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Mitteilungen für Gewerbe und Handel, Februar, 1844

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AsII

Mittheilungen

des Bereines

zur Ermunterung des Gewerbe-geistre-

in Böhmen.

Redigirtoon Prok.Dr.Hekslen

Februar LersteHälfte) 1844.

Original-Aufsätze.

Unmaßgebliches Gutachten iiber die S ren«un des Dampfkessels und dieMittel siezugerhIiterg

von F.O.sehofka, LehreranderRealschulezuRakonitk.

Schluß-)

Einem gehörig instruirten undsonst tanglichenWärter mußman diegrößte AufmerksamkeitzurPflichtundessobe- quem machen,alsesangeht;ebensosorgfältigmußman aber alles vermeiden,was ihn einfchläfernkönnte.DieserArtz. B.

sinddieLärmapparate. Bedarfder Mann soheftigerMah- nungen ,so taugt ernichtauf seinen Posten, undbei einem tüchtigenIndividuum könnensienur sovielbewirken,daßes sich auf sie verläßtund es an der gehörigen Emsigkeit fehlen läßt. Oft sindesobendrein complicirte Einrichtungen, daherleicht inUnordnungzubringen,und aus diesemGrunde eher gefährlichalsnützlich.Als Controlle könntensie freilich nützen,indem sieden Herrn oder Werkführer von der Nach- lässigkeitdesWärters verständigten,beidemGetöseaber,das in ch meistenFabrikenStatt findet, geht dieser Vortheilge- wöhnlich verloren, jaesentstehtsogarderNachtheil, daßder Herr, im Vertrauen aufdieLarmapparate,esunterläßt,den Wärter zuüberwachenoderdaß dieser,um häufigenRügenzu entgehen,dieLärmapparate selbst verstopft.

Die Uiberwachungdes Wärters isteinewichtige Sache.

Jedes Versehen,das man bemerkt , sollmit unerbittlicher Strengegerügtwerden. Wird fernerderWärter etwas besser gezahlt-sowirdesihmdaran liegen, seinen Dienstzubehal- ten und man hateineBürgschaftfür seine Aufmerksamkeit- Mittheilungend.höhnt.Gew.Ver.n.Folgenie-. 7

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q 00

Das Mouonteter

gehörtzu des Wärters wichtigsten Instrumenten. DieQueck- silbervisiere sindzutheuerund beimHochdrnckzuunbequem;

auchwerden sie durchVerdünstnng, OrpdationundVerschleu- derungdesQuecksilbers leichtungenau, sie sindaber doch im- mer besser,alsdie eigentlichenMonometer miteingeschlossener Luft,deren ErwärnmngoderAbkühlungoft starke Beobachtungs- fehlermöglichmacht. Zudem brechen sie leicht,dieeingeschlos- sene Luftwird vom Quecksilber absorbirt nnd die Luftsäule kürzer.

Am verläßlichstenwären Thermometerz sie sindaber unbequem, unempsindlichundgebrcchlich.EineArtvon Bre- guet’schen Thermotneter müßtealle Schwierigkeitenbeseiti- gen.Man könntederen auchzwei anbringen,einesimWasser, eines imDampfraume ,wodurch eine allenfällige Uiberhitzung sogleich verrathen würde. Uiber dieAusführung brauche ich nicht sehrins Detail zugehen. Man mache dieDimensionen größer-,das Gewinde befestigeman ineine horizontale, in denKessel reichende Röhre, so daßesganz indemselben steckt und.mittelsteines Drahtes mitdem ineiner vertikalen Ebene spielenden Zeigercommunicirt. Dieserwird wiebeiThurm- uhrenimSchwerpunkte befestigtnnddasZifferblattso gestellt- daßder Wärter es Von unten hersehenkann. ZudenSpi- ralen nimmt. man Platin undKupfer, allenfallsauchEisen nnd Kupfer mit Hartlothzusammengelbthetund galvanisch vergoldet.

