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Mitteilungen für Gewerbe und Handel, Januar, 1844

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Mittheilungen Gewerbe und Handel.

Enthaltendx

die Vereins -Verhandlungen und Original-?lufsätze, Schilderung Von Gewerbe -Ansstellungen,beurtheilende Uebersichtenganzer Gewerbs-Zweige,statistischeBeiträge aus demIndustrie-Gebiete, biographische Notizen, Reise- Berichte, Recensionenund Correspondenz:Nachrichten.

WWOJN Redigirtvon ·.--.-«"F)»Es-Ia ·

J.- Her-Im »F

Doktor derPhilosophie, o.ö.Professor der«Physsku ervad matikkmder k.k.Karl-Ferd1nands-Universität s g,

mehrerer Gelehrten- Gesellschaf·M Te

IF.«THÄ

Neue Folge. III-»u-

Vierter Jahrgang 1844.

Erster Semester.

Mit Abbildungen.

Herausgegeben Vom

Vereine zurErmunterung des Gewerbsgeistes

in B öhme n.

Prag 1844.

Verlag desgenannten Vereines.

Ju Commission bei Borrosch EAndre-.

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Mittheilungen

des Vereines

zur Ermunterung des Gewerbe-geistre-

in Böhmen.

Redigirtvon Prof.Dr.Hekglein Jäner cersteHälfte) ,

1844.

Original-Aussche.

bli es Gutachten über die Spren«un

zletsmskgtepfkgläelsund die Mittel siezu vethitetE

von Js.O.sehoflea,LehreranderRealschulezuRakonitk.

Es gibtimReichederTechnikwenigePhänomene,über die sovielgeschriebenund gestritten,nndso wenig entschiedenwor- den wäre,alsdieSprengung desDampfkessels. Die vorge- schlagenen Sicherheitsmittel, meistauf einseitige Ansichten basirt, haben sichüberallalsunzulänglich gezeigt, ja einige,dieman langeals dieverläßlichstenzubetrachtengewohntwar, wur- den nachmals als unnützoder gargefährlichbefunden.

Aus der MassederBedenken und Vorschläge,die dieß- falls gemachtwurden, kann man sichkaum herausfinden, nnd ihreRevision machtselbstdenklarsten Kopf schwindeln.Jch habemichmehre Jahre langmitder Frage beschäftigt,alle darauf bezüglichenSchriften, dieich mirverschaffen konnte, durchgepriift,miteinergroßen Anzahl tüchtigerTechnikerlan- geDiscussionen veranstaltet, nnd stellehierdas Resultat, be- richtigtdurch meine eigenen Erfahrungen, mit dem Wunsche auf,es möge wenigstenseinGlied derKette'bilden, diediese furchtbare Kraftfesselnsoll.

-

Welcher Artdie Ursachenauchsehnmögen,welcheeine Sprengung bewirken, so lassen sie sich dochin folgende zwei Kategorien bringen. Entweder wird nemlichdie Spannung des Dampfesnach nndnachso vermehrt, daßderKessel ihr nichtmehrwiederstehenkann, oder einplötzlicherStoßwirkt zertrümmend auf denselben.

Die langsam erfolgende Uiberspannnng wur- deinfrüheren Zeitenalsdiehauptsächlichste,wonichtdie ein- zige Ursacheder Explosionen angesehen, und fastalle unsere Sicherheitsapparate gehenvon dieser Annahmeaus. Wenn

Mittheilungen d.höhni. Gew.Ber.n.Folge1844. I

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man heutzutagebehauptet, daß ihrdiewenigsten Explosionen zuzuschreibenseyen, so halte ich dieses fürübereilt.

