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Der Heimatdienst : Mitteilungen der Reichszentrale für Heimatdienst, 9. Jahrgang, 1. Maiheft 1929, Nr 9.

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Jahrgang lx Nr.9

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Gifte-klungen der Reichszenkvale für IbeimakcnenM Berlin M 35

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Ver qOeiniaidienst

Deutschcapos Leistungsfähigkeit

Von Minissterprä-sidentDr. O ttoBraun.

AusderRedeimPreußischen Landtag,am24. April1929.

Jn-«Paris wird sichsin- idennächsten Tagenentscheiden,ob dieVölker Europas zur politischenBefriedsunggelangen, den-n dies istdieunerläßliche Voraussetzung füreine fruchtbarewirt- schaftliche Zusammenarbeit undihre Steigerungbiszu einerHöchst- leistung,dienotwendig ist,um dieSchädenzuheilen, dieder Kriegallen beteiligtenStaaten und Völkern geschlagen hat.

Deutschlandunddas deutscheVolksindvon denFolgen des Kriegesamstärksten betroffen,dasie nichtnur ihre eigenen Opfer anGut undBlut zutragenhaben, sondern nachaltemKriegss- brauch,derim Laufedergeschichtlichen Entwicklungwohlseine Form,niemals aber sein Wesen geändert hat—, alsunterlegener Teil auchnochdenKriegstribut fürdieeinstigen Kriegsgegner aufbringen müssen.

Daßman jetztdieEntrichtungdiesesTributs als,Reparation«

bezeichnetund zurmoralischenVerbrämungmitderKriegsschuld- frageinVerbindung bringt, ändert an seinem uralten brutalen Wesen nichts. Immerhin istinderGeschichte dieser Kriegstribut stetsnachderLeistungsfähigkeitdestributpflichtigen Volkes be- messen worden, es sei denn,daßman diegeschichtliche Existenz eines Volkes vollends vernichten wollte; jedenfalls ister niemals ineinerHöhe,dieüberdieKräftedesunterlegenen Kriegsgegners hinausging, eintreibbar gewesen. Diese geschichtliche Wahrheit scheintvon den inParis verhandelnden Vertretern deralliierten Staaten sehr wenig beachtetzuwerden, wieüberhauptderVerlauf derzehnwöchigen Verhandlungen imHinblick aufdieEntstehungs- geschichtederKonferenzrecht befremdend erscheint.

Denn wieliegendieDinge?

NachdemaufdemGebiete der Reparationsregelung dieEr- gebnisseund Diktate politischerKonferenzen sichals unhaltbar erwiesen haben, solltenunabhängigeFinanz- und Wirtschafts- sachverständigezusammentretenundnach eingehenderPrüfungaller einschlägigen Verhältnisseundnach-WürdigungderLeistungendes deutschenVolkes indenverflossenen zehn Jahren einUrteil über dieLeistungsfähigkeit Deutschlands abgeben,das dann als Unter- lagefürdie endgültige Regelung derReparationsfrage dienen konnte. DieFeststellungder Leistungsfähigkeit Deutsch-

lands solltedas Primäre, dieWünscheund Forderungen, die

dieverschiedenen Reparationsgläubiger glaubtengeltendmachenzu müssen,das mehr Sekundäre für den Sachverständigenausschuß sein.DieArt;wieman inParisindenletzten zehn Wochenüber Forderungen, Angebote und innere Schuldenregelung verhandelt hat, zeigt, daßdieVertreter aus denalliierten Staaten denum - gekehrten Weg beliebt haben. Soallein sind wohlnur die exorbitant hohen, geradezu undiskutierbaren Summen zuerklären, diesiedem deutschenVolke als Reparationslasten für fastzwei Menschenalterglaubten zumuten zukönnen.

Nun haben sich auchdiedeutschenSachverständigendrängen lassen,ineinem Memorandum einGutachten über dieLeistungs- fähigkeit Deutschlands zur Tragung der Reparationslasten dem Ausschußzuunterbreiten und dortzurDiskussionzustellen.

Bei derBeurteilung dieses Schrittes derihrerschwerenVer- antwortung bewußten Sachverständigen sollten wir,vorallem die deutsche Presse,uns hüten,uns vondem,einegeschickte Regiever- ratenden Entrüstungsgetue derfranzösischenPresseirritieren zu lassenund solltenallesunterlassen,was geeignet sein könnte,die ohnehinschwierige Positionderoffenbareinergeschlossenen Front derReparationsgläubiger gegenüberstehendendeutschen Experten zu schwächen.

