.
Nr 8 Bromberg, den 5.Mai 1933. , Jahrgang 13
Dutittje Samteitnnu
lllllllllllllllllllllIl!llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllin Polen llllllIllllllllllllllllllllllMlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll Herausgegebenvom Landegverband deutscherLehrerund LehrerinneninPolen.
« » » «
61dz.z o. o..
t ortli er Schriftletter: Iris Ho p p.Brom- Verlag. WJohne gBuchhandl»Inh.»Legut,Sp
FeerxmfjükodieAkzeigemHel e n eK af ch k k.Bromberg. Bydgoszcz.PlacWolnoåc11. Nachdruck mQuellenangabe gestattet.
· — —
inerLandschaft. — DieGeographie auf Jnhalt: Einladung zur Bertretertagung. Dersog. NeutomischelerProtest. Erweckung e
derSchule. — Kartenlesen undKartenverständni5. —- Gesangmethoden undGesangunterricht. — AugdemVerbandslebekn
—- Büchertiscl).—Anzeigen.
Wahr-Haftgrob iein heist
Nicht ohne groben Gegenstand sichregen« — Shaveipeare
Die Derteeteweefammlung
des Landesvevbandes deutlöbecLehrer undLebeerinnen in polen
« « « «
Ender-am-19.z-20.«unci« 21-«7uni 1933
«
in Gnefen stark
W
U-
Wiv laden alle Bundesmitgliedev herzlich dazu ein.
·
kagungsplam
Montag, den 19.Juni Dienstag, den 20. Juni
8Ub- Äufsichtsratssitzungder «tegut"
9Uhr Genevaloeefammlungden«Legut"
9Uhr Verteetevoevfammlung des i.andesverbandes a)SelöhästlicheFC§5 densatzungem b)Vortrag isedkundw JahresversammlungBezipksoereins Posen
»
e)Uevlöhiedenes
13Uhr-Semeinsames Mittageasen 13Uhr Nittagelken
16—l9 Uhr Zwei Vorträge
.
20Uhr tieimatabend
,11Uhr Hauptvovständskksung
11Uhr
15uhe Vortrag cserufsberatunw 19ubr Theater- und SesellEhasisabend Nittwoch,·den A. Juni
9 UhrÄUSEUSInsWelnatal nachNäblbukg 16UhrSesichtigung des Vomes
oee Seehäftsfüheende Ausschuß
Jendeike äreckizh Hopp schmeleee schilbeeg
its-IT
— Seite114« DeutscheSchnlzeitmiginPolen. Nr.8 Der sog.Neutomischeler»Protest«..
-.einer Dinge.sch1imm»stesist Genossenschaft MitSchl immen. ANDRE-,SiebenvorTheben . «Unterdein2. 4.-«1933bringtdersllustrowany Kuxjer codzienny« folgendes:
«
- AusBolewieko,KreisNeutomischel, wirduns geschrieben:
Die Lehrerschaft polnischer und deutscher Nationalität, ver- sammelt aufeiner Bezirkskonferenz in Miedzychowo, Kreis Neutomischel, erhob feierlichen Protest gegen den rücksichts- losembarbarischennndeinfach unmenschlichen Terror, welchen- dieBehorden und diedeutscheGesellschaft inbezug aufdie polnische Schnljugend ausüben.
--
Dieser Protest, dermit 20Unterschriften derpolnischen nnd deutschenLehrer versehenist,hatfolgenden Wortlaut:
, »Wir protestieren im Gefühl des großen Unrechts, welchesderpolnischen Schuljugend in-Deutschland zugefüt wird,undalsLehrereines Bezirks,inwelchemdieMehrza l
kfdesrtkSdchåilendiedeutsche Unterrichtssprache besitzt, stellen wir
e,,»a «
. I.die deutschen Kinder der hiesigen Schulen..,pöllige-s Freiheit genießen, nichtnur während desUnterrichts, sondern diedeutscheSprache auch währendderPausen,Ausflugen und Schulfeiern erklingtund dasdieses niemand verletzt!
Als Beispiel seiendietraditionellen »Kinderseste« Tagdes Kindes) erwähnt.
«2-.So- mancher Groschen derpolnischen Gemeinschaft wird für denUnterhalt derdeutschenSchulen bestimmt.