JsteinUnglückerfogt, so istnichtsnatürlicher,als daß dieUrheber,wenn siedavon kommen,allenErfindungsgeist auf- biethen,umder Strafe für ihre Tollkühuheitoder Unvorsichtig- keitzuentgehen, undes magdiesesNeulingstokies« sehrviel beigetragenhaben, um unsere Ansichtenvon der Sache zu verwirren. SehrvieleSprengungen sind überdießno torisch durch Uiberladungder Ventile verursachtworden, und es ist merkwürdig,wie dieses meistensdann derFallwar, wo ein Werkführeroder Wärter einOpferdes Unglücks,und somit ein bequemerSündenbock war. Es ist kaum möglich-Alls- drücke zufinden,diestarkgenug wären, dierasende Waghal- sigkeit einigerMenschen passendzubezeichnen; oftistaber

sichlBosheitptee. undnoch öfterFaulheitoder Dummheit mit im EinfranzösischerArbeiter ineiner reichenberger Fabrik stemmtevor etwa zwei Jahren das Sicherheitsventil mittelst einer Stange gegendie Deckefest.-Der Kesselsprang, und schlug ihn todt; wäre diesesaber nichtgeschehen, sowar der Mann beiallerseiner Verwegenheit kluggenug,um dieAn- nalen derMechanik,mit einerallerliebstenWundergcschichtezu bereichern.

Sicherheitsventile.

Man behauptet ziemlich allgemein,die Sicherheitsventile seyeninihrergegenwärtigüblichenFormund gesetzlichenWei- sevollkommen hinreichend,demAnhänerdes Dampfes, bis zu einer gefährlichen Spannung vorzubeugen, und lächelt (meistfreilichmit Recht) überdiecomplicirtenWunderdinge,

diedann und wann unter demNamen neuer Sicherheitsven-

tile auftauchen. Unddochistdas conifche, ja selbstdas Ku- gelventil lange nicht so verläßlich,als man annehmenzu dür- fen glaubt.

Beim conischenoder sogenannten Muschelventile kommt es zuvörderst aufdenWinkel an,dendieSpitzedes Kegels bilden würde,wenn er vollständigwäre. Jst dieserstumpf, unddieBerührungsflächegegendie Lichtenweite nur irgendzu groß- so findet allerdings dervon Element inAnregungge- brachte UibelstandStatt, daßnämlich das Ventil, stattvom Dampr Abgcstvßenzuwerden, vom Luftdrnckegegen dieOeff- nunggepreßtwird »I. Wer die Clement’fche Anziehung für unbedeutend hält,oder glaubt, daßesheutzutage wenige Ventile gebe,bei denen sieStatt fände,(wiez. B.Berno u-

««)Uiberdie C le me nt’fcheAnziehnnglesemanunter andernGel)ler’sphys.

Lericon,Artikel PneumatikBd.7,S.679.

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3 li’sDampfmaschinenlehre1833, S.221), denkann ich versi- chern,nnd wenn ereswünscht, handgreiflichüberzeugen,daß ersichirre. JnReichenbergfindetsiesichandenmeisten Apre- turkesscln, inhöheremoder geringerem Grade, und auch an wirklichen Maschinenkesselnaus großen Werkstätten habe ich sie

oftbemerkt. ,

Daß fernerderLuftdrnckdieBelastungdesVentils ver- mehre,wenn dessenobere nur von der Luft gedrückte Fläche größer ist,alsdieuntere bloßdemDampf ausgesetzte, istbe- kannt. Man darfdahereinem solchenPentilenur wenig Auf- lage geben;dann aberistesbekanntlichungemeinleichtzu derangiren, indemesbei der geringstenVerunreinigung,wel- che esz.B.durch denaiifspritzellchschmutzigenSchaum er-

leidet,undichtwird. »

Machtman esanderseits scharfer,d.h.denKegel,dem esangehört, spitziger,sofindetzwar derClement’sche Uibel- standimgeringerenMaßeStatt, desto nachtheiligerwirken jedochandere ein. Erkaltet dferKessel,so entstehtinihmcin der Regel)einpartielles Vacnnm, undder Luftdruckpreßtdas ohnehin belasteteVentilso starkin dasLager,daßman esnicht seltenmitHamnierschlägenherausbringen muß.

Das Einleimen und Einrostender Muschelventile isteine bekannte oftvorkommende Thatsache, undnur durchsorgfälti- geReinhaltungnnd häufige Liiftungkannman sichihrer Dienst- fähigkeitversicheru.

BeiKugelventilen sindet diesesEinleimen undEinrosten zwar weniger Statt, nndauchdasvorerwähnte Einpressen läßt sich durch stumpfe Lager verhüten, dieClement’sche Anzie- hunghingegenist beiihnennicht ganz unbedeutend.