Nüchterne,ruhige Beurteilung der Situation und größte Zurückhaltung istindiesen entscheidenden Tagenam Platze.

Wenn ich gleichwohl hiereinWort zudemMemorandum der deutschenVertreter sage,·sowollen Siemirdasals Ausflußmeines Pflicht- und Verantwortungsgefühlsund dergroßen Sorgeum dasWohlergehen von Landund Volk zugute halten. Sie wissen, daß ich stets füreine vernünftigeErfüllungderReparations- pflichten eingetreten bin;wir habennun maldenKriegverloren undmüssen dieKriegskostenzahlen. Jch habeaberbange Zweifel, ob·das,was unsereExperteninParis angebotenhaben,jährlich 1650 Millionen Mark 37 Jahre lang,nachdemwir bereits viele Milliarden, überwiegendaus derSubstanz unseresVolksvermögens, geleistet haben,mit derLeistungsfähigkeit unseresVolkes nochin Einklangzubringenist.AngesichtsdesDarniederliegens unserer Wirtschaft, derfurchtbaren Krisein derLandwirtschaft, diesem wichtigenZweig unserer nationalen Volkswirtschaft,angesichtsder zweiMillionen Arbeitslosenund derdrückewdeninneren Kriegs- lastwill es mirschlechterdingsunmöglich erscheinen, fürein Menschenalter1650 Millionen jährlichzuleisten, ohnedenLebens- standardunddamit dieLeistungsfähigkeitderarbeitenden Bevölke- rung Deutschlands stark herabzudrückenund großeTeile unseres Volksvermögens, diefürdieErhaltung unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeitunentbehrlich sind,an das Ausland abzugeben.

Wenn diedeutschenSachverständigentrotzdemglaubten, diese hoheLeistungmit derKraft desdeutschenVolkes inEinklang bringenzukönnen, sokannichmirdiese optimistische Beurteilung derzukünftigen Entwicklung unserer Wirtschaftnur aus demBe- mühen erklären,biszuräußersten GrenzedesMöglichenzugehen, umzu einerVerständigungmitdenSachverständigenderGläubiger- staatenzugelangen.

Sollten nicht noch imletztenAugenblick vernünftige wirtschaft- licheErwägungendenSiegdavontragenüberjene politischeVer- blendung,wiesieineinem Teil derPariser PressezumAusdruck gekommen ist, so mußman sichebendamit abfinden,daß füreine vernünftige RegelungdesReparationsproblems dieZeit noch nicht reif ist.

Konserenzkrise

AmGründonnerstag,den28. März,wurden derPariserRe- parationskonferenz zweiMemoranden vorgelegt,und zwardaseine von denvierHauptgläubigermächtenunddasandere von demVor- sitzendenderamerikanischen Delegation. DieseMemoranden ent- hieltenallgemeineGedanken ohneziffernmäßige Angaben,wieman nachMeinungderVerfasserdieDebatte überdieHöheundZahl derdeutschenReparationsjahreszahlungen zweckmäßigerweiseführen solle.Nacheiner kurzenOsterpausewurde derInhalt desMemo- randums derVierinEinzelbesprechungenmit derdeutschenDele- gationbesprochenund ziffernmäßig geklärt.Im BesitzederEin- zelrechnungenstellte die deutsche Delegation derenPostenzueiner - Gesamtrechnungzusammenundteilte amS.AprilderKonserenz dasErgebnis ihrerAddition mit. Diese ergabfüreine Laufzeit svon 58Jahren einejährliche Belastungvon 2,6Milliarden RM., diesichbeieinerLaufzeitvon 57Jahren auf2,9Milliarden stellen würdet Diese Zahlenerschienen zweifellosauchdenVerfasserndes Memorandums unmöglich hoch,denn sie brachteneine ganzeWoche damit zu,diese RechnungeinerRevisionzuunterziehen. AmSonn- abend,denlö.April,wurde derKonferenzdasrevidierte Memo- 154

