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Deutsche Schulzeitung in Polen, 14. Jahrgang. 15. Februar 1934, Nr 5.

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Nr 5 « Bromberg, den 15.Februar1934. , Jahrgang14

Deutime Saiiil eiiunii

llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllIlllllillilllllllllllilllllllllllilIllllllllllllllllllllllllllllin Polen lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllillllllllHilllllllllllllllilllllllllllilllllllilllllllllllllll Herausgegebenvom Landes-verband deutscherLehrerund LehrerinneninPolen.

oktji er Schriftleiterk Fritz Hopp. Brom- Verlag: W.Johne’s Buchhandl., Inh..,Legut««, Spole. zo.o.,

FeerxatflngdieAKFeigen- Hel ,neKas chik,Bromberg. Bydgoszcz,PlacWolnoåci1.Nachdruck mQuellenangabe gestattet.

Inhalt: ZumDeutschen Volkstrauertag. Gedanken überSchulresorm. EindeutscherDichterüberbiologischeGesetzeundihre Anwendung Einemittelalterliche HochschulgründunginKulm a.dszWeichseL Zehn-JahresseierdesVerhandesdeut- scher siaitliolikcn inPolen. Polniiche Geschichte Dreizeliniährigenerzahlt. —— PolnischeNachrichten. - Behordliche Ber- ordnxingem --— AusderBui«idesarbeit. —- Neue Bücher. Anzeigen.

vAUseir Und«Glclube««Jürgen Gggebrecht

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Zum Deutschen Dolkstrauertag

am 25.Februar 1984

.Damals . ...

iFs lagschonlangieindåoter "MeiniiKameraT nunliegstduda,woichspgestandenhabt dieSonneauf ihn glühte, ihn kühlteWind undTau. undwoichwieder stehen musz ist deinerJugendGrab.

· . . . . Wir könnendich nicht tragen fort,dubleibst beiuns dieNacht,

IchsahihmalleTage insein Gesicht hinein, - « » ·

Undimmerfühlt- jch«5festen Es msz mein Bruder spin«wirhalten,toter Kamerad,demFeindunddirdieWacht.

;-«-"s.,.»-s»--« -«

inallenStunden, wieersovor mirlag, ·

Ichjciht Stimme aus frohem Friedens« Wieliegstduda,meinKamerad? Ich bin alleinmitdir

und-here seine g-

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d d S l undVater-, Mutter, Weib undKind, dasallesbinich dir.

OstmdesNachtEM EMEO as M-

Emmjchchksigb»Ich fajje deineretteHand, wieesderDaiektut—-

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Ich drückedeine AugenZuwischvonderStirn dasDlut —-

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Mem Bruderslieber DVU« W U

IIIngHszsiDasist der Mutter Liebesdienst.verzeihtmik, iiebeFrei-, ·

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« « . ich habdabeianEuch gedacht, sah ichderAugenBlau.

sisisich.trotzallerKugeln,ZurNacht michihmgenaht NunP. . » . .

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« ni1icl usSitedr. DeinWeib, treuundrein.

und ihngeholt.—- Dearaben:—-Einfremder Kamerad. L ) z« e l Ich

» » · »,.«» UndlxiissedirdenFaltenMund dassoll ihr Abschied sein.s

s «O"S’irrtekimeine-IÄUgeijL-’Y-i—Meinyersölkfrrst dich-nicht:«Mun,toter Kamerad, lebwohl;drei Kugeln überdichl·

·

Eshat«einjederToter desBruders Angesicht. Grüsz Gottvonuns. Undmorgen nacht vielleichtholst du dannmich.

Heinrich Lerich sei-»sich Leejch

Neue Hoffnung . . F

...-Ihmwuchs schon heran Das aus geweihtemträumen tununddulden Anangetastetvondemgeilen knarrt » Den einzigenderhilftdenMann gebiert...