Die vorzüglichste Schwierigkeit jedoch liegtinder Ge- nauigkeit,dieihreAnfertigung, Jnstandhaltung und Repara- tur fordert. Diesemmag eszuzuschreibenseyn, daßdieKu- gelveiitilenochso wenig Verbreitung fanden, wiewohl siein jederandern Beziehungsehr empfehlensiverth sind.

Bar roisSicherheitsventil (Vergl. Pre chtl’sEnch- clopäd.:3. B.S. 567)scheint nochvortheilhafter zuseyn,we- nigstens läßtessich besser,alsjedesandere repariren;damit jedochdiefeilenartigen Rennendes Ventils allemal wieder in dieentsprechendendesBleiringstreffen, muß dasHypomoclk liuni sehrgenau gearbeitetseyn,was der starken Reibungwe- gen niißlichwird, sobald»Bolzenund Lager verrosten.

Fig.1Taf.l zeigteinVentil,dasinmehrerenExem- plaren ausgeführt, sichdurch längere Zeitals vorzüglichbe- währt hat.

Esbestehtans einervollkommen ebenen am vortheilhaf- testendurch dieGalvaiioplastik erzeugbaren) Platteali, welche mittelsteines Kngelgelenkesoder auchnur

mittelstkeinesl. locke-

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reu Klobens mitdemBelastungshebelverbunden ist.Andie Oeffnungam Kessel isteinmessingener Ring angepaßt, ans dessenrundabgedrehtenRande dieBeutilplatteaufliegt. Das Hypomochliuinistkeilförmigund wiediePfanne, inwelcher esruht,wohlgestählt.Der Ring, aufdemdas Veutil liegt- mußin einer sehrgenauen Drehbanksehr langsam abgedreht, werden. Bei allendiesem kosteteinsolches Ventil, auchwenn es vergoldet wird,was zurVerhüthungder Orydation immer geschehen sollte, wenigerals einegemeine Muschel.

Das Princip ist nichtneu; Verdam beschreibtinseiner Dampfmaschineulehre ein ähnliches Ventil, fürchtetaberfür

seineDauerhaftigkeit, was übrigens ersahrungsmäßig grund- osist.

Jn einigenLändernist esgesetzlichangeordnet, einmit dem Maximum belastetesSicherheitsventil unter einem Ver- schlußezuhalten,zudem nur derHerroder seinersterWerk- führerdenSchlüssel hat. Hiebeiwird aber ein zweites frei zugänglichesVentil nothwendig,.weilsonstallemal ,wenn we- niger Kraft absorbirt, und das Feuernichtbesonders gutre- gulirt wird,die Schwankungen des Regulators einen gefähr- lichen Grad erreichen. Prech tl und Andere haltendas ver- sperrteVentil für unnöthig,wonichtgargefährlich.Sieglau- ben,derWärter würdesich auf dasselbezusehr verlassen,und dieseskönnegleichwohl schadhastwerden, undzurZeitderNoth seine Dienste versagen V) Jchglaube, daßesnachderoben gegebenen Vorschrift ausgeführt, gute Dienste leistenmüsse, weilesfelbstim FalleeinerBeschädigunghöchstensundicht wer- denkann,was dieAufmerksamkeit weckt, statt siezuschwächen.

Ja eskönntevielleicht gutseyn,wenn dieseVeutile unter ämt- licher Plombirung gehalten,unddem Fabrikantenzwar gestat- tetwürde, sieimNothfalle eigenmächtigzuöffnen, jedochun- terder strengen Verpflichtng sogleichdieErneuerung desSie- gels nachzusuchen. JnderThatwäre diesdas einzige Mittel, derTollkühnheitderLeuteradical zu steuern,denntraurigeEr- fahrungen haben gelehrt, daß selbstdemEigenthümerindieser Hinsichtnichtzutrauen sey.

oAlleVentile habenabereinen Nachtheil,den man wenig zuwurdigenpflegt,der aber doch wichtiggenug ist; sie sind nämlich in derRegelzuklein. DieGrößederVentilössnuug