Die Niveau-Jndieatoren.

Vondiesenwaren bisjetztbequem gelegene Probier- hähn ediebesten. JstderWärter verläßlich, so machtesihm wenig Unterschied, oberperiodisch nachdem Judieator sieht oder dieHähne dreht; ein nnachtsamer macht abereines so sunregelmäßigalsdasandere. Unerläßlichist es,daßderJn- dicator, welcherArt erauchsey, bequemliege;wo man erst eineStiegeodergarLeiterbesteigen muß,um zudenHähnen zugelangen oder denJndieator zusehen,ist Unachtsamkeit sehrzubefürchten.Gläserne Judicatoren allerArt ha- benihre Gebrechlichkeitgegensich; indessenbehauptetman, daß unser böhmischesGlas sichsehr gut halte, besonders wenn es durcheinenmitGlasfeustern versehenenKasten gegen kalte Luftströmungengeschütztist. ,

uibkigens sollenanihnen Hähne befindlichunddieEin- richtung getroffen seyn, daßman diesenach einemUnfallemit- telst Schnüreoder auf andere Art aus derFerne abspcrren kann, auch darfman dieHähne nicht einrosten lassen,wie es oftgenug geschieht.Endlich mußman zweiJudieatoren an- bringen,deren einerabgesperrtgehaltenwird,bis derandere springt.

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79 Schwimmer sindam unzuverlässigsten,besonders wenn sie klein,beigeringerBreite hochundnicht sehrsorgfältigge- arbeitet sind. Ambrauchbarsten wäre nocheinSchwimmer, deran einem lau-genHebel befestigt ist, und mittelstdessen eine horizontale,im Innern desKessels befindlicheund durch dieWand hinausreichende Spindel dreht,die denZeiger trägt.

Einsolcher Schwitumer derangirt sich nicht leicht, dadieun- bedeutende ReibungderSpindelinihrer Stopfbüchsedurchdas kleinste Uibergewicht,das am Ende des Hebelarms wirkt,über- wunden werden muß. DurchentsprechendeVerlängerungdes Zeigersoder einen andern mechanischenKunstgriffkannman dieAngaben augenfälligermachen. Uibrcgensmachtman den Schwimmer hohl, um keines Gegengewichteszu bedürfen, wobei die Spindeldünner bleiben kann.

Feuerregnlirung.

Man hat Einrichtungen vorgeschlagenund auchaus- geführt,durch welche der Dampfdruck denLustng nnd somit auchdas»Feuer regulirt. Siesindnur beiNiederdruck anwend- bar nnd mögendaallerdingsihren Nutzen haben,nur mußder Schwimmergroßgenug, unddieReibungamRauchregisterund an denRollenmöglichstkleingemachtwerden. Statt derRol- lenwäre esüberhaupt besser,sicheinesHebelszubedienen, der eine größere Empsindlichkeit gestattet. BeiHochdruckma- schinen ließe sichvielleicht das Rauchregisterdurch denRegu- lator regieren, der Nutzenlohnteaber nicht dieMühe.Das GeschäftderFeuerregulirungbeschränktsich nicht aufdieVer- mehrungoder VerminderungdesLuftzuges, sondern fordert sovielerlei gleichzeitige Rücksichten, daßman sichdaraus nur aufeinenWärter verlassenkann. Hierher gehörtdas Nach- schiittender Kohlen. Jch habenichts dagegen,wenn dieMa- schineesdem Wärter erleichtert,aberihmdas Schürenganz ersparen zuwollen,heißt gewißdieSache zu weittreiben.

«Erstlich bedarfesdazu sehr eomplicirter Einrichtungen, die ebendeswegen leichtinUnordnunggerathen, und dann sehe ich nicht ein,warum man den Heitzer,denman dochunmög- lichentbehren kann,ganzmüssig gehen lassen sollte.

