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Die Nationalkirche : Briefe an Deutsche Christen, Jg. 9, 1940, H. 27.

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Herausgebers JuliusLeutheuser schristleitung:HeinzDungs

Nummer27 Weimar, 21.11uli1940 9.Jahrgang

c’n jedem Augenblick ist Gott!

Der strieg erteilt uns täglichneue Lehren.

Eine dervornehmsten unter ihnenist die,daß wir nachallen liberalistischenundindividualisti- schenJrrwegen BefehlundGehorsamendgültig wieder als daserkennen, was sie sind: alsans-

bauende Kräfte ersten Ranges

Wenn uns dieWendigkeitundEntschlußkraft unserer Soldaten aller Wassengattungen immer wieder inErstaunen setzt,woinLagert,indenen dereinzelne,allein aufsich selbst gestellt, sich so verhält, daß seinem Truppenteil aufkeinemFall Schaden, womöglich Nutzen erwächst,wenn wir ihre Durchhaltekraft in uuerhörteuStrapazen und ihre schier unbegreifliche körperlicheGe- wandtheit immer wieder bewundern, dann wol- lenwir beialledem eingedenk sein, daßessich um das Ergebnis derstrengenSchuledesGe- horsams handelt, durchdiesiegegangen sind.

Der deutscheSoldat istderbesteder Welt,weil er seitden Tagen Friedrich Wilhelms l.und des-«-Alten Dessauers zur Meisterschaftim Be- fehlenund Gehorchenerzogen ist.

Fm Kriegeistuns allen einLicht darüber aufgegangen,dafzesGnade ist,durch Befehlzum Gehorsam und durchGehorsam zurBefehlsge- walt erzogen zuwerden. Somancher hat wohl, wenn er, allein aufsichselbst gestellt, Entschei- deuund Verantwortung auf sich nehmen mußte, bei sich gedacht: Käme docheinBefehl! Wie gern wollte ich gehorchen!

Vielleicht hat er in solchemAugenblick,der hellhörig macht, seinen Befehl wirklich empfan- gen: twar nichtvon seiner militärischenKom- mandostelle her,von der er abgeschnittenwar, aber mit gleicher Bestimmtheit und Vollmacht, sodaßer gehorchenmußte,weil als unwider- sprechliche Gewißheitiuseinem Innern aufge-

gangen war: So nnd nicht anders mußtdu

handeln! Esmag unwahrscheinlich, vorher nie gedacht,vernünftiger Erwägung zuwider ge- wesen sein,was ihminseinem Innersten be- fohlen wurde, wie beispielsweise jenem ver- svrengten Unteroffizier, derplötzlichvor dieEnt- sebeidung gestelltwar, entweder sich gefangenzu gebenoder aber alseinzelner! einen gan- zen Zugfranzösischer Soldaten mitsamt ihrem Offizier gefangen zu nehmen; er wagte, dem inneren Befehlzugehorchen,und das Unmög- lichegelang, alswäreesdasSelbstverständlichste

von derWelt gewesen. f -

Wesentlicher aber als das Gelingen istfur unsere Besinnung dieTatsache,daßder Mann dieStimme inseinemInnern als Befehler- kannt and befolgt hat.Dies prachtvolle Ergeb-

nis- seiner Schulung iu Besehlsempfaug und (-«3ehorsam,das ja nichtvereinzelt ist, sondern beinahe mit der Zahl unserer Feldsoldaten niultipliziert werden kann,das ist es,was wir als VoraussetzungderSiege erkennen, dieun- sereWehr-machterrungen hatund alsVoraus- setzungdesEndsieges,den sie erringen wird.

Fragen wir uns nun, was unserVolk denn eigentlichals Frucht des Endsieges erwartet, dann istdieAntwort überraschend einfach:Seine Erwartung ist nichtaufdieUnterwerfnng an- derer Völker gerichtet; welche Veränderungen die Landkarte Europas und anderer Weltteile erfahren wird, das zuentscheidenüberläßtes vertraueusvoll demFührer. Unser Volkerwartet als Frucht desEndsiegesdenihm so langevor- enthaltenen Lebensraum nnddenAnteil an den Gütern derWelt,derihm ermöglicht, sich seinen Anlagen und Fähigkeitenentsprechendzu ent- falten,zuwerden, was esist,zusich selbst,zu seiner Bestimmung, zuseinem Glückzukommen.

willleben und glücklich sein.Mehr begehrt esnichtnnd hatesniebegehrt.

gibtaber füreinVolkwiefürdeneinzel- nen nur einGlück: Das GlückerfiillterBestim- mung. llnd esgibt zudiesemeinzigen Glück

nur einen einzigen Weg:den Wegdes Gehor-

sams!

