• Nie Znaleziono Wyników

Die Nationalkirche : Briefe an Deutsche Christen, Jg. 9, 1940, H. 18.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Die Nationalkirche : Briefe an Deutsche Christen, Jg. 9, 1940, H. 18."

Copied!
8
0
0

Pełen tekst

(1)

s Brief-e O

ans-deuten:

s curistenO

Herausgehen JuliusLentheuser schriftleitung:Heinzdungs

lklllmlllkt18 Weimar, 12. Mai 1940 9.Jlalnqanq

Glaube zwingt clie höllei

deutsche Pfingsten!

»Die Feuerzungen iveh’n. Fest Pfingsten flammt. Msartinns tritt indas Apostel- anlt.«

(C.F.Meyer.

FestPfingsten flammt! Blüten, Farben nnd Düfteranken nnd weben um dieseTage. Alle Natnrpracht ist enthüllt. Jn solch’ lebensfroher Zeitistwohl niemand, den esnichtmitAllge- iualt hinauszögeinFlur nnd Wald undFeld.

Denn wer dasganze Jahr durch OedeundAll- tagsstanb gegangen, dertaucht zur Pfingstzeit nur zugern ein indies Bliiheu und Grünen nndstimmtbeschwingte-n HerzensdiealteWan- derweisean: »J-m Mai, im schönen Mai, hab’

ichviel nochimSinn!«

Fest Pfingsten flammt! Aber zumalindiesen Kriegstagen will esuns nochvielmehrsein als ein bloßes Naturfest. Sind nicht Geist und Feuerflainmen derPfingsten Zeichen? Läßt nicht Conrad Ferdinand Meyer seinen Huttensprechen:

»Die Feuerzungen weh’n, Fest Pfingsten flammt!«? Und wieviele wurden von diesem Geistund Fenerflammen erfülltund umlodert.

Wir denken an das erstePfingsten, dawelt- fretilde,«1111lieholfeiie»undschüchterneMänner mit Geistund Feuerznngen zureden beginnen, wie sie später fiirihre Ueberzengung als Helden kämpfen, leiden, sterben!Diealteniedersächisische Dichtung,der Heliansd,zeigtuns das Pfingst- wnnder unter denBnchenundBirken,denLin- den nndEichen, denTannen und Fichtendes deutschenWaldes Jm Laufederfast zweitau- sendjiihrigen deutschenGeschichte hatGott »un- ierem Volkesomanchen tapferenGeistgeschenkt.

Wiegute,helleSterne stehen diese Großenam deutschenHimmel. Da istder Anführer und Huttens letzte Tage.)

Bannertriiger der MinnesängenHerr Walter von der Vogelweide. Schonum »dieMittel- alterstage singterdenDeutscheninechtvater- läusdischerBegeisteruuqdas ersteDeutschlandlied:

»Reichan Ländern istdieErde,deren besteich geschaut,.dochvor allem istdaswerte Vaterland iuir lieb undtraut!«

Droben ansderWartburg, der,,grunnmswacl)- seitenBurg versteckt«sitztinseiner stillen Klause der Junker Jörg nnd übersetztdie ehrwürdige- Pfingstgesrhichte ans alter· Zeit·Ins geliebte Deutsch, daßwir’s bisindiefernstenTagennt

dem schonerwähnten Schweizer Dichter ver- spüren:»Der Sturm erbraust,undjede Sprache tönt,wie tiefdas«Erz der deutschenZunge dröhnt!« Die Zeitder deutschenGeistesbliite steigt herauf,und deroftschwerver-kannte Goethe iibertriigt den mittelalterlichen Psfingstgesang ,,Veniereator spiritus«ganz indenTonunse-

M-«

Heil tragen Glocken schon die Kunde

rer Zeit:»Komm, heil’ger Geist,duSchaffender, und alle Seelen suche heim! Mit Gnadensiille segnesie,»dieBrust, ldiedugeschafer hast!«

Neben ihmSchiller,derdenam Stoffe kleben- denZeitgenossendiePfingstpredigt hält: »Es ist derGeist,»dersichdenKörper baut!«

Jn der ZeittiefsterdeutscherErniedrigung, nachdeinSchmachfriedenvon Tilsit 1807 tritt ein« anderer deutscher Seher auf,der um

Pfingstendes Jahres .1762 als unsersächisischer

Landsmann geboreneJohann Gottlieb Fichte

Bild:THE-Archi- dek Pfingsten froh in jedes Saus,

Essehtetn Leuchten in der Runde Oanzwie Erwartung ist·die Stunde

OHelft,ann sich dclntchck Alls. GoletssohanneoLink)

(2)

aus Rammenauzin der Lausitz. Vom armen.

