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Die Nationalkirche : Briefe an Deutsche Christen, Jg. 9, 1940, H. 19.

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svriefe O an O Deutsche s caristenO

Herausg eber: JuliusLeutheuser Hchriftleitung:Heinzdungs

Nummer 19 Weimar,l9. Mait94d 9.ilalikaanq

Das

hat

mit

Christentum nichts

zu tun!

der neue Mensch

Fauft:

Was binich denn,weiiu esnicht möglich ist, Der Menschheit Krone zuerringen, NachdersichalleSinne dringen?

Mephistopheles:

Du bistam Ende was dubist.

SetzdirPerücken aufvon Millionen Locken, Setzdeinen Fuß auf ellenhohe Socken, Du bleibst doch immer, was dubist.

Faust:

Ichfiihl’s, vergebenshab’ ichalle Schätze Des Menschengeistsaufinichherbeigerafft, Uiisdwenn ichniichaiu Ende niedersetze, Quillt innerlichdochkeineneue lKraft;

Ich binnichtunt einHaar breithöher-, Bin der Unendlichkeitnichtnaher.

»DerMenschheit .stroite«,Unendlichkeitsnähe aufdein WegederErkenntnis erringen-»Statuts- keu,war FaustsMeinung AberdieWissenschaft versagt: sie fiihrtihnnichtans Ziel. So«w»ill

Vl«sich jeneKräfte aneignen, deren derSchopfer selbst sich bedient,dieelenientaren Kräfte-: Er bOsthwörtden Erdgeist,der ihmhöhiieiidznrnft:

»Dugleichstdein Geist,den dubegreifst, nicht iuir!« Verzweiflung packt ihn,Verlangen nach dein Nichts.ErschreitetZuiuSelbstuiordzAber ,..Erinueruug«, durchdieLsterglockeninihinge- nieitt,hält ihn ,,iuit kindlichem litefiihlepoiii letz-

!eii, ernsten Schritt ;iiriick«.Weil ersichweder durch Wissenschaftnoch durch Magie zu« Gott erheben t«aiiii, ergibter sichdein Teufel. Jedoch teiiiZiiiiieiigliic befriedigt ihn;uiigestillt treibt Sehnsucht ihnbn Schuld zuSchuld, von Leid HssdNat in ::'eid und Not. Nach unendlicher

"«!Sirifsal,alliizkshlsihVon Ltiissengdraiignnd Er- ienntiiisidilleii geheilt,strafstsich sein Wesen iin Witten zurTat: ,,:«l-!urder verdientsi-« Freiheit Unddg; thieii, der täglich sie-erobern inan!«

UmWsiisgliicteiuschaffteriindsieht alr-,,(-§’3eiius;

decs höchsten IllugeubliclexwAufsreiein tsiriind iiiit freieiii Volk Ziistel)e1i!«Liebciidlsial seit-le Zeelesichanst-deuFesselnderSelbstsuchtgelöst ZUstirbter. lliidEngelicharenentreißen ihnder Hölle,dieihrenAnspruchan ihngeltendiluatchen

niillt ,.(Nierettet istdas-» edle lsilied der Geister-

weltvom Bösen: Wer immer strebendsichbe- inuht,denkönnenwir erlösen!«

In denihundertjährigen Faust stehtderneue Menschvor uns. —— HatteMephistoalso unrecht, als er ihiiieinst,seine Sehnsucht verhöhnend, sagte: »Dubleibst doch immer,was dubist!«? Wäre ernicht göttlichen Geschlechts gewesen,wie hätte jedas Göttlichein ihmentfaltet werden können! Wie könnte ein Eichbaum Schatten spenden,dennicht schondieEichelinsich gebor- gen hätte! Wie könnte der farbenschillernde Schmetterling auf Sonnenstrahlen schaukeln, hätteer nichtschonin seinerhäßlichen Raupe nachLichtnnd Farben geschii«iachtet!

Der hochbetagte Faust hättedieNikodeinus- frage: »Wiekann ein Mensch geborenwerden,

ioeiiii ereinGreis ist?« nicht gestellt;denn er

hattean sichidasWunder derNeuschöpfunger- lebt. Eriwar nichteinanderer, sondern aufden verschlungenenPfaden seinesSchicksalse rselbst geworden!

Der neue Mensch- iin Sinne des

Evangeliums- istder zu sich selbst gekommene Mensch.