Füralle,diedasGefühl ihrerSelbstherrlich- keit oder ihr sattes Behagen mit Glück ver- wechseln, istdas eine peinliche Wahrheit. Daß sieaber wahrist,erkennt jeder,dersichnur einmal daraufhin das deutsche VolknaherVer- gangenheit unddemgegenüberdasdeutsche Volk von heuteansieht. Sattes Behagenhatesauch in unmittelbarer Nachbarschaft erschütternden Arbeitslosenelends gegebenunddenDünkel der

Selbstherrlichkeit sogarunter derSklavenha·lter- geißelvon Versailles.Wohiugegenesheute statt dessenForderungen überForderungen, Pflichten überPflichtenund dazunoch Blut und Kampf gibt. Stellt man aber das deutsche Volk von damals undvon heilteimGeistegegenüber sobildhaft, wie nur möglich,etwa als zwei Menschenangesichte,dann siehtman an dem einen fade, matte, verlebte,mutlose,vergreifende Zügeund andern ander-I den Ausdruck von Stolznnd lKraftund Seeleuadel, von Wille, Glaube, Freude und Zukunftsgewißheit Das Antlitzvon damals spiegeltdieSinnlosigkeitdes Daseins, das Antlitzvon heute das Glück er- füllterBestimmung Das istdieFruchtdesGe- horsams, zu dem nichtnur diedeutsche Wehr- machterzogen ist, sondern durchseinenFührer das ganze deutscheVolk.

Wenn erfüllte Bestimmung Glück bedeutet, dann mußimtiefstenSinne Jesus glücklichge- priesenwerden. Von ihm sagtder Apostel, daß er gehorsam war bis zum Tode,»jabiszum Tode am Kreuz«. Ganz offenbar meint der Aposteldennrsächlichen Zusammenhangvon Ge- horsamund Glück,wenn erhinzufügt: »Darum hatGott ihn auch erhöhtuudihmeinen Namen

über alle Namen gegebeu«.

Die Bezugnahme aufJesus legt nun aber die Frage nach der Befehlsgewalt nahe: Werhatsie? Wer übtsieaus? Wem ist lsjehorsam zuleisten,um zudem Glücke sinn- erfülltenDaseins zu kommen?

Indem diechristliche Religion, wie alle Reli- gionen,antwortet: Gott weist siemitjenenauf heilige Schriften, heiligeGesetzeundheilige Per- sonen,diePriester, hin,diedeuten, was inden SchriftenundGesetzenzumTeil verborgen,zum

DieSonne heißvom Himmelprahlt, Eswartet Ich-ondererste Schnitt.

Win unsre Erbe-itnun bezahlt?

Jst sievon Gnade überstrahltZ HilftHatt mit?

Wirgehnans Werts Wir fragennich-t.

Seht Zeus undHarhen her!

Rufallen Bechernhalmt esdicht, RufalleWiesen schäumtdas Licht.

Satt istdas Meer.

Seht Iensen und gebt Harhen her!

Hört ihrder Eldaren Ton?

Jst unserWerk auch großund schwer, Wir sindnur menlchundsind doch mehr—- Edtt ruftuns schon.

AusdemBuche:»Wie istdas Leben großund gut!«von Arth urJaenicke.

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Teiloffenbartist.Gehorsamgegen Gott scheint daher dem-gemäßzunächstGehorsam gegen die

TnchWillen"ire. Gottes durch ihrePriester. künden-de

Niurdaß diesen Gehorsam gerade Jesusnicht nur nichtgeübt,sondernimGegenteilausdrück- -lichversagthat, er,dessen Namen Gott seines GehorsamswegenüberalleNamen erhoben hat!

Jesus setzt sichvielfachund betont inGegensatz zuden als heiligverehrtenSchriften, zuden Gesetzenund zudenPriestern, inderen Augen

ersichs jageradedadurchtodeswürdig macht.

Sein Gehorsamgegen Gott war anderer Art.

Erwar Gehorsamgegen das Leben! Das war das unerhört Neue, das zutiefst Revolutionäre in der Erscheinung Jesu.