Vandwebersohn stieger zum berühmtenPro-«

fessorempor. Alsnach demhöllischen Zusam- menbruch—"1806 fastallesverzwei elte, da hielteriinWinter 1807—1808 inder kademie zuBerlin seineunsterblichgewordenen »vier-

gehnReden an diedeutscheNation«, derweilen iefranzösischenBajonette durch dieFensterdes Hörsaales hereinfunkelnundSpäherundSpitzel imSaale unter derbegeisterten Hörerscharsien.

JedeRedewar eineTat. Aberwiepfingstiche Feuerflammen loderte esaus derdritten Rede, wenn erso manchestrostbedürftigeHerz mitden Worten

auxrichtehdie nun in unseren Tagen

herrlichste rfüllunggewordensind:,,,Derbe- lebende OdemderGeisterwelthat noch nicht auf- ehörtzuwehen. Erwird auch unseres National- örperserstorbeneGebeine ergreifenundsiean-

einanderfügen,daß sie herrlich dastehen inneuem undverklärtem Leben!«Gan ähnlich atuch Ernst MoritzArndt,derkernhafte auernsohnvonder Jnsel Rügen.Im Jahre 1812 schrieber den ,,Katechismus fürden deutschen Kriegs- und Wehrmann«und darinnen stehendiedeutschen Pfinstworte: »Ja,deutschesVolk, Gott wird dir Liebeund Vertrauen geben,und dsuwirst erkennen, wer dubistund wer duseinsollst!

Gott wird dir Flammen indieBrust blasen unddenhohenundkühnen Geist-derFreiheit in dir erwecken!«

Als dann im Frühling 1813 die Flammen-

Zeichenonnert vonArndtdensein bekanntesdeutschenBergenLiedlodern,von demda Gott,derEisenwachsen ließund keineKnechte wollte, »undwie eine rechtePfingstibotschast jubeltes: ,,Laßt brausen, was nur brausen kann,in hellen, lichten Flammen! Jhr Deut- schen alle, Mann für Mann fürs Vaterland zu- sammenl« Seiner WeisheitletzterSchlußindem anderen Vaterlandslied aberistes:»Dasganze Deutschlandsoll.esseinlOh,Gott vomHimmel, sieh’dareinundgibuns rechten deutschen Mut, daß wir es lieben treu uiidgut!« Ja, das

GanzeDeutschland,wo das Feuer glüht großer edanken und reiner Herzen WiePfingstslam- menmuß esinjederdeutschen Brustbrennen fürdas,»was wahrhaftig, hoch, herundheilig!

Dafürtrat auch nochein Dritter mit seiner

ganzenLurnvaterKraftJnein:seinemFriedrichheuteLudwigwieder Jashn,solesens-der wertem Buche»DeutschesVolkstum« überbringt ereine rechte deutschePfingstbotschaftErwirft

dieFrage auf: »Wasmu geschehen, daßeine wirkliche,sichihresVolkstums bewußtedeutsche

Volksgemeinchaftentsteht?«Und er gibtdie Antwort: ,,Dazubedarfesinnererund außerer Mittel. Zudeninneren gehortvvorallem die bewußte Pflege deutscher Geschichte,deutscher Spracheunddeutscher FrömmigkeitDenn vater- ländischeGeschichteist Tatenerhalterin desVolkes und Tatenentzünderiu durch lebendiges Bei-

spiel!« » .

DasPfingstweheu jenergewaltigenZeit schien nachden Befreiungskriegen erloschen, sodaß

«lichste,was ihrerstritten, wie nichtf

LudwigUhland bitter klagenmu te:»Das Herr- ommt’s,daßes

« rommen mag?«Aber das schiennur so.