Mehr hat jedochmit unserer FrageeinVorschlagzu thun,derhäusiggemacht,aberwahrscheinlichnieversuchtwur- de. Man hatnämlichoftgfkathemden aus demSicherheits- ventile kommenden DampfindasFeuerzuleiten,in der Vor- aussetzung,daßereslöschenwerde. Diese Voraussetzungist abergrundfalschzesist imGegeutheilebekannt, daßeineso

geringeMenge Dampf aufeer fogroße Kohlenmenge gelei- tet-das Feuer nichtnur nichtlösche, sondern vielmehr nähre und heftiger mache. Läßtman fernerdenDampfin der Rich- tungdes Luftzuges,d. h.von vorn nachhinten einströmen, sowird derZug verstärkt,einGrund mehrzurIIVerstärkung

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desFeuers. Wollte man aberdenDampfumgekehrtvon hin- ten nach Vorn über dieGluth streichen lassen, sotreiben die aus den HeitzöffnuugenzurückgestautenOfengaseimgünstig- sten Falleden Heitzer fort,und derKesselbleibt der Diskre- tion des Elementes überlassen.Den HerdimNothfallemit Wasserzuüberschwemmenistauchmißlichz erstlich,wird sich der Fabrikantaus Oekonomierücksichtennichtgerne dazuent- schließen,und dann müßte sichdabei eine sogroße Menge Dampf entwickeln, daßeine starkeErschütterungdes Ofens nicht ausbleiben könnte,das Vertreiben desWärters unge- rechnet. Man hat ferner gerathen, inFällen,wo man Gefahr vermuthet, den Schieber ganzherabzulassen, auchwohldie Einrichtung getroffen, daßesderKesseldurchOeffnungdes Ventils oder durchSchmelznngeinesGegengewichtes imNoth- falleselbstthut. Man solltedabei aberdochvorsichtig seyn.

Daß sichbeiso beschränktcmLuftzutritte KohleuoxydundKoh- lenwasserstoffbilden könne, ist unzweifelhaft, aberselbstim günstigstenFalle istdieMaßregel unzureichend,indemsiezwar dieBildungneuer Wärme verhütet, dafüraberdiebereits in den glühenden Kohlen vorhandene enorme Quantität derselben enge zusammenhältund zwingt sichdemohnehinüberhitzten, verhältnißmäßigaberdochkalten Kessel mitzutheilen.

Wieaber, wenn man demRostedieEinrichtunggäbe, daßman ihn sammtdem brennenden Materiale augenblicklich um einige Schuh niederlassenkönnte!Bekanntlich wendet man etwas AehnlichesbeiderBereitung der alkalischen Metalle mitErfolgan. In sehr dringenden Gefahrenkönnte man noch überdießdieHeitzthür öffnenund die kalteLuftanden Kesselwänden vorbeistreichen lassen, wiewohl dieses demselben nichts wenigerals vortheilhaft ist.

JstdieGefahr Vorbei, sowird derRostheraufgewunden, undman arbeitet unmittelbar weiter.

DieBeweglichkeitdesRostes wäre zugleicheinMittel, das Feuer Vollständigzubeherrschen, nur müßteman dem Heitzer einschärfen, daßeresnur imNothfalle anwende, um das Brennmaterial nichtunnützzuverwüsten. Dagegen hätte man esinseiner Gewalt,denOfenaugen licklichfüreinan- deres Brennmaterial vorzurichten, sowie rjedenBrennstoff diezweckmäßigsteRosthöhe auszumitteln. «

Um einen dießfälligen Mechanismus wird wohl Nie- mand verlegenseyn,darum willich nichtersteinenbeschreiben.

Ehe ich diefe Abhandlung beschließe-willichnur nochei- nige Phänomeneerörtern, welchescheinbarparadox, dennoch bei Sprengungen oftbeobachtet wurden. Sogingen oftdie .Maschinen kurzvor derErplosionauffallendlangsamer. Die Ursachen hievon sind mannigfaltig, unddiemeistenauch bekannt.