«) AuchVCUMgaktner gibtinseiner Schriftüber die Wirkungder DampfmaschinendieVorschrift, daßman beijederLadungdienormale Spannungbeibehaltensolle. Befoigtman dieseWeisung, fomußman entweder am Regulatorschraube-»oderaufeinehöhere Geschwindigkeit alsdie normale gefaßt seyn. Doch istesvorzüglichdas,wiespäterge- zeigtwerden wird, so bedenkliche SchwankendesRegulators, wasmich bestimmt,einersowichtigenAuctoritätnicht beizupflichtem

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5 wird gewöhnlichso berechnet,alsobderDampfdurch dessen ganze Weite ausströmtez dieses istabernicht derFall,da.sich

das Ventil fastniesoweitöffnet, daßderRaum zwischenihm unddem Lager so groß würde,alsdieLichtenweitederOeff- nung. Beigeringem Dampfüberschuße,wieergewöhnlichStatt findet,reichtdiese sogeschmälerteOeffnung wohlaus,um den normalen Manometerstand zuerhalten, beiraschererVerdam- pfunghingegenkann leichtGefahr,eintreten. Vergrößerung

derLichtenweite,oder nochbesserdieAnbringung von mehre- ren kleineren Ventilen hilftdem Uibelstand leichtab.

Leichtschmelzbare Pfropfe.

Man sindetin denLehrbiichernVorschriften,wievielman von jedemMetalle nehmen solle,damit dieLegirungbei einem bestimmtenTemperaturgrade schmelze.Diese Angaben bezie- hen sich,wieesnicht anders seyn kann, auf chemischreineJn- gredienzen. Da nun solche theurer und oft nichteinmal zii habensind,bedient man sichderMetalle, wieman sievon den Kaufleuten bekommt, d.h.in recht unreinem Zustande. Wie essichnun um dieSchmelzbarkeit eines, auchmit dergrößten Serupnlositätbereiteten Gemisches verhalten müsse, ist leicht znbegreifen. Da das Wismuth, als das theuerste,gewöhn- licham iinreinsten ist,so fälltder Schmelzpunktin derRegel um einDutzend Grade höher,als man beabsichtigte,und diesemachen,besondersbeiHochdruckmaschinen,ein-ensehrwe- sentlichen Unterschied. Es wäre vielleicht räthlich, daßdie Miinzämter solchePfropfeanfertigten,nndmitdemAmtssiegel plombirt, andieKesselbesitzerlieferten. Letztere müßtendann verbindlich gemachtwerden,einehinreichende Anzahldavonvor- räthigzuhalten.

Vorausgesetzt aber, derPfropf sey gut, sowirderzwar der allmähligen Uiberspannung vollkommen vorbeugen,aber gefährlichkanneswerden, wenn er auf einm al durch-

brochen nnd dem Dampfe plötzlich ein großer

Auswe gversch afft wird. Einheftiger Stoßistdaun- ausbleiblich, undwie mißlicheinfolcher»sep,wird späterge- zeigtwerden. EinenichtminderbedenklicheErschütternngsin- detStatt, wenn dieser FallinFolgevon Wassermangelnnd derUiberhitziiugdes Dampfes eintritt, weildurch das verur- sachte starke Aufblähenaucheineabnormale Dasmpfmeugeent- steht,nndStöße veranlaßt,wovon auchspäter weitläusigerdsie

Rede seynwird. ·

UnterderVoraussetzungeinervollkommen guten Speisung läßt sich diesemMangeldadurchabhelfen, daßman stattder großen Pfropfe mehrerekleinevon gleichem Qiierschnittean- bringt,nndentweder ihreLegirungoderihreDickeetwas»ver- schieden macht,damit sie nicht gleichzeitig schinelzeii. Einsa-

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cherwird derselbe Zweck erreicht, wenn man zwar diegroßen Pfropfebeibehält,sieabergegendieMitte zu wie dieoptischen Concavlinsendünnermacht.

Indem auf solcheArtdemplötzlichenEntsteheneinergro- ßenOeffnungvorgebeugtwird,brauchtman dieunverkennba- ren Vortheile nicht aufzugeben,welchediese Pfropse andersei- tigbiethen.

Kesselprobe.

