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Deutsche Schulzeitung in Polen, 12. Jahrgang. 1. November 1931, Nr 3.

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Vrombergsden 1. November 1931. Jahrgang12.

ein-me

lllllmllllllllllIIllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllin

Schutz

Polen lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll

Herausgegebenvom Landesverband deutscherLehrerund

»ein-no

LehrerinnenIIIllllllIlMlllIlllllIlllllllIIlllllllllllllllllllllillinPolen.

Verantwortlicher Redakteur-: Fritz Hopp. Brom- berg. für dieAnzeiaenx Alarta Gutowfky. Bromberg.

Verlag: W.Johne'5 Buchhandl»Inh.»Leant«'. Spöle.zv.

Bydgoszcz.Plac Wolnosci 1.Nachdruck mQuellenangabe gestattet.

Inhali: »Sprecherziehung.« DiedeutscheDichtung inderVolksschule —— Kinder währt-enlaus-Wir-»sichinderFeldmaus- samilie begebenhat.—- Rundschau. —- AusdemVerband-Flehen s— Mitteilungen derSchriitleitung Buchertisch. Anzeigen.

»Der Verlust der Muttersprache bedeutet Dusgabe des eigenen Volkstums und Einfügung

indie Geistes-weit eines anderen-« Richard Dischnerc

vavvvvvvv vvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvv vvsssssssssssss »s-»von-Inn»ssvsnvvnnsssssssW

»Sprecherziehung.«.

CZurPädagvgischenTagung des ,«,DeutschenSchulvereins in Polen« am 31. 10.und U. 1931 in Bromberg.) Schonwieder ;,Sprecherziehung«? Standdieses Thema

nicht schoneinmal im Mittelpunkt einer »Schnlvereins- Tagung«?Verlangen nichtauchandere wichtigemethod-i- lche und pädagogische Fragen unserer deutschen Schul- arbeit in Polen dringend nach einer gemeinschaftlichen Befp1techiing?(Z. B.dieFragedesSchulgesanges und der

gesamtenMusikpädagogik?) . «

Dieseroder jener mag im erstenAugenblickzusolchen äeststellungendas V gekommen sein. Beieinigem, -Nachdenken wird. ) Und bjxkiaenoregsksfä«der Tagungs-Veranstalter begreifen

Dieprach- U»ndSpre erie · -

gkundderpadagogischenWiseniZänsnsitxeslsztrlåZYFeallltelr

volker. Das istkein Zufall, irleben, eistesgeschichtlich gesehen,ineiner Zeitdes »Uberganges«. ufallen Lebens- gebietenwill einNeues werden,dassichmit demAlten und Uberkommenen

auseinanderseeeumuß.

Zeitepdes »Ub.ergayges«indimmer Zeitender inneren RotzJU,1hUeUPegmntjedesmal dieSprache, alsdaswirk- samsteMittelgeistigerAuseinandersetzungund Verbindung ihrevertiefte Bedeutungzuentfalten. Man denke nur an

-

extehtdekueÆeedeitzNaxisiggn u ndeutsteheein rinIeation«i au«imJahre 1808«die

Entscheidungen«stellte.

«

gch chvor "sprachllche Wirsinddeutsche LehrerinPolen«Uns-dran gtm«t

III-WeistderZeit«zueiner neuen Auseinandersetzchg IprachuntegxsnderSprache und mitdenGegebenheiten des

swjugtUnsUncleFeUnd der Unterrichtssprache, mehr noch nationalen MjJFxcksalhasteVerbundenheit miteiner sog.

festgegenüber allens scsleiMzurgesteigerten Aufmerksam- schen Fragen, Tatsa enckånglvaphischenundcsprachpädagogi- deutscherLehrer inPolen aus fahrungen Jhnen darfkem Mathematik-, Zeichen-und TurnlemWegegehen- auchder ,