DaßesJesusaufdenneuen Menschen abge- sehen hatte, kann,magan seinerGottesbotschaft noch soviel gedeutetwerden,niemand wegdeuten.

Was ersagtnnd tut und lebt, ist aufden

neuen Menschen gerichtet. Dafürkämpft, leidet

undstirbter. Undweiler mitganzer Seele

den neuen Menschen will, bringt er den

alten gegen sich auf.So war esnnidsowird iiiiiiier undiiberall sein,woMenschen ihmbe- gegnen. Denn wo man ihinbegegnet, gehtes niii das»Stirbund werd-el«

Woinan ihm begegnet!k- Nicht,wo nian

nur Anslegungeii seiner Botschaft,Meinungen

IlsclllllliillsIlillllllllllllsklllslllllllililllllsscllslMllsllssllllilll

Zeitungen und Bundfunh berichten in diesen Tagenüber die propogandareisen englischer Bischöfeim Iiidosten Europas.

Der Bischofoon Eloucester, Dr. Hedluni, der Bischofoan Bibraltar, Buxton, und

der Londoan Bischof parsong und in

ihrem Erfolge u. a. auchder persönliche Geistliche des englischen Fußenministcrg Lord Halifax haben den«Auftrag, zwischen der anglihanischen Hochhirchr und den griechiisch-ortlsadaxen Kirchen Jugosla- Meng, Bumrinieng und Bulgariens einen möglichstengen Rontalit herzustellen. Zu diesem Zwech führen sie otschaften des Erzbischofoan canterburg die Uber-

hiiupter der praaoslaroischrn Kirchendes Iiidostens mitsich.Dieseangeblichreligiö- sen Batschaften, die sichu. a. iiber ein

»neueg Europa« verbreiten, dienen einem

übrigens oon der amtlichen britischen Diplomatsie nochnichteinmal verleugne- ten T politischen Zweck Den Rennin der Verhältnissein der anglilianischcn Hoch- hirche überrascht diese Tatsache selber keineswegs Ueberraschrnd sind vielmehr nur dieallmählichbeliannt werdenden gr- schmaclilosen Begleitumstiinde, die dabei iiiitrrlaufen, wiez. B.das BildderHerren Bischöfe,dieaufdenKnien miterhabenen Händenden orthodoxeu Patriarchen an--

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·und Vorstellungen von ihm begegnet. Diefor- dern kein Sterben, oderfordernesdoch·nicht in Vollmacht,nicht so, daßeskeinAusweichen gibt.DieAuslegungen derChristusbotschaft,die mitdemVerstandodermit demWillen odermit deinGefühl, nichtabermit allem zugleich,nicht

mit dem ganzen Wiesen aufgenommen werden,

dieVorstellungen nnd Meinungen von ishm, Dogmen, Bibelworte, Bekenntnisseusw.ermög- lichen bildlichsgesprochen der Raupe, ihr SelbstgefiihlundSelbstverstäudnisdurch fromme Zntat, wieDemut, Milde, Zerknirischungund andere mehrzusteigern,ermöglichen sogar, sich sozuändern, daß siedieVerpuppung ganz ver- säumt, niemals Schmetterling wird,sondern—- nuumehr bildlos gesprochen stattzusichselbst zu kommen,Frömmling, Miucken,,Pharisäer«,

»Bescl)nitteneram Geiste«wird. Auch daistein Sterben, aber keinWerden: EsstirbtdieSehn- suct:1,der Drang, übersich selbst hinauszukom-

"iiieu. Da sinddann Perückenvon Millionen

LockenaufdasHaupt,daistdann der Fuß auf ellenhoheSocken gesetzt,aber innerlich quillt keineneue Kraft, man ist nichtum einHaar breit höherundderUnendlichkeitnicht näher. Esistdas erschütterndeLosderUnzähligen,die

»sich selbst vermessen, daß sie fromm scien«.

Es gibt keinWerden ohneSterben, und es

gibtindiesem Sinne kein Sterben ohneden Mut dazu. Faust wagte das Abenteuer des Lebens: Er stellte sich dein-Schick- sal. Wohlhatesihnmächtig gepacktund genicirtert, von jedererklommenen Höheinden Abgrund geschleudert,aus jedemaufkeiinenden GlückinsElend gestürzt,inSchuldundNotund Verzweiflung Aber weil er auchzum Augen- blickderVerheißung,desGenussesnndErfolges nichtsagte:,,Verweile doch! Dubistsoschön!«, sondern denheißen Werdcdraug inseinerBrust durch nichtsinFesseln schlagen ließ,konnte ihn jedesSchicksal,indem es ihnübermannte, zu- gleichbefruchten,indem esihn vernichtete,zu- gleichernenen.