Könnte man sich ausdieResultate derKesselprobeganz verlassen,bliebefernerder KesselinseinemursprünglichenZu- stande, sowürdengute Veutile undschmelzbare Psropfedie Ge- fahreiner Uiberspannung allerdings beseitigen,aber beidesist nichtder Fall. Gegendiekalte Probe namentlich haben sich besondersin neuesterZeit zahlreicheStimmen erhoben. Wenn man glaubt, daßder Kesseldurchsie leide,und aus denHän- den derPrüfungskommissionschlechter hervorgehe, als er ur-

sprünglichwar, sokannichnicht beistimmen. Wievielefünf- undzwanzigpfündigeDämmer fallen aufdieBleche, bissiege- locht,gebogenund geniethet sind! Gegeneinen solchenAn- grisf aufihreWiderstandssähigkeithatder gleichförmigeDruck, einerhydranlischeu Presse wenigzusagen. Unddemungeach- tetwerden aus freier Hand gemachte Kessel nicht für schlechter gehalten,alsdurchMaschinen hervorgebrachte. KaltbrüchigesEi- sennimmt man zu Kesseltafeln nicht, und so gering istdie Elasticitätsgränzedes weichenzähen Eisensauchnicht, daßes nacheiner kleinen Ausdehnungnicht inseinealte Form zurück- treten sollte. Der Druck,dendie Prüfungskonnnissionanwen- det,istnach derSpannung berechnet,wiedieStärke desBle- chesz widerstehtihineineTafel nicht, sowar sie schadhast,denn man prüft höchstensmitdem fünffachen Druck, währenddie Stärke desBleches gemeiniglichnach demzehnfachen berechnet und meistensnochgrößer gehaltenwird. Nurdann könntedie Sprengnng einesdurch dieProbewirklichbeschädigtenKessels ausbleiben, wenn man dieselbe gleichnachdem erstenAnfspri- tzen desVentils für beendigt hielte; soalbern und so uachläf- sigwird abereinPrüfungskommissärschwerlich seyn. Beikn- pfernen Kesselnist aber diesesBedenken allerdings gegründet, wiespäter gezeigtwerden wird.

Daß man zueinem Kesselnur Blechtafeln von gleicher Stärke, sowieaus einemund demselben Eisenverwenden dürfe- VerstkasichVOUselbst,ebenso, daßman sichdurchsorgfältige UntersuchungderOberfläche,des Schnittes und des Klanges

von ihrerdurchgängigenHomogenitätundFehlerlosigkeit mög- lichst versichern solle. Aber auchganzgute Blechtaselnkönnen einensehr schlechten Kessel geben,wenn sieznweit oder zu eng, zudicht oderzu schüttetgeniethetwerden, vorzüglichaberwenn

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«-

fl

dieverschiedenenbaiidartigeiiGürtel nicht ganzgenau iii iind übereinander passen.Jn diesem Falle mußiiänilich der ziien- geRingum einendichten Schluß zuerhalten, scharfange- zogen, mithin gespanntwerden-. Trittdann dieDanipfspan- niing ein, so dehnt sichderweitere Ringans, undzieht den engem nach,welchersonnt außer seinem eigenen Antheileauch einen Theildes aufdenandern fallendenDruckes zuertragen hat. Hierausund ausdein Umstande, daßdieTafelnbeider Bearbeitungoftwesentlich leiden,geht hervor, daßeinePrü- fungund allenfällige Stenipliiiig derBlechedieProbedesfer- tigen Kesselsnichtunnöthig niache.’")

Man hat fernerkeinenGrund anzunehmen, daßdasEi- sendurchdie Erwärmuug unterhalbderGlühhitzeanFettigkeit verliere, jadirekte Versuchescheinenfürdas Gegentheilzu sprechen. Andererseits läßtsich aber dieMöglichkeitnicht läng- nen, daß einige Theiledes Kessels mehrals andere erhitztwer- denkönnen,wodurch eineiiiigleichförmigeAusdehnungundals

