• Nie Znaleziono Wyników

Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1859, No. 23.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1859, No. 23."

Copied!
8
0
0

Pełen tekst

(1)

·,-.»sechs-.QJLRUJJP

Ein naturwissenschaftlichenVolksblatt

,. Bjsp..«

- .. Is-

kb —- O

..

Beranggrgeliennnu E.S.Noszmäszlen WöchentlichlBogen. DurchalleBuchhandlungenundPostämter für vierteljährlich15Ngr.zubeziehen.

1859.

No. 23.

Anfertigung und Aufbewahrung mikroskopischerYräparate

Durchdas Nachstehendebeabsichtigeich mehrseitigen Anfragenundwahrscheinlich zugleich auchdemWunsche vieleranderen Leser nachzukommen. Daßesnicht früher geschehenist,hat seinenGrund darin,daßich erst die volle RückkehrdesThier-undPflanzenlebensabwarten wollte, welcheuns nun dieHülleundFüllevoninteressantenund lehrreichenBeobachtungsgegenständendarbietet.

Voraus istzu bemerken,daß wirhierbeivon der ein- fachenLupen-Vergrößerungabsehen,unddaszusammen- gesetzte Mikroskop alleinimAuge behalten,dafür jene einebesondere ZubereitungderPräparatekaum erforder- lich ist.

BeiderBetrachtungeinesPräparatesmitdemzusam- mengesetztenMikroskopkommt eszunächstdarauf an, ob diesemitdurchfallendem Lichteodermitauffallendem Lichte geschehensoll.JnersteremFalle,welches dergewöhnliche ist,mußdasPräparat sehrdünnsein,um möglichstviel Licht durch sichhindurchgehenzulassen,durchsichtigzusein.

Esistanzunehmen·daßdiesjedem Besitzereineszusam- mengesetzten Mikroskopesbekannt istundebenso, daßein undurchsichtigerGegenstand durcheineBeleuchtungslinse von obenmöglichststark beleuchtet, währenddasvon dem untern Spiegelkommende Licht durch Umkehrung desselben abgehaltenwerdenmuß.

Wirwollen zunächstdieWerkzeugeundsonstigenBe- dürfnissedesMikroskopikers kurz beschreiben.

Vorallem Anderen verschaffeman sicheineAnzahl kleineGlastäfelchen von·reinemFensterglas,etwa 3X4 Zollbreitund2Zoll lang,auf welchedasPräparatunter dieObjektivlinse aufdenObjektentischdesMikroskopsge-

!legtwird. Da aberdiemeisten Präparate währenddes i Beobachtensvon irgendeinerFlüssigkeit umgeben sein Imüssen,diewieder vonderunterstenObjektivlinse abge- haltenwerden muß, so sind fernerkleinemöglichstdünne lundfehrerfreieDeckgläschen erforderlich. Je stärkerdie Vergrößerungist,desto dünnermußdasDeckgläschensein, weildann inderRegeldie Brennweite (Fokus) sehr kurz ist,d.h.der AbstandzwischenderObjektivlinseunddem zubeobachtenden Präparate. Bis zuetwa 200maliger Linear- oderDurchmesservergrößerungistaberin derRegel

anallenMikroskopenderFokalabstand großgenug, umzu denDeckgläschenganzdünnesreinesFensterglasverwen- denzukönnen.Beimanchen Mikroskopen,z. B.beidenen vonBönecheundWasserleininBerlin,gehtdiessogarbis zu400maligerVergrößerung GanzdünneDeckgläschen, vonPapierdicke,mußman sichvoneinemOptikerkommen lassen. GewöhnlichkostetdasDutzend Deckgläschenvon 1X4Quadratzoll5Sgr.

DieDeckgläschenmüssenimmer etwas schmälerals dieGlastäfelchenundhöchstensetwa 3J4 Zoll lang sein.

BeiderZubereitungderPräparate, namentlichbei derenAuswahlundAufbringung auf dasGlastäfelchen, isteine guteLupe unerläßlich.Siemuß aufeinniedriges Gestell gestecktwerden können, damitman sie nichtzuhal- ten braucht, wenn Man MitbeidenHändenUnter ihr präparirt.

