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Mittheilungen
des Vereines
zur Ermunterungdes Gewerbe-geistre-
inBöhmen.
liedigirtvon IprotcDr.Hefe-lei- September cersteHälfte)
.
1843.
Original-Auffatze.
Uibcr dieReinigung derenglischenSchwefelsäure vom Arsemk.
Von Ernst Friedr. Antho n,Director zuWeit-grün
Sosehresvondereinen-Seite Thatsacheist, daßvieleeng- lischeoder sogenannte weiße SchwefelsäurecimGegensatzvon derbraunen oder derrauchendem arsenikhaltigimHandelbor- kommt,was bei derletzterenSorte bis jetzt nochnichtbeob- achtet wurde, sosehrsolltenessich unsere Sanitätsbehörden angelegeii seynlassen, auch diesemGegenstandihre Aufmerk- samkeit zuzuwenden, denn esliegtaußerallemZweifel,daß einesolcheVetuureinigungderSchwefelsäure sehrgefahrbrin- gEUdwerden kann. So findetz. B.dieSchwefelsäurebeivie- le»Utechnischenund chemischen Operationen cals bei dergalva- mfchmVethihung mittelstderBatterie, beidem Gebrauch elekkkpmagnstiicherApparateu. s.w.)Vielfältige Anwendung, WobeksichhaUsigWassekstoffgasentwickelt, inwelchemFalle dann iininer das letztereeinenGehalt VonArsenikwasserstoff- gasbesitzt-sobalddieangewandte Schwefelsäure arsenikhaltig wart Wle schreckllchsiftigaber das Arsenikwasserstoffgas aufden menschlichenOrganismuseinwirkt, istbekannt und Beispiele WlkkllchekVekglfklmggehören nichtzu denSelteiiheiten. So Wurde- »Umem, specielles Beispiel anzuführen, Gehlen ein Opfe?VlespsGIfFeD—- undwenn dieseseinemGelehrtenund
PraktkschekjChtjmlkehwiedochGehlen war, geschehenkonn- te-WleVlellelchterkannesnichteinem schlichteiiHandwerks- MAUUgeschehen.Außerdem istes auchnichts seltenes, daß VVU gewlsseVleMFabrikanten dieSchwefelsäuredirekt zur VekfälschungDesEssigsangewendet wird,wobeiVondeinVer-
Mittheiiungen d.böhm. Gew.Ver.u.Folgeim. 40
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fälscher gerade vorzugsweisedieenglischeSchwefelsäure-,wegen ihrer Farben-und Geruchlosigkeit gewähltwird.
Von der Wichtigkeit des Gegenstandesüberzeugt, hat Neuben Philipp skürzlichindemzu London erscheinenden ChemistNr. 36S.588 eineVorschriftmitgetheilt,dieSchwe-
»felsänrevon ihrem allenfalsigenGehalteanArsenikzubefreien.
Esbesteht dieses Verfahren, welchesichbereits vor siinf Jah- ren inAnwendungbrachte-,InderAnwendungdesSchwefel- baryums und beruhtdaraus, daßdas Schwefelbaryum von Säuren unter Entwickelung vonSchwefelwasserstossgasZzersetzt wird,daß sich SchwefelarsenikinSchwefelsäurenichtanflöst, undderBaryt mitSchwefelsäureeineinfreier Schwefelsäure ebenfallsunauflbslicheVerbindung,denschwefelsauren Baryt,lie- fert.—- WenndemnachderarsenikhaltigenSchwefelsäureSchwe- felbaryum zugesetzt wird,so zerfetzt sichdas letztere,indem sich
·
einerseits schwefelsaurer Barytnndandererseitsdurchdenfreige- wordenen Schwefelwasserstoff, Schwefelarsenik bildet,welche bei- desich,als inSchwefelsäure unanflbslich, niederschlagen.