Dondünnemhirngewebundgiftigem Fljtkgk Der sprengtdie Bettenfegt aus trümmerstätten Gestähltimbanne derverruchten jahre Dieordnung,gelbeltdieverlaufnen heim Ein junggeschlechtdaswiederinenschundding Ins ewige rechtwogroszeswiederum grosz ist Mitechten maszen mißt,das schönundernst Herrwiederum Herr,zuchtwiederum sucht,erheftet Froh seinereinzigßeit,vorFremdenstolz, Das wahre siUUbIld aufdas VöckischeDAUUEV Sich gleich entferntvonPlippen dreistendünkels Erfübkkdurch stUVMUndgVCIUsigEfigliale Wieseichtem sumpf erlogner brüderei Des frührots seinertreuen Scharzum werd Das von sich spiewas miirbundfeigundlau Des wachen kags««--« SkEfaU GEOkgE

(2)

Seite66

Zeitfragen

Imfolgendenbringenwir dreiBriefe desProf. K.Sto- dieckvon derTechnischenHochschuleinBerlin-Eharlottenbiirg an seinen einstigen alten Lehrer, Rektor Deeius inHerford, zum Abdruck. Stodieck istals der»Professormit Volksschul- bildung« bekannt. Seine Briefe sindein Beweis Leistungsfähigkeit einer zweckmäßig gestalteten und geleiteten Volksschule. Seine Gedanken über dieReform der"Schule sprechen für sichund bedeuten mehr als unzählige »fach- wissenschaftliche«schulreformerische Vorschläge der Ver- gangenheit. Eingehender hatProf.Stodieck seineGedanken über eine Schulreform ineinem 1919 erschienenen Büchlein ,,Wirtschaftlichkeit des Schulbetriebes, Vorschläge für eine Staffelung der Schul- und Berufsausbildung« niedergelegt.

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23.12. 1932.

errn

Rektor Decius Herfordeestfalen

Sehr geehrter HerrRektor Deeiusl ·

Eben erfahre ichvon Ihrem 80.Geburtstage. Etwas verspätettrete ichin dieReihe Ihrer ehemaligen Schüler als Gratulant.

Esist mir vielleicht, mehralsvielen anderen, vergönnt gewesen, dieSaat ausreier zulassen, dievon Ihnen ausgesät

wurde. Davon möchte ichan Ihrem Iiibiläumstag kurz

sprechen,zähle ich doch wohlmit zuIhren ältesten Schülern lam 19.Februar werde ich50Iahre alt). ZurkurzenUber- sicht lege ich einige Veröffentlichungen bei,diegelegentlich meiner 251ährigen Tätigkeit anvder Technischen Hochschule inCharlottenburg erschienen sindund dartun, wie einehe- maliger Schülervon Ihnen sich entwickelt hat.

Welche Lehrekann man daraus ziehen?

«

Der Grundstock ist fürdas ganze Leben bis zumin- destens 50Prozent die festbegründete, ehrliche und ge- wissenhafte Weltauschauung Religion imhöheren Sinne—

und ferner die anständige Geinnung, diesbei uns in der weftfälischeii Treue wurzelt-! »iesenGrundstock haben Im allererster Linie Sie uns gemeinsam mit Ihrem vorzüglich ausgewählten Lehrkörpergegeben. Ich denke vor allen Dingen dabei auchan Kantor Hoppe

.Das Wissenswerte istvon Ihnen mit einer geradezu erstaunlichen Sicherheit und Beschränkung darin zeiigt sichder Meister auf das wesentlichste eingestellt

worden. Dieses ansich geringe Rüstzeug hatmich—— und

wieich weiß, auch viele andere befähigt,weiter auszubauen DerAnfang war lückenlos und ist heutenoch fiirmichdas sicherste Fundament.. Eine größere Anerkennung kann Ihnen kaum zuteilwerden, alsdiese uneingeschränkte Versicherung

, ZuderFrage, welche Lehreman daraus ziehenkann, möcheich daher ebensouneingeschränkt wenn auchge- wagt—— dieAnsicht vertreten, daß unserem ganzen deutschen Volkekeingroßer Schaden geschehenwürde,wenn derheran- wachsenden Jugend eine Schulausbildung nur bis zu der Grenze gegeben würde, wie wir sievon Ihnen erhalten haben,idenn von daabkann man sich weiterhelfen.