Z.Die.b-estehendendeutschen Schülerbibliothekenwerden vonJahr zuJahrvergrößert. -
4.Die
LehrersYat,Gesellschaftund diepolnischen Be- hörden verhalten si enKindern gegenüber ohneRücksicht auf Nationalität und Bekenntnis gleichmäßigmitdemgrößten
Wohlwollen. ’
5.Von dem Verhalten der polnischen Behördenden
deÆchgzranchulenggenüber.--..-e,-e-,..,o-.-—sezeugenI-IJI--««-»«s-»-verschiedenebequeme»
v
s. s — x-.ez«"-I . -..-
--(Les-stehe
O aten., «-- . .·-·-- « -««- »sp-«—,. -sz
richtgskspxachegibt, dieSchulen in.enfNachbarortschaftezibe- suchen dürfen; fernerwidersetzen sich diepolnischenBehörden nicht,wenn in denSchnlräumenderoffentlichen Volksschulen evangelische Gottesdienste abgehalten werden. «
6.Das Verhalten derpolnischenBehördenderLehrer- schaft gegenüber istohne Rücksichtauf die Nationalität injeder
Hinsicht gerecht und taktvoll. s
7.Die besten kollegialen Beziehungen zwischen der Lehrerschaft können als Zeugnis eines harmonischen Zu- sammenlebens dienen.
·, » -
Esfolgen 20polnischeund deutscheUnterschriften.
Wieviel Freiheiten genießt alsodasdeutscheSchulwesen in Polen, während gleichzeitig die Bedingungen fürdas polnische Schulwesen inDeutschlandfurchtbarnnd beklagens-
»Ist-ist1.'-«
wert sind!··.«
, FIT- osi eS ulweseninDeut lan ursptbar und beklaen -’—
- sfgkd ? s g"«»,s-j-HAVE-fng Ins-»Fvli,
DieWahrheit."
Am25.·2.1933fandinMiedzychowd,Kreis Neutomische1, eine Bezirks-Lehrerkonferenz statt. sAnwesendwaren 10pol-
.,
.-«-—;’"!.s
-
-nische und 7deutsche Lehrer. Der polnische LehrerKubicki wollte seinen .,,Protest«gegen die angebliche Schreckens- herrschaftüber diepolnische Minderheit inDeutschlandzum allgemeinen Beschluß erheben. Sein Antrag fandnur bei dreipolnischen Kollegenvolle Unterstützung Derim,,Kurjer Codzienny« veröffentlichtesProtestwurde in der Sitzung weder formuliert, noch beschlosse"n.—»Die zwanzig Unterschriften polnischerund deutscherLehrer«sindeine reine Erfindung
,—;Kudickis.v
«Den vier Vätern des Protestes müssenwir zuihren Tåisfs7Punkten«folgendes zurKenntnis geben:
« LAuchinden»pVIUifchen,Schulenin Deutschland
fetcmngtdie·polnischeSprache Nichtnur währenddesUnter-
««Uchts«sondernauchIwåhrend der Pausen-; Ausflüge und
TSYUUMMDortWerde-UaUchGeschichte,Erdkunde,Turnen, Zetchnen und Handarbeit indep. Muttersprache erteilt, während dieseUnterrichtsfächerin den deutschsprachigen
Schulen Polens in zunehmendem Maße in polnischer Sprache gegeben werden müssen. Jm KreiseNeutomischel z.B.gibtesschonvier solcher deutschenSchulen mit durch- brochenem Charakter.
»,
2.Umgekehrtkommen dieSteuergelder derDeutschen inPolen auch denpolnisch-sprachigen Schulen zugute.
3.Leider werden deutschen Schulbibliotheken in Polen auchpolnischeBücher zugewiesen, diedas Deutschtum in Wort und Bild gröblieh verletzen. (Dr. Jablczyüski:
»Walkladziatwy polskiej Zpruska szkoia«. Erinnert sei auch an ein gewisses »Jugendbuch«,herausgegeben vom Vereinpolnischer Mittelschullehrer, das die Deutschen als Barbaren hinstellt. Einpolnischer LehrerimKreiseMewe gabesseinendeutschen SchülernalsHauslektüre.)
«
4.Dieses »größte Wohlwollen« der politischen Lehrer- schaft,Gesellsch,gft-un,dzxjxäe»«» «
viele Tansendj öeutseifrssss sprachige Schuleverloren.
5.Leider gibtes zahlreiche Schulbezirke, wo deutsche Kinder diebenachbarte deutsche Schule nichtbesuchen dürfen, trotzdem·sieesgerne wollen. Sie müssennachwievor die polnischeSchule am Orte besuchen.