Schakfe- hat«-scharfeMesser sind fürvielePräparate dieHauptsache Wenn Man Nicht Mikroskopikervon Be- ruf ist,undfür solche sind dieseZeilennichtgeschrieben, sokannman derfeinen,für verschiedeneZwecke eigens

(2)

355

gestalteten Messerchenentrathen,Undin allenFällen reicht einRasirmesser,ein dünnes Federmesser,neben einem Taschenmesseraus: letzteresumdie vorbereitenden Schnitte zumachen.Aber haarscharf muß wenigstensdasRasier- messer sein,weilauchdiefeinsten nicht sichtbaren Scharten desselben aufdemPräparatunter dem»Mikroskop sichtbar werdende störendeStreifen veranlassen.Manwendedarum das Rasirmessernur zum Abschneidendes Präparates selbstan,um esnicht ohne Noth abzustumpfen.

EinegewöhnlicheUrsachedesMißlingensderSchnitte, z. B.vonHölzern, istderFehlerderAnfänger,zugroße Präparate schneidenzuwollen. EsistausfreierHand äußerst schwer,von gleicherDickeodervielmehrDünne umfänglicheSchnitte herzustellen-daman baldunwillkühr- lichimmertieferschneidet. InderRegelsiehtman aneinem kleinenHolzblättchendasselbewieaneinemgroßen.Man begnügesich dahermitkleinen,etwa höchstens1Geviert- liniegroßenPräparaten Mankannja ohnehinbei star- kerVergrößerungnur einensehrkleinenTheildesPräpa- rates aufeinmal übersehen.

Amschwerstenund ohne besonderedemDilettanten nichtzuzumuthendeApparatekaumausführbar,sindfeine Schnittevon saftigenoderfleischigen Gegenständen(z. B.

von Muskelfleisch, fleischigenBlumenblättern) zumachen.

Man muß sich,um deninnern Bau solcher Dingekennen zu. lernen, oft mitziemlichdickenSchnitten begnügen,die

man dann zwischendenGlasplättchenzerdrückt. Gegen dieVoraussetzung lassen sichvonharten Hölzern, selbstvon dembekannten Elfenbeinsurrogat Samen derPalme, Phytelephas macrocarpa amleichtestenfeine Schnitte machen.

ZunächstkommtesbeiPflanzengewebenmitgestreckten Zellen, alsobeiallen.Hölzern,Stengelbildungen, Wurzeln

u.s.w.,daraufan,wieman denSchnitt richtet.Ermuß stets entweder mit derRichtungderZellen(alfoinder Spaltrichtung)oderrechtwinkligaufdieselbe gehen.Wenn

man vondiesenRichtungen abweicht,sobekommt man mehr oderminder schrägeundverschobene,alsoundeutlicheBil- derderZellen. ,

UmdenBaudesHolzes deutlichzusehen,sind immer 3Präparate erforderlich:einQuerschnitt (Fig.3und 4aufS.42in Nr. 3), einSpaltschnitt inderRichtung derMarkstrahlen (ebendas. Fig.2vordere mitSsbezeich- neteSeite,undNr. 14, S.215,Fig.3) undein Sekan- tenschnitt, nach EntfernungderRinde von derOber- flächerechtwinklig aufdenVerlaufderMarkstrahlen, welche alsdann zwischendengestreckten HolzzellenwiePerlen- reihenoderoft(z. B.amMahagoniholz) ähnlichwie die alten Kirchenfenstermitkleinenrunden Scheiben aussehen.

Hatman esmitGeweben vontessularischen,h.in keinerRichtungvorwaltend verlängerten, Zellenzuthun, wie z. B.amFleischvonAepfelnoderKartoffelknollen,so sind natürlich die Schnitte injederbeliebigenRichtungwe- sentlichgleich.

Beimanchenharten Gewebsmassen erleichtertman sich dasSchneiden sehr,wenn man dieFläche, vonwelcher

man dasPräparat abschneidenwill,benetzt.DieErfah- rung wirdhierüber diebesteLehre geben,dennbeimanchen HölzernistdasBenetzen auch nachtheilig.

UmdasPkäparatvom Messer,andemesgewöhnlich anhaftetsauf dasGlastäfelchenzubringen,bedient man

sichemesTUschPiUsekchens Meist rollt sichdas dünne Präparcktetquzusammen,was alsdann oftnichtwieder WegsUbUngeU1sti so daßdasPräparatalseinmißlunge- neswegzuwerfenist.Man kannjedochdasRolleneiniger-- maaßenundoftganzvermeiden,wenn man sichdaran.-i

’356 gewöhnt,dasMesserineinerschrägvonrechtsnachlinks aufsteigenden (diagonalen) Richtungzuführen. Dabei stemmeichdasStück,vondem. ichabschneide,vor miran dieTischkanteundführedenSchnittvonmirwegwärts.