. Der zumIüngling heranwachsendeKnabe willzunächst einmal aus derSchule. So sehrich die Schuleschatzeundso gernichbeiIhnen war, war dochderTagderSchulentlassung mit 14Jahren für mich eine Befreiung, obwohlichvon da anviel schärfer angefaßtund angespannt wurde und freie Zeitfür mich persönlichkaum kannte. IchkamindieLehre, arbeitete im Sommer praktisch als Zimmermann und im

Winter alsVolontär aufeinem Architekturbüro. Daneben besuchteichdievon Ihnen eingerichtete Abendschule, inder das Wissen parallel dem Leben, in das ichnun durchdie Lehre eIUgerhrt War-weitersgeföxdertwurde. ImAnschluß andengewählten Beruf und-schonimAlter von 14Jahren wurde mir klar, wienützlich »dasSchulwesen ist,weil ich ja die Anwendung imLeben taglichvor Augensah. .

«

»Dieses Erlebnis fehlt allen Abiturienten, fehlt allen Mannermtdiemehr·oder weniger beiuns dieFührung im Leben aufGrundeiner akademischen Vorbildung inHänden

gabenEs·»fehltihnenaberauch noch sehr viel mehr,vorallen Fugen Uaxnllch»der-Kosntakt mit dem werktätigen Leben-

Mläder EJUschatzUUgund Wertungmanueller Tätigkeit.

Je enfallsistdieseLucke schwererauszufüllen-, zalseineLücke imSchulwissen. Ich.gehesoweit,daß ichbehaupten te, daßjeder durchschnittlichBegabte das Abiturium ma en kann, daß aber«wes-EMeissners-sichalsQualitätsarbeiter

Deutsche SchulzeitunginPolen.

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schejdet, beiben die Untuchtigen ganz von selbstziirucj. Ein . Nr. 5

Gedankenüber Schulreform.

ciguenxDie deutscheIndustrie —--— und damit Deutschland .-.- sistdurchweg großgeworden durchMänner, die früh ins Leben traten»i·indihre geistigen Fähigkeiten parallel der praktischen Tatigkeitentwickelten. Wenn derJugend heute vorgegaukelt wird,daß sienur mit den durchdas Berechti- giingswesen vorgesehenen Abstempelungen etwas erreichen würde,so kann dieserverderblichen Auffassung nichtscharf genug entgegengetreten werden; denn eswerden aufdiese WeisediebestenAufbaukräfte vernichtet ineinem Umfange, wiedas denwenigsten heuteklarist.

,

, Aufmeinen ReiseninAmerikahabeichinetwa 30von mirbesuchtengrößerenWerken beobachten können, daßsich diejenigen,denen durchdas Berechtigungswesen inDeutsch- land dieWelt mit Brettern ziigenagelt war, inAmerikaeine Welt eröffnete, und daß deutsche Fähigkeit in dem oben geschildertenSinne sichbiszur dritten Generation soweit durchgesetzthat, daß Vorarbeiter, Werkzeiigmacher, Meister undIngenieure, dieimeigentlichen Sinne dieamerikanische Konkurrenz hochgebracht haben, der deutschen Sprache mächtig sind.Zu27Prozent ist dieses Deutschtum inAmerika vertreten, und wo wirkliches Können verlangtwird, fast

zu«100 Prozent. -

Esgilt, dieses Können zuerhalten cinKönnen,das nur dein deutschenVolke eigenist. Ichhabe weder bei der französischen,nochder englischen,noch dennordischen Nationen in einem solchausgeprägten Maße gefunden, vielmehr beobachtet, daßüberall, wo im Ausland ein

Folgsesin . Können "gefunden wird, deutsche Kräfte am Werke

DurchdieArt,wiejetztdieSchule—- diegutealtedeutsche Volksschule —- vergewaltigt wird, wie man mit dem ge- flügelten Wort ,,Freie Bahn dem Tüchtigen« die besten Kräfte dem Leben fernhiilt und siebiszum 25.Jahre auf dieSchulbank drückt, vernichtetman das Beste,was Deutsch- land nochbesitzt,vernichtet man diestarkeArbeitskraft, die

·

von einer für seineArbeit begeisterten Jugend getragen

.werden muß. . » » ,)..

vDie Ausbildung und das Wissen hat richtiger vom 14.Lebensjahre ab neben der Bernfsausbildnng suge- schehen. Auchdafür liefere ichdas Beispiel, denn nachdem ich dieGesellenprüfmig hinter mir hatte, besuchteich die Baugewerkschule, auchwieder nur imWinter. Im Sommer war ichpraktischaufderBaustelle oder imBüro tätigund hatte soimmer wieder dieAnpassung des Wissens an das praktischeLeben. Alsich mit dieserAusbildung fertigwar undmichetwa dreibisvierIahreinderPraxis bewegt hatte, besuchteichdieTechnische Hochschule. Gleichzeitig betätigte ich michnun auchschonmit größerenund höheren Aufgaben.