Mganhatdendeutschen Menschenden»fausti- schen« genannt. Unddaß sich auch heute wieder, wieimWeltkrieg,inUnterständen undBunkern deutsche Soldaten indieFaust-Dichtung vertie- fen, bezeugt, daß sie ihreigenesgeistiges Fern- weh, ihreneigenenWerdedrang wenn auch,wie esdemWesenderDichtungentspricht, unendlich gesteigertundzugespitzt,indieser durchGoethes Genie verklärten Sagen-Gestalt wiederfinden. Uebertrageu wir aber jenenseiner selbstnicht schonenden Wserdedrang des»M.enscheniunach- terne Prosa nnd erkennen ihndann erst recht als einen Hauptzug deutschenWesens,dann be- darfesnur kurzer Besinnung, uminne zuwer- den,wieauch hierwieder deutschesund christ- liches Wesenin eins zusammenklingemWas Jesus,indein dieneue Menschheit ihren Anfang

Mutter

i

flehen,.ermöchtealles tun, damit Jugos slawiensichzur Hilfeleistungim kampf für den Schuhder »christlichenZioilisa- tion" an sder Seitederwestlichen Vlutokras tien bereitfindet. Dennoch: Vischäfeals Handlungsreisende des englischen Offire und Vropagandachefs der englischenAg- gressoren ein aufschlußreicherwenn auchSott seies gedankt nicht alltäg- licher Tatbestand. Esmuß schlecht bestellt seinum dieAussichtenderenglischen Violo- matie, wenn sie sichnicht mehrbegnügen

kann mit den dunklen Praktiken des

Serret Seroire, sondernnun auch ihre Zu- fluchtzu denpolitischen Seschäftemachern imgeistlichenSewande nehmenmuß!

Wir haben dazunur eines festzustellen:

lmit christentum hatdas nichts,

aber auch rein garnichts mehr

zu tun! Esistan der Zeit,daßdie bischöflichenVertreter der E-mpire-siiirche in allenLändernals das erkannt und entk larot werden,was sieinWirklichkeitsind:

»der oerlängerte Armdes Iudentums!«

Esist»dasVerdienstunseres kameraden, prof. Dr. WolfMeyer-Ersuch,Jena, ge- rade imrechten Augenblickinseinemviel- beachteten Vortrag aus der Witten-berg«

niiunit·. lebte,war ebendas Eingehen aufdas Schicksalund eiuRuf an alle,esihm darin gleichzutun Was Jesus durch sein Erdenwirken kiiudete,war das Vertrauen aufdenGeistder Liebe,der injedemSchicksal waltet, dem,wie es auch sei, nichtausgewichen, sondernstan.dge- haltenwerden soll,weiles,auchwenn esüber- mannt befruchtet, auchwenn esvernichtet,er- neut· UndJesu leiblichesSterben bezeugt,jede Klage übertönend,denSiegdesGeistes auchüber denTod.

Die religiöse Erneuerung desdeutschen Volkes wird dessen sindwir gewiß aufdenaus- getretenen Pfaden kirchlicher,,Rechtgläubigkeit«

nicht erfolgen;sondern—- dessen sindwir ebenso

Dunkel stehedieNacht hochüberBergen, Und ichdenk an dich.

Müde ruh’ichjetzt nach meinen Werken, Und ichdenk an dich.

Deine Liebe komme zu-mir

Wie ein Stern durch Nacht und Dunkel

Aus der speimar hergeflogem Viele Freuden, viele Leiden Raune siemir aus weiter Ferne, Und ichliege,träume, träume, Und ichdenk an dich.

AusdeminVorbereitung befindlichen Bändcheii:»Ein deutsche-Jahr-,

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6. w.Tegetmeyer.