UmdasPräparataufdasGlastäfelchenüberzutragen, hebtman esmitdemnur sehr wenig angefeuchtetenund mitdemMunde zugespitztenPinselaufundlegtesauf ein kleinesTröpfchenvonWasserodereinerandern anzuwen- dendenFlüssigkeit,welchesman vorher aufdasGlastäfel- chen gebracht hat,undwelchesdasPräparatsofort durch- dringtundindenmeistenFällen sich schnell entfalten läßt.

Dann decktman dasDeckplättchendarüberundprüftmit einer schwachen VergrößerungdieGüte desPräparates.

JndenmeistenFällenwirdman einzelne Zellenräumemit Lufterfülltsehen,welcheals schwarzumrandete Perlen erscheint.Umdiesezubeseitigen,klemmtman miteinem Zängelchen(Pineette)dasGlastäfelchenunddas auflie- gende Deckplättchen zusammenund erhitzt langsamüber einemSpiritusslämmchendas zwischenbeideneingeschlos- sene Wasser(dashierzu reichlichvorhanden sein muß),bis dieLustinBlasenentwichen ist.Dies darffreilichbeisol- chenStoffen,welchedurch heißesWasserverändert werden (z. B.Stärkemehl),nicht angewendetwerden. Beidieser Arbeit mußman das Deckplättchen deshalb durchdas Zängelchenmitfassen,weilessonstdurchdasaufwallende Wasser hinweggeschobenwerdenunddabeilein kleinesPrä- parat leichtverloren gehenwürde. Erlaubt esdie Be- schaffenheitdesPräparates nicht,dieinseinenRäumen eingeschlossenenLuftblasen durch Hitzezuentfernen, somuß

man eseinige Tage langinausgekochtes Wasser legen, welchesdieLuftausdemPräparate einsaugt.

VonvielenPflanzen-undThiergewebenlassen sichdie Präparate ebenso gutundzuweilen noch besser schneiden, wenn man jenevorher hataustrocknen lassen. Dadurch werden dieMassendichterundhärter,undeslassen sich mit größerer Leichtigkeitdünne Blättchendavon abschneiden, diedann aufdemGlastäfelchen,indenFlüssigkeitstropfen gebracht, sich schnellinihren ursprünglichenUmfangaus- dehnen. Dies ist namentlichbeifleischigenPflanzensten- gelnund zuSchnittenvon Pflanzenmarkanwendbar.

Jedoch muß dazudasMesser sehr scharf sein,weileinauch noch so fein schartigeseinbrüchigesunreinesPräparat

liefert· .

Oft scheintes demUneingeweihetenfasteineUnmög- lichkeit,vonmanchen Körpern einmikroskopischesPräparat zufertigen, z.B.einenfeinen QuerschnittvoneinemBien- schenhaar· Jedochkommthier wohl jeder Pcikroskopiker von selbst aufdiezweckdienlichenMittel undWege. Es liegt sehr Nahe- hieran die Heckselbankzudenken. In derRegelwird man nichtblosEinHaar, EineBorste, EineFeder, sondernMassendavon zurVerfügung haben.

Diesebindetman andem einen Ende zu einemPinselzu- sammenUndläßt diesensichganzmit dickemGummischleim vollsaugen.JstdanndasGummi hart, jedoch noch nicht sovollkommen ausgetrocknet,daßesglasig-brüchiggewor- denist, sokannman dannleichtdünneQuer- oderLängs- schnittedavon machen,indenennatürlichineinemGum- mikitteineMengeQuer- oder LängsschnittederHaare enthalten seinwerden. DieserKitt löstsichdannindem Wassertropfen aufdemGlastäfelchen leicht aufundman

hatdannlauter freieHaarschnittchenvorsich.

Natürlich istesleichter,von einergrößerenFlächeein dünnesPlättchenabzuschneidenalsvoneinersehrkleinen.