Philipps begeht jedochdenFehler,daßerdas Schwe- felbaryumimfesten Zustand anwendet, wodurchderUibelstand herbeigeführtwird, daßwenn derSchwerspath,aus welchem man sichdas Schwefelbarynmdargestellt hat, Eisenorydoder einanderes Metalloxyd enthält, welches durch Schwefelwas- serstoffgasaus seinensaurenAuflösungennicht niedergescljsla- genwird und mitSchwefelsäureeinauflösliches Salz bildet- diesesindievom-Arsenik befreite Schwefelsäure übergehtnnd sie so verunreinigt. «——-Aus diesemGrunde befolgtman daher auchzweckmäßigerden von mir eingeschlagenen Weg,nemlich das Schwefelbarynm inAuflösung anzuwenden, wobei man auf folgende Weise verfährt. Die ans derBleikaunner kom- mende Schwefelsäure wird, bevorman siein dieAbdainpf- pfannen bringt, in bleierne Kasten gelassenund allmählig solangeunter beständigemUmrührenmit einer concentrirten Schwefelbaryumauflbsung versetzt,als nochauf Zusatzeiner frischen Mengeeing elber Niederschlagentsteht. Jstendlich derZeitpunkteingetreten, beiwelchem ein erneuerter Zusatz von Schwefelbarynmauflösungkeinen gelben, sondern einen rein weißen Niederschlag verursacht und ein starker Geruch nachSchwefelwassetstoffderSchwefelsäure anzuhaften anfängt, sv ist diesesalsBeweis anzusehen, daßdieSchwefelsäureauch nicht mehreineSpurvonArsenikaufgelöst enthält,was nicht derFall ist, so lange sie nochkeinen bleibenden Geruchnach Schwefelwasserstoffgasangenommen hat.
Da hierbeidie Schwefelsäure sichnur langsam klärt (nemlich binnen 12——36 Stunden) und esalsomanchem zu zeitraubeudseyn dürfte, jedesmaldasKlarwerden abzuwarten, um zusehen,obeinneuer Zusatzvon Schwefelbaryiimaiiflö-
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sung,immerrocheinen gelben Niederschlag hervorbringe- sokann indiesem Falleman dieses Kennzeichenauchaußer AchtlassenUndsichblosan denGeruch nachSchweselwassek7 stoss halten- dersichjedesmal beimZusatzvon Schwefelbryum- auflösungentwickelt. Sobald dieserder Schwefelsäureetwa eine halbeStunde trotzöftekemUmrühren anhaften bleibt, so istdieSäure ganzvollkommen freivon Arsenik.
Die UöthlgeSCanefelbariumauflösungbereitet man skckl MU billigstenVAPUVch,daßman entweder fein pulverisirten natürlichen schweselsauren Baryt (Schwerspath) oder künstlich als Nebenprodukt erhaltenen mit30 Proc. Holzkohlen-oder Coakspulver oder ungefähr40—45 Proc. frischemSteinkoh- lenpulver innig mischt, anfeuchtetundsovielzerkochte Erdäpfel oder Mehlkleisterzusetzt»alsnöthig ist,um aus dem Gemische einegerade knetbare Massezubilden. Diesekanndann zur Beförderungdes Trocknens allenfalls nochgepreßtwerden- worauf man daraus Nuß-bishandgroßeStricke formt-in Töpfe gibt, zulutirtund sie währendeines Brandes ineinen Töpfer-, Ziegel-oderPorcellan-Ofen gibt. Nachdem Erkal-
ten werden diegrauen Klumpen, vor dem Zutritt der Luft
geschützt,aufbewahrt, und immer nur sovieldavon genommen alsman geradezu verbrauchen gedenkt. DieseMengewird dann grobpulverisirt mit der sechs-bis achtfachen Menge Wasserunter Umrühren5——10Minuten gekocht, siltrirtund mit der.durchlaufenden gelbenAuflösungsogleichdiearsenik- haltigeSchwefelsäure versetzt.