· « · · ehrst « . ·

»mutt - sprachliche»Bildung muß beiuns Aufggchtjechisedeutscheel

Lehrerssein, ohneAnskheyder«»Qua1jfjkatjon«und des

"Faches«· Der Ubermachtlge Elnbrucheiner artfremden Kulturwelt in unsere Schule(PoknjscheSprache Geschichte

und Landeskunde) hat»unser«en»Deutschunteiricht«auf 2——3Wochenstunden»zurückgedrangt.Ein Deutschunterricht als ,,Fach« wirdso hochstfragwurdig·Ermußbeiuns zum

»Prinzip« erhoben werden, dasalle Unterrichtsstunden durchdringt, auch diepolenkundlichen und technischen

k

Unser-e eigenartigen und besonders schwierigen Schul- verhältnifseverlangen von uns dieHerausarbeitung eines

neuen Unterrichtsverfahrens. Mit demüberliefertenGe-

wohnheitsbetrieb im Sprachunterricht ist beiuns nichtszu erreichen. Leitfadensprache, Kunstkatechese, unentwegtes Grammatisieren, Spraclzübungenan lebenssremden Sprach- beilpielen müssen auch em willigsten Schüler die »Mutter- sprache« perleiden Und hatsichdietote »Schulsprache«nicht oft alseinFeind des Ausllandsdeutschtums erwiesen??

WirmüssenimSprech-und Sprachunterricht dennatür- lichen Weggehen,denWeg derMutterschuleund denWeg der Lebensschule. Dort stehtdieSache, dieLebens- und TatsacheeimMittel unkt,dieSprache läuftnebenher. Wir werden dieSprache erSchülerhervorlocken, ihreSprech- kkaft entfalten, wenn esuns gelingt,inallen Unterrichts- fachern die Schülersachlich anzuregen. Die wenigen

»Deutschstunden«mögenu. a. der Sprechübung i.e. S.

dienen, z.«B.«sdem fröhlichenExerzieren in sprachlichen Wendungen,wieesuns Alschner inseinen prächtigenBüchern gezeigthat. Freilich,der Besitz und dieangemessene Be- herrschungderMuttersprache darfuns als ZielderSprech- erziehung nicht genügen. Hinzukommen mußnochder Glaubean dieHochwertigkeit unserer Volkssprache. »Aus diesemGlauben erstentspringt dernationale Kulturwille, aufden esuns ankommt. Darum müssenwirschon Unseren 12——14jährigenVolksschülern von dem Leben unserer -Muttersprache erälen (svg-»W0rtgeschichten« VVUiVem starken Eindringeznkindieslawis eS ra« h

I Weltgeltung inder Gegenwart. ch p chwe t-Von ihrer

di-

» Wir»freuen uns»aufdiebeiden »Bromberger Tage«, auf die. personliche Beruhrung mit Meistern deutscher Sprech- erziehung».»Aber diese Freude kann nichtganz rein sein, sie wird getrübtdurchdas Gedenken an jene20000 deutschen Kinder inPolen, dieeineartfremdeSchulesprachlich»ver- hunzt«,indernatürlich enSprachentfaltung,die alleinaus der Ursprunglichkeit der Muttersprache kommen kann, hemmt. Die ,,deutschen«Niederschriften diesersprachlichen

«Zwitter«sindeine erschütternde Anklage der »Sprachen- politik«. (halzy =Hause, wpsyn= wissen,zajn= sein,

getgkas;)Roggen,u . wiligi= pflucken,pazioseist= Passions-

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flamme in jedem Gedichte seiiienerons

Seite 26 DeutscheSchnlzeitungin Polen. - "Nk:·«3"

Die deutscheDichtungin der Votksschuie

Dr.Edwin Tanscher.

Alle Bildung- Vollzieht sich inder Auseinandersetzung zwischen Ich and Gegenstand-istein Hineinwachsen des Subjekts in »die»WeltdesobjektivenGeistes: dies hatten wir eingangs der-.-EDldaktifchenGrundlegung-« festgestellt.

Der dem Ichgegeniiberstehende Gegenstand, dem wir im folgenden unsereAufmerksamkeit ividmen wollen, ist die Deutsche Dichtung- eine der wundervollsten Objek- tivationen deutschen und menschlichen Geistes überhaupt.