Arbeitstagung des »Jnstituteszur Erfor- schungdes iüdischen. Einflusses auf das deutsche kirchlicheleben« in eindruiksooller WeisedenEinbruchdes Jusdaismus in das englische christentum und dieAuswirkun- gen des Juden-c-hristentums im Wirt- schaftsleben Englands nachgewiesen zu haben. Seine imVerlag Deutsche christe nMeima rveröffentlichteVar- legung läßtkeinen Zweifeldaran:

»Diese iudaistischie Empirekirche und die iuidaisteischenSekten sinddie verlängerten Armedes englischen Jmoerialismus, der dieReligion,ldas christentum, dieMoral inseinen Viienst stell-t.«

Wir lind überzeugt« daß mit dem Sieg desFührersüber den christlich getarnten Jmoerialismus den englischenStaatsmän- nern und denihnen Hilfsstellunaleisten-den BischöfedieMaske des christentums oom Sesichtgerissenwird. Vsaßdas möglichst bald geschieht, solltendiewirklichenchri- steninallen Völkern wünschen, nichtnur um derZukunftdes christentums, sondern auchderZukunftEuropas willen, und nicht zuletztimInteressedesFriedensderWelt.

Heinz Dungs

gewiß aufden Pfadenschlichter Gläu- bigke itde rTat. Wir brauch-endabeiwahr- haftig nichtnur an diegroßenund wahrlich christlichen Taten desWinterhilfsiwerkes undder Volkswohlfahrt zu denken; sondern: Aus dem Mutzum leiblichenSterben istdasneue Deutsch- land geboren und wird durchdenselbenMut gesichert.Der Deutsche fühltund weiß, daßes um dieErneuerung desVolkes, ja Europas, ja, derWelt geht.Des Volkes und»- derVolks- geiiossen Leben istweithin zumWagiiis gewor- den,auf das willigeingegangenwird. Derer werden immer weniger,diesich nachder,,«guten alten Zeit«,inder man »so sicherund ruhig l"ebte«,zurücksehnen.Jm Gegenteilistinden meisten DeutschenGefühlundGeschmackfür das Abenteuer des Lebens erwacht. Sie er- kennen,daßStillstand Rückschritt ist.Sie er-

kennen dieWahrheit des Wortes: »Nurder

verdient sichlFreiheitunddasLeben,dertäglich sie erobern muß!« Das indendeutsch-en Jun-

.gen und Mädeln heranreifendeGeschlechtwird nichtso leichtzu. irgend einem Augenblicke sagen: »Verweile doch-! Dubist so schön!« Das altedeutscheFernweh ist erwacht,nun asber nicht als Sehnsuchtnach-der räumlichen Ferne,son- dern als igeistiges Fernweh eines die Heimatüberalles liebenden Geschlechtes:Ueber sich selbststrebtder deutsche lensch hinaus, verlangt szu werden, was er ist ringt um das Ziel seinerBestimmung, will zusichselbst kommen darum dasreli- giöse Rinigen—, will in erneuter Welt

neuer Mensch-sein— -

AufdiesemWege seinesWerdeganges steht unaiisweichbar und unüberhörbar Christus, der Anfänger und Vollender neuen Lebens. Ueber das deutsche Werden hin balltseineStimmc:

»Sie-he,ich mache alles neu!«

Eduard LeSeur.

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-

TierBuchdrnckimZeichenderReformation

Alsgenau voreinem halbenJahrtausend dem griiblerischenGenisus des Mainzer Patrizier- sohnesJohann Gutenberg dieErfindung des Buchdrncks mit beweglichenMetall-Lettau ge- glückt war, fandsein großesWerk baldinder ganzen abendläwdischenWelt beigeisterten Wider- hall. Schon Zeitgenossenrühmen den Meister, undgleichbemächtigensichgefchäftstüchtigeHand- werker uns-bedenklichderneuen Kunst,diejadem UrheberdurchskeinGesetz geschütztwar und ihm auchalles andere als materiellen Nsutzen einge- tragen hat. Und dennochwurde derBuchdrnck einigeMenschenalterlangnichtinsolch vollem Umfangbetrieben undgenützt, alsman esnach unseren heutigen Maßftäben erwarten sollte:

Man warf Kalender auf denMarkt, fromme Traktate und Grammatiken, Heiligen-geschichten und dann das technischschwerzubewältigende fliiesenwerkder Bibel. Aiber abgesehen davon, daßdiedeutschen Drucke schon allein ziffern- mäßig unbedeutend waren, gabesdarin kaum etwas, das den Zeitgeist klar wiedergefpiegelt hätte, weniges von dem, was wir aktuelles Schristtumnennen würden. MitdemBuchdrnck war derMenschheiteinherrliches Instrument ge- geben,dochvorläufig beherrschteesnochnie- mand bis-zur Vollendung—- fein erstergroßer sMeisterwurde Martin Luther,und von daab freilichkam esnicht mehr zum Verstummen.