1.JstüberhitzterDampf vorhanden, so hatereinege-

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81 geringere Spannkraft als ingesättigter gleicher Temperatur-, und dieMaschinearbeitet minder kräftig. UiberhitzterzDampf tritt aber fastnur inFolgevon Wassermangel auf,unddieser ist,wieoben erwähntwurde, eineHauptursache der Explosio- nen. Auch dieindiesem FalleStatt findendenngleichsörmige Ausdehnungder Wände kann mit Ursache seyn.

2.Jsteine dickeJncrnstation vorhanden, sohindert! sie denUibergang derWärme nnd somitauchdieDampfentwicke- lnng; beim Lossprengender Kruste kann aber leicht eine Spreu«,iingeintreten.

Z.DieDampfleitungsröhrenkönnenverstopftseyn.Wer- den z. B.Theilchen vom Kesselsteinvom Dampfe mechanisch mit fortgerissenoder durchden Schaum gehobenund inden Röhren abgelagert,sammelt sichinletztereneine dickeOryd- schicht,oder wird soviel Wasser condensirt, daßderDampf esvor sichher schieben muß, eheerin den Cylinder gelangt, ist dieSteiieruiig oder dieAdmissionsklappeinUnordnungge- bracht, sowird der Dampfzurückgehalten,dieMaschine geht schlecht,gleichwohlaber mehrtsichdie Spannung, und geben die Ventile nichtnach,so erfolgteineSprengung.

4.Jn Folgeeines schlechtenLustzugeskanndieDanipfent- wickelnnglangsamvor sichgehen, während sichgleichzeitigKoh- lenorhd-oder Kohlenwasserstoff-Knallgas bildet, das durch Zutritt von Sauerstossdetonirend werden und,entzündet,den

Kesselspreiigenkann. .

5.Eskönnen imKesselkleineRisse vorhanden seyn,"die sei- ne Widerstandfähigkeit verringernnnd zugleicheineMenge DampfindenOfen eintauchen lassen. Durchdenniedrigen Maiiometerstand und denschlechten Gangder Maschine irre geführt, suchtder Wärter dieSpannung durch Verstärkung des Feuers zuvermehren, das vorhandeneWasserverdampft rasch,nnd der Kesselspringt.

Warum springen oftdie Kessel nachder Oeff-

nung des Ventils oder eines großen Hahnes2

» Wohl meist inFolgederspontanen Dampfentwickelimg, wieoben angegebenwurde; auchmögen nicht seltendieReac- tionsstöße ihren Theil beigetragenhaben.

WodieEinrichtunggetroffenist, daßder aus demVen- tilkommende Dampfinden Rauchfang geleitet wird, tritt allemal, wenn sichdas Pentilöffnet,einlebhafterer Zugund als desseii Folgeeinheftigeres Feuer ein,was natürlichei- nen Unfall herbeiführenkann. —- Leitetman denDampfaus demKesselinein Gefäßmitkaltem Wasser, so erfolgtdurch dessen CondensationeineReihevon heftigenStößen N- die durch Reactionleicht Schaden anrichtenkönnen. DieinAra-

