Ein naturwissenschaftlichen Volksblatt Bergnrgrgrhen
nunE. L. Noszmäszleu
Wöchentlich
1Bogen.
No. 7.
--Der zum Geiste
Durch
alleBuchhandlungen
undPostämter für vierteljährlich
15Ngr. zu beziehen- 1859.
(Fortsetznug.)
ll.
Wenige Tage nach jenem Spaziergange saßenRegina und August im Waggon. Er hatte sehr gern in ihren Wunsch eingewilligt, ihr Gelegenheit zu geben, die Pa- pterfabrikation kennen zu lernen. Eine kurze Eisenbahn- strecke und ein Spaziergang
voneinem halben Stündchen
emschönesFlußthal entlang führtesie
vordie stattlichen UIId Umfangreichen Gebäude einer der ältesten und be- rUhmtenenPapiekfabkikenDeutschlands
,
Indem sie dicht
amFlußufer hingingen, trafen sie auf EINM 1UUgenMann
vonmilitärischerHaltung, der, seinen aZagdhurld
ander Seite, einigen Arbeitern zusah, die
an MemUferbau beschäftigt
waren.Auf ihr Befragen,
woman
sich die Erlaubniß zum Besuch der Fabrik zu erbitten habe- gab sich der Gefragte als einen der beiden Besitzer zu erkennen und erbot sich,sie selbstherumzusühren.
August und Regina nahmen das freundliche Anerbie- ten unbefangen
an,als nach einer bescheidenenAblehnung der Fabrikant versicherte,daß es ihm keine ungewöhnliche Sache sei- die ganze Fabrik zu durchlaufen, da
erdie tech- IJIsche Leitung derselben zu überwachen habe, währendsein alterer Bruder Chef des Comptoirs sei.
c»
»Aber es geht Trepp auf Trepp ab und ich möchte Jhnen daher vorschlagen, vorher oben auf meiner schatti- gen Veranda ein halb Stündchen
vondem sonnigen Spa- ziergang auszuruhen-«
,
»Das Ist nicht
vonNöthen,« erwiederte Regina, nich bin nicht müde
undauch gar nicht gesonnen,
anIhrer Schwelle »Nun auch dann
nurfolgen einen Sie Augenblick mir,-« sagte Herr zu verlieren.« Stein, der
N-
s
Fabrikant, indem
erdurch eine unscheinbareThür in ein großesFabrikgebäudeeintrat, »und gestatten Sie mir, daß ich bei meiner Führung systematischverfahre· Ich kann
esIhnen deshalb nicht erlassen, mit der unschönen Seite der Papierfabrikation zu beginnen. Meine Lumpenböden sind wohl geeignet, eine empsindsame Dame sehr unange- nehm zu berühren.«
,,Fürchten Sie das
vonmeiner Frau nicht,« wendete August lachend ein, ,,wenigstens heute nicht mehr. Seit einigen Tagen ist sie über dieses Stadium hinaus.«
Nachdem sie einige Treppen emporgestiegen waren,
de- nen manansah, daß ein Fabrikgebäude mit dem Raum
sparsam umgehen muß, öffnete der freundliche Führer mit
einem ironischenLächeln,,einen seiner Salons,« einen gw-
ßen düstern Bodenraum, der
vonder Diele bis zur Decke
mit großen Säcken vollgestopft
war.Mehrere junge Und
alte Frauenspersonen mit staubigen Kleidern und das
Haar mit einem Tuche umbunden
warenbeschäftigt- den
Inhalt einiger Säcke auszupacken. Eine staub- und dunst-
ersüllte Luft lud nicht eben sehr zum Athmen ein, Die
Zeichen des bittern Elendes lagen in strolzenderFülle da
und Aeußeres die damit zu dem hantierenden Frauen traurigen Bilde. paßten durch ihr
Regina blieb wie festgebannt wenige Schritte
vonder
Thüre stehen und starrte in den Raum. Durch ein
von denSäcken halb verdecktes Fenster fiel ein Sonnenstrahl
auf Ihren glänzendenAnzug und machte aus ihr ein Bild
des grellsten Kontrastes. Obgleich ihr Mann durch diese
seine Erwartungen übersteigenden Lumpenvorräthe anfangs
selbstverblüfft war, so mußte
erdoch lachen, als
erseine
99
·theure Regina wie versteinert dastehen sah. Sie lachte aber nicht mit, sondern nachdem ihr erstes Staunen
vor-über
warwischte sie eine Thräne aus
demAuge. Jhr fühlendesHerz gedachte all der Armen,
derenBlöße viel- leicht
vorKurzem noch dieseLumpen verhüllthatten. Sie empfand die Größe des Elendes und doch auch zugleich das Großartige in seinen Beiträgen zu einem der wichtigsten Fabrikationszweige.
·Herr Stein, ein gebildeter feinfühlender Mann,
ver-stand leicht ihre Regung und darauf eingehend suchte
erihr doch eine heitere Wendung zu geben,-indem
ersagte:
»Ja, ja! es ist schonso; hier ist ein Friedhof,
woaus ganz Deutschland die Lumpen eben so friedlich nebenein- ander ruhen, wie
esunsere Gebeine einst auch thun
wer-dden. Aber ihrer harret eine fröhlicheAuferstehung zu
neuem
Lichte. Jch bin der Sankt Peter,
dersie mit der Posaune der Dampfmaschine wieder auferweckt und sie
vonallen ihren Makeln reinigt, daß-sie rein gewaschen
vonallem Fehle als lichte Geister einziehen in das Himmel- reich der Literatur.
«»Aber mein Gott, dieseVorräthe!«rief Regina aus, als sieihre Sprache wieder gefundenhatte;
»O, das ist nicht viel! Sie sehen
nureinen
vonun-seren vier Lumpenböden. Sie sollten einmal
umdie Neu- jahrszeit kommen,
wowir die Wintervorräthenoch ziem- lich beisammen haben. Da kann ichIhnen mit 30,000 Eentnern aufwarten. Unsre Fabrik verarbeitet jährlich
un-gefähr 50,000 Centner, wobei nahe
an 500Hände be- schäftigtsind.«
August und Regina sahen einander staunend
an.»Wir können es
nunverschmerzen, daß mir mein Freund neulich die versprochene Auskunft nicht geben konnte,« bemerkte August gegen Regina und bat dann Herrn Stein
umeinige Auskunft über den Belang des Lumpengeschäfts.