Eine der wichtigstenFolgen der sich durch- setzenden Druckerknnst war, daß sieden Kreis derLesekundigenimmer mehrerweiterte. Nach- dem dieGeisteserzeugnissenicht mehrauf die Verbreitung durch Klosterbandschriften angewie- senwaren unidihre Koftspieligkeit verloren,-wur- ,denihnen viele neue Interessenten, wenn auch freilichnichtgleichdiegroßeAllgemeinheit ge- wonnen. Laien iibten dieneue Fertigkeit, deren Erzeugt-rissebald jedermann für kleine Münze erstehenkonnte, nnd diese Laien wählten auch denStoff aus,lediglichnachdemGesichtspunkt, wie er im Volkgutansprechenkönnte. Wenn niu jemand austrat, der dieForderung der Stunde ineinpaar knappe Sätze goß, so würde ihnbalddergeringsteKnecht vernehmenkönnen, auchwenn erselbst nochi nichtzulesen verstand.

Die Forderung derStunde aberhieß Erneue- rung derchristlichen Kirche, sie lag schicksalsschiwer inderLuftundalssiedermitteldeutksche Mlönch klarformulierte,bediente ersich dazsudesneuen Sprachrohrs: Die95Thesenwurden das erste unter tausenden von Flug-blätternim Dienste desReformgedaukens beinahegleichzeitig.als sie nochfeuchtvon derPresse an derSchloß- kirchentürzuWittenberg hafteten, nahmen sie denWegindieWseltunderregten die-Gemüter, wiezuvor keinDruckerzeugnis VonderSchrift

»Anden christlichenAdel deutsch-erNation«

wurden in.-·)Tagen4000 Stückvergriffen; vor- herhattendieAuflagenmeistnur zuHunder- ten gezählt.

Scherer vergleichtalldiese Blätter ausLuthers Feder mit denagitatorischen Liedern Walthers von »der Vogelweide: »DasgleicheAngriffs-vib- jekt, verwandt inden rhetorischenMitteln unsd der Wirkung-· Jedenfalls war Martin Luther durch seine volksnaheSprachederersteJourna- listgroßenForniates, und aus seinemBeispiel lernte auchbald dieGegeupartei ——.imKampf nm dieöffentlicheMeinung werden aufbei-den Seiten dieKlingenimmer schärfernndbehender, undLutherwar schon dadurchallein imVorteil, daßer das sunerhörtNeuebrachteundunter Einsatz seiner ganzen Periönlichkeit verteidigte KatholischeAntoren hebenhervor, daßdieluthe- riichen Schriften meist viel sorgfaltiger und sauberer gedrucktwaren, Lutheraber,nach«des- sen Werken Clajus1578dieerftedeutscheGram- matik schuf,war sichvon allem Beginn an des unermeßlichenWertes der Vuchdruckerkunstchæ wußt undsagtdarumvon 1-hr»inseinen Tisch- xspdcn,sie sei »dashöchsteund außersteGnaden- aeschenk, durchwelchesGott»dieSache des Evangelii forttreibet,dieletzte Flamme vor dem ErlöschenderWelt«.

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end-gültigaus denFugen hob;der Buchdrnck aberhalf dazu, daßessorasch geschah,daß, noch wahrendinDeutschlanddieletzteEntscheidung nichtgefallen, sich schoneineReihevon Nachbar- volkern fürimmerderneuen Sache zuwandten.

DermutigeKampfeines Mannes gegen dieAll- machtdesPapstesunddiedaraus folgendeevan- gelische BewegungistimGrunde genommen das erste erschütterndeGeistesereignis seitder Ein-

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Aus der Gutenberg-Bibel führungdesChristentums inMitteleuropa und nun ver-gleicheman, um wie-vieles derProtestan-

tismus schneller Fußfaßte wenn man den

erheblichenAbstrichmacht, daß essich ja nicht um einenvölligneuen, sondernnur geläuterten Glauben handelte,sobeanspruchtder Vorgang dochimmer nur einen Bruchteil derZeitvon ehedem,unddiehauptsächlichsteUrsachedavon ist der Buchdrnck;keinGeschichtsschreiber hat sich dieserTatsache verschließen können.