Gesetzeseifer,der nichtnur eine Eigenschaft derPharisäer war, sondern sichinallenReligio-

nen findet,alsoderEifer, dem Willen Gottes zugehorchenundihm Gehorsamzuverschaffen, soll nichtgeringgeschätztwerden. Erhatneben viel Zerstörung doch auch bewundernswerte Leistungenbewirkt. Aber erhältinknechtischer Gesinnung. Der Gläubigebleibt des Befehls von außen gewärtig,bleibt inderSchule des Gehorsams, wird niedaraus entlassen, entwächst ihr nicht,wird nichtselbständigverantwortlich, kommt nichtzu.sichvselbstund zuseinerBestim- mung. Nie blitztals unwiderstehlichesMüssen und seliges DürfenGottes Befehl in seinem Innern auf, sondernbleibt draußenundbewegt.

von außen.

Jesus aber führtans derSchuleins Leben, aus denGesetzesbandenzurFreiheit und führt damit derSinnerfüllungdesDaseins,demGlück erfüllter Bestimmungentgegen.

Ein Psalmwort drückt ineinem schönen Bilde

aus, was hiergesagtwerden soll.Gott spricht dazudenFrommen: »Ich will dich unterweisen unddir denWegzeigen,denduwandeln sollst.

Jchwilldichmit meinen Augenleiten«. Gottes Augen sindweder GesetzestafelnnochBücher nochPriester,sonderndieEindrücke, Einwirkun- gen, AnstößedesLebens; essinddieBegegnun- gen, Ereignisse, Schicksale,diesamtundsonders denen stummbleiben,dienur Lustoder Unlust dabeiempfinden,denen aberäußerstberedt wer- den,dieihreAugen vertrauenssvoll in diese leitenden Gottes-augensenken. Wer so durch- Gehorsam geschult seinen Befehlempfängt und ihmzuentsprechen wagt, derist.auf dem Wegezum Glück, weil erimBegriff ist, seine Bestimmungzuerfüllen.-—

Nichtnur derKiegstellt seine Soldaten vor Entscheidungen,deren ganze Verantwortung der einzelne für sichundvieleaufsich nehmen muß, sonderndas Leben machtessomit jedemein- ,zelnen Man kannsich freilich vielem entziehen, kann ausweichen, sichdurchschlängeln,und es kann scheinbar glimpflichablaufen. Unzählige bringen esindieser Lebenspraxis zueiner Art von Meisterschaft,indem sie,die Verantwortun- gen geschicktvon sich aufandere abladen; die Frommen aufdiePriester,dieandern auf Vor- gesetzte, Kameraden, Ehegatten,Umstände, der Möglichkeiten sindviele nnd siewerden reich-lich genützt. Die sie nützen, bleiben immer Sub- alterne des Lebens· Die Freien, Verantwor- tungsfreudigen, die ihreBestimmung erfüllen wollen, nehmen denAugenblickwahr, der sie fordert undbegegneninjedemAugenblicke,den sie wahrnehmen, lGott und ihrerEwigkeit,die nirgend anders-wo zufassen ist, als in dem Augenblick,der uns gehorsamfindet.

Eduard LeSeur.

Englandim Urteil der Vällier

Aus Meyer-Erlach: ,,JstGottEngländer?«,Sturmhut Verlag.

ll. England im Urteil großer Deutscher England istimmer das hinterder frommen, gleisnerischenMaske verborgeneRaubtier. Alle großenDeutschenwissen das,und sie habenes in entscheidendenStunden auchimmer wieder zum Ausdruck gebracht, genau so,wie sie sich vollEkelgegen dieEnglandsürchtigenundEng- landschwärmerwandten. »Die Engländer sind elende Schurken«, klagte Friedrich der Große, der mit seinenSoldaten Englands Schlachten schlug,wieerselbst sagte;derihnenmit seinen Siegen die französischen Kolonien in Nord-

amerika erkämpste,und der von ihnen nach

ihremgelungenenRaubzugschmählichimStiche gelassenwurde. Rückblickend schreibt er über Englands Haltung im Siebenjäshrigen Krieg:

»Wieman weiß, sind gewisse Schurkereien in der Politik dadurchsanktioniert, daßman sie allge- mein-übt ...Aber einem Verbündeten die Treue brechen, Komplotte gegen ihnschmieden, wiesiekaumseine Feindeersinnenkönnten,mit Eifer auf seinenUntergang hinarsbeiten, ihn verraten und verkaufen,ihn sozusagen meuchieln, solche Freveltaten, so schwarzeund verwerfliche Handlungen müsseninihrerganzen Scheu lich- keitgebrandmarktwerden, damit dasUrtei der Nachweltalleabschreckt...« Genau soerkannte auchBismarck dieEngländer schonim April 1856:»Die insulcire SicherheitmachtesEngland leicht,einen kontinentalen Bundesgenossen je nachder britischen Politikzuhaltenoder sitzen zulassen,undeinMinisterwechsel reichtzurBe- wirkungund Rechtfertigung des Revirements hin,wieesPreußenimSiebenjährigenKriege erlebt hat«. Selbst freivon jedermoralischen Rücksichtspieltesdoch durch seine Go.uvern«anten- inanieren eineRolle beiallen.Völkern mit Be- dientenseelenundhatsich »durch ewigestanten- haftesBevormunden einen gewissen künstlichen Einfluß geschaffen,den man auf seine reale Grundlage zurückführenmuß«. Der großeStaats- mann, derzudenganz wenigengehört,dieeine europäische Verantwortung insich trugen, ent- larvte diefrommenHeuchler,wenn erinseinen lbh

Erinnerun en schrieb: »WährenddesKrimkrieges war von nglansdaus nicht ohne Wirkungauf dieStimmung gepredigtworden, daßwir ,zur Rettung der Zivilisation’die Waffen für die Türken ergreifen müßten«. England kennt nur einen Glauben, nur eine Moral,sein-en Vorteil:

,,England hatimLaufeder neueren Geschichte jederzeit das Bedürfnis der Verbindung mit einer der kontinentalen Militärmächte gehabt und dieBefriedigung desselben,je nachdem Standpunkt der englischenInteressen, bald in Wien,bald in Berlin gesucht, ohnebeiplötz- lichemUebergangvon einer Anlehnung an die andere,wieimSiebenjährigenKriege,skrup.u- löseBedenkengegen denVorwurf desJmstich- lassensaller Freunde zuhegen«. Glejchdem Staatsmanne sah auchder großeSchweiger Moltke, der Sieger dreier Kriege, England:

,,J-ene Politik des Eigennutzes, welche die

»Times« vertreten, welche überall Zwiespalt sät undfalsche Hoffnungen nährt, hatesdahinge- bracht,daßder friedfertigste und langmütigste aller Gegner endlich zum Handeln gebracht wurde«. Und wiedieEngländerPolen indas Unglück hetzten, ohne ihmdann zuhelfen, wie sie heuteandieskanidinavischenStaaten, andie Balkanstaaten mit Beiftandspakten»herantreten,

um siezurSelbstvernichstungzur-hoherenEhre Englands zuködern, so machten sieesin allen Jahrhunderten Nüchtern sprichtdasMoltke aus als Warnung für alle, die sichvonEnglands Verheißungenbetäuben lassen. Die Engländer

»siiid zwar großmütiggenug, Schweden,jaselbst Rußlandihren moralischenBeistandzu« verhei- ßen,wenn jene Staaten diesGefalligkeithaben möchten,dieKastanienaus demFeuerzuholen«.

Langebevor dasjüdischeReuterbürozuroffi- ziellenLügenzentralefürdie Briten erhoben wurde, hatten sichsDeutschegegen diebritische Verlogenheit zuwenden. Ueber seineAntwort aufKönigHeinrich-sVIII· von Englands Buch wider denTraktat von derbabtslonischenGefan- genschaft schreibt LutherimJahre 1522: »Lugen tun wir nicht, Wahrheit scheu ich nich-t«. Voll

Zorn weist»er die ewigen Verdrehuiigeii des Konigszuruck MagHeinrichauch König »sein, wasschiertdasLuther,sur ihn istereinLügner:

·,,Daliegt mir nits daran, es habeKönig, Heinzoder Kunz,»eufeloder dieHölle selbst gemacht.Wer lügt,deristeinLügner,darum fürchte ich mich nicht....Der-halben mich groß Wunder hat,daß derKönigvon Engelland sich nichtinseinHerz schämtder großen Lügen.... Wiestehtesso schändlichund übel,wenn ein Königund Fürstsoöffentlichlügt;aber noch schändlich-er,wenn er estut, den christlichen Glauben zuschützen·Wer will glauben,daßer aneinem anderen Ort dieWahrheit sagt,der soöffentlichund unverschämtan diesemOrte lügt?«