Heimlich gluhten die Pfingstflammen weiter Droben aus derJnselHelgolandstimmteHoff-

mann von Fallersleben im Jahre 1841 sein

»Lied derDeutschen«an,das vunsslängstzum teuren Vaterlandslied geworden,nachdemerschon vorher gelobthatte:,,TreueLiebe biszutmGrabe schwör ichdirmit Herzund Hand,was ichbin undwasichhabe,dankich dir,meinVaterland!«

Nachdem tollen Wirrwarr des Sturm«ahres 1848ließderReichsheroldEmanuel Geibe seine

,Heroldsruffe«erschallen:,Haltet imHerzendie

-offnung est!« Unermüd ichschauteraus nach deinMeister,»der,oDeutschland,dich erbaut, wiedieSehnsuchtedlerGeisterahnu svolldich langst erschaut«· In Bismarck war diksqerMeiter

ausdenPlan etreten. Der wußte zielsier, daß nicht durch ätzenundMehrheitsbeschlüsse diegroßen Fragen derZeitentschieden werden, sondern durch EisenundBlut. EinburzesJahr- zehnt,und erstmaligwar diegroeFragenach derpolitischen Einigung Deuts ands, freilich

nur imkleindeutsenSinne, entchieden worden«

Das damals Men·chenmöglichewar erreicht.Und nun kaminPurpurflammeii dasPfingsten1871.

Geibel sangdas Türmerlied,denPfingstchoral:

»Flammt aufvon allenSpitzen,ihr Feuerdeut- scherLustundwecktmit euren BlitzeneinDank- liedjederBrust ... Wie braustvon Stamm

ItStamme einLeben reich und stolz, seit der egeist’rung Flamme, was starrsich mied,ver- schmolz.....

Fet Pfingstenflammtl Nach Nachtund Not und ettersturm istsseit1933durchAdolfHitler eineneue Zeit überunser Volkgekommen· Ver-

jüngtisolldiedeutsche Seele erstehen. An unserer Volsgemeinschaft gilt’sebenimwahrhaft pfingst- lichen Geistezubauen, gleichviel,wowir stehen nndwas wir sind, obKaufmann oder Knecht, Geistes-gelehrteroderHandarbeiter, Beamter oder Bauersmann, Hausfrau oder Magd. »Komm hseil’gerGeist,duSchaffenderundunsere Seelen suche heiml«·

FestPfingsten flammt! Aber· ein Kriegs- pfingstenist’s. Vom Puråurrotdes Kampfes

um deutsches Sein oder ichtsein umflammt, stehtGroßdeutschlandda.Unddennoch grüntdie Miaie vor allen deutschenHäuserniundTüren, von dernordischenMteereswogeanbisdorthin, wo imSüden dieKaraswanken ragen. Erstrecht aber giltesindieser kampferfüllten Zeit,was einstzuPfingsten 1871 der schonerwähnte Reichs-hserold Emanuel GeibeldenDeutschenge- boten. Esgiltnur nochin erhöhterem Maße als Forderung des Tages allüberall,wo das deutsche Volk Herdund Heimat verteidigt, gilt an der äußerenwie inneren Front, derweilen Fest Pfingsten flammt: ,,Laßnur zu deines HerzensToren derPfingsten vollen Segen ein, getrost,auchduwirftneu geboren ans Geist nnd Feuerflaminen sein!«

E.Gru ndniann

Pfingstgeist

Zualle-nZeiten. haben sichdieMenschen nach schaffendem Geist gesehnt. Solchen Geist brauchst derRedner,derStaatsmann, derKünstler, Geist braucht der Handwerker, der Bauer, der Ge- werbetreibende,

Geistbraucht auchderMann im Ruhestand,denn ne Geistwerden ihm seine Taedurch Langeweilezur Plage.

irbrauchenaber nicht bloßGeist, sondern·

giligenGeist.Was istheilierGeist? Heiliger eiftistderGeist,derin Zesuslebte. Dieser

Geit stand imGegensatzzujeder ArtvonFröm- melei. Wenn wir alsofrömmelnde Menschen eben, diegern mit demGebetsbuchunter dem

rm spazieren gehen,dieimmer wieder religiöse Phrasen in ihre Worte mischen, so wissen wir eins gewiß:SoThat Jesus nichtWsaesehemso

nicht.EsgibtVertreter desnega:'

«"

tums, von denen dasWort ilt:,,«-jshreLiebe isterlogen,undnur ihr Haßit echt«.Aberauch III

«

·.h;isten-«

wenn »wirschslimmeErfahrungen gemacht haben, wollen ,wir uns dadurchnicht verbittern lassen.