Bei dieserGelegenheitist aucheineirrigeAngabePhi- llp PszUberichtigen. Essagtderselbe nemlich, daß sichals bestesVerhältnißbei vorstehendem Verfahren auf 99,4 Theile der arseuikhaltigen Schwefelsäure84,8 Theile Schwefelbaryum ergeben haben.—- Wåre diese Angabe richtig, so hättedie SchwefelsäureVVU Philipps nahe 49,6 Proc. Arsenikent- halten müssen·.Es muß also jene Angabe, welche offenbar weder von einem Druck- nochSchreibfehler herrührenkann- durchganzfalscheVoraussetzungenund ohne daßPhilipp s JeklULatselllkhalklgeSchwefelsäuregereinigt hat-entstanden seyn. Was dagegendas richtige Verhältnißvon Schwefel- baryumgegendie Schwefelsäureanbelangt, sowird von erste- tem m denmeistenFällen, selbstder hundertste Theilvonje- nerMenge-WelcheP hili p psvorschreibt,nochzuviel seyn.
Fekllek Istauch noch zubemerken, daßdievorstehendbe- sprocheneMethodedieSchwefelsäurevom Arsenikzubefreien- un Allgemeinen»insofern mangelhaft ist,alssieeinen Verlust VVUSchwefelsäure bedingt,welcher mitderGrößedes Arse- nikgehaltesund desGehaltes ansalpetrigerundSalpetersä»u-
rein der aus denBleikammern kommenden Schwefelsäureim
Verhältnißsteht; außerdemaber dadurchnochVeræxößekt4 . Wild-
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daßdas Schwefelbarpum auchimmer einenahmhasteMenge
von Aetzbaryt enthält. Diese berührten Uibelständekönnenje- dochdurch AnwendungVon Schweselwasserstoffzn dem fragli- chen Zwecke anstattdes Schwefelbarynmsvermieden werden, weswegen es auch, wenigstensfür jene Fabrikanten, denen Schwefelwasserstoffgasvielleicht»alsNebenprodnktzurVerfü- gungsteht,vortheilhastersryktdurfte, dieseszurBefreiung ih- rer Schwefelsäurevon Arsenikanzuwenden.
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Chemisehe Untersuchung der Zinkblende von Nierklitn
VonE.H.Anthon ,Direktor zuweisgriin.
Die Zinkblende, welche inder NäheVon Merklin im Pilsner Kreiseals einbis zu26Zollmächtiger Gangvor- kommt nnd aufdiebereits seit einigerZeit Grubenbau geführt wird, hatte ichkürzlichzuuntersuchen Gelegenheit, nnd ich erlaube mirum so mehrdasResultatdieserUntersuchungmit- zutheilen,als über dieZinkblendebisjetztnochwenigAna- lysenbekannt geworden sind. .
DieMerkliner Zinkblendeistinmineralogischer Beziehung diegemeine braune blättrige,nnd erscheint stellenweise so kleinblättrig, daß sieins körnigeübergeht; sie enthält außer eingesprengten Quarztheilchen inleeren Räumen eingelblich- weißes, kalkerdehaltiges, nierenförmiges Mineral, welches sich beigewöhnlicherTemperatur unter schwacher Kohlensäureent- wickelnnginSalzsänre auflöstund weiße nadelförmige Kry- stalleunaufgelöstzurückläßt, übrigens nicht näher bestimmt wurde; —- auchenthältsie,hierund daausleeren Zwischen- räumen lebhaft gelben erdigenKieselzinkspath,jedochnur in geringer MengealsAnslug. ImAllgemeinenistdieseBlende einerechtreine.
Gang der chemischen Analpse.