Zu Recht besteht derEhrentitel des deutschen Volkes als desVolkes der Dichter und Denker. Das verpflichtet uns auchbeim Suchen von Wegen, dieunsere Jugend in dieses erhabene Geistesgut hineinführen soll. Dieser Weg muß zunächstvom Gegenstand aus gesucht werden, dann hin zum Kinde führen und schließlichdas Gegenwärtige in

Beleuchtung setzen zum Vergangenen. Gegen stands-- theoretische, seelenkundliche und geschicht- liche Uberleguugen werden also notwendig sein,um den rechten Weg indie deutschelTichtungzu finden. Be- ginnen- wir mitgegenstandstheoretischen,-t1berlegungen!

Gegenstandstheoreti«.sch-e :u-.berlegungen swollen darlegen, »was aus der Natur des Gegenstandes- alsoa.priori inbetrefs dieses Gegenstandes»erkanntwer- den kann«,siewollen die dem jeweiligen Stofseteigen- ml i che Wesensart herausstellen, eindringen in feineEigengesetzlichkeit, seine,,·S«truktur«und mit demBlick ausdas Pädagogische—- se»inenild ungs- wert erkennen1). Dichtungen». sind» asthetische Gebilde. Ihre Eigengesetzlichkeit»e«rgrun·deuwollen, heißt darum· nach der Eigenart asthettscher Ge-

bilde, nach dem Wesen des Asthetifchen überhaupt

fragen. Eine doppelte Möglichkeit ergibt sich hierbei: ein- mal kann man das Erleben ins Auge fassen,das zur ästhetischen Schöpfung führt (ii·sthetiskheg.WeHeere b»-

nis), zum andern kann«diese Schöpfung selbst

betrachtet werden (a'sthetisches Wert-gebilde)2). »F

über das Erleben, aus dem das«Kunstwerk der»Dich- tung geboren wird, haben Dichter sichmehrfach geaußert.

Jhre Antworten weisen sastimmer ins Unbewußte·.vEinenoi Rausch, einem Nachtwandeln, einer Visiongleiche»das Dichteii-(G-oethe, Hebbel), wieTranen undTraume kommen dieVerse (Heine, Flatschlens NichtinBer-

standesbegrisfen,·· Dsondern »in,,Gesuhlsuo1«stellutigeä«u3?nthrau e

der Dichter («ehmel), »ein tiefes He

zahmistefvher

d« «

·I Lebens-« werde der Dichter- »le«

»Um-Z

nsxchglltslhaishnsüssiSeher, zum v.-«J.Z«r«9pl·seten,»zum Dichter (Jungnickel). Nichts ,,Gemachtcs sindGedichtc, sondern

»Silhouetten seines Herzens«, Empfindung und Form

»verschmelzen die Stunde wahrer Begeisterung ims- einander« (Hebbel). Aus dem»HeidelbergerSommer

1836stammt jenes HebbelscheGedicht, das unsfvomWert- erleben und auch vom Wertgebilde her beispielhaft das Wesen des Ästhetischen erschließensoll:

Nachtlied.

Quellende, schwellend-: Nacht, voll von Lichtern und Sternen;

in denewigen Fernen, sage,was ist daerwacht?

Herzinder Brust wird beengt, steigendes, neigeudes Leben, riesenhaft fühle ich’s weben, welches das meine verdrängt.

Schlaf, danahst dudichleis- ivie dem Kinde die Amme- und um die dürftigeFlamme ziehstduden schützendenKreis.

An einem Sonimerabend des Ljahrcst836hat Hebbel denKönigsstuhlerstiegen, derdieStadt Heidelbergum 450

-

I) Vgl.hierzu Wagner, AngeioandtcPsychol«ogie. Jn:

"Saupe,Einführung indieneuere Psychsologie 188. Osterwieck 1927,Zickseldt. (Psycholog-iedes B«ildungsgutses.)

-2) Vgl.hierzu auchdieausgezeichnete sArbeit vonReumuth,

«

ur«hProblematik dier Gedsichstsbehan-dlung. Zeitschrift »Neue ahnen« 1929, S. 290ff. Ferner «Müller-Frc»ieUf-els- Ästhetik.Jn: sSchnaß, Einführung inxdsiePhilosophie. S. 274 bis M, bes.S.288ff. Oftcrwiekk, Z-ickfeidt.