Wer hatdie öffentlichen Volksschulen im Kreise Neu- tomischel, in denen evangelische Gottesdienste gehalten werden, erbaut? Wer hatGeldopfer für siegebracht? Jn erster Linie evangelische Deutsche. —- Esist aber wieder-
holtim neuen Polen vorgekommen, daßman Deutsch-
Evangelischenihre eigenen Bethäuserstreitigmachte. (Siehe
s-
..·«er-.»«s-«--.-i- »Z-
»-
sprechen. Eristbeiseinen politischenund deutschen Kollegen höchstunbeliebt. Die Veröffentlichung seineserdichteten
»Protestes«mit den sagenhaften »20Unterschriften«ist ein Beispiel von Unkollegialität, wie eskaum nochüberboten werden kann. EinKollege, deraufharmonisch-esZusammen- leben hält,lügt nicht im Namen seinerBezirkskonserenzi
-s·
Der edle »Ilustr0wany Kurjer Codzienny« schließt das- Elaborat des edlen Kubieki mit dem selbstgefälligen Urteil:
»WievielFreiheiten genießt also das deutsche Schulwesen
in Polen, während gleichzeitig die Bedingungen furdas
«
Die »furchtda,re«und pkifeskkäåköüskseikekkLägeder pol- nischen Minderheitenschulein Deutschland erhält durch folgende Tatsachen ein eigenartiges Licht:
Jm Bezirk Allenstein gibtes14polnische Privatschulen, von denen dreinur Ie9Schülerhaben. Skabaiten fing sogar
·
mit2(inWortenzzwe1) Schülernan. (Jn Polen hatman wiederholt begrUUdeteAnträge aufsGenehmigung von deutschen
Privatschulenmit 20 nnd mehr Kindern ab-
schsägigbechieden.)
Jm BezirkStuhm gibtes 10polnischePrivatschuxew .
von denen Hohendorf4,Pr.Damerau 8, Neumark 9S
haben. (Jenfelts »derGrenze, aufbenachbarter pol - Seite,hatdIeYehvrdein Dirschau dielebensfähigenI lerzählendehohere deutsche Privatschule geschlossen—)-
Im BezirkFlatau-Schneidemühl gibtes21pglmsche Privatschulen,von denen Gr. Friedrichstrg 8,Seedorf
13Schülerhaben. (JndemFlataubenachbarten polnvischen Konitz hat»dieBehördedielebensf»ahige,160Schülerzahlende deutschehoherePrivatschule geschlossen.)
«
ÄhnlichIjegendieVerhältnisseindenKreisenBomst und Bütow und mDeutsch-Verschließen
DieLehrerandenpolnischenPrivatschuleninDeutsch-
land sindalle Polen und zum größtenTeil polni che ,Staa.tsbürger- -(In Polen dürfenreichsdeutsche Lehrer .
nichtunterrichten.) - » (
. « «,
Nur der »Streber« Kubicki uichrsss · Use-«
..«:T Z«d(ctf:3»13-«
«.»
»«FJ«—-«.-.—
..·-—-s:zk:i;;:rssksrssdmckskpektexbei-n
—Häusern steht.
»nur H
Deutsche Schulzeitungiu Polen. Seite 115
EntdeckungfeinerLandschaft.
Von Walter Singer. »
’ ’tdieZeit, dadieNatur aucheinwenig
empfcisifdkiskhtelFFlurxechdurchdieKraftundVielfalt ihrerFarllzen
zurAufmerksamkeit zwingt,-dader«Reichtum,ihrer Gestaeg
odeutlich wird,daß auchder Gleichgültigeihnbemerktun Lasnüchternste Herzaus seineinruhigen sGanggerat.Esist noch nichtdieZeit,daauchdiefarmste LandschaftinFlorund Flimmer liegt. Die Sinne mussennacheinem farben-und lichtarmen Winter, nacheinem einsamen Dorfminteuvoll Hunger sein, die Augen müssenoft hoffend uber graue Wiesenflächengeglitten sein,um nun zubemerken,daß sieein
smaragdener Schimmer überfliegt. Sie mussen forschend
totes Ackerland betrachtet haben, um nun zusehen,daßes
gleichsam unruhig wird und sichbelebt, einblassesGesicht,
das sich langsam mit Blut füllt. . v
Even dieserZeit führe ich lang gerufene Menschen, die Zueinem BesuchdieWirklichkeitdessen,wasinBrieer ständ,zfusehenwünschen, durchmeineLandschaft. Meine Landschaft. Seltsamer. Besitz,derdielandlaufige Jdee des Besitzes derNaivität überführt. »
Voneiner leichtenAnhöheans führe ichdiejjingendieser Menschenüber dieLandschafthin.Zuunseren Fiisien drangen
ich niedrige äuserum eine Kirche,diesienur um weniges berragt.