deren Folge eine Spannung einzelnerTafeln erfolgt, die

ihrer Widerstandsfähigkeit Eintrag thut. Es möchtedein- nachdie·heißeProbe der kaltenvorziiziehenseyn; daßsich diedabei vorkommenden Schwierigkeitenüberwinden lassen, zeigtdie Erfahrunginden Ländern, wo die erstereüblich oder gesetzlichist. Jn der Thatkostet ein, an einein öden Platzeaus Steinen und Erde erbauter stattdesRauchfanges mit einem Jentilator versehener Ofen nicht so viel, daß ihn nicht jeder Kesselfabrikantleichterrichtenkönnte. Nur müßte für sichern Trausport gesorgt,unddieProbeanOrt nndStelle mitder Speisepiiinpe kaltwiederholt werden, wofernman nicht vor,3öge,dieheiße Probe selbsterstinderNähedes Bestim- iuiingsortes vorzunehmen,was freilichkostspieliger,aber auch besserwäre. Jn Frankreichwerden giißeiserneKesselinitdein sünffachen,dieschmiedeeisernen,wie bei uns, mitdeindreifacheii des Druckes geprüft,densiein derZukunftzutragen haben sollen. Man scheint diesesbeiuns zuängstlich gefundenzu haben, wenigstensließ unsere hohe Regierung imJahre 1841 beiden Sachverständigendes Landes iiachfragen »obsiedie Probemit deui doppelten Druck nicht fürhinreichend hielten-p.

·")So war ich einst zugegen-woeinKesselvon 3Schuh (cikca)Durch- messerfertiggeniethetwurde. FastbeimletztenHammer-schlagesprangdie Eckeeiner Tafelmitten durchdasEcklochab. DerVerfertigermacht sich (getegenhkit1chgesagt)miteinemkräftigen Kernfliiche Luft,kittete dannkaltbliitigdasabgespriingeneStück wieder ein,der Firuißdeckte diezusainniensiigungsstellezu,derKesselwurde abgeliefert,angenom- men,gepriift,approbirtundgeht heute noch.

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Die reichenbergerBerichterstatter haben sichfürdieBeibehal- tungder älteren Verordnung erklärtT)

Undin der Thatseheich nichtein,warum eindickerer Kessel nichtbesser seynsollte,als einschwächerer. Selbstwas Oekonomie betrifft,wiegtdielängereDauer desersteren den unbedeutenden Mehrbedarf an Brennmaterial mehrfach auf.

Stärkere Platten sindfreilich selbstimCentner theuerer, als schwächere;die Arbeit aberistin beidenFällen wenig verschieden.

Uibrigenswäre essehrzuwünschen,daß einem Unfuge gesteuert würde,dermirhäufig vorgekommen ist. Es werden nämlich oft Kessel eingemauertund sogar mit Hochdruckin Ganggesetzt, ohne daßdieBehördenein Wort davon erfah- ren. Esgibtderen, an denen dieBentile schlechtund offen- barzuklein,dieschmelzbaren Platten mitBlei vergossenund noch öftergarnichtvorhandensind,diein einem von Menschen wimmelnden Arbeitssaale stehenundderen Besitzernicht einmal wissen, daßes einDing gebe,das wie einQuecksilbervisieroder Manometer aussieht. Es istdieses vielleichtdarum so oftder Fall, weildiePrüfungsbefugnißdenKreisämtern reservirt ist, was dieErlangungderApprobation kostspieligmacht und oft dieBauführung aufhält. Eswirdwenige Ortsbehörden geben, denen nicht Männer zurVerfügung stünden,die mitgehörigen Jnstruktioueu versehenim Stande wären, diePrüfungvorzu- nehmen,besonders so langedie kalteProbedemGesetze genügt.

Vielleichtwäre esdaher gut, wenn zumwenigstenindenGe- werbsdistrikten beeidete Prüfungskommissärebei den Ortsbe- hördenaufgestelltwürden.

Deteriorirung des Kessels.

Wieverläßlichder Kesselaus derHanddesMechanikers auch hervorgehe, so theilterdochdieVergänglichkeitalles Ir- dischen,und verträgt,imLaufeder Jahre geschwächt,amEn- dedenfrüherenDrucknicht mehr.