Eswurde Zinkblende zuerstimeisernen Mörser pulveri- sirtund dann in derAchatreibschalezu einemunsühlbarenPul- ver zerrieben. 100 Gran dieses seinen Pulvers wurden mit ziemlich starker Salpetersäure übergossen,wodurch starkeEr- hitznngund Entwickelungvon (beiZutritt der Luftinsalpe- trigeSänre übergehendes) Stickorydgas eintrat. Nachdembei gewöhnlicherTemperatur keineweitere EinwirkungderSalve- tersänre,welche inbedeutendem Uiberschnßzugesetztworden denwar, aufdieZinkbleude mehrStatt fand,wurde biszum Sieden erhitzt,wobei abermals Entwickelungvon Stickoryv gaseintrat. Als auchdiese beendigtwar, nnd auferneuer- ten Zusatzvon Salpetersänreund etwas Salzsäure nichtwie-
Pt; um den größtenTheildernochüberschüssigvorhandenenSau-
rezuverjagen. Die hierdurch erhaltene gelbeAuflösung,in welcherSchwefelflocken schwammen,die aber imUibrigenklar war, wurde mitWasser verdünnt, und durch Filtration von den nnaufgelöst gebliebenen Theilen getrennt. Die letzteren Vollständigausgewaschcn nndgetrocknetwogen3,6Gran-Wel- chedurchEkllllåkllbis zumGlühenin2,4Gran sich verfluch- tkgeUdM Schwefel und 1,2Gran zuriickbleibende Kieselerde zeksicl- welche letztere jedochwieschon ihreschmutzigeFarbe bewies- Uichtganzreinwar, ihrer geringenMengewegenje- doch nichtweiter untersuchtwurde.
Zuder Auflösungder Zinkbleude wurde jetzt solange
von einerAuflösungvon salzsaurem Baryt gesetztalsnochein NiederschlagVon fchwefelsauremBaryt entstand. Der letztere Völllg ausgewalcheu- getrocknet und geglühtwog 215 Gran, welche 29,66Grauen Schwefel entsprechen.—- DieganzeMen- gevon Schwefel betrug sonach 22,06Proc.» »» ,
Dievom schwefelsaurenBarytabfiltrirteFlnssigkeitwur- dedurch Zusatzvon etwas verdünnter Schwefelsäure,vondem überschüßigzugesetztensalzsaurenBaryt geschiedenundaber- mals klarfiltrirt.
Nun wurde in die klareFlüssigkeitein Strom von Schwe- felwasserstvff geleitet. Anfangsentstand hierdurchkeineVerän- derung,aber nachlängererZeittrübtesichdieFlüssigkeit schwach gelblich.DerdieseTrübungveranlassende Körperwar jedoch inso geringerMengevorhanden,daßan einenähereUnter- suchungdesselben nichtzndenkenwar, und eskonntenur er- mittelt werden, daßdiegelbeTrübnngweder durch Zusatz von Ammoniak nochSalzsäureverschwand, was aufeinen Cadmiumgehalthindeutete. Jchverfolgtediebestimmtere Nach- weisnng dieses Stoffes nicht, erhieltaber bei einemspäteren Versuchvom mitderBlende nichtnur dieunzweideutigsten Beweise Vorhandenseyndieses Metalls, sondernwar auchim Stande- dessenMengeannäherndzubestimmen.Als ichUrm- llch100Loch PUlVeVlsirterZinkblende mit 54 LotbEisenfeil- spåhUVUMmg mlschteund in einem thönernenDestillirgefäße 24 Stunden langeiner heftigenGliihhitze aussetzte, erhieltIch in derVorlage einen50Gran schwerenäußerstlockeren grauen AUflUg- Welcher sich bei gelindem Erhitzenvon selbst entzündete ZMVfeucrschwammartigvon selbst fortglimmte,wodurch ersich meingelbcs Pulver verwandelte, undzwar mit einer gerin- SFUkalchkszlmahme Dieses mit Salzsäure übergossen, er- hltzkesichstark und zerfieldann beimBehandelnmitWasserin sich aufspspndcsfalzsaures ZinkorydmiteinemGehaltvon salz- lallkemgelbesCadmlumvxydSchwefelcadmium.und unaufgelbst zurückbleibendes lebhaftDer Gehaltdes salzsaurenCad- der hervorgeruer wurde, sowurde nocheinige Zeit erhitzt,
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miumoryds unddes Schwefelcadmiums an Cadmium betrug 0,02Proc.vom Gewicht der Blende.