·
eide bekunden den mangelnden Sinn ihrer Erbauer für Schmuckund Putz. Jch machedarauf aufmerksam, daß hier das Wesen dernmgebenden Natur, vom Menschen aufgenommen, inseinen Außerungen wiederkehre»Ichbitte wohlzubeachten, wieunauffällig dieKirchezwischen den Die Menschen hierpflegen nicht gern über Dinge zusprechen,dieihnenaufdenGängenandenGrenzen desLebensbegegnen. Sie sindzuruckhavltend,·sodaßFremde siefalsch heißen. Pathos machtsiemißtrauisch.
Über ein verzeichnetes Schachbrett von grauen Wiesen undmattfarbigem Ackerland gleitetderBlickweiter und findet alt an den aufgesetzten Figuren kleiner Waldftücke.
Föhrenwälder aufSaudinselii, hochstämmignnd allzukleine Kronen tragend, ohnedasgern besungeneWalddunkel. Das Auge,dasdiesen prnnklosenWald sieht, kehrtzumDorf zurück um verwundert Lestgustellemwie ähnlich einander dieAus-
. OF .. jin-d .die des
unddesDorfes. BeisezgkeicheisnfckFIeiegtzåIi
»dasFestliche reichen-Schmuckes.- chss «
qleiternund fühleimgleichen Augenblick,daß dasswas ich sehe,jetztsehe, ihnen nichtzuzeigen ist. —
Nach tausend oder fünfzehnhundert Schritten überbe- bautes Land beginnt zufammenhängender Wald. Das Grau
.«derFöhrenkronendehnt sichbisandenHorizont. Keine Ve-
spz».7.»sp,
Vergebens inihnen dieleisesteSpur eines erregten Herzens-.
wegnng derFarbe,keinerregeiider WechselderHöheerweckt ihreruhen-deFlachezuLeben. DasAuge kehrtsichenttäuscht ab.
Wirwenden uns. Eine Stunde entfernt, beschließt hier dieSicht über eine Fläche, die das Augedurchnichtszum Halten zwingt,einlanghingezogener Hügel. Jch führeden BlickdermitmirBeobachtendenüberseinen nackten, langsam steigenden Rückenbis zum jähen Abbruch. Unter spärlich hingestreuten Fichten liegtdortroter Sand zutage
Aufmerk ame Auen ind«meiner ür olt, ew’
Willens-das schönzugsinijemwas ichFliekbelfWAcileefingichgsuchfg
Jch fweiß,was ineineBegleiter jetztver cI weigen Das, was ichin seiner Einfachheit verstehenundfliebengelernt habe, nennensienüchtern,kahlundarm. Nein, dieseLandschaft istnichtsobeschaffen,daßsieRufedesEntzückensauslöst.
Und wennmich.«nun·diese»Menschenverlassen,sowerden sie
wohlJigichsite;n;dsiesertOde zurückbleiben muß,bedauern.
. veree a gn. So wie « nun bin
u.h.selbsteinmal vor dieserLandschsåsivglelsltaklsgkeeikmi?den
gleichenWorten»derVerurteilungim Munde S«owiesie dachteich andieLandschaft, dieicheben verlassenhatte.
An dieschierendlos ausgedehnten Fichtenwälder unserer Heimat.
»Fichtenwälder. Jnihnenstehendie - « alber
Dammeriing. Undeutlich erscheinensieuZdngeeigetilitikmlich
schwebendindemgebrocheiien Lichtund o ie e-
heimnisvoll Das Unterholz beschränktdenBlickwifiksgtassåliash
dflsdurchReichtumundVielgestalt verwirrt, um dannplötzlich einneues,·uberraschendesBild freizugeben. Zwischenden RanderndieserWälder ziehenfruchtbare Böden hügelauf, hUgelab. Die freie Landschaft istunüberschaubarwie die Wälder Der Traumsinn desMenschen istunablässigbe-
. Waldes ·- s»»Ich-
»erschaxibvkipUS
·
Ehe-kannte Tieres-b
»ge-das—-meinezn««, e--
·Prunk—- denwirebennoch schönnennen können — istdort, schäftigt. Und dadiesernichtvereinfacht, sondernvielmehr
dasEinzelneausdenkt, wird dessenVielfaltnoch verwirrender.