«)JnmitDampf geheihtenFärbebiittenu.a.m.kannman dieses leicht beobachten-

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os.BerichtIt)erzählteErplosionzuLochrin scheint dieseUr- sachegehabtzuhaben. Durchihre Paradorie ausgezeichnetist dieAnsichtdesHerrnJaquemets, dessen Abhandlung auf Anordnungdesk.preußischenFinanzministeriumsinden Ver- handlungendespreußischenGewerbvereins 1841S.180 re.ver- öffentlichtwurde. Herr Jaquemet flichtdurchRechnungen undVersuchezubeweisen, daßeinweit über denSiedepunkt desWasserserhitzter Kessel springen müsse,wenn demDam- pfeeine weite Ausflußöffnung gebothenwürde. Jn diesem Falle strömt nämlich statt desreinen DampfeseinmitWas- ser gemengterheraus, und dieAusflußgeschwindigkeit(meint Herr JaquemetJ nimmt inverkehrtenVerhältnissendesspeci- sischen GewichtesderMischungab. HierbeiWird sie so gering, daß mehrWärme erzeugt wird, als durchdieOeffnungent- weicht;dieSpannung muß daher so lange zunehmen,bis derKes- selspringt. Jchbegnügemichnur zu bemerken,daßesfastun- möglich ist,zubestimmen,inwelchem Verhältnißeder Dampf in einemsolchen FallemitWassergemengtsey,und daßwill- kührlicheAnnahmen nichts nützenkönnen.

Zudemist es garnicht wahr, daßman einGemischvon Was- serundDampfals homogen betrachten, undseineAusflnßge- schwindigkeitdemgemäßberechnen dürfe. Der Dampfströmt für sichaus, undreißtdasWasseretwa so mit, wiederWind diezRegentropfen d.h.mit weit geringererGeschwindigkeit, alsdieerselbst hat,essey denn,ermüßteesinGestalt von zähen Blasen vor sichherschieben. Jch verweise übrigens auf den Aufsatzselbst,und bemerke nur noch, daßich nichtim Stande war, einen kleinenGlaskolben zusprengen,inwelchem ichüber einer doppeltziehenden Weingeistlampe Zuckerwasser überhitzte.Beim Oeffnender Mündung spritztedas Wasser mitGewalt hinaus, dieGestaltdes Kolbens hinderteaberden Stoß, zertrümmernd aufdieWändezuwirken. —- Was Ja- quemets Vorsichtsmaßregeln betrifft, sosind sie vollends der Art,daßman nicht begreifenkann,wieeinMann der au- ßerpraktischerErfahrung offenbarauchphysikalischeKenntnisse und vielTalent hat, soetwas vorschlagenkonnte. Aberwo- hin führt nichtdie Vorliebe füreineJdee, diesich anfangs durchihreOriginalität empfiehltundspäterdurchdenaufihre Bearbeitungverwendeteu Fleißliebund theuerwird!

··) Diese interessante Abhandlung, welche fürdiemeistenspäterendasMa- terialhergebenmußte, istvollständigziemlichseltenzufinden. Jch kennesieausMahrbach’sphysikalischen Lericvn B- 1.S.5455 auchin GehtersphysikalischenWörterbuch liegt siedem gleichnamigenArtikel zuGründe«

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83 Uiber Hrn. Kraiiner’s steinerne Nähreri.

Bereits mehrereinöffentlichenBlättern enthalteneNo- tizen habender steinernenRöhrendes He.Kra nner, eines unsererausgezeichnetstenArchitekten nnd Technikers, Erwäh- nung gethannnddieAufmerksamkeitdesPublikums dafüran- geregt. DieErfindung ist zuinteressant und rücksichtlichder daraus sich ergebendenFolgen fürdieAnlagevon Wasserlei- tungen zuwichtig,alsdaßesnichtwünschenswerthwäre, daß dieselbe nmständlicher besprochen würde,wodurch ichmichver- anlaßt finde, darüberinNachfolgendemeinMehreres mitzu- theilen.

Das HerrnKrann e rangehörige,aufdie genaue Kennt- nißderEigenthümlichkeitendesMaterials sich gründendeBohr- versahren istvon allenbisherbekannten Verfahrungsarten we- sentlich verschieden. Eshat nichtdas MühseligedesAnsschlei- fens,vernieidetdie Kraft-undMaterialverschwendung desStoß- bo"hrers,indem wenigstensbeiErzeugungvon Röhrenvon nicht zugeringerWeite einKernerhalten wird, der imFallehin- reichenderStärke selbstwieder zu einer Röhrevon geringerem Durchmesserverwendet werden kann,währendder wiederholt aus der Höhe herabfallende Stoßbohrerdieganze innerhalb derzubildenden Röhrevorhandene Masse zermalmt; endlich leidet dasselbe nichtanderschnellenAbnützuugder Werkzeuge, wiedieAnwendung eines Bohrersvon derArtundWirkungs- weisederMetallbohrer.