Die mitSchwefelwasserstoff behandelte Auflösungwurde durchErhitzenvom Uiberschußdes ersteren befreit, siltrirtund inder Siedhitzemit kohlensäitre-freiemüberschüssigemAmmo- niakniedergeschlageu. Hierdurchwurde einvoluminöserbrau- ner Niederschlagvon Eisenorydhydrat erhalten, welcher,um einen nochallenfalls anhängenden Gehaltvon Zinkorvd zu entfernen, ausgewaschen,abermals inSalzsäure aufgelöstund wieder inder Siedhitzebei möglichstabgehaltener Luftmit überschüssig-ImAmmoniak gefälltwurde. Nochmals mit aus- gekochtem Wasserausgewaschen,gabdas erhaltene Eisenoryd ansiedendeAetzkalilaugeweder Alaunerde nochZinkorydab.
Ausgewaschen, getrocknetund geglüht,wog esnur 6Gran, was 4,16Proc.metallischem Eisen entspricht.
Diebeiden zusammengegossenen ammoniakalischenFlüs- sigkeiten gaben auf Zusatzvon oralsauremAmmoniak auch nicht diegeringste Trübuugund siewaren daheralsvöllig-freivon Kalkerde zu betrachten. Dajedoch,wie wirobengesehen ha- ben,dieinUntersuchunggenommene Blende einkalkerdehal- tiges Mineral, in leeren Zwischenräumeneinschließt,sowar mirderUmstand, daß ichkeineKalkerde inAuflösungvor- fand,etwas unerwartet. Jch nahm daherdie6Gran geglich- tenEiseuoryds nochmals zurHand,um zusehen,obtrotzder angewandten Vorsichtsmaßregelnnicht dennochetwas Kalkerde indasselbe übergegangensey,allein eskonnte nichtdiegering- steMenge derselben vorgefunden werden, wohlaber noch ein unbedeutender Gehalt anZinkoryd. Der letztereUmstandzeigt uns, wie hartnäckigdas Zinkoryd dem Eisenoxvd anhängen kann,und wie schweresist,aufdemeingeschlagenen Wege, das Zinkoxydganz vollständigvom Eisenorvdzu trennen. — Daß auch.beidiesemZersuchkeineKalkerde vorgefundenwur- de,kannnur darin liegen, daßzurAnalyse solcheBlendestücke gewähltwurden, dievon demfremden kalkerdehaltigenMine- ralnichtseingeschlossenenthielten.
UmfernerdenZinkgehaltzubestimmen,wurde dievom
Eisenoxydgetrennte ammoniakalischeFlüssigkeitmitüberschüssi- gemreinen kohlensaurenKali versetzt,und unter beständigem heftigemSieden zur Trockne abgedampft.DerRückstandwur-
demitWasserausgewaschen, wobei das Zinkoryd imkohlen- saUVEUZustand Unaufgelöst zurückblieb. Gewaschen, getrocknet und geglühtwoges73,8Gran,was 59,13 Proc. metallischem Zinkentspricht.
Als endlichmehrereProbenderZinkbleudebeiabgehal- teuer Luftüber der Weingeistlampeerhitztwurden, verloren siezwischen2—3Proc.Feuchtigkeit.Beiheftigem Glühenun- terais-gehaltener Luftfand keinweiterer GewichtsabgangStatt.
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Resultatder chemischenAnalyse «
Stellen wir nun dieeinzelnengefundenenBestandtheile der Merkliner Zinkblendezusammen, so ergibt sichfolgende Uibersicht: Zink . . . . . . (,
Eisen. . . . . . 4,16 Schwefel. . . . . »32,06 Eadmium . . . . 0,02 Unreinigkeiten. . . 1,20 Wasser o . . . o 3 43,
100200 Woraus bekVngehD daß dieseBlende Einfach-Schwefelzinkmit einer nahmhaftenMengevon Einfach-Schwefeleisenist,von welch- letzteremjedoch,daesnichtsichtbardarin enthaltenist, angenommen werden muß,daßeseinen TheildesSchwefel- zinks vertritt, ohne dessen äußereMerkmale zu Verändern. Es istdaherdas Einfach-Schwefeleisen mit dem Einfall-Schwe- felzinkisomorph. EinstöchiometrischesVerhältnißdurftezwi- schen beidenwohlnicht bestehen.
Böhmens Industrie.
Degranesche Zuckerkochapparate.