»Das ist eine interessante Partie
desVerkehrs,«
er-wiederte
derGefragte, »in welche wie in so· Vieles die Statistik sehr viel Licht gebracht hat. Mit
demgeringen Schwanken
vonIJ4 Pfund auf-
undabwärts giebt in Eu- ropa jederBewohner jährlichUngefähr
4Pfund Lumpen
an denHandel ab und ist dabeiganz unabhängig
vondem stei- genden Kleiderluxus,
derim Gegentheil durch größeren Verbrauch
vonseidnen und wollnen Stoffen, der Papier- fabrikation eher ungünstigI als günstig ist. Die deut- schen Zollvereinsländerliefern jährlich ungefähr
130—140,000,000 Pfund Lumpen,
vondenen leider den deut- schen Fabriken durch Ausfuhr viel entgeht. Das dünn bevölkerte Amerika kann bei seinem verhältnißmäßig sehr großen Literatur- und daher Papierbedarf sein Bedürfniß
an
Lumpen nicht decken und hat daher schon 1856 über 22,000,000 Pfund europäische Lumpen eingeführt Viel- leicht aber auch ist in Amerika das Gewerbe des Lumpen- sammlens noch nicht erfunden. Jch habe wenigstens ge- hört, daß dort auf den großenStraßen die Kehrichthaufen verbrannt
werden umsie los zu werden. Dort ist die Arbeit theurer
alsbei uns. Daher sind auch bei uns die Lumpenpreisefortwährend im Steigen, trotzdem daß
we-gen kesWassermangers der letzten Jahre die deutschen Fableen Zucht so viel verarbeiten konnten, wie sonst. Der
Dprshschmttspreis des Centners Lumpen beträgt gegen- wEsttlg Ungefåhr472 Thlr., so daß also das,
wasdie ärmsten Bewohner des Zollvereins zuletzt als nnch ihnen nicht mehr brauchbar wegwerfen, doch immer noch andert- halb Millionen Thaler werth ist.
—Doch lassen Sie uns weiter gehen. Wir haben uns ohnehin noch ein Weilchen in dieserunsauberen Umgebung herumzutreiben.«
100
Sie kamen in einen der Sortirsäle. An langen Ta- feln
warenMädchen beschäftigt die Lumpen nach ihrer Feinheit und ihrem Stoff zu sondern. Es
wareine Jn- validenanstalt für Sensen. Vor jedem Mädchen
wareine alte abgenutzte Sensenklinge aufrecht auf
demTischblatt befestigt, mit dem Rücken gegen die Arbeiterin gekehrt.
Indem diese die Lumpen
ander Schneide der Sense herab- zog,
trenntesie alle Nähte und Knöpfe oder Lederstückchen
vonden Lumpen und nach Maßgabe der Beschaffenheit des Kleidungsstückes,dessen Ruine eben vorlag, wurden die verschiedenen dazu verwendeten leinenen, baumwolle-
nen,wollenen, halbwollenen oder selbst seidnen Bestand- theile in Haufen
voneinander gesondert, so daß daraus verschiedeneKlassen
vonLumpen entstanden. Dieses
warjedoch
nurdie erste Sichtung, und erst später erfolgte durch andere Arbeiterinnen die feinere Klassisikation, wobei,
we-sentlich nach der Stärke des Fadens, z. B. die leinenen Lumpen wieder in mehrere Klassen geschieden wurden.
Jeder gelesene Korb wurde in
dereinen Ecke
desSaales auf einem großen Tische ausgeschüttet
umnoch einmal durchgesehen zu werden, wobei auf einen übersehenen Knopf oder ein Stückchen Leder oder Kautschouk, wel- ches letztere namentlich
anMatrosenlumpen oft vorkommt, eine Geldbuße
von 5Sgr. stand.
Jetzt versiel zum ersten Male der immer noch unsau- bere Stoff
derMacht der Maschine. Auf den
vonDampf- kraft getriebenen ,,Lumpenschneider,« einer Heckselbank in der Wirkung nicht unähnlich, wurden mit rasendem Pol- tern der umgetriebenenMesserwalze die Lumpen in kleine Fetzen zerrissen und gleichzeitig in das darunter liegende Stockwerk befördert. Dabei wirbelte ein großer Theil des anhaftenden Schmutzes in dichten Staubwolken auf.
als Herr Stein
diedasSchneidewerk bedeckende Kappe einen Augenblick aufhob. Es
warjedenfalls der geistlo- seste Posten in
derFabrik, welchen
derArbeiter bekleidete,
derTag
ausTag
einnichts
weiter zuthun hatte, als die Lumpen in den nimmersatten Rachen des Lumpenschnei- ders zu schieben. Eine echte Danaidenarbeit, bemerkte August.
Die zerschnittenenLumpen kamen
nunin große eiserne Kochfäfser,
womit Kalkwasser und heißemWasserdampf täglich
160——170Centner rein gekocht wurden.
Es folgte in den Halbzeugholländern die Fortsetzung der Zerkleinerung der Masse, des Zeuges, bis zu der Stufe,
woes Halbzeugheißt. Jn großen Butten drehten sich unter zermalmenden Zähnen hinweg im Kreislauf des zu- und abströmendenWassers die immer feiner werden- den Lumpen und das Abnehmen des Schaumes auf der Wasseroberfläche zeigte
daszunehmende Reinwerden der- selben
an.Von den fremden Verunreinigungenbefreit entäußer-
tensich
UUUdie Lumpen in großen steinernen Kästen des Reinigungswassers,
umnunerst gebleicht zu werden.
Chlor ist das Bleichmittel; für die feineren Lumpen als Chlorwasser,für die gröberen als Gas. Jn den eben ge- öffneten Bleichkammern leuchtete die blendend weißeMasse, die zufällig zum Theil aus alten schwarzen Bergmanns- kitteln bestanden hafte- Alle Farben werden beseitigt,
nur
Druckerschwärze Ist nicht zu vertilgen, so daß Druck- makUlatUV
UUVzur»Pappenfabrikation zu verwenden ist«
Von
denBleichholländernführte Herr Stein seine
Gäste Nach den GanzzeUg-Holländern,
woder Zeug
etwa 6Stunden lang mit vielem Wasser zu einem ganz feinen
Brei gemahlen wird, wobei zugleichdurch Ab- nnd Znflnß
das Bleich-Ehlorwasser entfernt wird. Jn demselben
Holländer wird der Zeug zu geleimten und zu bunten
101
Papieren zugleichgeleimt und gefärbt. Dieser fließt
nunals dünner Brei in die Reservoirs, in welchem in fort- währenderDrehung begriffene Krücken die Lumpenmasse hindern, zu Boden zu sinken.
»Jetzt stehen «wir
amAnfang des Endes,« bemerkte Herr Stein, ,,des Endes ohne Ende,
dennanfänglich
nannte man
das Maschinenpapier zum Gegensatze
vonBüttenpapierPapier ,,ohne Ende.« Es wäre möglich,
wenn man esbeabsichtigen wollte,
vonhier aus einen Papierstreifen
vonfünf Fuß Breite
umdie ganze Erde zu legen. Jm Princip wenigstens ist diese Möglichkeit be- gründet. Das unvollkommene Menschenwerk, was freilich auch die besteMaschine bleibt, würde freilich die Ausfüh- rung unmöglichmachen. Sie sehen hier eine Unserer drei Maschinen, auf denen zusammen bis jetzt je nach
demWasserstande des Flusses, der auch mit arbeiten muß, täg- lich 7000—8000 Pfund Papier gemacht wurden, künftig aber 8000—9000.«
Regina ging mit steigendem Interesse mehrmals
ander arbeitenden Maschine auf
undab. Diese bestand inv dkk Hauptsache,so weit
mansie durchschauen konnte aus
einerMenge metallner Walzen und einem breiten feinen Drahtsieb,
undnach diesem
auseiner eben so breiten Filz- platte,
vondenen jedes eine sogenannte endlose Form bildete, über welche das entstehendePapier ununterbrochen hinweggeleitet
wurde.Der fertige Zeug, d. h.
derfeine Papierbrei floß
aus demReservoir auf die Formfläche, auf welcher eine ununterbrochene schüttelndeBewegung eine gleichmäßige Vertheilung
desZeuges bewirkte. Besondere Vorrichtungen, der Sandfang
undderKnotenfang, sorgten dafür,daß
derZeug zunächst
derdarin enthaltenen Sand- körner
undKnötchensich entledigt, währendjederseits
ander endlosen Form zwei Riemen, die Deckelriemen,
dasHerablaufen des Zeuges verhinderten. Ein Saugappa- rat, über den die noch flüssigeMasse hinwegglitt, entzog derselben den größtenTheil des Wassers, wodurch dieselbe schoneinigenZusammenhang gewann. Ein mehrmaliges Hindurchgehen durch drückende Walzen,
von deneneinige durch hindurchgehendeheißeDämpfe geheizt
waren,und durchbeiderseitiges Gleiten über den mitgehenden Filz
er-hielt jdas immer fester werdende Papier auf beiden Seiten den feinen Abdruck des Filzes
undging endlich zuletzt als fertiges Papier zwischen dem letzten pressenden Walzen- paar hindurch auf einen großenvierarmigen HaspeL
derdasselbeübernahm.