Die Dienstfähigkeiteines KesselsinJahren festzusetzen, isteinemißlicheSache. Die VerschiedenheitdesSpeisewassers, des Brennstoffes, desMaterials aus demderKessel besteht, der Druck,den er aushalten muß, seine Stärke, Formund Behandlung haben aufdie Dauer desselbeneinen so wesentli- chenEinfluß, daßesmehr schadet,als nützet,wenn man eine IOjährigeDauer alsdie mittlere annimmt.

Esgab Kessel,diesichüber20Jahre hielten,undwie- derandere, dieinsechsund weniger Jahren eingingen. Je- derKessel sollte jährlich wenigstens einmahl mittelstderSpei-

««)AuchfiirdieVeibehaltungderschmeizbareuPfropfe,diegleichzeitigbe- züglich ihrer ZweckmäßigkeitmFragegestelltwurden beidesausden inLehrbücherngewöhnlichangegebenen Gründen.

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9 sepumpe,etwa unter VerdoppelungdesNormaldruckes,nach- eprobt, und besonders um dieNähedes Niveaus bezüglich

seinerStärke und Gleichförmigkeitgenau untersuchtwerden, hier nämlichleidet erinderRegelam meisten. »

Eiskn,welches beständig unter Wasser gehaltenwird, oth- dikksichzwarauch, aber langenicht so schnell,als wenn es abwechselnd naßund trocken wird. Darum springendiemei- stenKessel längsder Niveaulinie, wo der Widerstand am kleinstenist. Ile)Man soll daher, wenn man denunteren Theil, der noch anderen schädlichen Einflüssen ausgesetzt ist, mög- lichst schützen will, den Kesselstets gefüllterhalten.Wird

er der Reinigung wegen geleert, sogeschiehtdies gewöhn- licham Sonnabend, gleich nachder Einstellungder Arbeit, wo alsoderOfennochheiß ist,und das Eisen sicham schnell- sten orydirt. Das sollte nichtseyn. Gerade insolchenFäl- len habensich Knallerplosionen zugetragen. Man sollte die Reinigung desKesselsnichtehervornehmen,bisderOfenkalt ist, undsogleichnacherfolgter Reinigung wieder nachfüllen.

Noch nachtheiligerwirkt das Wasser, wenn es gewisse fremdeBeiniischungenenthält M) Lechatelier glaubt mit Recht,dieaus Schieferbrüchenund Anthracitgrubenkommen- denWasser griffendieKesselan, wiewohler dafüreineson- derbare Theorieaufstellt. Der an solchenOrten sowie in Braun- und Steinkohlen-Eisenlagern u. s.w. enthaltene Ei- senkiesFeorydirtsichunter Zutritt von Luftund Wasser zu Fe-0s03Jl-s03 oderznF0203 094-SOs. Jn beidenFällenbleibtSchwefelsäureüberschüssig,wenn sienicht Erden findet,diesiesättigen;imletzteren Falle setzt sichein basisches SalzFe« 0G S 03ab,sowie es sich ausdemEiseuvitriol bildet,unddasneutrale OrydsalzFe-03SI 09gelangtalleinin denKessel. Nunistes aberbekannt,undwirdsogarin der Vitriol- fabrikationnutzbar gemacht, daßdasschwefelsauere Eisenorydim Beiseinvon Eisen gekocht sichinEisenvitriolverwandle. Esver- liert sonachderKesseleinAequivalent Eisen. Hiemit istaberder schädliche Einflußnichtvorüber. Findetnähmlichderneugebil- dete Vitriol Sauerstoffgenug,um sichvon Neuem zuorhdiren, so setzter wieder basisches Salz ab; das übriggebliebene

sp)Dieseskannaber auchandere Ursachen haben,wiez. B.dieSchwä- chung,die derKessel dadurch erleidet, daßdieWärme imDampfraume grö- ßerwirdalsin demvom Wasserbedeckten. Jnmanchen Fällenkann auchSorel sAnsicht richtig seyn,derdieses PhänomenmitdemZer- sprengeneinesGefäßes durchdiesogenannten Glasthränenfür analog hält.

«)Vergleicheunter andern Lechatelier überAnwendungsalzhältigen saurenWassers zumSpeisendesDainpfkessels. Dingler’sJourn»

Band 77,S.77.

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