DasMonopol, welchesdieFranzosen inAnfertigungderVerschiede-
nen Zuckerkochapparateseither deswegen besaßen,weilihreKunstfertigkeit darin vonAndern nochnicht erreicht war,istinneuesterZeitdurchböhmi- sche IndustriegebrochenundhiedurchdenvaterländischenUnternehmernund Besitzernvon Zuckerfabrikendergroße Vortheil eröffnet worden, diezur Zuckerfabrikationnöthigen,friihernur ausFrankreichbeziehbarenkostspieli- genApparateingesuchter ZweckmäßigkeitundSchönheitin demLande,wosich dieFabrik befindetOdererrichtetwerdensoll,d. i.irr-Böhmen selbstzufinden.
DieReform-Mch Welcherman vonderKochungüberoffenem Feuer äujeuek durch Dampfüberging,brachteeinegroße Zahl verschiedener Appa- ratezumEinkochenderZuckermasseninpraktischen Betrieb, die unter dem NamenderPeeque u V’fchen,Hallette’schenPfannen,derHo warErschw- Notl)«’schenundDegran d’schenApparatemit Abdampfunginluftver- diinntem Raume bekanntsind. Jhrcomplicirter Bau, diegroßebeiihrer AnfekkkguugerforderlicheGenauigkeitundderUmstand,daß sieNur durch VERMESnggleichgefchickterHände verschiedener Metallarbeiter ingehöriger Gütezu Stande gebrachtwerdenkönnen,schließtdeneinzelnen Gewerbsmann vonihrer Anfertigungaus. Dieser muß,willersichmitAnfertigung sol- cher Apparatebefassenundetwas Brauchbarcs, Tüchtiges lieferu, feiuGE- WefbeuufdenStand einerFabrikerheben,welchealleihm niithfgeu-Ver-
schlekenaftigenmechanischenKräfteundMittel alseinharmonischesGan- Zesmskchschließt.
« DleserArtistdieKupfer-undMessingwaarenfabkkkdesHerrnFranz Nkughoffekiu Pkug- AltstadtNro. 101,welche hiermitallemLobezuek«
wähnen,nnddemindustriellenPublienmzuempfehlen,mireinDegrand’- scherApparatzumCinkochendesZucker6-inluftverdiinntemRaume Veran-
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lassung gibt,derin allenseinen TheilenausdieserFabrikhervorging und nichtnurnachmeinereigenen Uiberzeugung, sondern auchnachdemZeugnisse derSachverständigen,dieihnsahen, sowohlinBezugauf Zweckmäßigkeitder Construction undGenauigkeitderAusführungals,auf äußere Schönheitund EleganzdenfranzösischenIlpparaten derselbenArtganzgleichzustellen ist.
DieserApparatfürdiedemHex-MMartin Wagn er (unterdem NamenWagne rschätzenwirzweiumdievaterländischeZucker-Industrieviel- fachverdiente Männer) gehörigeZuckerraffinerie aufderHerrschaftGirnabe- stimmt, hat5SchuhDurchmesser,ist für eine Verkochungvon 60Stück Zuckerbroden, d- 25Fin30Minuten eingerichtet,hateineimInnern angebrachte doppelteSpiralröhreineinerWindungslängevon 120Schuh undeineDampf erzeugende Flächevon60DSchuh.
Besonders hervorzuhebenistandemApparate:1) Die Reinheitderbei- denKupferschaalen,vorzüglichderobern,diebeieinemDurchmesserVOU5 Schuh,eineungewöhnlicheTiefevon 3Schuh besitzt.
L)DieReinheitdesMessinggllßes«anesonders dürfte die aufder Oberschaale sitzendeColonne erwähnt werden« welchedieVerbindungdes Apparatsmit derEondensationherstellt, dieaus52Stück372 zölligen, 10Schuhlangenkupfernen Röhren besteht,undinzwei«Neihen,zu26 Stückverbunden,genau horizontal gestelltist;und
s.die genaue undsehrschwierige Eisenarbeit, alsdieVerschraubung derOber-undUnterfchale,dieKugelverreibungzurAblassenderZuckermasse, dieHebelbewegungdesin dermessingenenColonnederOberschalebefindli-
chen Absperrventilsu.s.f. d.Red.