Mit aufmerksamen Blicken hatte es Regina bald her- ausfsefundem daß zwischen dem flüssigenZeug einerseits der Maschine
unddem fertigen festen Papier auf
demHaspel andererseits gar kein Ruhepunkt war, daß der eine allmälig in das andere überging.
Dieser Triumph «des menschlichen Erfindungsgeistes verfehlte seinen Eindruck auf Regina nicht. Herr Stein fah Mit großerFreude ihre sprachloseVerwunderung über die ruhige und sichere Arbeit seiner Maschine.
währte ihr das Vergnügen, die Zeitdauer derselben für jeden einzelnenPunkt des werdenden Papiers zu messen- indem
eroben auf dem eben auf die Form getretnen flüssi- gen Zeug ein Stückchen dünnes rothes Papier legte- Kauni eine Minute nachher riß
eramunternEnde
derMelschine ein Stück Papier ab, auf dem das rothe Stück- chenfest gepreßt
war.Er sagte ihr, daß jede Minute
32lfTUerde Fuß Papieres fertig werden, also in 24 Stunden
emBogen
vonmehr als
2Meilen Länge.
»Jetzt erst bemerkte Regina, daß
dasfertige Papier kurz
vordem Uebertreten auf den Haspel durch zwei
an-gebrachte Messer der Länge nach in
3Streifen geschnitten Er ge--
102
wurde, so daß auf dem Haspel drei« Papierbahnen neben einander aufgewunden
waren.»Jetzt folgen Sie mir in den Papiersaal,« sagte der Fabrikant, »denn mein Papier ist noch nicht fertig. Es ist jetzt noch eine ungeschlachte unhandliche Masse,
vondernur
weniges so bleibt wie
esist, dann aber auch nicht ge- theilt wird, wie Sie es hier sehen, sondern in großen Rollen als eigentlichesPapier ohne Ende nach dem Ge-
wicht verkauft wird.«
,Jndem
erdies sprach gerieth
amEnde der Maschine durch einen kleinen Unfall das Aufnehmen des Papieres
voneiner Walze auf den Haspel in Unordnung; das Pa- pier zerriß
undim Nu
warenvielleicht
5—6Ellen zer- knittert und zerrissen. Mit einer Handbewegung riß ein Arbeiter die verunglückte Masse heraus
undbrachte die Maschine eben so schnell wieder in Gang. Verloren
wardadurch nichts, denn das verdorbene Papier kommt wieder
in
denHolländer.
.Es ging
nunin den Papiersaal. Auf der Treppe-»be- gegneten ihnen eine Minge Mädchen, welchegroße Stoße Papier
vonBogenformat herunter in die unteren Räume zum Sortiren, Zählen, Falzen, Pressen, Beschneiden und Packen trugen.
«"
Sie fanden darum anfangs den Papiersaal nicht so be- völkert, als
ersonst wohl sein mochte. Es machte auf Regina einen wohlthuenden Eindruck, hier die Mädchen-
unterdenen ihr manches hübscheGesicht auffiel, eben so sehr mit ihrer sauberen Arbeit in äußerlichemEinklang zu finden, wie auf dem Lumpenboden ein gleicherunerquickli- cher Einklang sie anwidern mußte. Alles sah hier reinlich
undnettaus.Ungeheure Stöße
vonlangen Papierstrei- fen,
wiesie
einSchnitt durch
dasauf einem Haspel Auf- gewundene giebt, lagen nebeneinander,
umdurch Maschi-
nen
wieder in Bogengrößezerschnitten zu
werden.Zahl- lose dünne Zinkplatten lagen bereit,
umzwischen sie die einzelnen Bogen zu legen und unter die Satinirpresse zu spannen.
»Was
nunnoch kommt,«bemerkte Herr Stein, »würde Sie wenig interessiren, obgleich das Papier noch lange nicht zur Versendung reif ist. Von besserenPapiersorten wird
nunnoch jeder Bogen genau besehen und ein kleines Fleckchenverbannt ihn zu
demAusschuß, der wieder in verschiedeneKlassen sortirt wird. Aber etwas muß ich Jhnen noch zeigen«
—- eröffnete eine Seitenthür des Pa- pierfaales
—,,hier die Filtrir-Vorrichtung. Reines mil- des Wasser ist die erste Lebensbedingung einer guten Pa- pierfabrik. Sie haben gesehen, daß ein wahrer Strom
vonWasser unsere Fabrik durchkreist, wie das Blut unse-
ren
Körper. Jeder Tropfen des
ausdem Flusse herauf- gepumpten Wassers wird geläutert, indem
erhier in die- sen Gefäßen durch dicke Schichten
vonHalbzeug laufen und darin alle Unreinigkeiten zurücklassenmuß. Aber auch die chemische Beschaffenheit des Wassers ist
vongro- ßem Einfluß, darum muß bei Anlegung einer Papierfabrik nicht
nurüber die Nachhaltigkeit sondern auch über die chemische Natur des Wassers die gewissenhafteste Prüfung angestellt werden. Nicht minder ist die billige und be- queme ZUfUhr
derRohstoffe und der Brennmaterialien und die Abfuhre
desFabrikates zu berücksichtigen, denn die steigendeMitbewerbungzwingt, auf den billigsten Fa- brikationsbetrieb zu denken.«
»
»Nun, meine liebe Regina,«rief August aus, als sie wieder
indas Freie traten, »was sagst Du
nunzu alle- de.m« Hat Nicht vorhin unser freundlicher Führer,
dem wirgroßen Dank schuiden, mit seinem Scherz ein tief bedeutsames Wort gesprochen, als
ersich
denSankt Peter
T--.---« —--,. .---—-—s-—
-.-—..-.--«.—.-— -——«....--—-.—-—
nannte, der die Lumpen eingehenläßt in das Himmelreich
derLiteratur?«
,,Laßt micherst zu mir selber kommen, Ihr Herren,«
erwiederte Regina. »Ich habe eben zum erstenmale in meinem Leben den ganzen Verlauf einer Fabrik mit Ver- stand angesehen und diese Fabrik ist eine Papierfabrik!