Das Verfahren ist zwarohne Zweifel ausalleSteingattum genvon nicht zuweichesBeschaffenheit anwendbar, indessen bedientsichHe.Kranner bloßdesMarmors, als desjenigen Materials, welches vermöge seiner größeren Festigkeitund Dichte für Wasserleitnngenbesondersgeeignet erscheint. Die- se Anwendungwar esnämlich, welcheerbeiseiner Erfindung hauptsächlichbeabsichtigteund dieihnbei dendarauf bezügli- chenVersuchenleitete. Dieselben sindnun Vollständiggelun-

gen,indemvon denmehrerenbereits eonstruirten und imBe-

triebe stehendenMaschinen einevollkommen regelmäßigeund g'attePol)rossnitnghergestelltwird. Die lichteWeite derRöh- ren, wie siebishererzeugt worden sind,wechselt zwischenits-«

bis 6Zollwien. Maß, jedoch istkeinAnstand vorhanden,die- selbebisauf10«undselbst mehr,wenn es verlangtwürde, zuvergrößcrn;die dazuverwendeten Steinblöcke sindvon quadratischer Formvon 6 12ZollSeite und372 4Fuß lang,wiesieebenans dem Steinbruche kommen.

Da nun dieglatte Marmoroberflächedas feste Anhaften von Unreinigkeiten nicht gestattet, so daßeinbloßes zeitweili- gesDurchspielenhiiireicht,Umdieselbenzuentfernen, wogegen diein dengnßeisernenRöhren entstehenden steinartigenGe-

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bildegewaltsamheraus estoßenwerden müssen; fernerdieche- mischeEinwirkungzwischenden Bestandtheilen des Wassers unddemMaterial derRöhre wegfällt,wodurch eineunbestimm- bargroßeDauer verbürgtwird, auch nicht, wiebeiRöhren aus poröseren Materialien, wieThonundSandstein das An- setzenvon Wasserpflanzenzufürchten ist 8); so isteine Was- serleitungaus Marmor unstreitig vorziiglicher,alsjedeande- re. Da nun bei dem Bohrverfahren desHerrn Kranner zugleichdieHerstellungskosten derselbenetwas geringerans- fallen,alsbeieisernenRöhren, sokannesnicht fehlen, daß der Werthdieser Erfindung allgemeine Anerkennung sindeund esistdiebaldige Anwendungder marmornen Röhrenanstatt der letztereninAussicht gestellt. DerAnfang dazu istbereits gemacht; eseristirt nämlich bereits inPrag eine ungefähr 160Klftr. lange Leitungvon Zzölligen Röhren, dieseitun- gefähr14Tagen angelassenworden istund zur vollsten Zu- friedenheitder städtischen Baubehörde sunctionirt, welchesich dadurchveranlaßt gefunden hat, fürdienoch anzulegendegro- ße Wasserleitung aufderobern Neustadt, dieebennoch ein GegenstandderVerhandlungen ist, gleichfallsinarinorne Röh- ren zubeantragen.