An diese Landschaft denken, hießdiejenige, die.vor
meinen Augen lag,ablehnen. Jchsah mich schon inihrer
Ode heroischleiden. ZumGlückaberbesitztder Menschmehr Klugheit als Heroismus Nacheiniger Zeit erschienesmir menschlicherund fördernder,denWiderstand, derunproduktiv macht und verarmen läßt, aufzugeben und-zuversuchen, das
.Wesendieserneuen Landschaft zuerkennen und mich daran
zubereichern. «
DieserEntschlußmag schon nichtmehrganz freigefaßt gewesensein. Die Anbahnung einer Freundschaft im Un- bewußten mag ihngefördert haben. Jedoch, trat beiden ersten Vergleichen das Trennende allzudeutlich und aus- schließlichhervor, so, wünschte ich nunmehr das Gemeinsame zu entdecken. Jrgendwie mußtensichdieGegensatzeberühren undüberdieschmalste Brückewollte ichdenZugang zudieser so schweraufschließbarenLandschaft finden. Dort mußteich ihnantreffen, wo auch ihrWvn’reilch,nerwirrendund ge- heimnisvoll ist. Jn ihrenWäld rnmeinte ichessoam ehesten zusehen.
Nunherrscht im Föhrenwalde ungeminderte Tages- helligkeit. Sein Boden istwieausgekehrt;-dieBauern hauen dadie«Streu. DieWaldstücke sindklein. Man»siehtzwischen den Stämmen hindurch dieFelder anihrenRandern. Alles stehtinihnenklarund eindeutig vor denSinnen. Undimmer istder Mensch geneigt, an Dingen, diesich ihm allzuselbst- verständlich darbieten, vorbeizugehen «
Aber eines Abends fingen dienacktenFöhrenstämme am roten Lichtder untergehenden Sonne Feuer. Ein ver- schlossenerMensch, dersich unerwartet imruhigen Gespräch zur Leidenschaft entzündet und durchseinen Ausbruch ver- wirrt. Die Stämme schienenvon Sekunde zuSekunde ihre Gestaltzuwechseln. Blaue LichterhuschtenwieMäuse durch dasRot. Und tief nochim dunkelnden Wald tanzten die Flammen. Bekannte war unbekannt und geheimnisvoll geworden. MitleichtemBeben standichnochvordemWald, alsderBrand schonlangein blauem Dunkel erloschenwar.
sns han«;s« endli«greeiündqvit?inSndetteld süber-«dass-wiearbfleckeliefen.un- Nun-blieb ich ’auch"amTage, wenn esdürtigund bloßim Sonnenlicht lag,davorstehen. Jchvergaß ni t,welches Wunderin seine-nsandigen Wellen schläft.An ainen und Waldrandern hing»das Besengesträuchdes Ginsters seine AmpelnReichtum,aus«UnzahligeleuchtendeBlüten. Verschwenderischer uberraschendin seiner bescheidenen Umgebung Aufdem freien Ackerland,dessen einfachesBild ich oftüber- schautundmir«einge;pragthatte, wuchsenimSommer wie durcheinWunder kleine Laubwälder-. DerHopfen war auf- gebundenwordenundranktesichnun- andenStangen indie - Hohe.DieFlache warsounüberschaubargeworden Immer wieder war der Blick zum Verweilen gezwungen.
·Jnsolchen Augenblicken,dadiese Landschaft sichindie
meiner Erinnerung zu verwandeln schien, schlugsich die
Brücke.Und über dieseVerbindung trömten alle Liebes- gefuhle, diebisher allein denerinnerten ildern gehört hatten.
DieseGefühlsübertragung von dem bekannten aufdenun- s
bekanntenGegenstand setztuns erst instand, uns desfremden zubemächtigen, ihnuns dauernd einzubilden undeinzufügen.
DieLiebe,diemich soandas Neuebindet, machtmichbereit, esnehgirrlichzubeobachtenund nichtsanihm bedeutungslos
zu in en. . «
Sie hieltauchvvordem.alltäglichenBild derLandschaft stand undfuhrtemich dazu,inihmnichts unbeschaut undun- bedachtzulassen, das WundersimSelbstverstäiidlichenzu
stzchenSo sah IchplotzlichdasEinfachederLandschaft vier- saltig zusammengesetzt,m seiner Vielfaltnicht weniger reich alsandere Landschaften. Wodiese jedoch inrascherFolgedie Farben wechseln,da erschöpftjene sich inErfindung von
Nuanceneiner Farbe; wo diese diegegensätzlichstenFormen zeigen,«da gestaltetjeneeineeinzige in allen denkbaren Spiel- artenaus. Ebendadurch scheintsich dieseNatur inallen ihren Stucken zu·w»iederholenund ohnereicheEinfälle gestaltet-.
Jhre Einheit istsovollendet, so ohne XLückegefügt,»daß sie einfachwirdwiedas Unteilbare.
Nun istderMenschmehr geneigt, dasPrunkvolle schön
zunennen. JmWesendesPrunkes liegtesaber,daßaus
dem Ganzen das Einzelne nochhervortritt und dergrößte
«Ziege-T-
"