O wie seid Ihr Männer bevorzugt
voruns
armenschwa- chen Frauen, indem Ihr so was schaffen könnt, indem Ihr tausend Hände gewissermaßen Einem Haupte als Glieder anfügt,
umsie allesammt für Einen Punkt arbeiten zu lassen. Nein, diese Maschine!«sagte sie halblaut und mit einem Blick in sich, »glaubt’s oder glaubts nicht, Ihr Herren, ich hätte sie küssenmögen. Den Mann möchte ich mit Augen sehen,
dersie erdacht hat,
umzu sehen, ob sich in seinem Auge
dergroße Gedanke abspiegelte,
denerin seiner Papiermaschine lebendig gemacht hat-ja wahr- haftig lebendigly
—Wie Vieles wird doch
von derMenschenhand und ihrer Gehülsin, der Maschine, im Stil- len gearbeitet, was nachher anspruchslos in das Treiben des Lebens eintritt, Jedermann dienstbar, und nichts da-
vonerzählt, wie
esgeworden ist. Aber«
—Und dabei sah sie ihren Mann mit einem leuchtenden Blicke
an—»aber
daseben ist es, was ich heute gelernt habe, was mir heute zu einer Pflicht geworden ist: in jedem Arbeits- erzeugniß, wasmir
indie Hand kommt, die Arbeit zu ehren. Darum, mein bester Herr Stein, nehmen Sie mit einem Händedruck meinen wärmsten Dank. Sie haben mir einen großenDienst erwiesen, indem Sie mich in das Heiligthum der Arbeit eintreten ließen. O es ist abscheu- lich, daß wir
vomäußern Glücke Begünstigtenso gar
we-nig davon erfahren, wie es unter fleißigenschaffenden Leu-
tenzugeht.«
Indem ihr Mann sie mit freudeglänzenden Augen
an-sah, erwiederte Herr Stein:
»Ihr Dank gebührt vielmehr Ihrem Herrn Gemahl als mir· Er hat Sie hierher geführt
undwie ich
zuerra-ak)
Erhieß Adolf Keferstein.
DerVerfasser hat·ihn
genaugekannt.
Erbesaß nahe
beiWeida imWeimarischen
einePapierinühle. Keserstein
war damals1827—1830,
woderHerausgeber
inWeidaHauslehrer
war,schon
einhoher Fünf- ziger. Jn
demBetriebseiner Papiermühle
wieesschien
weni- gerglücklich,
lenktesich sei-n Geist
mitVorliebe und mitGlück auf
dasFeld
dermechanischen Erfindungen
unddaher erging sich seine Unterhaltung beinahe
immerfast
wieunwillkürlich, namentlich
mitempfänglicheuPersonen, auf dein
Gebiete derMechanik,
woersich
mitdergrößtenSicherheit bewegte
nnddurch schöpferische
Gedankenfeine Zuhörer
zufesseln
undau- zurcgcnwußte. Keferstein besaß
zuwenig Ehrgeiz,
lebtezufern
vomWeltmarkte
und—lebtemindestens
20Jahre
zufrüh.
104 then glaube,
umden Zweck zu erreichen, den
ervollkommen erreichthat. Ich aber bin Ihnen zur Dankbarkeit
ver-pflichtet. Ihre schöneFreude
andem, was ich Sie habe sehen lassen, macht mir dieses selbst
vonneuemwerth
undtheuer. Sie hauchten mit Ihren Worten
denStaub der Alltagsgewohnheit
vonmeinem Treiben hinweg, so daß es in diesemAugenblickewenigstens klar und
neuwie
vorJahren wieder
vormir steht.«
Bei diesen Worten wurde Herrn Stein
voneinem Ar- beiter etwas gemeldet.
»So ist es
nunmit uns,« fuhr
ergegen seine beiden Gäste gewendet fort, ,,kaum daß ich ein Stündchen
anIhrer Seite ich selbst sein durfte, muß ich
nunwieder und zwar ohne Zögern ein Rädchen, meinetwegen allenfalls das große Schwungrad, in der Fabrik sein, in der etwas nicht geht, wie
esgehen soll. Darum entschuldigen Sie mich. Leben Sie wohl, ich hoffe Sie jedoch bald wieder einmal bei mir zu sehen.«
Nach diesen Worten
war erverschwunden und die Bei- den standen zufälligwieder auf derselben Stelle,
wosie
voreiner Stunde Herrn Stein angetroffen hatten. Etwas verdutzt sah Regina auf die Thür, die eben hinter Herrn Stein sich wieder geschlossenhatte; dann sagte sie aber, den Arm ihres Mannes nehmend:
»Das
waraber doch eigentlich der richtigeSchluß die- ses kleinen Schauspieles! Mit einem Sprunge wieder hinaus ins Leben. Das rundet das Bild ab. Und, nicht wahr? so ist’s auch
amEnde für Herrn Stein recht passend.
Er wird manchmal noch darüber lachen und sich daran
er-innern, wie
erUns hier so plötzlichstehen ließ. Dabei muß
erallemal
anmeine Freude über seine Fabrik denken.
Und
ersagte ja, daß ihm meine Freude einen Dienst ge- leistet habe.«
»Du bist meine liebe sinnige Regina!«
,,Findest Du das, mein August? Dann muß ich es aber wohl erst heute geworden sein. Ich komme mir selbst wenigstens heute besser
Vor,als sonst. Denke Dir
nur,ich habe mich heute ordentlich lieb, denn ich— ich bin mit mir zufrieden.«
,,Ist’s
denHerrschaftengefällig?« Die Worte kamen aus einem Nachen. Herr Stein hatte dem Arbeiter, der vorhin zu ihm getreten war, aufgetragen, die beiden Frem- den den Fluß hinab nach der Stadt zu fahren. »Ach das ist ja allerliebst!« rief Regina, in den Nachen hüpfend und bald kam ihr sein sanftes Schaukeln beinahe nothwendig
vor, umdas Gesehene rechtbehaglich noch einmal im Ge- dächtnißvorübergleiten zu lassen.
"
Fortsetzung folg»
---W—ss-"
Yak- cCsoicfmooI-.
Von Mungo-Park, dem todesmuthigen Vorläufer der neuerenAfrikaforscher,erzählt
mansich, daß der Anblick einesMoospfkänzchens im Steppensande ihm
neueKraft verlieh, als
erverschmachtend bereits
vomLeben Abschied nehmenwollte:
—Wahr oder nicht wahr
—-diese kleine Geschlchtebezetchnet
intreffendster Weise Beruf und Stel- lung der fMooswelt in dem großen Ganzen der Natur.
Gewlisermaßen»alkf der Grenze zwischen dem Erdbo-
den-und
derLuft heimisch, keinem
vonbeiden allein ange-
l)orig, sind dielthoose die Vermittler zwischen beiden im Dienste der hoheren Pflanzenwelt
und derThierwelt.
Kleine zartePflaUzchfen sind sie dennoch
zudiesem riesiger Kraft würdigen, Dienste befähigt durch ihr einträchtige-?-
Wesen, wodurch die kleinen Kräfte zu einer Krafteinheit
vongrößter Erheblichkeit werden. Glühender Sonnen- brand
unddie tiefstenKältegradehaben ihrem Leben nichts
an.
Genügsam in ihren Bedürfnissen, unermüdlich in ihrem Dienst sind die Moose
daskleine stehendeHeer, wel- ches das Land schirmt, das Land,
woder Wald ge- deiht, schirmt
vorden Einbrüchen
derWolkenfluthen, schirmt
vordein aussaugenden Drängen
vonWind
undSonnenstrahl.
