenrückten.·

In dieser Rot damals hatten wir in der Grenzmark eine Gemeinschaft deutscher Men- schen geschaffen,diegegen diesSchicksal angin- gen undankämpftem die arbeiteten und nun ja, daswar eigentlich dasBeste,was wir kannten: die glaubten. Wir glaubten an den deutschenOsten,wir glaubten an Deutschland.

Damals, alssoviele solchenGlauben verlach-

«ten. Es»wardieFreieOstmärkischeVolks- hochschule,die wir damals, 1919,begründeten und zuderwirMänner baten, diegleichuns glaubten. Da kamen auchSie einmal zuuns, 134

In der«

lieber Kamerad Iiungnsickelspum uns aus Ihren Werken zukünden. Sie hattendaslangeWelt- kriegserlebnis,wir das des Grenzschutzesund der Grenznot hinter uns, und das schufein festes,gutes Band. Abends,inder Anla, in derdas Bild unseresSchirmherrn Hindenburg hing,lasen Sie. Ichsweißnoch,wiedas Licht der LampeaufSie fiel,während der Raum sonstinDämmerung gestelltwar,wiedieMen- schenlauschten,wieein Strom von Ihnen zu uns allen ging —- -wiesollichesnennen?

»Glaubenswunsderkraft..Ia, das -war- es, diasempfanden alle,und das hatSie uns so liebgemacht. Wirwußten, Sie gehörtenzu uns.

Wir sinduns noch manchmalbegegnet,und immer stand solcheinTreffenunt-er derErin- nerung anjene Stunde inderGrenzmark..

Iungnickels Werk istein-großes Bekennen zum stahlharten deutschen Soldatentum, dessen Mythoser ergründet,zsudenS-chauensden,den Schöpfern,denSchenkerndeutschenGeistes.Und sodürfenwir an diesem Tage beglücktsa-en:

er gehörtmit zuihnen,ersetztdieReiheFort,

eristeiner ausderScharderewigenDeutschen.

Einer von denen, diewissen,daßErdeundHim- melzusammenklingen. »Es ist, als ginge ichmit ihmindenHimmel hinein.«Himmel, Sterne, Leuchten, Geigenklang, Vogelsingen, Sonntag ach,was ich meine und spüre,wenn ich den

Schwingen

Die .Werke, dieaus schöpferischerFrömmig- keitkommen, können seinwie eine Pyramide, diein einsameHöhenluft ragt.

Das ist Johann Sebastian Bach.

Oder sie können auch seinwieeinDorf-,das sichin den Abend lehntund vorm Schlafen- gehendas Kreuzder Kirchturmspitzeinsletzte Lichthinaufhebt.

·

Das ist Matthias Elaudius.

Bach,der größte Musikant Gottes, der auf der Orgelbank sitztwie imHerzender Ewig-

«keit.UnerschöpflicherStrom, unendlicherStrom voll unsinnlicher Innigkeit und Gläubigkeits KlinsgenderKosmos. ErschließtdieSeelen auf, macht sie stilleund führt sievor das Angesicht Gottes. Erergreiftnur den,derergriffen sein will. Sein Adagioder E-D:1r-Toccata für OrgelwiegtvorderEwigkeitmehralsdieBur- gender Ritter, alsdieWerke derMaler und

Pihilosophen,mehr als dieKriegeund Fürsten,.

dieimEisenacherLand waren. Zeitlose Kunst Das brennende Gesicht Gottes ineiner Men-

,schenseele,dieimSchlaf auffährt,von Melodien und Tönen geweckt. Gott spieltaufderMen- schenseele sich selbst. Anders Matthias Clau- dius, derschlichte, bescheideneBoteGottes. Wenn er insdie Kirche ging, dann hängterseinezer- wetzte Wandertasche, darin seineLieder waren, an dieKirchtürklinke.Aber heutistwohldie Zeitgekommen,wo man dieBlätter mit den Elaudiusliedern auf denAltar legt.Elaudius istvon uns gegangen wieEuphorion, Kleidund Leier zurücklassend. Aber seinelieblichenSterne und seingroßer,stillerMond scheinenimmer schöner.Herzenseinfältig schrie-ber seineGe- dichte hinwie mit einer Kornähre,wie mit einem Tannenzapfen,wie miteiner Federaus einem Nachtigallenneft. Ausgerechnet dort, wo siesicherlichkeinMensch vermutete, ließer sie drucken. In den,,Adreß-Eomptoir-Nachrichten«.