Soetwa muß sichm.E.derMann entwickeln, unddasist auch durchweg möglich. Es wird aberzuempfehlen sein, daß sichMittel- und Hochschuleinihrem Lehrstoff einander so anpassen, daßdieheutenochvorhandenen Schwierigkeiten, dienur durchPrivatstudien zuüberwinden sind,inWegfall

kommen. Viele Prüfungen und Examen · über-«

tnotwendigess æspskrzkwp - . nnen ent-

gutcs Beispieldafürhaben wir in der Organisation des früheren,oft geschmähten, deutschen Heeres. Auch ein Hindenburg war einmal Rekrut. Von unten herauf mußbei- frühzeitiger Einführung ins Leben die junge Generation herangebildet werden.

Die Vorteile einer derart gegliederten Berufs- und Weiterbildung sindvorallen Dingen darin zusehen,daßdem Elternhaiis dieSorge genommen wird: »Was solldasKind werden

. .

AuUndfürsich spieltesfastgarkeineRolle,woeinKind indieLehrekommt,wenn esnur insLeben tritt»Nachelper dreijährigen Lehrzeit,also mit 17Jahren, istder Lehrling Geselle-·erhatetwas gelernt undkann schon selbstverdienen

undsich selbst erhalten. In derFortbildungsschule-dlemcht währendder Arbeitszeit besuchtwerden darf damit die Lehrlinge denArbeitsprozeß nichtunterbrechen·—,»sondern

amspätenNachmittagoder amAbend,erhalterdie furseinen Beruf notwendige Weiterbildung DerGeselle kann spater zum Meisterwerden undistdann schoneinFührerimkleinen Krei e.

«

fWennersichentwickeln will,sokann ereineMittelschule, Berufsschule, besuchenund nachdem Besuch dieserMittel- schule,Techniker, Laborant oder dergleichen, auch Volks-

sschullehrerswerden « , , sz i,

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Deutsche SchulzeitunginPolen- Seite.67

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Nach dem · ,

' rakti eTatigkeit zuempfehlen,nach deren

ZEÆgnkfrszilghchdrilenggchschsKeaufdeneinzelnen S»pez1alacbieteli

nur denjenigen öffnet,diesichbesonders bewahrtharkenf-

etwa wie dieMilitärverwaltungeine Auslesetrifft,in exnsie gute Offiziere zur Militarakademie abkommandiert.Ls ist

aber besser,jeden einzelnen dieseEntwicklung ohneZwang

gehelcJOizeuhlblkxsereuen. Schulen sindheutefürdiedeutschen Fa- milien durchdieArt derblauen Briefeund der Versetziinjgen zu Ostern eine Last,solange schulpflichtige Kinderdasind.

Der von mir erkannte richtige Entwicklungsgang wurde eine auf freudiges Schaffen»eingestellte·junge Generation heranbilden, anstattdiezermurbten, bebrillten und mitun- nötigem Wissenvollgepfropsten jungen Greise, diemit dem

s nken , ·»

IgrdbleindasStudium an Hochschulen»und Universitaten beginnen. Diefreudige Aufnahme eines Kampfes,um etwas zuwerden, und der Wille, erstetwas«zusein,wenn man etwas kann,geht beidem jetzigen Entwicklungsgang fastvoll-

ständigverloren. »» · P .

Fastalle Hochschüleratmen auf,wenn sieendlichniit etwa 25Jahren dieverschiedenen Abstempelungen hinter sich haben. Sietreten dann durchweg ineine ihnenbisdahin fast.völlig,xmb.ekannte Welt,in.der sie iiuxjsicthwerzurecht·