Statistische Gewerbs- und Handelsmiszellen V).
—-
Hannover’sche Fabriken.
DieWollmanusaktur dersüdlichenProvinzen zeigteinenAus- schwung, aber er istnicht so groß,um den innern geschützten Markt deshannover-oldenburgischen Zollvereinszuversorgenz sie beschäftigtzwar an3000 Individuen und tirca 1200 Webstühle, aberesbestehtnoch eineEinführ,die1837 — 2586 Et.betrug.
Aehnlich verhältessichMitder Baumwollen-Jndustrie, dem der Ausdehnungsfähigkeitund der Consumtion nachwichtigsten Jn- dustriezweige,sie hat sichaus dem Nichtsbinnen 10Jahren zU
etwas erhoben. Jm Jahre 1839 gingenerst 600 Webstühleauf
Baumwolle im Lande. Die Leinwandfabrikationdagegen, ein durch alten Bestandgleichsam geheiligtesGewerbe istweit eher im Abnehmenals Zunehmen begriffenund hat ihreBliithenzeit mehrinderVergangenheit alsinderZukunft. Eisenund Me- tallwaaren producirtdasLandzwar, unddasProduktströmtver- arbeitet aufdenMarktz aberdieser Eisenbauhat imGanzeneine geringeAusdehnung. Das ErzeugnißsämmtlicherHüttenim BesitzderRegierungunddassind mitwenigen Ausnahmenalle-be- trugungefährnur 10,000Et.Roheisenund50,000Et.Stabeisen.
et)Vonderlöbl.Generaldirektion d.V.z. E.d. G.inBöhmenzurAuf-.
nahmein dieZeitschrift erhalten. D.Red.
553 Jn anIicher beschränkterWeiseeristirennlleFabrikszweige, Papier- UUVLeder-,Glas- undThonwaarenfabrikatiom sogut als Tabakfabrikm UndZuckerraffinerien, ja selbstdievorzugsweise andieLandwirthschnft gelehnte Industrie derBranntweindrenne- reien, Bierbrennereien und Oelfabrikation hat keineswegseine hervorragende Ausdehnung.(ZVB)
Rußcan dhatdenEingangszoll aus österreichischeWeine herabgesetzt. Der Verkehrmit diesemArtikel wirddurchKra- kAUekHäuser besorgt- Eswärendaher Proben dergutenWeine nach Krakau zusenden.
Abnahmederenglischen Wollenmanufaktur.
Folgende UkbeksichkVerAusfuhren von verschiedenenWollfabri- kaken indenmitdem5.Jan. endenden -28.Friedensjahren zeigte
dieallmähligeAdnahmeindiesemBetriebszweige.
» - Weiße
Tucher Weis-ei.. Zeuge «
Jahr aller
ArtITücherICasumrallerArtIFlanelle
StückIStück IStück IStück I Yards IPards
1816 .. 638368 88588 92696 6968sT,056271 3,397187
1817 ... 467221 90481 91182 50038 3,5923311,934469
1818 .. 478378 93329 83493 61174 2,8141012,305565
1819 .. 440872 78525 104468 58578 4.621860 2,70(3904
1820 . 340044 60374 71643 39796 3,622761 1,777719 1821 ... 288228 59644 78944 37183 2,567496 1,288109
1822 .. 375153 09622 91402 41610 z,5047871,424214
1823 419748 7757 95870 43447 4,5024101,926459
1824 .. 355687 54226 94344 41539 4,3100242,128618
1825 ... 407154 51585 108012 47106 3,105412 1,988()-13
1820 . .384598 45268 126439 47090 2,954547 2,162638
1827 327968 41800 86038 36862 2,4199591,082412
1828 ..« 370850 51690 122048 47560 2,518012 1,898879
1829 .. 335042 40645 84524 49567 2,5397(562,097542
1830 ... 363075 16186 33255 52777 I,5729201,839961
1831 ... 388269 22377 34714 49164 1«(313099 2,176391 1832 —« 436143 13892 29558 30259 t,572558 2-540328
1833 . 396661 23453 40984 34834 2,304750 1,681840
1834 597189 19543 31795 45036 2,055072 3,128106
1835 521214 22868 23891 43338 1.8213942,537772
· 1836 .. 619886 20083 29203 47854 2,00762() 3,122341
1837 .. 720587 22814 29510 45555 «.),190008 4,333876
1838...387787 23605 22930 43477 t«685457 2,431683
1869 ... 587903 26847 36428 41813 1,779525 2,558806
1840 .. 392854 25025 32572 27749 t,727025 3,14(")840 1841 215746 16094 27122 36044 c,613477 2,162653 1842 -.213125 .1r491 22131 37160 1,820244«.),187329 1843 161675 8433 22467 24877- I,619496 i,392591
(KöllnerOrgan.)