randum vorgelegt. NachdenMitteilungen derfranzösischen Presse enthieltes.diefolgenden »mäßigen« Forderungen: für37Jahre sollteeine von 1800 auf2450 Millionen Goldmark ansteigende Jahreszahlung geleistetund damit dieeigentlichenReparationss sorderungen abgegoltenwerden. Füreinen anschließendenZeit- raum von 21 Jahren wurden Jahreszahlungen in Höhevon 1700Millionen Goldmark vorgesehen,die im58.Jahrauf900Mil- lionen Goldmark heruntergingenund zumAusgleichderinteralli- ierten Schuldendienen sollten.Diese Zahlenwurden deutscherseits für unannehmbar erklärt. Am 15.AprilbeschloßdieKonferenz, dieBedeutungdiesesMemorandums dahinzufixieren,daßessich nur um einen »interessantenBeitrag«zurErleichterungderDis- kussionüberdieZiffernhandele. Esmagdabeibemerkt werden, daßdieAmerikaner undJapanersichmitdemInhalt desMemo- randums nichtidentifizierten. Immerhin gabes den Anlaßzur EinleitungeinerDiskussionüberdieFrage,inwieweit diese Ziffern desMemorandums mitderdeutschen LeistungsfähigkeitinEinklang zubringen wären,d.h.dieKonserenz kehrtezuihrem Ausgangs- punktzurück. In Verfolg dieser Diskussionwurde am IS.die

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Der Hseimatdiensi «

deutsche Delegation aufgefordert,dasie aufdieUntragbarkeitdieser Forderungen hingewiesen hatte, ihrerseits ihren Standpunkt schriftlich niederzulegen,was am nächsten TageinderFormdes bekannten deutschenMemorandums geschah. In diesemMemo-

randum wurde als Ausgangspunkt jederdeutschen Reparations- regelung festgestellt, daß sieeineaußerordentlicheStärkungderdeut- schen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeitzur Voraussetzung haben Müsse.Eswurden dann zwei ZahlungspläneAundBmitgeteilt,

von denenderPlanAandie Erfüllung bestimmter wirtschaftlicher VoraussetzungeninbezugaufSicherung der deutschen Rohstoffs VersdrgungErhöhungderdeutschen landwirtschaftlichen Produktion undAusdehnungderdeutschen Warenausfuhr gebundenwar. Diese Voraussetzungenkonnten nur unter Mitwirkung des Auslandes erfüllt werden. Ihre Bekanntgabehatzueiner unerhörten Hetze gegen diedeutschenSachverständigen geführt,weil man dierein wirtschaftlichzuverstehenden Forderungen inpolitische umfrisierte und diese angeblichePolitisierungder KonferenzzumVorwand nahm,um sieandenRand desAbbruches zuführen. Dabei muß festgestellt Werden,daßdendeutschen SachverständigeninderKon- fetenz auch nichtdieleiseste Möglichkeit gegebenworden ist, diesen PlanAzudiskutieren und sichüberdieBedeutung dergemachten Vorbehalte·zuerklären. Ziffernmäßig sahder Planeinen un- geschutzten Zahlungsteil inHöhevon jährlich450 Millionen Gold- mari vor. Ein weiterer Teil, dervon 225 Millionen imersten Zahlungsjahrauf600Millionen imst1.bisZ7.Jahr anstieg, sollte transfergeschiltzt« treiben-»Jur-«Zinens"««dritieiiTeil,« ·d·e"rebenfalls ziffernmäßig.indergleichenHöhewie dertransfergefchützteTeil sich hielt,war nichtnur auf Transferschutz, sondern aucheinSchutz derinneren Aufbringungvorgesehen,d.h. sollte seine Aufbringung imInnern Schwierigkeitenmachen,sowar dieMöglichkeiteines zweijährigen Zahlungsaufschubs gegeben. Ein vierter Teil endlich war fürSachlieferungenvorbehalten, dienach zehn Jahren auf- hörtenundsichvon 750 Millionen Goldmark imersten Jahr auf 200 Millionen imzehnten Jahre verminderten. Jnsgefamt ergab sicheinefeste Iahreszahlung von 1650 Millionen RM. Fürden Fall, daßdieKonferenz diesenmit Vorbehalten versehenen Plan, dernamentlich auch aufdenwirtschaftlichenMöglichkeitenderZu- kunft sich a-ufbaute, nicht annehmensollte,war einzweiter PlanB inAussichtgenommen, derausdrücklichunter Berücksichtigungnur dergegenwärtigen deutschen Leistungsfähigkeit aufgestelltwar, d.h.

also auf einer wesentlichschwächerenwirtschaftlichen Grundlage beruhte. Dieser Plansaheinedreiteilige Iahreszahlung vor, und zwar einentransfergeschütztenTeil,dervon 450 Millionen Gold- Fnarkimersten Jahr auf725 imzehnten Jahr anstieg,umdann in denJahren 11bis 57825 Millionen Goldmark zubetragen.