finden, dasieimmer aufdie Zücken-»in breit-.Wethusten praktischen Ausbildung stoßen unddas »in einem Alter, wo sieeigentlich schonfertige Männer seinfkonnten und heiraten müßten. Die Mängel werden»erstbeidiesemHin- weisrichtigklar,aberauchdieGefahr furdas deutscheVolk, denn jetzthandelt essich fürdiefertigen Akademikerdarum, entweder, um zuheiraten, dengutbezahltenPosten zube- kommen, da man ja docheinegewisse Lebensführung mit dem Titel verbinden will,oder aber diesogenanntegutePartie zusuchen. Istweder diegutePartienochdienotwendige Einnahme möglich,dann werden Einsparungen gemacht, die damit anfangen, daßman ausdieKinder verzichtet. Das führt dazu, daß nicht mehrdieIntelligenz sich fortpflanzt, sondernderfast nnbrauchbare Restzderinderansgcpoverten Volksschulezurückbleibt AufdieseGefahr kann nichtein- dringlichEsWITH-Mgeiiug,ä)ångeiviese·iiTichsfsisir daß-sk-»werd-en.kannchesxkein· bichenzu

»»Lcharfkritisiert habe. Die Propheenk ·

von denen Sie uns·ofterzählt haben, waren durchwegin

ihrerZeitauch nichtbeliebt undredeten eine«kraftige Sprache, dieheutenoch so oft amPlatze»ist.Wennichindiesenlängeren Ausführungen »alseiner der ältesten Schüler Ihnen soein-

gehend schreibe,sogeschiehtdas deshalb, daß ich beklage, daß der gutealte Zustand, sowieervon Ihnen inmuster- qültiger Weise geschaffen wurde und wofürviele Ihrer SchülerBeweise darstellen, anfängtzuzerbröckeln,und daß esdarum notwendig ist,inalter Westfalentreuewenigstens zu versuchen, festzuhalten, was als Erbe von den Vätern uns geblieben ist.

In großer Verehrung «

Ihr daiikbarer Schüler.

, · ·11.Januar 19:3:3.

Herrn

.- «-.««-- RektnrsLDeciuszxzss · «

" · HerfordXWestfalen

Sehr geehrter HerrRektor Deeius, -mein sehr verehrter Lehrer!

ÜberIhren Brikfhabeich mi erlereut,aber no mehrdarüber-daß,Slesich·dieMühckisnikichtzelxmeinen Vate?

Fu,eiiFauchen-. Eswtrd sur ihneme glückliche· Stunde gewesen

Immermehrerkenneich, wieweeiitli dieS Ule Von ihrenAnfangen anfxirdas ganze Lebsenbecgeutunxgvollist.

DieGedanken,leMIchHemegen,möchte ichIhnen hinund wieder mitteilen, jedochnichtso,daß Sie sichbewogenfühlen- darauf zuantworten(ichwillSie gelegentlichgern besuchen undso, daßdannich dasIhre AntwortGefuhl mundlichhabe, wenigstensentgegennehmen), sondernvon einer Stelle verstandenzuwerden und dabei zuwissen,daßdiese Ge- dankengangewillichdieBetrachtungenfreundliche Aufnahmefortsetzenfinden.und dabeiInimmerdiesemwiederSinne aus eigenen Erfahrungen schöpfen.

Gestern Abendbesuchtemich ein Freund,mit dem ich zusammen inHoxterdieSchule besuchte.Wirtauschtendabei Erinnerungen aus. Der Entwicklungsgang war ziemlich

«

parallel, obwohlmein Freund mehrBauingenieur und auch

alssolcherim wesentlichen tätigwar. Dieersten praktischen Verlassen der Berufsmittelschulen isteine.

eine pensionsberechtigte Lebensstellung zuer-«

, « · » ,:denn alles verlangst d

esAlten Te arti-ents, (F nichtgestellt.

«

daßesniemals wiederkommt.