-554
Oesterreichische Waaren auf derLeipzigerMesse.
Gewsnlichfindensich zuLeipzig200 bis250 Meßbesuchek aus denösterreichischenStaaten ein. JhkeWaaren bestehen in folgendenArtikeln und zwar aus Wien: Bleistifte, Bücherund Musikaliem feine Chokolade,DrechslertvaaremSpazierstöcke,Pfei- fenvon Maserholzund Meerschaum mitSilberbeschlag, Pfeifen- tdhre, Zigarrenspilzem Fortepianvs- Glacehandschuhe, Holzdronze- Leuchter,feineHolzwaarem FikzhüthPolirkalk, Kotzem Lithogra- phien, Fortepianoklopf- und Klaviaturleder,wollene seideneund halbseidene Modetvaaren, Schawls nndSchawlstücher,silberplat- tirte Waaren, Spielwaaren, TuschkcistchemStulzuhrem Wägen, ZündrequisitenundMessinggefchktk.
AusBöhmen: Fasanen, Flintenund Jagdgercithh Hohl- und Tafelglas, Karlsbader feine Holzwaaren, Resonanzbödem Ho- pfen,Filzhiite, Mineraltvässer, Handschuhe, Terralithgeschirr, Sünd- hiitchen,prager Würste,Zwirn.
AusUngarn: Bastschuhe,Büffel-undandere Hornspitzem
Tabak, Weine und Weichselröhre. ·
Aus Steiermarkt Stahl- undEifenwaaren, Wagbalken.
Aus Tyrol: Spielwaaren, Glocken,ObstundSüdfküchte.
Aus demlomba«rdisch-venezianischen Königreichn Nähseide, Seidenwaaren, Roh-undStrickseide, Weine, ObstundSüdfrüte.
AusJllyrienundDalmatiem Weine, ObstundSüdfriichchte.
(ö"str.Lloyd.) Englische Baumwollwaaren in Triest und Ve-
nedi g.
Nach Barn’s commercial Glauce fürdieJahre 1840-1841 bezogendiesebeiden Haupt-, und wahrscheinlich auchdieandern österreichischenSeehiifen zusammen folgendesan Baumwollwaaren aus«England.
1840 1841
Garne allerArt . . « . . Pfd.·1,372.156 . 2,088.838 Weiße Kalikos . . . . . . » 3,749.672 . 8,268.691
Kambriks nndMusseline. . . ards — . 6.880
PiquesundRibs . . . . . ) 300 . 197
Halbleinene Stoffe . . . . ) 15.921 . 135.980
Gedruckte Kattune . . -. . ) 2,506.683 . 4,993.483
Spitzen nndSpitzengrund . . ) 28.740 . 71.167 Halstüchek,Sacktücher,
Strumpfwirkerwaarem . .Dutzend 1.761 . 8.863
Unbenannte Soffe für . . . Pfd. 608 . 964
GesteppteBettdecken u.dgl. . Stück 32 82
(Hest.Lloyd)
Die ital ienisch eHandelsmarine.
Dieitalienische Handelsmarine umfaßte nachder-Uidersicht des Giornalo doLloyelentstrickt-km