DieseVerlogenheit im Glauben geißelndie Wissendenimmer wieder. So schreibt Foutane auf Grund seinerErlebnisse inEngland und Schottland: ,,Eine Krankheit, wie siedieWelt nur einmal sah,als diePizarros inGold und Blut erstickten, schüttelt wieder das Menschen- geschlecht England, London,istderHerd dieses Fiebers DieWocheverrinnt inrastlosem Mam- monssdienst,und der Tagdes Herrn isteitel LügeundSchein. Mechanischiwandern dieFüße indieKirche,aber dieSeele durch-jagtwieder dieCitystraßenund suchtindenSpalten des Börsenberichtes nach Gewinn undVerlust«. Fon- tane räuintaufmit derEnglandschwärmereiiii Deutschland: ,,Hießes doch damals in dem ganzen Kreis, indem ichslebte: »Ja,wenn wir England nichtmehr lieben sollen,was sollen wir denn überhaupt noch lieben?« Diesehalbe Vergötterunghabe ich noch ehrlich mitgemacht.

Aber das istnun eine hübsche Weile her. Sie sinddrüben schrecklich heruntergekommen, weil der Kult vor dem goldenen Kalsbe beständig wächst.Lauter Jobber, nnd dievornehmeWelt obenan. Und dabei soheuchlerisch;siesagen Christus und meinen Kattun«. ,,Eine Nation voll Heuchler«, sagte Biirke über seineigenes Volk. Das istauchdas Urteil Goethes, der lebenslang Shakespeare verehrte,der anSshake- spearezusichselbergenas,dereng mit Byron verbunden swar und dereine Biistedesgroßen Deutschenfreundes seines größten Schülers, Carlhle, inseinemArbeitszimmer stehen hatte.

Jn seinem Gespräch-mit Förster sagteergegen das Ende seines Lebens,wo er alleUrteile so feinabwog:»Nirgendiwo gibtessovielHeuchler und ScheinheiligewieinEngland«. Der große Weisevon Weimar durchschauteihreVerlogen- heit. Erwußte’auf Grund seiner ruhigen,nüch- ternen Beobachtungen,daßsiebeijedem großen Betrug mit moralischenBeteuerungen um sich werfen. Solange derSklavenhandel etwas ein- trug, war der gewinnbringende Sklavenhandel Gottes Wille· Alsdas Geschäft sich nicht mehr lohnte,jaals sie selbstdieSklaven brauchten, dakämpften sieum Christi willen dagegen:

»Jedermann kennt derEngländer Deklamationen gegen denSklavenhandel, und während sieuns weis-wachenwollen,was für humane Maximen solchenVerfahren zugrunde liegen,entdeckt sich jetzt, daßdas wahreMotiv einreales Objekt sei, ohnewelchesdieEngländeres bekanntlich nietun und stic..l)esman hätte wissen sollen.

Anderwestlichen Küstevon Afrikabrauchen sie die Neger selbst-in ihrengroßen Besitzungen, nnd es ist gegen ihr Interesse, daßman sie dort ausführe«.

Deutsche Geschichtsschriiber,dienichtvon dem Nebel geblendetwurden, den. Englandimmer um seine Verbrechen legt, habenmxt eindeutiger Schärfe das Raubtier aufder Jnsel gezeichnet.

Schon1875schreibtderZüsxicher ProfessorJO- hannes Scheer,derdeutscheCarlyle: »Seitden Tagen des spanischenErbfolgekrie-ges,seitden Tagendes Wiener Kongresfes, seitdem Lon- doner Protokoll vom,2. August«1850sollte Deutschlanddoch wissen,daß-es«keinengehä·ssi- geren Feindhatals die»eiiglischen.To«rriesund Wighs Nur gutmütige Schiwachkopsekonnen sich dieseTatsache ausreden lassendurch englische Heucheleien...« ErdllkchIchAUtEnglands ganze Politik,dieses Prodnkt von Heucheleiund Bru- ta·litä-t.Er sieht,was erstheutige politisch-e Schriftsteller unter dem Zwang der Tatsachen erkennen,daßnur die-nackte SelbstsuchtEngland

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