Meter überragt Erstehtaufdem ,,80 Fußhohen« Turme und genießtdie herrlicheAussicht,sdiesich ihmbietet: tief unten im Tale zwangt sichder Neckar durch die wald- bekranztenBerge und rauschtsein altes Lied; über mensch- lich-eSiedlungen und Bergeshöhen hinweg schweift sein Blick in dieRheinebene. Spätabend ist’s! Leisezieht die Pachtheraus-« dieSterne blitzen aufinunendlichen Fernen.

Lisnsbedeutetder Mensch in diesemunendlichen Kosmost Will·nichtdieses Gefühl derOhnmacht gegenüber dem Ge- waltigen, des Vergänglichen gegenüber dem Ewigen, des

Begrenztengegenüberdem Unendlichen ihnfast erdrückeii:- Da erscheintihmder Schlaf, über den er so oftnachgedacht hat,·als Erloser aus dieser Zwiespaltigkeit. Im Schlafe nerliert der »Menschdas Bewußtsein dieses Zwiespaltes, suhlt er sichkosmischverbunden mit dem All, gewinnt er wieder Kraft, seinbegrenztes Dasein aufsneue zu wagen.

·Ein starkes Erlebnis wühlt des Dichters Seele aus.

EFUIzunächstnoch ungeklärtes, gefühlsartiges Ersgrifse1i- sein uberkommtihn, ein Totalgefühl füllt ihn aus. »Das njltdlejem Pewußtfeinsaktverbundene Evidenzerlebnis istdas ·ichbestimmteAktgefiihl, istdas Gefühl des von der Ganzheit des Aktes Durchdrungenseins. Der primijc Charakter allerAktvollzüge ist alsoein al l es umfasse n-

dessoder indem neuen Sinn des Wortes —- emsitio- naless Zustandlichkeitserlebnis, bei dem dis Emptionaledie Gesamtqualität desGegenwartsbewußtseins darstellt, welchesin um mitKrueger zusprechen, als ,,-be wußtseins er»ftille ndeBreite« erleben ls.«

» Solch»gefuhlsgesattigtesErleben, das gaiizheitlich die Seel-eersiillL,»ri·iigtnachAusdruck. In der»Aktualgenese«

—»—hierim SichsormendesGedichtes spalten sichdeutlich Gedanken aus dissuser Gesühlsgerichtetheitab,bleiben aber

»mehr oderweniger innig inEmotivnales elngcbettet- das die,,Lücken(« sozufqggnssdes gesamten Erlebnisbestandeg er.

füllt und füralles sichetwa Abhebende den gemeinsames ,,Hintergrund« bildet 2).«Gefühl und,sprachlicher Ausdruck vermählen sichsozur Einheit des Kunstwerkes ,,Gefüh1 istdas unmittelbar Von innenheraus wirkende Leben;die straft, eszubegrenzen und darzustellen, machtdenlyrischeu Dichter« (Hebbel, Tagebuch I, 111).So istdas Eigen-

artige des schöpferischen ästheti chen Er-

lebens die Uinprägung gefühlsar igen

griffenseins in angemessenem Ausdruck, die

Formwerdung feelischeii Erlebens. Für den

Künstler ist dieseFormwerdung zugleich Befreien und Ent-

’binden, Jchausdruck und Bekenntnis, ,,Bruchsti«icke einer großenKonsession«, wie Goethesagt,von dem wir auchdas- Wortbesitzen:»Was ich weiß, kann jederwissen, mein Her-;

habe ichsur michall-ein« « «

d

»EsistkeinHufalhdaszinder deutschenLyrik so oft er Gegensatzzwischen Ich und ,,Welt« betont wird ...

Der Deutschesucht dieNatur, um die -Welt« sz fliehen- um seinIchzu finden..»Romanische Gedichte kann man

sozusagen von außen.verftehen, die deutschen nur, wenn man sichganz indasIch desDichters hineinlebt, ganz aus

feinerSubjektivitat heraus fühlt. Daher das ,,.Unoerstän"o- lichedeutscher Lyrik, dasRomanen ihr oft-»vorwerfen, das

AussucheneinsamerSonderpfade, dienur derjenige findet, der gewillt ist,dem Dichter sichzuverschreiben3).«

AuchHebbel war eine von den Dichternaturen, die Sonderpfadegingen. Auchsein,,Nachtlied« beweistes.