,Bietet alsodas Stück,svon welchemman einen Schnitt machen will»nur einesehrkleineFlächedar,somußman dieSchnittfläche wiewiresebensahen künstlich

(3)

357

vergrößern.Voneinemeinzelnen Stärkemehlkörnchenein dünnesScheibchenherauszuschneiden,isteinepraktischeUn- möglichkeit. Dennoch istessehr leicht, dergleichenzuer-

langen. Man spalteteinen rechtreinen und weichen EhampagnerkorkderLänge nachundschneidetin die eine SpaltflächeeineRinne. Jn diesebringtman dicken Gummischleim,inwelchenman mit einemHölzchenStärke- mehleinknetet. Jstdanndieser Teigbiszudemangege- benenGrade erhärtet, sodecktman die andereHälftedes Korkes daraufundschneidet,denKorkmit,feineSchnitt- chenherunter,diedann unter demMikroskop,indemsich dasGummi indemWassertropfenwiederauflöst, inzahl- reicheScheibchenvon Stärkemehlkörnchenzerfallen.

UmvonMoosblättchenund anderen feinenGebilden Querfchnittezuerhalten, mußman ebenfallsgleichMassen davonschneiden. Jchklemmedieselbenin denSpalt eines tief gespaltenen Korkstöpselsundlesedann in demWasser- tropfenmiteinerscharfenLupeundmiteineinkleinenPin- selchendiepassenden Schnitteheraus.MitTannennadeln, dünnenGrasblättern unddergl. verfährtman ebenso.

DiemikroskopischeZergliederungwirdaußerschneiden- denWerkzeugen auch noch durchandere Mittel unterstützt, namentlichdurchZerkochen, Zersetzung und chemischeZer- fällung, welchesalles freilichnichtaufjeglichesGebilde anwendbar ist,weshalbman hiererstallmälig Erfahrun- gensammeln muß.

Einfür allemal schalteichandieser Stelle ein,daß in diesemBlatte weder einevollständigeErledigungderTitel- aufgabeerwartet werden darf,nochauch,daßdabeiauf Solche Bedachtgenommen werden kann, welche sichmit derMikroskopiegründlichbefassenwollen. Diese verweise ichan dieArbeiten von Schacht, "Schleiden, Mohl, Unger, Funke, Stein, Leydig,Cohn,Leuckart und Anderen,besondersaberaufdasgroßeWerkvonHarting (DasMikroskop.DeutschvonDr.Fr.W.Theile,Braun-.

schweigbeiVieweg,1859). DieseSeiten könnennur eine Auswahl praktischerHandgriffebieten,welche meinenLe- sern zu einerSammlungschönerundlehrreicher Präparate für ihr Mikroskop verhelfen sollen.

» DieElementarorganederPflanzen(ZellenundGe- fäße) sindinweichen saftigen Pflanzentheilen oft solocker untereinander verbunden, daßman sieleicht durch Kochen voneinander trennen kann,ohne daßdieeinzelnenElemen- tarorgane,wenigstenswasihre räumlichenundgestaltlichen Verhältnissebetrifft,dadurchsehrverändert würden. Pcan darf,wie wirnachher sehenwerden, zumanchen Dingen selbst sehr ätzendwirkende FlüssigkeitenzumZerkochenan- wenden.

UmdieSpiralgesäßeunddiedavon abgeleiteten For-

men (Ring-,Netz-, Treppen-undpunktirte Gefäße) freizu erhalten, hat sichmirimmerdieMaceration (Fäulnißzer- setzung)inWasser sehrbrauchbarerwiesen. Man lasse weiche undsaftreichePflanzenglieder,z. B.Blattstiele des Kürbis, BlumenblätterderLilie,Tulpe, grüneBlätter der Hyazinthe,derLauchartenunddergl.ineinemGlasevoll WasseranderSonneverfaulen,bissich dieselbenauf einer Glasplatte mit einem Falzbeinoder demFinger leicht zerdrückenlassen. DiegrünlichweißenodergelblichenFä- den,dieman indemdurchscheinendenBrei findenwird, sindGefäßbündel,inwelchenimmer mehrereArten der eben genannten Gefäßformen beisammen liegen·Mit dem Zängelchenkannman leichteinensolchen Faden,wenig- stensvonZolllänge, herausziehenundauf ein Glastäfel- chen breiten. Hatman diesgethan,so benetzt manden FadenstarkmitWasserundrollt ein StückBarometer-

C

358 röhre einigemaldarüberhin,wodurchderFadenbreit gedrücktwirdundsichdieeinzelnen Gefäßemeistvollkom- men voneinander ablösen.

bündelabgedrückteBrei derverfaulten Zellenwirdmit einemPinselundWasser leicht abgespült.Esistinman- chenFällen auch zweckmäßig,diezersetzte Masse,z.B.

einesetwa zolllangenStückes Kürbisblattstiel,ineinem nur etwa halbmitWasser gefüllten Bierglase,miteinem sogenannten Fischpinsel durch StoßenundDrückenund Herumrührenineinzelne Parthien zuzertheilen,wobei man dasGlas aufeinen dunkleren oderhellerenGrund setzt, je nachdemeserforderlich ist,um dieselben deutlichim Wasser sichtbarzumachen.