AnPfingstenbitten wir imBlickaufuns und

uns-eriliger GeistVolk: »Komm,ist dieheiligerEntfaltungGeist!«desGottes- geistes,derindenMenschen gelegtist. Daswar das Neue, dasinJesuserschien: hierswar ein- mal »einMensch«,hierwar einer, derdieFor- derungwahrmachte:»Sei, was dubist«, hier war gegenüberden unzulänglichen menschlichen Erscheinungeneineneue Kreatur.

Wir selbst begnügenuns vielfachdamit,jub- alterne Menschenzusein. Sovielewissenni ·s von denKräften,dieinihnen·schlummern,ie

nur an eschlagenzuwerden brauchenwie«das Metall erGlockevom Hammer. Sie weichen instinktivderBerührunæederGlockeihres Her- giensdurch das--"slutend.e benaus. Deshalbtut

eVerkündigungder Botschaft Jesu-..not: Ihr

seid Gotteskinder, ihrseidvon höchstemAdel, ihrhabteinegottgeschenkte, selbsteigeneKraft.

DieseVerkündigungsoll heute nichtmehrin der SpracheKanaans erfolgen,sonderndeutsch.

Wiegibt Goethe dieseBotschaftwieder? Erer-

zghltvon derZwergenprinzessin,dieihm einen

«inganden Fingersteckt nnd ihndadurchin einenZwergverwandelt Jetzt konnte sie ihn einfuhreninihrZwergenschloßmit seinemGlanz undSchimmer,mitseinerBehaglichkeitundsei- nem Glück. Aber dakommt ihmzum Bewußt- sein:Ichbin einMenschund« kein Zwerg undso durchfeilter den Ring. Sofort strafft sichseineGestalt, seinHaupt durchschlägtdie DeckedesZwergenpalastes, eristdemGefängnis entronnen undatmet wieder dieLuftderFrei- heit;erwird erselbst. Das ist’s,was wirheute erleben: »Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,ausderKirchen ehrwürdiger Machtsind wir alle ans Lichtgebracht«. Es isteinTon, derjetzt überall einEcho findet: Deutsches Volk, duhasteineKraft, gebrauchesie.

FreilichdieserRufallein tut’snoch nicht.Es kommt allesdarauf an, inwelchemSinn eine Kraft eingesetzt,in welcherRichtungder Stoß unternommen wird. Man darf keineKraftwill- kürlichanwenden, sondernimmer nur imSinn derVorsehung Was wir brauchen, ist der Geist derGottbeherrschtheit,derGeistderHingabean das Leben,das Gott heraufführenwill. Das erscheintnun aber vielen alsdas Schwierigste, denSinn Gottes inihrem,.Leben zuerkennen.

Gewiß,keinunfehlbarer Papstkannuns unsere Lebensbashnzeigen, keinBuchderheiligenSchrift kann suns dieTrittsteine zeigen,auf diewir unsern Fußsetzen müssen.Nur ein innerer Sinn, derallmählich erstarkt,derdurchVersuche geläutertwird, kann unsdenrechtenWegzeigen.

Jesus sprichtam Schlußder Berg-predigtvon dembreiten undschmalenWeg.Damit ist nicht gemeintderWegdesLasters undder Tugend.

Jesus wandte sich jagegen diePharisäer,die exemplarischen TugendboldeimSinn sjener Zeit.

Er meint mit den beiden Wegenden ausge- tretenen Wegder üblichen Religiositätiunddie schmale Spur, welchedieVorsehungdememp-.

fänglichenGemüt zeigt. Wir könnten fast sagen,-

ermeint damit denGegensatzdesnegativenund positiven Christentums.

Nun sagenaber viele: weil derschmaleWeg so schwerzufinden ist, sollteman überhaupt nichtvon ihmsprechen.Man sollte nach dem Grundsatzvon derUnmündigkeitdesVolks das Althergebrachte konservieren. Selbst einMann wie Mörike,der eiiistige Pfarrer von Klever- snlzbach, schreibtan einen Freund: »Jn meiner öffentlichenStellung als Geistlicher habe ich jederzeitgeglaubt, gewisse Dinge hergebra«chter- maßenals ausgemacht und faktisch voraussetzen zudürfen, jazumüssen,und zwar teils nach dem Grundsatzvon derUnmündigkeitdesVolks, teilsweildochselbstderGebildete undWissende gerne seineAndachtan dievon Kindheitauf gewohnten Vorstellungenund Formen knüper mag, obwohl ich,dir gesteht-Udaß Mit

bei dieser Auskunft niemals ganz

wohl und frei zumute war«. Auch

Mörike wärevon manchemseelischenDruck frei geblieben,wenn er gewagt hätte,dieGottun-