Eine Fragevon Wichtigkeit istes,wiegroßdieWider- standsfähigkeitsey,welche denneuen Wasserleitnngsröhrenzu- gemnthet werden dürfe. Allerdings hates keinenAnstand, denselben durchangemesseneVerstärkungderWändejedenge- forderten Grad von Festigkeitzugeben;indessenwäreesof- fenbarunzweckmäßig,darin weiter zugehen, als ebennoth- wendig ist,was blos alseineVerschwendungdes Materials zubetrachtenund weder fürdieKostendes Transportes noch selbst fürdie derLegnnggleichgültigwäre. Diese Fragewird nun durchdieResultate einer romifsionellenUntersuchungbe- antwortet, welche beiGelegenheit, als obige Röhrenleitung gelegt wurde,auseranlafsnng desHrn.Krann er selbstvon dem löblichenprager Magistrateangeordnet worden ist. Da- bei wurden Röhrenvon verschiedener OeffnungundW-andstär- keaufbekannte Weiseder hydrostatischen Probeunterzogen, undsuccessiveiner bis zumBersten steigenden Pressnngaus- esetzt. Jch unterlassees, alleUmstände dieserVersuchehier peciell mitzutheilen,was in einemdernächst folgendenHeftedie- serZeitschriftgeschehensoll,nndbeschränkemichdarans,nnr folgen- deResultateanzusühremwelchezu denwenigst gütlstlgengehören:

«)Bei denstöhnenvon Sandstein, welchevon HM Blochmann in Dresden mittelsteines Stoßbohrers erzeugt werden, suchtman diesen Uibecstanddurch Uiberziehenderinnern Oberflächemiteiner dünnen SchichteenglischenCements zubeseitigen, wodurchdieselbezugleich eineangemesseneGtätte erhält-

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85 Oeffnungder Schwächste Berstungsdruckin

Röhre. Wandstärke. Atmosphären.

b-« 11-«

11-« 19,2

Schon ausderVergleichung dieser beiden Resultate ist diebedeutende Differenzinder Qualität des Materials bei- der Röhren deutlichzuerkennen, indem unter Voraussetzung völlig gleicher Beschaffenheit fürdiezweiteder imVerhältniß zumgrößeren Durchmesser geringereBerstuugsdruck,da die Wandstärke fürbeidedie nämlichewar, sichzu 26Atm. erge- benwürde,während siein derThat schonbei19,2Atm. ge- sprungenist. Beiweitem auffallendereUnterschiede zeigendie übrigenVersuche; indessen ergibt sichaus dem Ganzender Schluß,daßfüralleinderAusübungvorkommende Fälle für ZzölligeRöhreneineWandstärkeVonL« und für özölligeeine Stärke Von3—- 4« bis zumUiberflußegenüge.

Die Artder Verbindung der einzelnen Röhrenstückebe- treffend,sowerden zudiesem Behufevon je zweian einan- derstoßendenEnden daseineringsumdieOeffnungmiteinem vorstehendenRande, das andere miteinerentsprechendenVer- tiefungversehen;zurDichtungdient eingeeigneterCemeut.

Nachdemhiemitdas NothwendigstezurBeurtheilungder in Rede stehenden Ersindung mitgetheiltworden ist,kann ich nichtumhin,·zumSchlußenoch dieBemerkung hinzufügen, daß überhauptdieSteinmetzerwerkstatt des Herrn Kranner so viel Jnteressantes darbiethet, daß sie unstreitigzu densehens- werthesten EtablissementsunseresLandes gerechnetzuwerden verdient. DawirbisherindergleichenWerkstättennur Hand- arbeiter zusehen gewohnt sind,welchemühsammit Hammer und Meißel dierohen Steinmassenebnennnd indiejenigen Formen bringen, welchedieZweckedes Architekteu erheischen- so istesüberraschend, hier sovielerlei Vorrichtungen vereiniget zusinden, wodurch diesesMaterial ausähnliche Weisebear- beitet wird, wie anderweitig das geschmeidigere Holzoder Metall. Außerden4Bohrmaschinen, deren Conftructiou ganz HerrnKrann er angehört,und von zweifacherArtist,wie denndiedemnächstzurAusführungkommenden Eremplare aber- mals eineneue verbesserte Einrichtung erhalten werden, zieht besonders pie Hun ter’sche Steinbehau- oder Planirmcp schiuedieAufmerksamkeitauf sich,welcheSteinplattenfürTrot- toirs, Ball-one u."dgl. ebllek,»Undaufwelcher nachdenErfah- rungen desHr.Kr ann er m12Arbeitsstundeu 130D-Mar- morplatten sollenplanirtwerden können. EinebesondereMa- schine gleichfallsvon Hrn.Kra nn er’s eigenerInvention bil- det fernerdieEnden der Röhren aufdieangedeutete Weise-.