Beidieser Behandlungsart löst sichzwar·zuletzt auch dieOberhautderPflanzenglieder sehrrein undleichtab, jedochkannman dieselbeinvielenFällen auch frisch leicht abziehenoderin kleinenStücken abschneiden,wobei man sichfreilichsehrinAcht nehmenmuß,ummitdemMesser nichtzutief zu kommen und mitindasunterliegende Zellgewebezudringen, wodurchdieOberhautunterdem Mikroskop undurchsichtig, wenigstens undeutlichwerden würde.

DieseBenutzungderZersetzungzurHerstellungvon Pflanzenpräparatenist natürlichbeiThierpräparatenviel weniger zulässig,weil beidiesen dadurchdieGewebs- formen fastimmer schnell zerstörtwerden. Dagegen widerstehtdieZellenhautderPflanzenderZersetzung sehr lange.

EsgiebtaberinbeidenorganischenReicheneineMenge Gebilde, welchemikroskopischkleinundohne besondereVor- kehrungen-leichtingroßer Zahl freizubekommen sind,um siezurUntersuchungaufdas Glastäfelchenzubringen.

Dahin gehören namentlichdieKörnchendesBlüthenstau- bes(Pollen), dieKeimkörner (Sporen)derMooseund vielerPilze,dieSporenkapselnderFarrenundderenSpo- ren,dieaufderOberhautvielerPflanzen oftnur sehr lose ansitzenden Schüppchen,dieAlgenfäden,diefreischwim- menden einzelligen Algen (Diatomeenund Desmidieen), dieleichtmitderOberhaut abzuziehendenHaareund DrüsenIc.

»Manwird indiesenkleinenGebilden, welchedem Unbewaffneten Augeals unterschiedlose Stäubchenoder Fäserchen erscheinen,eineüberraschendeManchfaltigkeit derzierlichstenFormen finden;undwenn auchbeiman- chen meinerLeserkeinweiterer ZweckdesMikroskopirens vorliegen sollte,als-eben dieseAugenweide, so halteich diesenkeineswegsfürgeringodergartadelnswerth,weil ich jedegenauere Einsichtindiekleinen Geheimnisseder gestaltendenNatur für einenBildungsgewinn halte.

Beschränkenwirunsauf diese wesentlichdasPflanzen- reichberücksichtigendenAndeutungenüberGewinnungmi- kroskopischerGegenstände.Ueberthierische,namentlichaus denKlassenderInsekten, Spinnen-undKrebsthiere, spre- chenwirin dernächstenNummer.

Hier füge ichnurnoch einige BemerkungenüberPrä- parateausdemSteinreichhinzu.

So feine Schlisses daßsieselbstbeidunkelfarbigen Steinen hinlänglichdurchsichtigsind, sind hierUnddakäuf- lichzUhaben,sind abernatürlich ziemlichtheuer. be- schränkeMichmitVollständigemErfolgaufkleineSplitter, dieichinfolgender Weiseleicht gewinne. Ich stemmeden Stein gegen dieTiichkante-aufwelcherein Blatt Papiervon

»

einerangemessenenFarbe liegt, daß auchdiekleinstenSplit- terchen auf ihmleicht auffallen, und klopfemiteinem DerdadurchvondemGefäß--

(4)

359

SchlüsselodereinemFeuerstahlodersonsteinempassenden stählernenGegenstandegegen eine KantedesSteines und suchedann mitderLupeund einem wenig befeuchteten

360 terchenheraus. Dadurch habe ichin vielenFeuersteinen dieberühmtenEhrenbergschen Jnfusorienversteinerungen gefundenUnddenwohlerhaltenen Zellenbau versteinerter Pinselchendieabgesprungenen dünnstenundebenstenSplit- .Hölzerkennengelernt.

Mein-Art und Gesteins-Art

KlarheitüberdieBegriffederunterscheidendenund beschreibendenNaturgeschichte sindeinunerläßlichesErfor- dernißfür SchreiberundLeser unseresBlattes Nament- lich ist auchdieErdgeschichtenicht verständlichzuschlldetn- wenn man nichtbei denLeserneinigeVorbegriffezuversicht-

lich voraussehenkann. . ,

Wir haben schoninfrüherenArtikeln, namentlich In demüberdas WachsenderSteine (Nr·5),mehrmalszwi- schenSteinart undGesteinsart unterschieden;Stein und Gestein sind zwei, theilsinderBeschaffenheit, theilsim Vorkommen sehr verschiedeneDinge.