Wahrhaftig: ein schlechter, greulicherTitel,der gerader wirkt, als kämeeraus dickerBüroluft.

Eine Hamburger Zeitung voller Schiffahrts- aktien. Handeslsnachrichten und Börsenkursen.

Ein Blatt für Kaufleute, genau so -«wertvoll,

Rchlicheisenden.undAbertrockenauf einmalwie ein Fahrplanwar’s,alsfürobdiein dem Zeitungsblatt, zwischender unheimlichen

so ist

Namen ,,Max Iungnickel« ausspreche. Gehtmit ihmund ihrwerdet reicher sein.

SchonvorjenemBegegneninderGrenzmark waren wir, imChaosvon 1918X19iuinserer völki- schenSendung bewußt, zueinander gekommen.

Vor mir liegteinschmalesHeftvon ihm,das seineWidmungträgt,aus 1919. Esheißt:·-»Das Sch.ulgebet«.Am liebstenwürde ich das ganze Schriftchen hierabdrucken,denn es istwohl nirgendsmehrerhältlich.»EinegelehrteReli- gionmachtdieHerzenengund denMenschen klein. Das SchuslgebetinlseinerMenschenlieb- lichkeitistwie seinSchtwarzdornstab, den der Wanderer mit aufseine Reise nimmt ..

,,Andachts-vollmahlt esGottes Segen in die Schulstunsden hin-ein..

Ich greifenoch einmal, denn esistFesttig heute,zuden»SchwingenderSeele«. Ichblät- tere,und plötzlichleseichdies:

»Utavon Raum-barg,rette dein Bildinun- sere Seele.Werunter ihr stand,dembliebvom Glanzeihresordenholden GesichtseinSchimmer imHerzen zurück.Eine Ewigkeitsminute deut- scher Kunsthatteden Menschenberührt. Das Bild der Uta wird erst dann ausdemHerzen verlöschsen,wenn »dasHerzaucherloschenis .«

Oder dies köstlicheWort amSchlußdes klei- nen Bandes:

»Viele, viele,sehrviele aus demVolkeheben immer nochdieSterne ganz tief aufdieErde kerniedermnd machen siezuihrenleuchtenden Kameraden«

Das wollen auch»wirtun, undiunser Dichter solluns Geleitszmanndabei sein!Das ist unser Wunschzuseinem50· Geburtstag

der Seele

Zahlenkolonne,eineStimme anzusingen fing, ganz feinund seligvoller Singsang. Das Herz der Mutter sang,sangdas Wiegenlied von Elaudius Das schönste deutsche Gedicht, das auf denersten Blick alleseine Wunder verbirgt Erstwenn man sichganz indiesemGedichtver- loren hat,wenn esganzindas Blut geflossen ist,dannliebt man das Gedicht mit voller Seele,dann wird man von diesemGedicht fest- lich wiedergeliebt. Traulich geplaudert, sing- sangend,mondmärchenhaft,hatesElaiudiushim geschrieben.Der Mund einer Mutter flüstert dieVerse wieeintiefes Geheimnis indasKin- drohr. Man fühlt,wieUrlichtaus demMut- terherzenströmt, wieesanzusingen fängt,wie Unsagbaresspricht,ewige Quellen rauschenund Himmel und Erde sich miteinander liebkosen.

Um dieMutter herumfängtdieWelt fromm

an zuatmen. Und der Mond stehtin seliger

Andacht.OGott,wieschön,wieewig schönist doch dieses Gedicht!

Und eswurde zuerstgedrucktzwischenLot- teriemeldungen und Börsenkursen.Dastandes!