Mit dieserEinheit und Klarheit ihrer Bedeutungfür
dasNaturleben steht ihr Aeußeres in wunderbarem Ein-
klang. Wie aus einem Gusse geformt kann
esselbstfür
den Unkundigen kaum in einein Falle fraglich sein, ob
er105
ein Moos oder eine andere Pflanze
vorsichhabe. Kaum eines verläugnet den leicht erkennbaren Mooscharakter, mögen wir
nundabei die zarte Stengelbildung und die stets kleinen aber bestimmt ausgeprägtenBlättchen,mögen Wir
daszierliche Fruchtbüchschen oder mögen wir die schöneEinstimmigkeit des geselligenBeisammenlebens und das Unser Auge erquickende Fakbenkreid als Maßstab anlegen· Es fgiebt darum im ganzen Lstlanzensystem kaUUI »Wie zweite Gruppe, welche so scharf begrenzt und dabel
Msichso fein gegliedert wäre, wie die der Moose.
Fig.
2.Fig.
1.dem
ansitzenden Grundtbeile
eines lattcs. —Fig.
4.Das
kahnblättrige Torfmoos, sphagnum cynsibifolium.
Obern- Tbeil eines
Pflän ebens
innat.» Größe.
—Fig.
3.106
einem solchenweichenschwellendenPolster heraus, so sieht
manetwas, was kaum bei einer andern Pflanzenklafse, aber auch sonst bei sehr vielen Moosen vorkommt, nämlich einen allmäligen Uebergang
vomLeben zum Tode. Jn dem Maße, wie die einzelnen dicht beisammenstehenden fadenförmigen mit einfachen kurzen Zweigen versehenen Stengel oben freudig wachsen, sterben sie
anihrem
unterenEnde allmälig ab
undgehen hier zuletzt ganz unmerklich in den feinen fchwarzbraunen Moostorf über, der also eben so sehrihr eigenes Erzeugniß wie gewissermaßen ihr Grab
Fig.
1.Fig.
2.EinStengelstiick
obenmit DieSpitze
eines Blattes(links
daneben Haiertreiseu ist
dasBlattspitzcheniii
nat.Gr.angegebeti).— Fig.
4. EinStückchen
desaBlllfitkåliilerschikittefs,
andemman diezweierlei Zellen durch Kreuzchen
undStetnchen angedeutet sieht.
l
—
F
g. 5.Querschnitt
desStengels, Aus dieser reizenden Verbriiderung sehen wian Unle-
rer
Figur
1.ein Glied, welches
voranderen geeignet ist, als Vertreter der Mission der Mooswelt zu gelten, wenn es auch in dem Bau seiner Frucht noch nicht an der Hohe der Klasse steht, ja sogar in manchen Punkten sich
Vonderselben zu entfernen scheint.
»Es ist das Torfmoos und zwar das kahnblatte- rige, sphagnum cymbifolium, eine
vonden
8——9Arten- welcheauf deutschem Boden gefunden werden. Alle Torf- moose wachsen, wie schon der Name sagt, auf sehr nassemi namentlich torsigem und moorigem Boden oder wenigstens an UassemHaideboden. Dort bilden siesehrdichte umfang- reichePolster
vonsehr bleicher, selten
anden Spitzen entschle-
den grüner oder auch braunrother Färbung. Wird Ihrem Standorte durch anhaltenden Regenmangel oder starke Sonnenhitze das Wasser entzogen, so verbleichen sie noch mehr und werden ganz trocken und dürr, jedoch ohne
des-halb zu sterben. Rauft
maneine Handvoll Torfmoos aus
Fig.
2—5inetwa60maliger Vergrößerung- und ihr ernährenderWurzelboden zugleichist. Wir
er-blicken hierin einen auffallenden Unterschiedzwischendiesen Moosen und den höherenGewächsen, bei welchenletzteren die unterirdischen Theile gleichen Schrittes mit den über den Erdboden emportretenden wachsen.
Betrachten wir
nundas Torfmoos etwas näher. Den Stengel finden wir
etwa vonder Stärke einer feinen Stricknadel. Zuäußerst zeigt
etsich mit einer Schicht weiter äußerstzartwandiger Zellen bekleidet, was wir
na-mentlich
anFig.
2und
5seh-en,
vondenen erstere ein Stengelstüekchen und letztere einen Querschnitt des Stengels, beides in starker Vergrößerung, darstellt. Unter dieser äußersteneinfachenZellenschichtfinden wir eine den ganzen Stengel wesentli) zusammensetzende, gewissermaßen
denHolzkörper bildende Masse, welche aus engeren
undetwas gestrecktenZellen besteht und
vonwelcher die äußerste Schicht Die eine rothbraune Farbe hat.
Blüthe ist wie bei allen Moosen äußerst einfach
107
und
nurbei sehr starker Vergrößerung zu sehen. Wir lassen sie jetzt unberücksichtigt, weil wir ihr später einmal eine besondere Aufmerksamkeit zuwenden wollen. Jetzt beachten wir blos ihr Erzeugniß, die Frucht. Nachdem die Befruchtung stattgefunden hat, erhebt sich die Spitze eines kleinen Zweiges zu einem schlanken blätterlosen Stiel,
andessen Ende auf einer kleinen flachenScheibe die kugelrunde dunkelschwarzbrauneBüchsenfrucht sitzt(Fig. 1.).
Diese-hat oben ein kleines, wie ein Uhrglas gewölbtes Deckelchen, welches nach vollendeter Reife abspringt und die außerordentlich kleinen Samenkörnchen,welche jedoch bei den Moosen, Farren, Pilzen, Flechten und Algen Keim- körner oder Sporen heißen, austreten läßt. Bei den mei- sten anderen Moosgattungen ist die Frucht weniger einfach, sondern mit mancherlei äußerst zierlichenAnhängseln
ver-sehen, welche wir später einmal betrachten wollen.
Von besonderem Interesse sind aber die Blätter der Torfmoose. Wie bei fast allen Moosen bestehen sie
nuraus einer einzigen Zellenschicht. Diese eine Zellenschicht des Torfmoos-Blattes besteht aber aus zweierleiZellen, die in Einer Ebene sehr regelmäßig in einander verwebt sind.
Sehr enge, langgestreckte Zellen (an Fig.
3.und
4.sind diese Zellen mit Sternchen bezeichnet) bilden zunächst ein regelmäßigesGeflecht, in dessenMaschen die zweite Art
vonZellen eingeschlossenist (an denselben Figuren mit ei-
nemKreuzchen bezeichnet). Diese letzteren sind viel weiter und bauchiger und
voneiner
etwasgekrümmtenGestalt (welche unten nochgestreckter und fast wurmförmig wird).
Unsere Fig.
3.zeigt dies deutlich, welche die Spitze eines Blattes darstellt und
anwelcher wir zugleich die nachenför- mige Gestalt des Blattes erkennen, welche der Art den Namen gegebenhat.