Sein grüblerischer Tiefsiun blieb nicht am Naturbilde hängen,erverlegte seinJch indieNatUAU Sein begrenzte-s Dasein wurde ihm zu einem Telldes UnbegrenztenAlls- aus dem es imSchlafe-verbunden neue Wirkenskrafte ge-

winnt. Aufgabe aller Kunst istdieDarstellungdes Lebens-

,d. die Veranschaulichung des Unendlichenin der singulären Erscheinung« sTagebuchI 1.)« »Wer die Er- fahrung hinausgehen-deGedankenszmEYficszIihm, West- ans.chauung-Metaphysckhebtan. Bedeutete ihm daskünst- lknfcheSchafer an sich schon Daseinserhöhung,so erstrecht dIe Formungv WeltanschaulicherGedanken auch in seinen GedichkenxJene letztenWerte,um die denkend ers-ihres Dasein sich MUkt-flossen ihm Und wie vielen Dichtern 1)O dcbr echt,GefühlUndGanzes-ein Der Ideengehalt der

lifsychtologieaup. FelixKruegers.-S.18., Berlin» 1929,Junker 8zDünn-« ,2)«Felix Kru.egee, Das Wes-en »derGefühle. S.21.

Leipzig 1928,Akad.Verslagsgesellschiafu

3) LM Ü l lset-Freiense-ls, Psychologie,des deutschen Menschen und seiner Kultur. SL133. MUUchen·-o.Beck-

.L.«..-.

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und Denkerni —-aus seiner Weltanschauung, diehinter den Zwiespältigkeiten des L»ebensein letztes Ordnendes sucht.

So wurde ihm das asthetisihe Erlebnis ,,zur Harmoni- sierung der Seele«, so spricht —- wie aus jedem echten Kunstwerk »auchaus feinenSchöpfungen einletzterFor-ins

wiue, eine ,,Selbstverwirtlichung des absoluten Wertes-

(Joh. Bolkelt). So wird uns Menschen, diewir dann dem Kunstwerk gegenüberstehen- »imm.ervon neuem ex- greisend zum Erlebnis gebracht, wie die gestaltendeKraft

der Seele dem Augenblick Dauer verleiht«, daszwir»»die

Ehrfurcht nichtverlieren vor der erhaltenden, dexschöpfe-

·risa)eu urkraft, die unseres Glaubens von Ewigkeit zu Ewigkeit das allumsassende Ganze durchwaltet... Wer irgend lebendig,· seies nur durch die symbolischen Gebilde der sinnstaus denletzten Höhenund Tiefen einen Hauch versptirt, der ahnt zugleich mit itbervernnnstiger Gewißheit- dassder Formwiue des Absoluten auchindem Schwachen und scheinbar Kleinen, dasser inallem Wirt-

l«ichen mächtig ist« 1s. » »

Bis zur Höhe metaphhsischen Gedankensluges stihrte uns diegegenstandstheoretische Betrachtung des ästhetischen

Werteriebnisses, vom gestaltenden Künstler« aus

geschaut. Wie aber gestattet sichästhetischesErlebenim

Ullsnehmenden Menschen? Knüpsen wirwieder an

anVebbels ,,:)"iachtlied«! Wir lassen das Gedichtans uns wirken, lesend, verweilend, schauend, mitsiihlend, mit- gestaltend, als obwir aus dem gleichen Erlebnis heraus

die Worte noch einmal formen sollten. Wir erkennen das

innig-e sWechselvexhxiltnis zwischen Stoff,

Gehalt »Und Form. f»Der «Stoff wird als sprach-

gewordenesyizebenaufgenommen; derGehalt wird als ge-

staltender Gedanke, d.h.inseiner dichterischenAuswirkung,

in seiner das-Gedicht durchsetzenden Kraft ersiihltx die

FLDMEUexscheinenals Mittel zur künstlerischenSprach-

-

stqug desInhalts-M Unser ganzes Jch mit seinem etuhleih Denkenund Wollen ergreift Besitzvom Gedichte, Uachschassend nur können wir es inseinem Gehalte begreifem So istdas ästhetische Erleben des genießenden euschen ein aktives Ergreier, ein Mitgestalten, Nach- gestalten des Kunstwerkes, noch einmal künstlerische Beugung(Produktivität in der Reproduktion)3).