während aufeinerDrehbankaus demhärtestenMarmor ge- schmackvolleSäulen gedrehtwerden, wozu bisher sehrvor- theilhafter Weisediebei demBohrender Röhreu erhaltenen

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Kerne verwendet worden sind. Hieznkömmt eine Steinsäge mit vielen Blättern zum ZerschueidengroßerSteinblöcke iu dünnen Platten, eineandere mitvielen kleinen kreisförmigeu Sägeblättern,wodurchdiese Platten anden Kanten geradli- nig geformtoderinkleinerequadratischegeschnittenwerden;

endlichmehrereMaschinen zumSchleifen und Poliren. Und allediese Maschinen werden durch einekleine Dampfmaschine von 5 6PferdekräfteninBewegung gesetzt,woraus zugleich

entnommen werden kann, daßdie Kraft zum Betriebe der

Bohrmaschine ungeachtet ihrerbedeutenden Prodnetion nur sehr geringist. Zwar sind nichtimmer alle vorerwähnten Maschi- nen gleichzeitiginThätigkeit,wogegen dann«auchnicht die vol- leKraftderDampfmaschineinAnspruchgenommen wird. Uib- rigens dürfte ich weiterhinüberdiesenGegenstandgenauere Angaben mittheilen können,daich dieHoffnung hege, meine Absicht, wirklichemessende Versucheanzustellen, wozu Hr.

Krann er geneigt ist, realisirenzu können.

PragimDezb.1843. Prof. Wersin.

Versuche über dieBereitung-des Halbfehwefelkm pfers Behufs derFabrikation des blauen Vitrio·ls, fowieiiber dieBildung von künstlichenKnpferkies,

von E.F.Anthon, Direktor zuWeisgriim Die Mangelhaftigkeitder bisjetztvorzugsweisein Au- wendung gebrachten MethodenzurDarstellungdesblauen Vi- triols veranlaßte michzuverschiedenen Versuchen, von denen ich inNachfolgendemmireinige mitzutheilen erlaube.

ErsterVersu ch.Es wurden Kupferstückevon1Linie Di- ckeinmehrereSchmelztiegelzwischen Schwefelkies geschlichtet, welcher zunußgroßenStücken zerpochtworden war, dieTiegel zulutirt,undineinemOfenallmähligzumGlühen erhitzt. Beim Eintreten dieses Zeitpunkteswurde der ersteSchmelztiegelaus demOfengenommen und erkalten gelassen.Nach halbstündigem mäßigemGlühenwurde derzweite,nach einerStunde derdritte,n.

nachzweiStunden der vierteSchmelztiegelausdemOfengenom- men. DieHitzewar währendderganzenZeitnichtübereine»inä- ßige Rothgluth gestiegen.Nach demErkalten wurden dieTiegel geöffnetund der Inhalt untersucht. Das KupkaIm ersten Tiegelwar aufseiuer Außenseite mitschön krystalllsiktem Halb- schwefelknpfervon glänzender grauschwarzer Farbe bedeckt- def- chGewichtjedochaus demGrunde, obgleichEssich leichtvom unverändert gebliebenenKupferkern trennen ließ,nichtnäher ermittelt werden konnte,weilesstellenweisemit demSchwefel- kiese zusammengeschmolzenwar.

Jm zweiten,dritten nnd vierten Schmelztiegelwar das KupfervollständiginHalbschwefelkupferverwandelt, derSchwe- selkies stellenweiseindas Schwefelkupserund umgekehrtdas

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