Fig.3.

DerBegriffArt, species, gestaltet sichüberhauptin derSteinkunde etwas anders alsin derThier-undPflan- zenkunde,und dasselbe istesmitdemBegriffGattung oderGeschlecht, zuweilen auch Sippe genannt, genus.

Esbedarfnur einigerBeispiele,um meineLeseranThier- VderPflanzen-Gattungenund Arten zuerinnern. Die Monatrose,dieCentifolie,dieHunds-oderwildeRose sind drei Arten derGattungRose,Rose-,underhalten nach der in Nr—16- Si 246,angegebenenRegeldiewissenschaft- lichenArtnamen R-semperüorens,R.centifolia, R.ca- niMs Pferd-ZebraUndEselgehörenzurGattungder Pferde, Equus, und heißenalsArten E,Maan E:

Zebra undE.asinus. Wir wissenalle,daßdie Unter-

scheidungdurchdiegestaltlichen, Farben-undZahlen-Ver- hältnissederOrganisation bedingtsind.

Ein BlickaufeinenKastenvollMineralien lehrt, daß wireshier nichtmitsolchen ebenso bedingten Gattungen undArten zuthun haben. Wir haben auchaufS.76 bereitsgelernt, daßwirimSteinreiche, ausgenommendie freienvollkommen ausgebildetenKrystalle,garkeineselbst- ständigenIndividuen haben,wieesdieThiereundwenig- stensmanche Gewächsesind. Wir können denGranit, den.Basalt vollkommen kennen lernen, wenn wir ein beliebiges StückGranit, einStückBasaltinunserer

Fig.2.

lSammlung besitzen;aberwirkönnenuns nichtmiteinem sBeinedesMaikäfers,miteinemFlügelderGans zuglei- chem Zwecke begnügen.WirkönnenfreilichkeineEiche insHerbarium legen,aber ebenso wenigbloseinbelie- biges Stückderselben, sonderneinsolches, welchesdie wesentlichenTheilederEicheallezeigt.

WennwirauseinemKieslager,wiesieansovielen Orten vorkommen, einenabgerundeten weißenKieselstein nehmenundihn zerschlagen, so findenwirihn durchund durchauseinersehr harten,amStahle Funken gebenden, weißenSteinmasse gebildet, welche glasglänzendeBruch- flächenzeigtund andenKanten starkdurchscheinend ist.

EsistQuarz, d.h.einedurchaus gleichmäßige,injedem

Cytaty

Powiązane dokumenty

Einer beschaulichenRuhe der Sichtung und Verarbei- tung seiner Reiseausbeute konnte sich also der heimgekehrte Entdecker wahrlich nicht hingeben! Und dennoch ist in

der sogenannte Maischproceß statt, das heißt, es werden hier die ge- mahlenen Kartoffeln mit Wasser und Malz möglichst innig vermischt und dadurch folgender chemischer Vorgang

lich. Sodann lockert er mit dem Schnabel das ganze Ge- fieder auf und schüttelt es wieder ab, Und fährt hiermit so lange fort, bis ihm sein Federkleid den geeigneten Grad

Andere, namentlich die Schwalben und fliegenden Seevögel, trinken im Fluge, indem sie dicht über dem Wasserdahin- streichen und den Schnabel rasch einmal eintauchen, oder aber,

Wir setzten uns auf einer natürlichenFelsenbank an unserem schattigenPfade nieder, um ohne Besorgniß zu strauchelti hinüberschauen zu können nach der schönen- im

Die Grundfarbe ist sehr verschieden und theils nach dem Alter, theils nach dem Geschlechtesehr veränderlich, so daß die allgemeine Färbung nicht ausreichend sein würde, den Feind

uckbildilng, indem Theile einer höheren Rangordnung in Theile nie- derer Nangvkdnllng Ilmgeblldet llnds Wir haben ein Bliitheiikätzchen vor uns« ob ein«weibliches oder ein

Da die Luftbewegungen in der Haupt- sache von Störungen der Wärmeverhältnisse in dem Luft- kreise herrühren, so begreifen wir, wie die Erde sich nicht blos dadurch an der Bildung