EineQuelle imGetriebe desAlltags,einBrun- nen imHofe eines Bankhauses.Aber eswar da, saßauf demgrauen, herumgeworfenenSack des lltagswieeinfrommer,erdenfroher Fal- terund istdann weitergeflo-gen, groß geworden, sogroßgeworden,daßesnur im Menschen- thzelxPlatz«h0t- Vielleichterinnert sich dieKircheandieses»Wiegenlied-beiMondschein zusingen«. VielleichthateinPastor sogareinen ganz zerlesenen Elaudius,einen, derdurch seine Vorfahren vererbt worden i,st so wie man Kronen vererbt und Iahrhunderttaler Dann, Paftoydann setzedichmit deiner Gemeindeum

dqs LichtdesWandsbeckekBoten. Di- Festlich- keltfein-erSeele wird euch -durchleuchten.

IstBacheinMeer,darüberdieAdlerkreisen, Claudius" ein Dorfbrunnen, darüber Schwalbenund Störche ziehen,Undbeidesind Schöpferaus derFrömmigkeitdesprotestanti- schenGlaubens heraus.

(Aus»Die SchwingenderSeele-«vonMax Iungnickel, VerlagDeutsche Christen, Weimar.)

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linkonst-Iet-trotzt-Iw-

Von Prof. Rudolf Mauersberger Sekten istderJugend bis;zu10—11jährigen Jungens herabeine so anfpruchssvolle Aufgabe gestellt,wiein einem Kunstinstitutvon soehr- würdiern Alter von über siebenJahrhunder- ten. ieseskostbareVermächtnisaus suralter Zeit lebendigzuerhaltenundimmer von neuem lebensnahzugestalten,ist unserDienst.Obdie Jungens inalter historischer Kurrendetrachtdie erhabenen gregorianischenMelodien singen,ob sie denköstlichenHumorinOrlando dieLassos

»Echolied«,die am höchstengesteigertePoly- phonieBachs,den Klangzauber der deutschen Romantik erschließenoder Proben des neuesten geistlichenund weltlichenChorschassensgeben:

immer sindsiediestetseinsatzbereitenDiener an demgroßenWerk,wert-v-ollstes deutschesKultur- gutzupflegenund zuvermitteln. Dies erfors- dert einestete,tägliche Chorarbeit, diezuweilen auchvor den Schulseriennichthaltmacht. Aber esist eigenartig,daßdieses unaufhörlicheEin- dringenindenReichtum deutscherMusik immer neue ReizeerschließtundaiuchdemKleinstender SängerdieProbearbeit zueinergern getanen

gewohnheitwerden läßt. Wie oft hateinkleiner änger,denseine Eltern aus Zeit-undKräfte- ersparnisgründenaus dem Chor herausnehmen wollten,geantwortet: ,,Nehmtmir nur das eine nicht,denChor!«So hatsicheineGemeinschaft inderArbeit gefunden,diedeneinzelnenreich- lich belohnt fürdieausgewandte Mühe. Keine Vespervergeht,ohnedaßdereineoderderan- derefrühere Kreuzchorsänger,seierSoldat oder Leutnant, Arbeitsmann oderStudent, als Mit- sänger erscheintund an alten bekannten Chor- werten ,,Erinnerung feiert« oderneue vomBlatt mitsingt. Gerade derUmstand, daßderChor so viele Stilarten deutschen Chorschaffenskennen- lerntnssdmustergültigzuGehörzubringenhat, machtdieChorarbeit besonders anziehend. Die Jungen singenLieder der Bewegung einstim- mig, Soldatenlieder ausalter undneuer Zeitin denverschiedensten Bearbeitungen,das deutsche Volkslieddes 19.Jahrhunderts wie auchdes Mittelalters. Daneben-wird-altes Brauchtum derdeutschen ,,Musikasacra« lebendiginmehr- chörigemMusizieren in getrennter Aufstellung dersChöre,in demAbsingendes ,,Quem-pas«, des altehrwürdigenlateinischenCh-orschülerliedes, wo jevier Jsungenmit Lichternan vier ver- schiedenenOrten derKirchedas,,Quempastores laudavere« singen, fernerindemEntzündendes Adventslichtes unter dem uralten Hymnus ,,Veniredemsptorgentium«,demWeihnachtsge- sang mit dem großen Mettenlicht,demChrist- mettenspiel,dem«österlichen,,Victime paschali landes« und dem alten Pfingsthymnus ,,Veni creator spiritus«. Alle diese sinnvollenmusikali- schenBräucheund vieleandere mehr zwingen nichtnur denHörerzuinnerer Einkehr, sondern bleibenbeidenSängern haftenund begleiten sie Inihremganzen Leben alsliebgewordenes musikalisch-esVermächstnisausihrerKruzianerzei.t Wennim Zusammenhangmit den großen Relsenhierund dadie Befürchtung geäußert worden ist,daß die Jugend durchdieoftver-