Obgleich das Maschensystem der erstgenannten Art der Zellen insofern das wichtigeregenannt werden könnte, als
esdie anderen Zellen zusammenhält, indem
esin seinen einzelnen Maschen einzelne
derletzteren einschließt, so sehen wir doch
aneinem Stückchen des Blatt-Querschnittes (Fig. 4.), daß die ersteren Zellen
vonden letzterensehr überwogen und zwischensich zusammengedrückt werden,
Diese großenZellen
nunsind es auch,welcheunsere Auf- merksamkeitvorzüglich in Anspruchnehmen. Sie bestehen aus einer sehr harten Haut (Fig.- 4.),
anwelcherinnerlich zarte
108
Reisen und unregelmäßige Spiralfas
erngewissermaßen aus- gespannt sind (Fig. 3.). Sie sind vielleichtebenso geeignet, die zarte Zellenhaut auszuspannen, wie
esdie Stäbe des Regenschirmes thun. Jst
nunschon die Zellenhaut
ansichsehrhygroskopisch,
d.h. durchdringbar für Wasser und andere dünne Flüssigkeiten, wodurch lsich die Zelle
vonWasser vollsaugen kann, so ist dies nochbesonders erleich-
tertdurch verhältnißmäßiggroße
rundeLöcher, welche die Zellen haben, und durchwelche das Wasser unmittelbar in
deninnern Raum
derZellen ein-
und austretenkann (Fig. 3., besonders
an derlinken umgeschlagenenSeite).
Durch diese Eigenschaft ist ein Torfmoos-Polster bei feuchtem Wetter einem vollgesogenenSchwamm zu verglei- chen. Wenn
maneinen Klumpen davon ausreißt,so kann
manwie
ausdiesem eine Menge klaren Wassers ausdrücken.
Die Bedeutung
derMoos
e,namentlich derer, welche
we-nigstensannähernd die wasseraufsaugendeKraft
derTorf- moose haben, liegt
nunauf
derHand. Sie halten die Ober- fläche des Bodens feucht. Dadurch können sie freilich auch Anlaß zu Versumpfungengeben,obgleich der umgekehrteFall jedenfalls
derhäusigereist,
d.h. diese Wassermoose wachsen da,
woder Boden ohnehin sehr viel Wasser enthält,ohne welches sie die Bedingungen ihres Gedeihens nicht finden.
Die Torfmoose sind so zu sagen die Feuchtigkeitserhalter in einseitigerUebertreibung, worin es
nurnoch wenige ihrer Klassenverwandten ihnen gleichthun. Die großeMehrzahl
derMoose übt diesen wohlthätigenDienst für die Waldun- gen in dem richtigenMaaße aus, währendauf der anderen Seite einige geradezu im Wasser selbst wohnen
undeinige selbst mit einem sehr geringen Maaß
vonFeuchtigkeitfür- liebnehmen
undauf Dächern und Lehmmauern sichansiedeln.
Das Torfmoos trägt seinen Namen nicht blos des- halb, weil
esauf Torfmooren besonders häufig vorkommt, sondern weil
esim Verein mit einigen andern Moosarten
vielzurBildung des Torfes beiträgt, dessen Grundmasse oft zum wesentlichsten Theile
ausabgestorbenen Moosen besteht. Diese sind in einem Zustande
derbeginnenden Ver- kohlung, den erstenSchritt zur Steinkohlenbildung darstel- lend Auf Grund der vorhin angegebenen Erscheinung, daß das Torfmoos und viele andere Moosarten nach
un- tenabsterben, währendsie oberwärts fortwachsen, macht den Ausdruck »der Torf wächst«buchstäblich wahr.
-gsiicterschräfex, Vintersriichtringe und Winter-Herden
Von
Errthald sigiømund.
(Fortsetzung.)
ll.
»
MancheFlüchtlinge der nordischenGegenden
undfast saZUMtliche deutsche Zugvögel brechen viel entschiedener
Mltdem»Winter, als die Strichvögel, die sich einen
nuretwasmilderenAufenthalt suchen. Die Zugvögelmachen, gxelch mchen TDUristeU, große Reisen,
umdem Winter
in emem warmenLTTFDE ganz auszuweichen. Sie ziehen über Deutschland wess- Uberfliegen die Alpen und zwar gewöhn- lIchlcfngs der Passe- durchstreifen Italien (wo außerordent- lIFhWels- auch
vondenen, die
vondeutschenVogelstellern
nie
getodtet werden, z. B. Schwalben und Grasmücken, gefangen und verzehrt werden)
undschwingensich zuletzt über das Mittelmeer,
umin den
warmenKüstenländem oder selbsttiefer landeinwärts in den unbekannten Quell-
gegenden des Nils eine Zuflucht zu suchen· Am weitesten nach Süden scheinenvorzudringen: der Kukuk, die Schwal- ben, die Wachtel, der Schnärz (Wachtelkönig), der Storch, Pirol, Wendehals und manche kleine Sänger. Sie gelan- gen in Gegenden, die noch nie ein Europäer durchforschthat.
Am frühestenverlassen
unsKukuk, Wachtel und Wachtel-
könig;
amspätestenverlassen uns die Kraniche und Saat-
gänse, die letzterenfliegenoft erst im Dezember, über unsern
Häuptern dahin. Fast nie verspäten die Winterflüchtlinge
ihre Abreise, sie verlassen ihre Sommerheimat immer zeitig
genug,
umden Unannehmlichkeiten der gefürchteten Jah-
reszeit zu entgehn; aber bei der Wiederkehr müssen
—mit
Ausnahme der
amfrühstenreisenden und
amspätesten zu-
rückkommenden Kukuke, Wachteln und Wachtelkönige
—-109
gar manche den Winter dochnoch schmecken.. Ein »Lerchen- schnee«, der nicht selten spät im Frühling die schongrünen- den Auen dicht bedeckt,lehrt die Winterflüchtlinge die Noth- kennen, welcheihre Brüder, die durch das Band der Hei- matslifebe gefesseltausharren, nichtselten zu erdulden haben·
.
Die Wanderungen der Zugvögel gehören zu den schwie- UgfkenFragen »der Thierkunde. Was veranlaßt diese Thiere, ,ihre Reise zu einer bestimmten Zeit anzutreten?
Wenn die Mehrzahl abreist, ist es keineswegs kalt und ein wirklicher Nahrungsmangel noch nicht vorhanden. Der
·Kukuk verlaßt den schöngrünen Wald,
dergewiß noch viele
Raupen darbietet. Was leitet die Zugvögel auf ihrem
Wege uber Land und Meer? Manche halten Jahr für NFahr dieselbeStraße ein; die Wachteln ruhen fast alljähr- lich zu Tausenden auf der Jnsel Capri bei Neapel aus.
Was bewegt sieh aus dem ununterbrochen warmen, südli- chen Zufluchtsorte heimzukehren? Wir können noch nicht
eineeinzige dieser Fragen genügend beantworten. Mit
der bloßen Nennung des Naturtriebes (Jnstinktes) ist mch»t3 erklärt. Wahrscheinlichist diese wunderbare Er- scheinung
einesder.Naturgeheimnisse, die der Mensch nie
zuentschleiern vermögen wird. Der einzige Weg, auf dem
mander Lösungsich etwas annähern könnte, wäre die gZUane Beobachtung der Wanderungen und der Naturver-
haltnisse des Aufenthaltsortes in der letzten Zeit
vor derApmfesp Solche Beobachtungen seien jedem Leser für seMe Heimat bestens empfohlen. Es gewährt hohes Jn- teresse, die Kalender verschiedenerJahrgänge
zuvergleichen,
indenen
manden Abgang
unddie Ankunft
derWinter- flüchtlinge aufgezeichnet hat;
manlebt in
derWoche, wo, nach dem Mittel frühererBeobachtungen, die gefiederten Sommergäste zu
erwartensind, fast in sofreudiger Span- nung, als
wenn man demangemeldeten Besuche lieber Freunde entgegensieht.