B

So ergibt eine gegenstandstheoretische

»d ctrachtung des ästhetischen Erlebens sur

desSchaffenden wie für den Aufnehmenden

Asgleiches das schöpferische Dabeisein, das

eååtgekeftalgteäcnlstalåsåeftimmendenFaktor.

ask-Y» av» eoretische Fragestellung sollte

SatzngJgeÆägggegeiziårktemnochvon·eineranderen

Dichtung selbst,»w»domsp»äxstthkthenerschlievem von der Dabeik erhebt«,— sich die. »Frage-—-· Wzssjch»OkommtOs..U:-sWertgebild-e.es, daß Kunk- Itzerezua·thetischen Erlebnissen f hren können? Hebb -,Jiachtlied« mag uns auch beiihrer Beantwo e s leisten. Die Besteigung desKönigstuhles,der FähtåckHdlefg

gestirnten Himmels von dort oben waren d «

FefxangsssgngensinAbfassungdes Gesichte-z jFaseaxussireeskk eltilenescoes,hatkäkibnithhhlktleeasnkererorund nachdemDichter

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,Gesuhls-Erlebnisganzheit« . . -diesesgefuhlsma« «iauf «und mese« -

HEFUFZFlNfåndstIhan Ausdruck, ihreßszggrgåiizkipiisgtlåtttå

zuuns-ji«»spricht« .chZulZeug-DICHTER« · ’seangefähtsdurchtränktenn · «-«

nachgescha uns lebendig werden könneu,—;kszexgJoexfxüglnss

Kunstwerk Uncherlebt werden können, wenn des

spll das Messnckssseinserschrießen son. »Die IyrsschePoesie habensten Gefüxsperzseiner schönsten,edelsten und er- Defiuition«,sagtzåxegxlhaftigmachen Dies istdie desse-

-

um kogjscheVhrgänge.e-Iselbst (TagebuchI, 1307). Nicht sichalso,sondern um,SJTZFI-kllicheFormjmgenHandelt CI Ple.freil,ichgedanklichgetrageskgskkzGEME-JOSEPH-»Men- tvnfstweites-FesteuberhaupteinkSchsOUstware1a s.yrik- fafsähtlen.»»Das·poetischeWerk versetstelgenm dundkslen

—-—:U—mst) Freiheit, indem er sichin FicxtflenrFest

Felix Krueger Über ·

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gtzgvlogischseStudien. BandI. Hefthkgchgpel219aäsjikiekjithengligcizusk ZVSieihdemannta.a.O» So

Im Saat.ierzuMüllser-Frsesie·n"felg, » .

Osterwkeesse27fszsgszzxkgsiii die esyeiskiziåpspsspszy

DeutscheSchnlzeitunginPolen.

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o—"-OOQ.D-ssok-O—sscs

Seite27 tatsächlichen Scheines außerhalb der Notwendigkeiten seinex «

Existenz befindet. Es erhöhtfein Lebensgesuhbesuxsefxä

beschäftigt im Nacherleben dieser Welt seinganz» evon

ineinem ihmgemäßen Ablauf der seelischenVorgts’tngti-hk».t

der Freude an-Klang, Rhythmus, sinnlicherAUschaU«XI bis zum tiefsten Verständnis des Geschehnissesnach Icssen Beziehungen zur ganzen Breite des Lebens 1).«

Form und Inhalt sind an der Gesuhlsübertragung be- teiligt, dieForm mehr als derInhalt; denn saBteman»ber- spielsweise den Inhalt des ,,Nachtlied es«ineinem Satz zusammen,sowäre esum seine gefühlsübertragendeWir- kng geschehen. Die Formvestandteile des Gedichtes:

Ausbau, Rhythmus, Melodie, Sprachtlang sind eben surdie wesuhlswirkung beim Hörer oder Leser entscheidend. Ganz

besondere Bedeutung kommt dem Rhythmus zu. »Die

Thytljmische Formung des Lautmaterials, das Bildungs- gesetzderphonetiskhen Linie ist das Zielunddie Krönung des ästhetischen Arbeitsaktes im dichterischen Kunstwerk;

ein Ziel, das nichtetwa stückhast getrennt nebendemAkt des Gehaltserlebnisses steht, die Jnhaltsgesuhle steigernd, veredelnd oder mildernd, sondern das sichgenetischUUH Ihm

emporhebt, als fymbolisehe Vergegenstand-

lichung des ästhetischen Tiefenerlebnisses, inwelchem dieForm alseingebettetund verwachsenmit einer durchstruktierten gefühlsmäszigerlebbaren Seelen-

schicht hervortritt2).« Bei Krueger lesjeiiWILL

»Funktionales Ubergewicht kommt regelmäßigsden-

jenigen Teilbestimmtheiten zu, diesiirQualität und »Auf-

baudes Erlebnis ganzen größere Bedeutung haben,kurz,

den am meisten ganzheitsbezogenen... Dahin

gehört der Rhythmus, im weitesten Sinne dieses Wortes-»ich d. h. fürdieDichtung der gesamte Ablauf der lautlichen und gedanklichen Bewegung.

Wir stellen demnach fest,PaßzumWesenwertvoller Dichtung gehört, daß ihr»Gefuhlsgehaltubefrtragbarsei.

Eine Voraussetzung dazuist, daß der Dichter sicheineruns verständlichen Sprache bedient, dieausheltt und nichtver- dunkelt. Nur so wird dasWechselspielzwischenDichterund Leser oder Hörer ermöglicht. Mit der Möglichkeitder Ubertragung des Gesuhlsgehaltes istjedoch die Fragenach demWesendesAsthetischenvom Wertgebilde hernochnicht erschöpft.Wesentlich war uns »beider Be- trachtung des ästhetischen Erlebens das schopferisihe Dabeisein. Wie kann das Kunstwerk dies vermitteln?«

Eine eindeutige Antwort hieraus ist schwerzugeben. Von den Formbestandteilen des Giedichtes, vor allem vom Rhythmus, gehenWirkungen aus, die den Hörer oder Leser hineinzwingen inAktivität, die feinenGestaltung-s- willen und seineGestaltungskrästeeingreisen lassenindas ihm gegenüberstehende Kunstwerk, um es nachgestaltend zum seelischenEigentum zuerheben. Im Wechselspiel von -tätigem Ergreisen, erfühlendem Genießen und Werte er-

lebetidemFeiern wird so das Kunstwerk sichunserem geistig-seelischenBesitzewerterhöhend eingliedern.

Blickenwir zurück!Wirhaben«dieEigengesetz- Ischkeit (,,Struktur«) des Asthetischen von

Zwei Seiten her zu erfassen gesucht: vom

Werterleben und vom Wertgebilde. Dabei

ienten wir uns der Methode der Wesens

u, die im Besonderen zugleich dasAll

eine gesetztsieht. ir en dan»achsesst:

Eigenartige des schö risch»e,n--asthet

n·-Erlebens ist ges cfättigtes E"’·

n uck strebt; das

»

nwiederholt es Kunstlers,nurin

, ieses ,,Nach-

rch möglich,daß genständlichung

zheit und durch

pserische Kräfte

in uns weckt. -

Versuchen wir;diese Ergebnisse derunterrichtlichen Be- handlung deutscher Dichtung nutzbar zumachenl

»Behandlung«,also doch Eingehen ins Wissen,und dabei ist doch wie Hebbel so treffend sagt ,,jedes echteKunst- werk ein geheimnisvolles, vieldeutiges, in gewissemSinne

1)Dittfhsetk Das Erlebnis und dieDichtung. S. 179.

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-L«eipzigIM, Teubner.

D) Qdebrecht, a.a.S. 36.

«3)Krueger, Das WesenderGefühle S. 28.

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