Arbeiten erlebten wir gemeinsam im Industriegebiet Wir

bewunderten oftdieuns nochunbekannten Dinge, z.B.wie schwer esdoch wohlseinmüsse,beieiner Kanalisation die Abmessungen der Rohrleitungen zuberechnen, damit alle Regenwasser- und vor allen Dingen dieHausabfluszmengen unter derErde richtig abgesührt werden, damit keine Ver- stopfungen oder sonstirgendwelche Unzuträglichkeiten vor- kommen, dadie Reparaturen in den festeingegrabenen Ingenieurwerken kostspielig sind. AuchdieVerantwortung, diederIngenieur trägt,wurde uns klar, und eineBewunde- rung setzte sichinunserenjungen Herzen fest für diejenigen, diewir als dieLeiter solcherWerke über uns sahenund außerdemeinBestreben, esnach Möglichkeit ihnengleich zu tun. Diese Dinge auch meisternzukönnen,war dieSehnsucht unseres Strebens, undals wirspäterdann inderHochschule erkannten, daßuns ineiner gutaufgebauteii LehredasRüst- zeug zur Verfügung stand,mit dem man jedekommende Aufgabe spielend bewältigen konnte, erlebten wir so etwas wieeineVerklärungoder Befreiung, etwas von demGefühl, das der besitzt,der dieDinge beherrscht, derZügel indie Hand zunehmen vermag, derführenkann. Eswuchs das Bewußtsein fürdieeigeneKraft,dasBewußtseinfürdieUn- abhängigkeitimKönnen, aber auch dieErkenntnis, daßdas alles nur durch andauernden Fleißund unermüdlicheTätig- keitzuerreichen undzuerhaltenist.Eswar einHunger nach

«

Wissens und dieser Hunger nach Wissen hat« unseren- ganzen

Ewkwkckliiligsgaiigdurchsetzt und ist auch heute nochnicht

gei .

Dieses Moment des ständigenAntriebes inder Ent- wicklungführe ichdaraufzurück, daß ich nicht den geregelten Gang durchGymnasmm und Hochschule gegangen bin, denn dieinEtappen mit einer Reihe von Abschlußexamenaus- gebildeten jungen Leute glauben nach Erledigung ihrer Etappen, besonders nachdem Bestehen desDiplom- oder des Regierungsbaumeister-E·xamens, nunmehr alles Wissen ge- schöpftzuhaben,nunmehr berechtigt zusein,eine Stellung zuerhalten, in der siedas Wissen verwerten können und bezahltbekommen müssen.« Schonwährendderganzen Aus- bildiingszeit ist nichts zuverspürenvon einem Hunger nach mehrWissen, sondernganzimGegenteil eineEinstellung auf weniger Wissen..VorjedemExamen wird gefragt: »Waswird

.h.verlangt fürdasExamen. Die rage: Was -’wird"a’llesverlangt fürs Leben? wird überhaupt Die ganze Ausbildung ist also eingestellt auf ein Examenwissen, und dieserHunger nach mehrWissen-,der junge Herzen begeistern kann,dieses starke seelische Antriebs- « momentinderBerufsausbildung geht allen diesen prächtigen,

jungen deutschenMännern verloren, und zwar ostsoweit,

· Aus diesergeistigen Ver-

fassung oderaus diesemZutodehetzen eines anund für sich vielleichteinmal guten Gedankens ist die Erklärungzusuchen surden MangelanFührerninDeutschland. Das Menschen- materialisteinfachglänzend,undineiner folgerichtigen Auf- banarbeitwurde es sich entwickeln, daßdie Welt staunen wurde iiber deutsche Kraftwie vor 30und mehr Jahren.

, Siekönnenausdieser kurzenNotiz erkennen,wiewichtig mir die Schule nndderAusbildungsgang gewesen ist,fürden SiedenGrund gelegthaben.

"

Dafür bin ich « . ·

«

Jhr stets dankbarer Schüler.

12.Januar 1933.

Herrn

-

Rektor Decius,

-. HerfordXWestfalem

Sehr geehrter HerrRektor Deciusl

,Von Ihrem freundlichenSchreiben abgelenkt durch meine Gedanken furfeinenanders zugestaltenden.Schul- aufbau, habe ich»1mEifer vergessen,auseinen wichtigen Teil Jl)res·Briefes emzugel)eu. Jchbitte, das vielmals zuent- schuldigen.

··Esistmirwohl bekannt, daßSie inhervorragender Weise die Sprachedesengeren Heimatgebietes studiertundinkleinen dichterischenWerken fürdie Nachwelt festgehalten haben.

Dasisteine Tat, mit der«Ihr Lebenswerk gekrönt istund

mit Ihrem»—Anerbieten,mir wenn ich darum bitten darf mit eigeiihandigerWidmung Ihre Dichtungen zugeben, werdenSiemir einegroße Freude machen. Auf diese Zierde inmeiner kleinen Bibliothek werde ichimmer und gern mit»

Stolz verweisen. .

Soweit mirdieseDichtungen bekannt, sindin.·»i·hnenTüchtT nur Sprachmomente, sondern auch die unserer-i

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