Außer den bisher erwähntenWinterschläfern und Win- terflüchtlingen giebt es
unterden bei uns heimischenThie-
reneine Anzahl, welche
vordem Winter weder dumpf
er-starren, noch muthlos fliehen, sondern mit männlicher Tapferkeit den Beschwerden und Leiden der strengen Jah- reszeit Trotz bieten. Diese braven Thiere sind unsere
»Winterhelden«.
Als der erste Winterheld verdient ein Thier genannt zU werden, das sonst wegen seiner Furchtsamkeit
zumSprichwort geworden ist,,nämiich dek Hase Mühserig fUcht
erseine Nahrung, die oft kümmerlich genug aus dür- ren, der Schneedecke entragenden Halmen soder bittern Baumrinden besteht, und verkriecht sich, sobald
ersich leid-·
lich gesättigt und oft wohl auch mit leerem Magen-« Unter
einemBusche in sein Lager aus Laub, in dem
ersich ein- wühlt. Meist ist
esso eingerichtet, daß der Wind dar- uberweggeht, oft ist
esfast ganz
vonSchnee überwölbt.
Durch viele
»Absprünge«, die
er-die Kreuz und Quer macht- sucht
erzu verhindern, daß es durch die Fährten im Schnee verrathen werde. In diesem Lager verfchläft
er nunManche lange, bittre Nacht. Warum
eraber nicht, gleich feinen nahen Verwandten, dem Murmelthier und der Ha- felmaus einen wahren Winterschlaf hält, ist aus dem Baue felner Organe durchaus nicht zu erklären; sein dichteres Winterhaar, das vielleicht
vonManchen als ein Grund angegeben swerden dürfte,weshalb
erwach der Kältet trotze- erklärt nichts, denn ein solches sproßt im Spätjclhte aUch Manchen Winterschläfern.
Von den Nagethieren sind noch mehrere im Winter munter. Das wilde Kaninchen verläßt des Nachts fei- nen Bau und dringt nicht selten in Gärten und Gebäude
ein.Das Eichhorn baut sich aus einem Baum ein sehr
110 zweckmäßiges, rings geschlossenes Winterhaus, dessenThür es dem Winde unzugänglichmacht; bei sehr rauhem Wet-
terhält es sich darin Tagelang verborgen. Die Feld- maus gräbt zwischenSchnee und Erde,
umjunge Saat zu schmausen oder Baumrinden anzunagen, sie schleichtsich auch wohl in Gebäude ein. Die Waldmaus trippelt oft auf
demSchnee umher, sucht sichHöhlen und verbeißt junge Buchenpflanzen. Die Wasserratte soll sich durch öfteres Emportauchen bestimmte Stellen der Wasserober- flächeeisfrei zu erhalten suchen.
Auch manche Spitzmaus ist im Winter, wie die Feld- maus, so keck in Gebäude einzudringen. Der Maulwurf wühlt auch unter dem Schnee die gefrorene Erde auf; es mag dem gefräßigenThiere schwer genug werden, Würmer und Jnsektenlarven genug auszutreiben, die
erim Winter in tieferen
"Erdschichten zu suchenhat.
Alle Raubthiere,
vomniedlichen Wiesel
anbis zum schlauen Fuchs
e,werden durch den Winter verwegener ge- macht; sie wagen sichjetzt öfter in die Nähe der menschli- chen Wohnungen, in die sie bei Nacht einbrechen. Die Fischotter wandert im Winter zuweilen flußaufwärts in Gegenden, die sie im Sommer wegen der dort häusigen Störungen durch den Menschen meidet, und fischt in Eis-
löchern.
—Wirklich wilde, nicht durch den Menschen gefütterte Hirsche haben im harten Winter oft eine ärmlicheKost.
Wenn die Saatfelder dicht verschneitsind, äst der Hirsch Baumknospen, Baumrinde (in manchen Forsten sind viele Fichten
VonHirschen geschält
undauf Lebenszeit beschä- digt)
undim Nothfall Beerkraut
undHeide. Auch das Reh hält sich
anähnlicheKost. Kaum hat
derHolzhauer eine Buche gefällt
undist noch
mitZerkleinerung des Stamms beschäftigt,so knuspern zuweilen Rehe
anden Knospen der
rone.Gleich den Säugethieren werden auch die Vögel im Winter kecker, und nähernsich den menschlichenWohnun- gen,
umAlmosen zu sammeln und gelegentlich einen Hun- gerdiebstahl zu begehen.
Manche im Sommer menschenscheueBewohner der freien Fluren werden zu ständigenWintergästen in
denDötfern Goldammer, Haubenlerche und Rabe lesen
ne-ben Scheunen
undStällen allerlei Abfall auf. Den scheuen Schwarzspecht sah ich im Winter öfters
an denLehmwän- den der Ställe eines stillen Dörfchensklopfen.
Sonderbar ist es, daß Arten einer und derselben Gat- tung, ja sogar Angehörigederselben Art sich im Winter so verschieden benehmen. Der Haussperling ist Standvogel und weiß immer Mittel aufzusinden, sich durchzuschlagen, ohne fein Leben zu gefährden; der Feldsperling ist Strich- vogel, aber einige Feldspterlinge bleiben auch im Winter in ihrer Heimat. Die meisten Edelsinkenziehn im Winter fort; aber in nicht zu rauhen Fluren bleiben in der Nähe bewohnter Orte immer einzelneFinken (so viel ich sah,
nurältere Männchen)zurück, die
von denAlmosen der Men- schen leben. Wer doch einmal
demSelbstgespräch zuhören könnte, mit dem sich ein solcher Finke
andem Tage,
wöseineAngehörigen sich zur Abreise anschicken, zum Dablei- ben entschließt! Welche Gründe bestimmenihn wohl? Jst deralte Herr zu träg zum Reisen und der fremden Länder Uberdkufsigi baut
eVfest an die mildthätigen IsDeutschen oder hofft ek, daßvielleicht die Bangigkeit seiner Genossen
Vordem Winter
nurein angeborenes Vorurtheil sei? Wie oft WUUfcht
Man»Nicht die Vogelsprache zu verstehen!
DFU Frost empfinden unsre besiedertenWinterhelden
lange nicht so bitter, als wir uns oft vorstellen. »Das
Ganschenläuft barfuß und hat keine Schuh-» singt das
lll
Kind und sieht mitleidig die rothen Füße, die auf dem Schnee ausruhen. Aber die Vögel sind durch rasches Athmen, schnellenBlutumlauf und dichtes Gefieder treff- lich gegen die Kälte geschützt. Auffallend ist es, daß die wilden Vögel im Winter keinen Gebrauch
vonihren Nestern machen, die ihnen doch einigen Schutz gewähren könnten, während sie so mit aufgebauschtenFedern in Hecken und auf Bäumen übemachten.Daß sie
desNahrungsmangels halber die Stellen ihrer Nester verlassen müssen, erklärt
esnicht; denn auch Elsternund Raben, die ganz nahe
andem Baume, auf dem ihr Nest stand, übernachteten, sah ich nie ihr Nest als Bett brauchen.