schwenderischgastlicheAufnahmeindenFami- lIen, besondersin Ameriksafanspruchsvoll and unbescheidenwerden konnten,so istdurch zahl- lose·Urteileimmer wieder das Gegenteil be- statlgdwordenDieJungens werden nichtnur

aUßekIIFhgewandt,sonderntragen einendauern- PCUAelstigenGewinn davon. Das beweistdie uberraschendeFeststellung,daß gerade die Reise- tellnehmerinden darauffolgenden Schulwochen UndHeidenZensurterminen besser abschuitten alsdie Chormitglieder,die·zUHausebleiben mußtenDaßbeidenKruzianern keinWinkel- schulgeist herrschtunddaßtrotz deroft harten Chokakbeihvorallem imEinzel-UndGruppen- smgen,derKreuzchorkeinSchlupfwinkel fiir ,,Brtllenleute«undWasserscheueist, beweisendie Zahlen derspoktlich ausgezeichneten Chr-mit- lieder undder Anteildes·KreYzchorsan der uftwaffeundanderFallschirmjagertruppeAls

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der dreodner geschlossenesFähnleinder HJ tut derKreuz- chorwöchentlichseinenDienstals Staatsjugend mitderselbenBegeistevungwieandere Jungen.

Darüber hinaus aber stehter inständigerEin- satzbekeitschaftfür Veranstaltungen von KdF.

und der Wehrm-acht,für die er inner- und außerhalb Sachsensschon oftgeistlicheundwelt- liche Konzertegegeben hat.Was istdas immer füreinbesonderes Fest,von Wehrmachtsautos abgeholtundvonSoldaten indenKasernenauf- genommen und bewirtet zuwerden! Auch für Jugendkonzerteund Veranstaltungen inLaza- retten stehtder Chorständigzur Verfügung.

Dabei trägt er Jungdolkuniform, währender

bei»rein kulturellenVeranstaltungen,wie den VachxschenPasst-onen,der H-moll-Messeu. a., inseiner alten,dunklen Konzerttrachtmit der Kreuzchormützeerscheint. -

sieeuzchor foto Kektingsdkeoden

VordemKriegewar das große Ereignisdes Jahres »diegroße Herbstreiseins Ausland. So hat derChorin den letztenJahren zweimal Amerika, Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, EstlandundLettland bereist.Der An- drang zum Kreuzchor hatdeshalb sehrzuge-

nommen. Bereits zuBeginndesdritten Schul-

jahreswerden dieJsungensangemeldet,damit dieEltern weg-en dernotwendigenmusikalischen und stimmlichen Vorbereitung entsprechendbe- raten werden können.Nachdergroßen musikali- schenPrüfungam Endedesvierten Schuljahres treten dieJungen sofortindenChoreinund müsseninungezähltenEinelprobeneineFülle vonSoff aufnehmen,um spätestensimHerbst, woderChoralljährlichvolle Konzertreifehaben muß, vollwertige Chorsängerseinzukönnen.

Jm Septemberbeginnen sichdieKonzertezu 185

Cytaty

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