·mittelbarkeit,inderer selbststand,zu.verkün- digen. Vollends istdas aber heutenötig-Da das Walten und Wirken Gottes im deutschen Volk viel deutlicherempfunden wird. Darum leuchtetjaheute das Angesichtdes deutschen Volkes, darum strahltdie Jugend, weil wir merken, Gott ist da,ermacht beiuns Wohnung Esist deswegennur noch bedingt richtig-Was wir bitten: »Kommheil’ger Geist«.DerGeist Gottes istam Wett, aber esistfreilichnötig, daßder heiligeWille Gottes durchjedenvon uns geschehe. Wenn das der FallWäre,das gäbeeinPfingsten!

Dr.Megerlin, Eßlingena.N.

(3)

Glaubejwingt

die Hölle

Das gewaltigste Gleichnisfürdiedem Tod nnd derHölle überlegene Kraft des Glaubens hat der größteDichter des Mittelaltcrs, hat Dante in seinergöttlichenKomödie geschaffen.

VonStufe zuStufe war Dante mit Virgil, der Verkörperungdes hohenmenschlichen Ver- standes,durchdie Vorhölle hinabgestiegen Da hemmen die glühend-enMauern der höllischen Stadt Dis dieSchritte der beiden Wanderer.

Ihre Zinnen leuchteninlichtloser Glut indie Schauer derNacht.Von tausendDämonen be- setzt sind Türme undTore,verschlossenundun-

bezwinglichfür jedes irdische Wesen, das sich ihnennaht. Vor derhöllischenMachtversagt dieKraftVirgils, erlahmt dermenschliche Ver- stand.Keine Gewalt derErde kanndieMauern, dieTürme, die Tore der dämonischenMächte durchbrechen.BlasserSchreckenergreiftdieMutt- gen, dieeswagen, aus demKreis der Sonne, desLebens indietiefsten Abgründezusteigen.

Denn alles,was je Menschen erstarren ließin Angstund Qual, wovon sdieSagen erzählen nnddieVölker indunklen Bildern reden,ballt sichvor Dante und Virgilvoll Drohenzusam- men. Schon wendet dermutigeSeherdenFuß nach rückwärts,diebange Furchtwill ihnver- treiben, daruftVirgildenBoten desHimmels, denGlauben.

Durch die dunkle, erstickende Luft,die den tösdlichenSümpfen ringsumderStadt entsteigt, stürmterheran. DieWassererbeben unddie Uferzittern. Der Styxrauscht aufvor seinen ungenetztenSohlen. DieDämonen, diehöhnisch Dante entgegentraten undVirgilslachten, fliehen entsetzt zurückvor seiner Gewalt. »DasTor berührterkaummit seiner Gerte, so springtes auf trotzalles Widerstrebens«. Die Pforte der Hölle,diekeinSterblicher bezwingenkann,die Tore des Abgrundes voll Verzweiflung und Grauen,diejeder irdischen Mdacht trotzen,brechen aufunter derleichtenBerührungdesgöttlichen Botens, desGlaubens. Durch Stahl undStein, durch Mauern undTürme brichtdieUebermacht desGlaubens-)

Es hat Zeitengegeben,.in denen derAufklä- richt,derimmer wiederSchaumüberderun-

ergründlichenTiefe des Lebens schwimmt, glaubte,Dante verspotten zukönnen, weil erso massivvon Himmel und Hölle,von Todund Teufel gesprochen hat.Was wissendieAufge- klärten davon,daß Genie und Volk im-

mer nur in Bildern und Gleichnis-

sen reden. Was wissen sievon derErkennt- niseines Goethe,daßderhöchsteFeuerflugdes Geistesund derErkennt-nis sichgenügen lassen mußam Gleich-nisund am Bild. Nur Narren könnenwähnen,dieHölle seiunter uns imJn-

neren derErde· Nur Toren könnenmeinen,es

gäbe geschwänszteTeufelundfliegende Dämonen.