Mehr als durch den Frost werden die Standvögel durchdenNahrungsmangel belästigt.Mancher Gutschmecker lernt
nunsichmitschlichterKostbegnügen. Die Ebereschenbee-
ren,die bis zur Schneezeit trotz ihrer prächtigenScharlach- farbe unberührtgehangen, werden
nunz.B.
vondagebliebe-
nen
Edelsinkenbenagt. Der Rabe wird in meiner Heimat jeden Winter zum Fischer,
erwatetanseichten Stellen der Saale,
umFlußinuscheln zu holen, die
eramUfer verzehrt.
Die tapfersten Winterhelden des Waldes sind die klein- sten Vöglein, die Goldhähnchen, die mit Tannen- und Kappmeisen in Gesellschaftauf
denAesten der Nadelholz- bäume umherhüpfen,
unddie Zaunkönige, welche sichmehr
am
Boden umhertreiben. Nie sieht
mansie traurig
undverzagt still hocken, wie die Goldammern; immer sind sie beweglich und thätig. Es ist fast ein Wunder, wie diese Insektenfress
erihr Leben fristen können-;jedenfalls werden sie im Winter auch Sämereien nicht
vonsichweisen dürfen.
Ein rechtfröhlicher Winterheld ist der Kreuzschnab el.
Der nistet und brütet
umdas Neujahr auf einer dicht mit Schnee bedeckten Fichte. Die Nahrung geht ihm im Win-
ternicht aus, denn die Fichtenzapfen enthalten noch ölige Kerne genug und reichlichesFett schützt den Vogellvor dem Froste.
Von unsern Hausvögeln ist
dasausjAfrika stammende Perlhuhn gegen Kälte ziemlich empfindlich; fast noch mehr aber
dasgewöhnlicheHa—ushuhn, welches leicht- schneeblind wird, den Kamm erfriert und gewöhnlich
ankalten Tagen kläglichauf einer geschützten Stelle kauert und gar nicht aus
demStalle geht. Es kann also seine Abstammung aus
demSüden nicht verleugnen, obgleich
esschon so lange gezähmtist, daß
manseineUrheimat nicht
.sicher ermitteln kann. Daß der Truthahn, der in den nordamerikanischen Wäldern wild lebt, die Kälte nicht scheut, dünkt uns natürlich; aber daß der Sohn des heißen Ostindiens, der Pfan, so wetterfest geworden ist,
umin einer kalten Winternacht lieber auf einer Dachsirst als in einem Stalle zu übernachten, nimmt
unsbillig Wunder.
Die Sage behauptet,
erversage sich die Bequemlichkeit eines
warmenNachtquartiers
ausFurcht, seinen Schwanz zu bestoßen; wäre dem so, so würde das« eine Aufopferung für die Schönheitsein, die
manauch dem eitelstenMenschen mcht zumuthen dürfte.
—Den höchsten Rang unter den Winterhelden nehmen die-
112 jenigen Thiere ein, welchesich in der schlimmenZeit nicht blos behelfen, so gut es geht, sondern in der guten Zeit für die schlimmesorgen. Wir wollen sie die Winterspa-
rer nennen.
Solcher wirthschaftlicher für die Zukunft bedachter Thiere giebt
esnurwenige. Kein Vogel gehört dazu.
Die einzigeAeußerung
vonSpartrieb, die ich bei Vögeln sah, bestand darin, daß Spechte und Baumläufer Eicheln
undandere Samen in die Borke
vonKiefern eingeklemmt hatten, augenscheinlich,
umsie bei Gelegenheit zu verzehren.
Dies sah ich aber nie im Winter,
nurin der besseren Jah- reszeit.
Von den Säugethieren gehört zu den Wintersparern:
das Eichhorn, die Feldmaus, der in Deutschland sehr selten gewordene Biber Und
derHamster. Jm Spätjahre trifft
man
in Baumhöhlen oder in Rindenlücken nicht selten Vor- räthe, die ein Eichhorn gesammelt;häufigscheinensie aber
vomEigenthümervergessen zu werden, ich fand manchen Schatz
vonHaselnüssen
u.dgl. noch im Frühjahrunberührt.
Der edelsteWintersparer, der durch gemeinsame Arbeit mit den Genossen Erstaunliches leistet, ist ein Insekt, das einzige seiner Klasse, nämlich die Biene, Kein andres Jnsekt sammelt für den Winter. Ameisen, Wespen und Hummeln, welche im Sommer zu Neste tragen, verzehren ihre Vorräthe
vordemWinter und sterben im Herbste oder verbringen
denWinter in Starrsucht.
"
Die Biene hinge- gen versorgt sichsowohl, daß sie,
wennnicht
vomMen- schen zu hart besteuert, ihr gutes Auskommenhat. Sie ißt sehr wenig. Ein genauer Beobachter seiner Pfleglinge, der die Bienenkörbe öfter wägt, theilte mir seine Berech- nung mit, wonach eine Biene, die im Sommer durchschnitt- lich ein viertel Loth«-Honig einträgt, im Winter
nurein achtel Loth genießt.
·
Die Bienen halten keineswegs, wie Manche glauben, Winterschlaf. Sie halten sichziemlich warm; das in einem gesunden, voll-reichen Stock gebrachte Thermometer zeigt,
wennaußen
00ist, oft innerhalb des Strohkorbes —s— 240 R. Werden kalte Tage durch
warmeunterbrochen, so zehren die Bienen stärker;
wenndie Sonne lockt, fliegen sie über den Schneehinweg ins Freie,
umdie blühendenHaselkätzchen nicht unbenutzt zu lassen, fallen aber häusigunterwegs erstarrt nieder auf den beschneiten Boden
undbüßenihre Arbeitslust mit dem Leben«
Ueberblicken wir das Verhalten der einheimischenThiere gegen den Winter, so finden wir, daß die vernunftlosen Wesen sich gegen Gefahren und Leiden ebenso verschieden verhalten, wie die Menschen. Dem apathischenMenschen, der sein Leiden stumpfsinnig und wie betäubt erträgt,
ent-spricht
derWinterschläfer;
demBequemen und Aengstlichen, der sorgfältigjeder Gefahr ausweicht, ähnelt der Winter- flüchtlingz den muthigen Menschen aber, die das harte Schicksalgefaßt
erwarten undtapfer bestehn, gleichen die Winterhelden. Und
wemdie Wintersparer?
denedlen Menschen, die für die Zeit des Leidens nicht blos Geld, sondern auch ein gutes Gewissen und einen Schatz wahrer Bildung sparen.
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Ausgabe,
dieNaturausdenHändendestükxbsäifigängiltsliknegykæ
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Wir müssen
freilichanerkennen,
daß dieNaturw-sie
kein weiterOceanist,indenman bequembinaussegelt,
sondern einRippen-
reiches Meer,ivomanleichtstrandet.
Letzteres istIhnen
nunzwarnicht widerfahren. AbernebenderGefulilöansprache
vermijit zuqnusehrdasThatsächliche.— Herrn
F. S.inF.Das
inWeingeist uberscsickkk
Thier istdieLarvedergemeinenKröte,
Bukocinekeus, anwelcher erstdashin- tetePaarderBeine
entwickeltist,
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entwickeltsichspä- ter,währendzugleich
derlangeFisch-Schwanz allmälig einschrumpft
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