DerzweiteTeil war aufbringungs- und transfergeschüiztz seine Ziffernwaren diegleichenwiediedesTeiles t. Derdritte Teil endlich bestandinSachlieferungenmit den gleichenZiffern wie beimPlaneA. Um einen deutlichenundunmißverständlichenBe- weisdesdeutschen Leistungswillens zugeben, schlugendiedeutschen Sachverständigenvor, daßimFalledes Eintritts von Transfers

schwierigkeitendieinneren Zahlungen geleistetund imGegensatz zu-den Bestimmungendes Dawesplans, dereineAnsammlungs- grenze von 5Milliarden Goldmark vorsieht, ohne Begrenzung an- gesammelt werden sollten. Auch im Falle eines Moratoriums sollten auf jeden Fall dieaufgeschobenen Zahlungen später nach- geleiftetwerden. Auf jeden FallaberbeschränktedasdeutscheMe- morandum dieLaufzeitderReparationszahlungen imGegensatzzu den WünschenderGläubigermächte auf37 Jahre und erwähnte auchdenBetrag,derseitdemInkrafttreten desFriedensvertrages getätigten deutschen Reparationsleistungen inHöhevon insgesamt 46,5Milliarden Goldmark.

Nach Vorlagedeshier kurz skizzierten deutschen Memorandums beschloßdieVollkonferenz,das gesamteZiffernmaterial von den bisherigen RevelstokesAusschußdiskutieren zulassen. Der Aus- schuß hatam 18.AprilzweiSitzungen abgehalten. InderNach- mittagssitzungwurde einstimmigundschriftlicheinBeschluß dahin- gehend gefaßt, daßdiedeutsche Delegation,nachdemkeinerlei An- regungen über eine günstige Erhöhungderdeutschen Leistungs- fähigkeit gemacht wurden, sich außerstandesehe, mehrals1650Mil-

lionen Goldmark als Jahreszahlung anzubieten. Die deutschen

Sachverständigenfind also durchausbereit gewesen,«höhere Jahres- zahlungeninBetracht zuziehen, fallsihnenvon denübrigenKon- ferenzmitgliedern positive Möglichkeiteneiner entsprechendenEr- höhungderdeutschen Zahlungsfähigkeit aufgewiesenwerden würden.

Dasistnicht geschehen,unddaherkonnte man sich deutscherseitsnur anden aufgestelltenZahlungsplan Bhalten, da,wie bereits er- wähnt,eineDiskussiondesZahlungsplans Aausdrücklichvon der Itonferenzabgelehntworden war.

Mitdiesem negativen Ausgang derZifferndiskussionwar die Konferenz in ihr kritischesStadium getreten. Das am 19.

plötzlicherfolgendeAbleben deszweiten englischen Hauptdelegierten, Lord Revelstoke, gab Gelegenheitzueinermehrtägigen Aussetzung derVerhandlungenund zurEinleitung privaterBesprechungenmit demZiele,dasweitere SchicksalderKonferenzzuklären. In der Vollsitzungam 23. wurde beschlossen,ein aus den sieben ersten DelegiertenderKonferenzgruppenbestehendes Redaktionskomitee zur Ausarbeitung eines Konferenzberichtes einzusetzen,mit dergleich- zeitigen Aufgabe,inWeiterführungderKonferenzarbeit eine Eini- gungauchüberdienoch strittigenFragenherbeizuführen.Obtrotz deraußerordentlichen DifferenzeninderZiffernfrage zwischenden deutschen Sachverständigenund denSachverständigenderfremden DelegationeneineAnnäherungodergarÜberbrückungmöglich sein wird,istzurStunde völlig unmöglich abzusehen.Aberselbstwenn dieKonferenzihreeigentlicheAufgabe,einevollständigeund end- gültige Regelung des Reparationsproblems herbeizuführen, nicht lösen sollte, so. muß ihre Bedeutung als außerordentlichan- gesprochen werden,hat sie doch auf jeden FalldieDiskussionüber eine praktischeLösungdesWeltschuldenproblems ganz erheblich weitergebrachtundsomit wertvollsteVorarbeit fürdieDurchführung einer endgültigen Regelung zu günstigerer Zeit. geleistet.

10 Jahre Versaillea

ZumI. Mai, dem Tage der überreichunaderFriedensbedinaunaen..

Von Staatssekretärz. D.Frhr.v.Rheinbabe n,M.d. R.