Aber nur Menschen,dienoch dreimal törichter sind alsjeneWahngläubigen,könnendiefurcht- baren Mächte leugnen,von denen unserLeben umdroht ist, die imMenschenselbst ihrzer- störendesSpieltreiben. Wirallesind jaschließ-«

lich Brüder jenes Florentiner, demnichtsMensch- lichesfremdwar,derdieArmut kannte unddie furchtbarste Verlassen-heit,denderHaßderMen- schendurchItalien peitschteund der an den TischenderReichendas Brot der Verbannung

·

Sie eWol Meher-Erlach: Nordische Seher

und)Helen,Daifite,derProphetnordischer Sehn- sucht.Verlag Lehmann,München

Ueber dieFelderdiedeutschen Felder, Ueber Pech-er, Wiesenund Wälder Seligkeitliegtdue-gegossen, TausendKeime sind entsprossen Das grüneWunder am dürren stechen Willdas Wunder am Seisterwecken

-W

sildx Was-cis

Hermann Cla udi us.

essenmußte,alsodaß seinstolzesHerz aus rie vor Schmach.Wir sindWeggenossendesBlan-

nes,der schierzusammenbrachunter derLastder Not, dessenBrustvon allenHöllenhundendurch- tobt war, der die Schwermut kannte, diesen

SchattenderGnade Gottes aufdenBerufenen, demdieTrauer um denVerlustdesgeliebtesten Menschenlebenslangnimmermüde die Brust zerriß,derselbstvon denMächten,diedasLeben ineinInferno verwandeln,immerwieder über- wundenwurde. Wer Augenhat.zusehen,der weiß,daßdieHölle nichtunter uns liegt.Das hollischeGebäude Dantes ist dieBühne-fürdie Welt inuns undumuns.

AlleGroßen,alleWissendenkennendenKampf

,

mitdenHöll-enshundenum uns undinuns. Aus dem Mtunde aller Seherund Heldenbricht der qualvolle Aufschrciunter derMacht des Grauens.

Ausdiesem Wssfen herausschaffteinDürer, ein Grünewald sesne Bilder. Es bricht durch die Worte eines Goethegenau so wie aus dem Munde eines Luther,deralsein-erder Tapfer- sten,als einUrbild germanischen Kampfgeistes und Lebenstrotzes vor langen Jahrhunderten steht undderuns von den»,,PeinenderHölle«

erzählt,diedervon SchwermutGeplagte durch- litten hat. AusdemMnde dessen,lderdieZei- ten im Abendland auseinanderriß mit seinem Bekenntnis: »Hiersteheich,ichkann nicht anders-, brachdas erschütternde: »Austiefer

Notfen.schreiichzudir,HerrGott erhörmein

Hxl

Cytaty

Powiązane dokumenty

Wie oft wird bei der Darstellung zum Beweis einer besonderen Meinung irgend ein Wort Goethes oder eines anderen großen Deutschen herangezogen. Und wie oft erhebt sich dann gegen

»Wie man weiß, sind gewisse Schurkereien in der Politik dadurch sanktioniert, daß man sie allge- mein-übt. Aber einem Verbündeten die Treue brechen, Komplotte gegen ihn schmieden,

gegen das Reich geworden ist, weiß man nicht, was einen mehr in Staunen versetzen soll: der fanatische Vernichtungswille, der es zum Dogma erhoben hat: Europa hat nur für einen von

All diese Bergleute aus dem Süden hatten ein hartes Los, nicht allein in Röraas, denn ihre Arbeit, daheim geachtet und geehrt, war den Ein- geborenen völlig unbekannt und wurde

Diese Macht des Gemütes-, die nnansliisch liche, stille Glut, die tiefer nnd tiefer sich frißt, gibt dein Deutschen die straft zum eiidlicheii Sieg, allen Schieksalsschliigen

Und ich glaube Sie nicht falsch zu verstehen, wenn ich Ihren Persönlichen Gruß an mich zugleich als den Aus- druck Ihres Wunsches empfinde, in dieser so bedeutungsvollen Stunde

eingelegt wurde. Wenn wir die großen Arbeiter des deutschen Volkes ansehen, finden wir das be- stätigt. Es waren nicht nur die großen Arbeiter, sondern es waren auch die

Und nun wurden andere die führenden Träger des- lustherifchen Geistes, die schon Luther selbst als gottgewollter ,,Stand« in seinem Kir- chengedanken neben die Beauftragten des