Es ist darum ohneweiteres verständlich,daß der Ausgangsort der Reformation, Wittenberg,

mit einem Male fürdendeutschenBuchdrnck

einebedeutendeRolle spieltund eineMetropole fürdieLiteratur wird, wie Ranke sagt;hier schnellendieehe-dembescheidenenAuflagen am ersten empor. Mlelchior Lotter war swohlder früheste Drucker im Dienst der neuen Sachse- AufLuthers Geheiß legteer eine Offizin in Wittenberg an, in welcherfeine Söhnespäter die erstenTeile der Bibelübersetzungheraus- bringen, besondersdas Neue Testament, dessen ersteAuflagetrotzseineshohenPreises (etwa 20Mark)bereits in3Monaten abigesetztwar.

Dannfolgt GeorgRhawe, der auchSchriften von Melanchthon veröffentlichte Unszertrennlich verknüpftaber mit Luthers Uebersetzertätigkeit istHans Lufft, der von .1534 abdie ganze Heilige Schriftübernimmt nnd mehrereDrucke veranstaltet insgesaimt über 100000 Stück sollenans feinerWerkstatthervorgegangen sein, unerhörteRetordziffern seit Gutenbergs Tag-en, unddaihm Lutherfernerdiemeistendereige- neu Schriften anvertraut, nimmt fein Geschäft inwenigen Jahren größte Formen an.

In Leipzig,das dank duldsamerer Haltung desLaudesfürsten jetztdieandere deutsche Bücher- stadtFrankfurt a.M.überfliigelt, ist besonders Valentin Babftzunennen, dcr1545 in·sch-öner·, bebilderter Ausgabe Luthers aeistliche Lieder herausbrachte ,,sehrs.lustig zugericht«nennt sieLutherimVorwort und rühmtzudemden hohenWert fröhlichenSingens Jnteressant lagendieDing-einHamburg, wo man zwar auchderevangelischen Lehreaufgeschlossenwar, aber mit demDrsncklangeZeit vielSchwierig- keitenhatte,dadasVolknur Schrifteninnieder- deutscher Sprachezu.lesen gewohntwar. Noch bevor Diirer zudenFreunden derReformation zählteund ihr LazarusSpenglerdenBodenbe- reitet, nahm in Nürnbergder Vertrieb von Flngblätternderart groteskeAusmaßean, daß derRat ihnmehrfachzuunterbinden suchte. Jn Frankfurt a.M standdererste bedeutende und gelehrteDrückerChristianEgenolffmitMelanch- thonund Männern seines Kreisesin persön- licherBezieshung,was sichsan seinerPresseleb- haftauswirkte. Der aus Bayern nach Zürich eingewanderte Drsucker Christoph Frosch-wer schloß sichdort anZwingli«-11n.dseine Lehrean.

Er brachteeine große Anzahl reformatorischer Schriften heraus; als erste1521 ,,en klagdes friedens«von Erasmus

Ju Wittensberg erlernte der Vater der später berühmtenVerlegerfamilieCotta denBuchdrnck;

er stanimte aus Tübingen,das als Druckort- besten Ruf hattesundum 1540szum Sprachrohr fürdieReformation imflawischen Ostenwurde.

Der Laibacher DomsherrTruber nämlich hatte wegen seineslutherischenBekenntnissesaus sei- uer Heimat fliehen müssennnddannimfränki- schenRothenburg ein Predigeramt erhalten.

Um seinen Landsleuten die Bibel in ihrer Sprachezu geben,über-setzteer das Mathäus- evangelinm insSerbische,das dann nach vielen

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VII miteileverwenka Die niege- vatiirnmiitk naDenmiserget-Eeinige HinOstmitdu gute gebiss- pcnkenne

Reitestes dokument des Buchdruclis

»dasMamzer , .

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Die-inci- tistths ,

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119

Cytaty

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Wie oft wird bei der Darstellung zum Beweis einer besonderen Meinung irgend ein Wort Goethes oder eines anderen großen Deutschen herangezogen. Und wie oft erhebt sich dann gegen

»Wie man weiß, sind gewisse Schurkereien in der Politik dadurch sanktioniert, daß man sie allge- mein-übt. Aber einem Verbündeten die Treue brechen, Komplotte gegen ihn schmieden,

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Diese Macht des Gemütes-, die nnansliisch liche, stille Glut, die tiefer nnd tiefer sich frißt, gibt dein Deutschen die straft zum eiidlicheii Sieg, allen Schieksalsschliigen

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