NachMehrtägigemWarten wurden derdeutschen Delegation Unter Führungdes GrasenBrockdorfstantzau dieFriedens- beidin--gungen am 7.Mai 1919mitgeteilt. Unsäglich schwere, bcmge Monate gingen diesem historischenEreignisvoraus. Deutsch- kswd,von HungerusnidBürgerkrieg gepeinigt, »durchmühsameAn- ittengungenzur Wiederherstellung innerer Ordnung und ver-

fassungs-mäßigerZuständemit denerstenund dringendstenAuf- gabenderTiquidationdesverlorenen Kriegesbeschäftigt,war sechs Monate wehrlosundohnmächtigderbrutalen Gewalt desSiegers ausgeliefert gewesen. Die Waffenstillstandsbedins Zungen hattenhartund grausamdieganze Schweredeskom- mendenFriedens vorausahnen lassen aber was anjenem Nach- mlttagdes 7.Mai 1919an Willkür und Ungerechtigkeit seitens derSieg-erproklamiert wurde übertrafdieschlimmsten Befürch- tungen. GrafBrockdorfstanizau stellteinwürdiger Form vor demversammeltenTribunal derSiegerden deutschenWillen zu-

·loyalerMitarbeit an einem für Deutschlands Ehre unid Lebens- willen erträglichen Frieden-in Aussicht.AusClemenceausszMunde sprachlediglichderHohndes siegeksund sein«-wille, durchdie Dr·)’ki1Mgmit weiterer Gewalt, d.h.desmilitärischenEinmarsches

in Deutschland, den Diktatfrieden inkürzester Frist zur Unterzeichnung zubringen. SchmerzvolleErinnerungen bewegen uns noch heutenach zehn Jahren, wenn wir anjene furchtbaren TageundWochen nachdem7.Maiund schließlichdes16.Iuni1919 gedenken,an demnachnur sehrgeringfügigenÄnderungendes

Diktates das;endgültigeUltimatum derSieger ausgesprochen

wurde,idemeineMehrheitderDeutschenNationalversammslungam 27.Iuni entsprach. Weltenwende—deutfches Schicksal!

Wenn jemals füreinVolkdieParolerichtigwar, alleKräfte zusammenzufassenund imunbeirrbaren Glauben aneinegerechtere- undbessere ZukunftimBlickauf dieseandieArbeit desTages zu gehen,so gilt diese Parole heutefürdasdeutsche Volk. Aller- dings, es gibt fürdiese Parole sehrwichtige Voraussetzungen.

Kein wirklicher Staatsmann und keinernsthafterPolitiker kann- und darfan denLehrenderVergangenheit vorübergehen.Keiner kannselbst heute, zehn Jahre nach,,Verfailles«,denAnsprucher- heben,einFührerindeutsche Zukunftzusein,dersichbeidieser Arbeit nichtderganzen dauernden SchweredesFriedensdiktates.

.von Versaillesund vorallen Dingen seinesinneren Sinnes bewußt bleibt.Man hatdamals wederauf irgendeine Stimme derVer-

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Cytaty

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Hier handelt es sich darum, innerhalb der Interessen des Gesamt- volkes und der Gesamtwirtschaft die Stimmen der verschiedenen Wirtschaftsgruppen objektiv und nüchtern

Auch gute Redner haben oft ihre Not damit, die Zu- hörer wach und bei Laune zu erhalten. fällt es selbst dem geübten Redner schwer, einem breiten Publikum anschaulich zu machen, was

Dagegen sind Sachlieferungen, die lediglich an die Stelle- einer normalen Ausfuhr treten, welche nach menschlichem Ermessen in derselben Weise und Höhe auch ohne die Bezahlung

ziierten Mächte halten dafür, daß sie denen, die ihr alles dahiingegeben haben, um die Freiheit der Welt zu retten, nicht gerecht werden würden, wenn sie sich damit abfinden würden,

halten, so würde ich doch. die Artikel, die die künftige Zsuteilung von Kohlen und Kohlenprodukten sowie den künftigen schiffsbau behandeln, streichen. lch würde bestimmt

Aus all diesen Gründen glaubt man, daß Frankreich bei den be- vorstehenden Verhandlungen bereit sein wird, über eine baldige Tösxung der Saarfrage mit sich reden zu lassen, und

ierten bei der Ausführung neue Bedingungen gcsjcllk Und in den klaren Wortlaut der Waffenstillstandsbedingunsgen utnberechtigte Verschärfungen hin-eingebracht. Ent- gegen Artikel

Soll diese Art der Besprechung öffentlicher Schäden maßgebend sein, dann sind nicht, wie man glaubt, die Ämter demoralisiertz dann ist es die öffentliche Meinung!« Als dann aber